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Autonomie im Einheitsstaat

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Küpper, H. (2002). Autonomie im Einheitsstaat. Geschichte und Gegenwart der Selbstverwaltung in Ungarn. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50635-4
Küpper, Herbert. Autonomie im Einheitsstaat: Geschichte und Gegenwart der Selbstverwaltung in Ungarn. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50635-4
Küpper, H (2002): Autonomie im Einheitsstaat: Geschichte und Gegenwart der Selbstverwaltung in Ungarn, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50635-4

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Autonomie im Einheitsstaat

Geschichte und Gegenwart der Selbstverwaltung in Ungarn

Küpper, Herbert

Schriftenreihe des Kommunalwissenschaftlichen Instituts der Universität Potsdam, Vol. 9

(2002)

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Abstract

Die kommunale Selbstverwaltung ist ein Teil des Staatsaufbaus, dessen Bedeutung in zunehmendem Maße erkannt wird. Dies gilt nicht nur für die nationale, sondern auch für die europäische Ebene. Ungarn als einer der hoffnungsvollsten EU-Beitrittskandidaten muß daher zum zweiten Mal in einem Jahrzehnt seine Kommunalverwaltung umgestalten: Nach 1989 wurde das kommunistische Rätesystem in eine demokratische Selbstverwaltung umgeformt, und vor dem Jahrtausendwechsel begann man, die Kommunen und Komitate (regionale Selbstverwaltungseinheiten) europafähig zu machen.

