Das Verhältnis von Wirtschaft und Verwaltung in Bayern während der Anfänge der Industrialisierung (1834-1868)
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Das Verhältnis von Wirtschaft und Verwaltung in Bayern während der Anfänge der Industrialisierung (1834-1868)
Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 64
(2001)
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Abstract
Das Zusammenwirken der Kräfte in Wirtschaft und Verwaltung in Bayern am Beginn der Industrialisierung ist Thema dieser Studie, wobei der Untersuchungszeitraum entsprechend der wirtschafts- und sozialpolitisch bedeutsamen Zäsur des Regentenwechsels 1848 in zwei Phasen unterteilt wurde. Ausgehend von der Faktenanalyse des als agrarischer Staat apostrophierten Bayern werden jeweils wissenschaftliche Debatte sowie öffentlicher Diskurs über Chancen und Risiken der Veränderungen im Wirtschaftssektor beleuchtet, bevor deren Aufnahme und Umsetzung auf den verschiedenen Ebenen der Verwaltung betrachtet wird.Hierbei fällt auf, daß die weniger unter Legitimationszwang stehenden und nicht direkt mit den Problemen des Fortschritts konfrontierten Mittelbehörden eher dazu tendierten, Modernisierungsdruck gemäß ökonomischem Kalkül auszuüben. Festzustellen ist, daß in Bayern trotz der Rückständigkeit in manchen Bereichen der Staat ebenfalls bereits in der Frühphase der Industrialisierung eine entsprechende Modernisierungsstrategie verfolgte, wobei sich diese aufgrund der Standortfaktoren, vor allem aber wegen des Bemühens um eine Versöhnung zwischen alten und neuen Produktionsstrukturen sowie um soziale Verträglichkeit von der Preußens signifikant unterschied.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 11 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungen | 16 | ||
A. Einleitung | 17 | ||
I. Erläuterung des Vorhabens | 17 | ||
II. Forschungsstand und Quellenlage | 23 | ||
B. Produktions- und Standortfaktoren als Prämissen für wirtschaftspolitische Strategien. Wirtschaftliche, gesellschaftliche und demographische Rahmenbedingungen | 27 | ||
I. Bayerns “Grundausstattung”: Bevölkerung und Bodenschätze | 28 | ||
II. Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur in den einzelnen Kreisen | 32 | ||
III. Konjunktur, Handel und Infrastruktur | 39 | ||
C. Von der Gründung des Zollvereins zur Revolution. Wirtschaft und Staat unter Ludwig I. 1834–1848 | 43 | ||
I. Unterschiedliche Positionen: Wirtschaftsliberalismus und katholische Sozialphilosophie in Süddeutschland | 43 | ||
1. Smith-Rezeption und -Kritik. Vom Umgang mit der klassischen Lehre der Nationalökonomie | 43 | ||
2. Das Ordokonzept der katholischen Sozialphilosophie in der theoretischen Diskussion | 50 | ||
3. Die populärwissenschaftliche Fortschrittsfeindlichkeit der “HPBl” | 56 | ||
II. Das Dilemma des Monarchen: Dynamisierung der Wirtschaftsstruktur bei Festschreibung der Gesellschaftsordnung | 59 | ||
1. Monarchisches Selbstverständnis und wirtschaftspolitische Ohnmacht der Mittelbehörden | 59 | ||
2. Die Verunsicherung der Gewerbetreibenden durch die Konkurrenz | 63 | ||
3. Die Koalition von Monarchie und Gewerbe – Erhalt des staatstragenden “alten” Mittelstandes | 67 | ||
4. Erkenntniswert und Interpretation der Wirtschaftsstatistik: Priorität agrarischer oder gewerblicher Interessen? | 71 | ||
5. Neue Tätigkeitsfelder des Staates im Dienste der Wirtschaft: Zollverein und Infrastruktur | 76 | ||
6. Wirksamkeit von und Resonanz auf indirekte Fördermittel | 82 | ||
7. Zielkonflikte der amtlichen Wirtschaftshilfe | 88 | ||
III. Die Wirtschaft zwischen Einschränkung und Entgrenzung | 94 | ||
1. Industrieförderung – das Anliegen einer aufgeklärten Bürokratie | 94 | ||
2. Der Vollzug des Gewerbegesetzes durch die Mittelbehörden | 98 | ||
3. Die bewegenden Kräfte des Fortschritts | 103 | ||
4. Schranken der Mobilität als Hindernisse wirtschaftlicher Aktivität | 111 | ||
D. Wirtschaftspolitik im Zeichen der Sozialpolitik (1848–1868) | 121 | ||
I. Der konservative Neuerer: Gesellschaft, Wirtschaft und “soziale Frage” aus der Sicht des Monarchen | 121 | ||
1. Die Krise der Gesellschaft und ihre ökonomischen Ursachen | 121 | ||
2. Veränderte Gesellschaftsstruktur als Folge wirtschaftlichen Wandels | 129 | ||
3. Modernisierung und soziale Politik in der Herrschaftskonzeption Max’ II. | 134 | ||
II. Zögernde Anerkennung und Relativierung des Marktprinzips | 138 | ||
1. Restaurative Gesellschaftsmodelle in der Sackgasse | 138 | ||
2. Die “gesetzliche Freyheit”: Liberalisierung im Wirtschaftsbereich verbunden mit sozialstaatlicher Intervention | 149 | ||
3. Der Staat als Garant ökonomischer Kompetenz bei F. B. W. Hermann | 155 | ||
4. Individuelle Wirtschaftsinteressen und staatlicher Gemeinsinn | 159 | ||
III. Die neue Bewertung des Faktors “Arbeit” | 168 | ||
1. Die Trennung von Arbeit und Kapital | 170 | ||
2. Arbeit, Gesellschaftsordnung und “soziale Frage” aus bayerischer Sicht | 173 | ||
3. Die Entdeckung des Arbeiters als Konsument | 184 | ||
E. Wirtschaft und Verwaltung unter Max II. | 191 | ||
I. Ministerialbürokratie zwischen Kommerz und Kameralismus | 191 | ||
1. Außenhandelspolitik und Produktionsstruktur | 191 | ||
2. Wirtschaftswachstum und Unternehmereinfluß | 200 | ||
3. Konkurrenzfähigkeit der Industrie und Arbeitsbeschaffung | 206 | ||
II. Das Einsickern der Theorie in neue Leitlinien des Regierungshandelns | 212 | ||
1. Der neue Mittelstand im Blickfeld | 212 | ||
2. Wende in der Gewerbepolitik und das Ende der Koalition von Monarchie und Gemeinde | 221 | ||
III. Die Regierung von Mittelfranken als Beispiel einer fortschrittsorientierten Behörde | 227 | ||
1. Die Konfrontation von Meistern und Gesellen oder: Wohlerworbene Rechte gegen Recht auf Erwerb | 229 | ||
2. Der Handel als drängendes Element | 234 | ||
3. Erziehung zur Konkurrenz durch die Regierung von Mittelfranken | 236 | ||
4. Das liberale Umfeld oder Das Ende der Behaglichkeit | 240 | ||
F. Schluß | 247 | ||
G. Quellen- und Literaturverzeichnis | 251 | ||
I. Ungedruckte Quellen | 251 | ||
II. Gedruckte Quellen | 252 | ||
III. Sekundärliteratur | 257 | ||
H. Register | 269 | ||
Personenregister | 269 | ||
Ortsregister | 272 | ||
Sachregister | 274 |