Vor dem Hintergrund einer Selbstverwaltung, die sowohl auf örtlicher als auch auf regionaler Ebene auf eine ungebrochene Tradition von tausend Jahren zurückblicken kann, aber immer wieder auch starke Erschütterungen von der Türkenherrschaft über die Industrialisierung und Sowjetisierung bis hin zum postkommunistischen Systemwechsel verarbeiten mußte, lassen sich aus diesen Umbruchs- und Modernisierungsprozessen nicht zuletzt auch für Deutschland wichtige Lektionen ableiten und Grundfragen einer modernen europäischen Selbstverwaltung formulieren.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Abkürzungen 14
Fachbegriffe 19
A. Einleitung 25
B. Entwicklungslinien 28
I. Die Vorgeschichte: Römerzeit und Völkerwanderung 28
1. Die römische Selbstverwaltung 28
2. Völkerwanderung und Landnahme 29
II. Die ständische Selbstverwaltung 30
1. Die Staatsgründung 30
2. Die Selbstverwaltung auf örtlicher Ebene 31
a) Das Hochmittelalter 31
aa) Die Stadtpolitik der ungarischen Könige 31
bb) Die Privilegien des Fehérvárer Rechts 33
b) Spätmittelalter und Renaissance 34
aa) Die Blüte des mittelalterlichen Städtewesens 34
bb) Rechtliche Ausdifferenzierungen 35
c) Die Zeit der türkischen Herrschaft 40
d) Das Zeitalter des Habsburger Absolutismus 41
aa) Der ständische Dualismus 41
bb) Zentralisierungs- und Modernisierungsbestrebungen 43
e) Reformära und bürgerliche Revolution 46
aa) Die Reformära 46
bb) Die Revolution von 1848 47
f) Die Zeit des Neoabsolutismus 49
3. Die Selbstverwaltung in den Komitaten 50
a) Mittelalter 50
aa) Die allgemeine Komitatsstruktur 50
bb) Örtliche Besonderheiten 54
b) Die Zeit der türkischen Herrschaft 58
c) Das Zeitalter des Habsburger Absolutismus 60
d) Reformära und bürgerliche Revolution 61
e) Die Zeit des Neoabsolutismus 62
III. Die bürgerliche Selbstverwaltung 63
1. Die Selbstverwaltung in Städten und Gemeinden 64
a) Das Zeitalter des Dualismus 64
aa) Der Ausgleich 64
bb) Die Munizipien 66
cc) Die Gemeinden 69
dd) Sonderregelungen 72
ee) Zentralisierungsbestrebungen 77
b) Revolution und Horthy-Ära 83
aa) Volks- und Räterepublik 83
bb) Die Selbstverwaltungen unter Horthy 86
c) Entwicklungen in der Nachkriegszeit bis zur Einrichtung des Rätesystems 91
2. Die Komitate 93
a) Das Zeitalter des Dualismus 93
aa) Der Ausgleich und die Komitate 93
bb) Reformen und Reformvorschläge 94
cc) Kroatien-Slawonien-Dalmatien 96
dd) Fragen einer Gebietsreform 97
b) Revolution und Horthy-Ära 98
aa) Die Volks- und die Räterepublik 98
bb) Die Zwischenkriegs- und Kriegszeit 98
c) Entwicklungen in der Nachkriegszeit bis zur Einrichtung des Rätesystems 100
3. Zusammenfassung 100
a) Die zwei Ebenen der Selbstverwaltung 101
b) Die soziale Basis der Selbstverwaltung 101
c) Probleme der Selbstverwaltungen 102
IV. Das kommunistische Rätesystem 103
1. Das Erste Rätegesetz (1950–1954) 103
a) Die verfassungsrechtlichen Vorgaben 103
b) Das Rätegesetz 105
c) Die Grundprinzipien des Rätesystems 107
aa) Die Gewalteneinheit 107
bb) Der demokratische Zentralismus 109
d) Die Räteverwaltung 111
aa) Die Vollzugsausschüsse 111
bb) Das Prinzip der doppelten Unterstellung 111
e) Die Rätewahlen 113
f) Kommunistische Stadtpolitik 113
aa) Gebietsreformen 114
bb) Stalinistische Raumentwicklungspolitik 116
2. Das Zweite Rätegesetz (1954–1971) 117
a) Die Entstalinisierung in Ungarn 117
b) Die Neuregelung der Räte 1954 118
aa) Die Grundprinzipien der Neuregelung 118
bb) Die hierarchische Gliederung der Räte 119
cc) Die Rätewahlen 120
c) Die Entwicklungen nach 1956 121
aa) Der Aufstand von 1956 122
bb) Die Liberalisierung der Räteverwaltung im Kádárismus 122
cc) Die Liberalisierung des politischen Umfelds der Räte 127
dd) Die Raumentwicklungspolitik des Kádárismus 128
3. Das Dritte Rätegesetz (1971–1990) 130
a) Das Gesetzgebungspaket zur Rätereform 131
b) Die Einführung der zweistufigen Räteverwaltung 132
aa) Stadtbezirke und Kreise 132
bb) Die örtliche Ebene 134
cc) Die Staatsaufsicht 134
c) Das Kommunalwahlrecht 135
d) Aspekte des Kádárschen Liberalismus 136
aa) Die sozialistische Selbstverwaltung 136
bb) Die Stadtentwicklungspolitik 139
cc) Weitere Reformen 140
4. Zusammenfassung 144
C. Die Selbstverwaltungen heute 146
I. Die demokratische Selbstverwaltung 146
1. Der Systemwechsel 146
a) Das Ende des Einparteienstaats 146
b) Der Aufbau des demokratischen Rechtsstaats 147
c) Die Regelungskonzeption des Innenministeriums 149
2. Das Zustandekommen des Kommunalgesetzes und des Kommunalwahlgesetzes 151
a) Das Erfordernis der Zweidrittelmehrheit 151
b) Das parlamentarische Verfahren 152
c) Die parlamentarische Debatte 153
aa) Die Kommunalaufsicht 154
bb) Die Stellung der Komitate 155
cc) Die Selbstverwaltungsaufgaben 156
dd) Die nationalen und ethnischen Minderheiten 156
ee) Weitere Diskussionspunkte 157
ff) Das Kommunalwahlrecht 158
gg) Der weitere Verlauf der Debatte 159
3. Grundzüge des postkommunistischen Selbstverwaltungsmodells 162
a) Der verfassungsrechtliche Rahmen 162
aa) Die kommunale Selbstverwaltung 163
(1) Die territoriale Gliederung 163
(2) Das Recht auf Selbstverwaltung 165
(3) Die Befugnisse der Selbstverwaltungen 173
bb) Die Kommunalverfassung 176
cc) Zuständigkeiten anderer Verfassungsorgane in bezug auf die Selbstverwaltungen 178
(1) Das Parlament 178
(2) Die Regierung 183
(3) Der Präsident der Republik 185
(4) Die Gerichtsbarkeit 185
(5) Die Ombudsleute und der Rechnungshof 188
dd) Die Regelung des öffentlichen Eigentums 189
b) Das einfach-gesetzliche Kommunalrecht 191
aa) Die Kommunalverfassung 191
(1) Die Vertretungskörperschaft 192
(2) Der Bürgermeister 198
(3) Der Verwaltungsapparat 201
(4) Vergleich mit Deutschland 205
bb) Selbstverwaltung und Staat 205
(1) Der Umfang der örtlichen Selbstverwaltung 206
Exkurs I: Die Raumplanung 213
Exkurs II: Das Unterrichtswesen 219
(2) Die Befugnisse der Selbstverwaltungen 224
(3) Die Kommunalaufsicht 233
cc) Selbstverwaltung und Bürger 244
(1) Indirekte Partizipation: Das Kommunalwahlrecht 244
(2) Direkte Partizipation: Örtliche Volksabstimmungen und -begehren 247
(3) Hoheitliche Befugnisse der Selbstverwaltungen 252
(4) Der Rechtsschutz des Bürgers: Die Verwaltungsgerichtsbarkeit 257
(5) Schutz durch die Ombudsleute 260
dd) Die Zusammenarbeit der Selbstverwaltungen 263
(1) Die horizontale Zusammenarbeit 264
(2) Die vertikale Zusammenarbeit 267
(3) Zusammenlegung und Trennung von Selbstverwaltungen 268
(4) Der Sonderfall Budapest 269
ee) Eigentum und Finanzen 271
(1) Das Eigentum der Selbstverwaltungen 271
(2) Die Finanzierung der Selbstverwaltungen 275
4. Die nachfolgende kommunalrechtliche Gesetzgebung bis zur Kommunalreform 1994 287
a) Die Wahl freier Kommunalvertretungen 287
b) Regelungen des Übergangs 288
aa) Das Überleitungsgesetz 288
bb) Der Übergang der Institutionen 289
cc) Vermögensfragen 289
c) Konsolidierung der Strukturen 290
aa) Die räumliche Gliederung der Selbstverwaltungen 291
(1) Das Problem 291
(2) Rechtliche Entwicklungen 297
bb) Die Aufgaben der Selbstverwaltungen 299
(1) Das Aufgaben- und Zuständigkeitsgesetz 299
(2) Die zunehmende Vermischung von Staats- und Selbstverwaltungsaufgaben 302
cc) Die Institutionen 305
(1) Staatliche Institutionen 306
(2) Selbstverwaltungsinstitutionen 309
d) Finanzen und Vermögen 310
aa) Finanzen 310
(1) Steuern 310
(2) Gebühren 312
(3) Staatliche Zuschüsse 313
bb) Vermögen 318
(1) Staatliches Eigentum 319
(2) Eigentum anderer Träger 322
e) Das Sonderproblem der Hauptstadt 326
5. Exkurs: Die Autonomie der nationalen und ethnischen Minderheiten. 328
a) Minderheitenpolitik und die kommunale Ebene 328
b) Minderheitenautonomie und kommunale Autonomie 330
aa) Die Minderheiten in der Verfassung 331
bb) Minderheitenbezogene Kommunalaufgaben 332
cc) Kommunale Selbstverwaltung und Minderheitenselbstverwaltung 336
(1) Formen der Minderheitenselbstverwaltung 336
(2) Die Rechte der Minderheitenselbstverwaltung 340
(3) Pflichten der kommunalen Selbstverwaltung 343
(4) Der örtliche Minderheitensprecher 345
(5) Minderheitenselbstverwaltungen und Staat 346
c) Fazit 346
6. Die Selbstverwaltungsreform 1994 und die anschließenden Änderungen 348
a) Die Selbstverwaltungsreform 1994 348
aa) Überblick 349
bb) Einzelne Problemfelder 350
(1) Das System der Selbstverwaltungen 350
(2) Die Kommunalverfassung 355
(3) Wahlen und Volksabstimmungen 361
(4) Die Kommunalaufsicht 366
(5) Eigentumsfragen 368
b) Weitere Entwicklungen in der Legislaturperiode 1994–1998 369
aa) Reformen am Selbstverwaltungssystem 370
(1) Die Finanzierung der Selbstverwaltung 370
(2) Die horizontale Zusammenarbeit der Selbstverwaltungen 378
(3) Anschluß- und Benutzungszwang 380
(4) Das Amtsblatt für Selbstverwaltungen 382
(5) Sonstige Maßnahmen 383
bb) Reformen mit Auswirkungen auf das Selbstverwaltungssystem 385
(1) Staatshaushaltsrecht 385
(2) Der Aufbau der Staatsverwaltung 386
(3) Die Neuregelung von Wahlen und Referenden 387
(4) Sonstiges 391
c) Die Selbstverwaltungen seit 1998 393
aa) Die Rechtsentwicklung auf zentraler Ebene 393
bb) Die Entwicklung des Rechts der Selbstverwaltungen 394
II. Offene Fragen und ungelöste Probleme 402
1. Die innere Ordnung der Selbstverwaltungen 405
2. Das Verhältnis der Selbstverwaltungsebenen zueinander: die mittlere Ebene 409
a) Der Selbstverwaltungscharakter der mittleren Ebene 409
b) Der Gebietszuschnitt 411
c) Aufgaben und Befugnisse 418
d) Die Finanzierung 420
e) Die kleinräumliche Gliederung 421
3. Die mangelnde Größe der kommunalen Einheiten 423
4. Das Verhältnis von Selbstverwaltungen und Staat – allgemeine Fragen 425
a) Die Trennung der Aufgabenbereiche 425
b) Neuere Zentralisierungstendenzen 427
c) Die Kommunalaufsicht 429
d) Die Lösung: Verrechtlichung? 430
5. Das Verhältnis von Selbstverwaltungen und Staat – die Finanzierung der Selbstverwaltung 432
6. Das Verhältnis von Selbstverwaltungen und Staat – das Sonderproblem der Hauptstadt 436
7. Fragen des Rechtsschutzes 440
a) Gerichtlicher Rechtsschutz 440
b) Außergerichtlicher Rechtsschutz 443
8. Die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung 445
a) Der innere Zustand der Verwaltungen 446
aa) Bestandsaufnahme 446
bb) Verbesserungsmaßnahmen 447
b) Das Verhältnis zu den Bürgern 451
c) Aufgabenerledigung durch Private 452
9. Die Europafähigkeit der ungarischen Selbstverwaltungen 454
a) Die Umsetzung von Europarecht durch die Selbstverwaltungen 454
b) Europäische Vertretungsinstitutionen 456
c) Europäische Fördermittel 457
D. Fazit: Die Selbstverwaltung im Einheitsstaat 462
I. Tradition und Rationalität 462
II. Stabilität im Wandel 465
III. Der Bestand von Selbstverwaltung im Einheitsstaat 468
1. Die Vermischung von Staats- und Selbstverwaltung 468
2. Die Expansion des Staates 470
3. Der Abbau von Selbstverwaltung 472
Literaturverzeichnis 477
Städtenamen 513
Nachweis ungarischer Rechtsakte 516
Sachwortregister 525