Das umsatzsteuerrechtliche Optionsrecht für Vermietungsumsätze
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Das umsatzsteuerrechtliche Optionsrecht für Vermietungsumsätze
Zugleich eine Untersuchung zur Bedeutung des steuerlichen Leistungsfähigkeitsprinzips im Umsatzsteuerrecht
Schriften zum Steuerrecht, Vol. 76
(2003)
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Abstract
Gemäß § 9 Abs. 2 UStG dürfen Vermieter unternehmerisch genutzter Grundstücke auf die Steuerfreiheit ihrer Umsätze verzichten, um insbesondere das Vorsteuerabzugsrecht zu erlangen. Seit einer Änderung der Norm ab 1.1.1994 jedoch können Mieter durch einseitiges Verhalten sog. optionsschädliche Nutzungsänderungen bewirken und so ihre Vermieter steuerlich belasten. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Frage, ob in diesen Fällen zivilrechtliche Ansprüche der Vermieter bestehen. Als Vorfrage offenbart sich indes alsbald die Frage der Verfassungsmäßigkeit des § 9 Abs. 2 UStG, deren Untersuchung den Schwerpunkt der Arbeit darstellt.Die Verfasserin entwickelt zunächst Maßstäbe für die verfassungsrechtliche Prüfung umsatzsteuerlicher Normen, wobei vor allem Anwendbarkeit und Inhalt des steuerlichen Leistungsfähigkeitsprinzips im Umsatzsteuerrecht besondere Begründung erfahren. Sodann bestimmt sie einzelne Belastungs- und Gestaltungswirkungen der Norm und prüft diese am Verbrauchsteuerprinzip bzw. den Freiheitsgrundrechten. Die Verfasserin gelangt dabei zu dem Ergebnis, daß § 9 Abs. 2 UStG verfassungswidrig ist.Diese Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Albert-Hensel-Preis 2002 der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft e.V.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 1 | ||
Vorwort | 3 | ||
Inhaltsübersicht | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 21 | ||
A. Problemdarstellung und Bestimmung des Prüfungsziels | 26 | ||
I. Steuerrechtliche Ausgangslage nach der Änderung des § 9 Abs. 2 UStG durch Art. 20 Nr. 9 StMBG | 27 | ||
1. Voraussetzungen der Option für Vermietungsumsätze gemäß § 9 UStG n.F. | 27 | ||
a) Allgemeine Voraussetzungen der Option, § 9 Abs. 1 UStG | 27 | ||
aa) Umsätze aus Vermietung und Verpachtung von Grundstücken als optionsfähige Umsätze | 27 | ||
bb) Unternehmereigenschaft des Leistenden (Vermieter) | 28 | ||
cc) Unternehmereigenschaft des Empfängers (Mieter); Empfang der Leistung für dessen Unternehmen | 29 | ||
dd) Folgerung | 30 | ||
b) Besondere Voraussetzungen der Option für Vermietungsumsätze, § 9 Abs. 2 UStG | 30 | ||
aa) Tatsächlich nicht vorsteuerabzugsschädliche unternehmerische Nutzung durch den Mieter | 31 | ||
(1) Maßgeblichkeit der tatsächlichen Nutzung | 31 | ||
(2) Erweiterung der optionsbezogenen Sperrwirkung des § 9 Abs. 2 Satz 1 UStG auf abzugsschädlich unternehmerisch tätige Mieter | 31 | ||
bb) Vermietungskette: Maßgeblichkeit der Nutzung auf der Endstufe in Verbindung mit der Optionsausübung durch den Leistungsempfänger | 34 | ||
(1) Optionsschädliche Endnutzung | 35 | ||
(2) Optionsfreundliche Endnutzung | 35 | ||
(3) Folgerung | 37 | ||
cc) Gemischte Verwendung („Soweit“-Klausel) | 37 | ||
dd) Ausschließlichkeitsklausel | 39 | ||
ee) Nachweis der Voraussetzungen gegenüber dem Finanzamt durch den Vermieter | 41 | ||
c) Ergebnis | 42 | ||
2. Bedeutung der Option für die Mietparteien | 43 | ||
a) Umsatzsteuerrechtliche und wirtschaftliche Lage ohne Optionsausübung | 44 | ||
aa) Umsatzsteuerfreiheit der Vermietung, § 4 Nr. 12 lit. a UStG | 44 | ||
bb) Kein Vorsteuerabzugsrecht des Vermieters, § 15 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 UStG | 44 | ||
b) Umsatzsteuerrechtliche und wirtschaftliche Lage nach Optionsausübung | 46 | ||
aa) Umsatzsteuerpflicht des Vermieters | 46 | ||
(1) Keine zusätzliche Belastung nichtunternehmerisch tätiger Mieter | 47 | ||
(2) Keine zusätzliche Belastung unternehmerisch tätiger Mieter | 48 | ||
bb) Vorsteuerabzugsberechtigung des Vermieters | 49 | ||
cc) Ergebnis | 50 | ||
II. Optionsschädliche Nutzungsänderung | 51 | ||
1. Tatbestand der optionsschädlichen Nutzungsänderung | 51 | ||
2. Umsatzsteuerliche Rechtsfolgen der optionsschädlichen Nutzungsänderung | 53 | ||
a) Künftige Umsatzsteuerfreiheit der Vermietung | 54 | ||
b) Wegfall der Vorsteuerabzugsberechtigung für die Zukunft | 54 | ||
c) Vorsteuerberichtigung nach § 15a UStG | 55 | ||
3. Ergebnis | 57 | ||
III. Zivilrechtliche Ausgangsfrage der Untersuchung | 58 | ||
1. Diskussionsstand in Rechtsprechung und Literatur | 59 | ||
2. Gesetzliche Ansprüche des Vermieters | 63 | ||
3. Ungeschriebene Anspruchsgrundlagen: Ergänzende Vertragsauslegung und Wegfall der Geschäftsgrundlage als Lösungsansätze | 65 | ||
a) Ergänzende Vertragsauslegung | 66 | ||
aa) Mietzinsvereinbarungen | 66 | ||
bb) Optionspflichtvereinbarung | 69 | ||
b) Wegfall der Geschäftsgrundlage | 71 | ||
aa) Geschäftsgrundlage | 73 | ||
(1) Definition der Geschäftsgrundlage – Oertmannsche Formel | 73 | ||
(2) Steuerliche Vorstellungen als Geschäftsgrundlage | 74 | ||
(3) Einseitige Erwartungen als Geschäftsgrundlage | 76 | ||
bb) Wesentliche Änderung | 78 | ||
cc) Überschreiten der Grenzen der Risikozuweisung | 79 | ||
dd) Unzumutbarkeit | 82 | ||
4. Ergebnis | 87 | ||
IV. Verfassungsrechtlicher Aspekt der Untersuchung | 88 | ||
B. Systematische und dogmatische Ausgangspunkte für die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit sowie Konkretisierung des Prüfungsgegenstandes | 91 | ||
I. Rechtlicher Charakter der Umsatzsteuer im Hinblick auf ihre Belastungswirkungen: indirekte Verbrauchsteuer | 91 | ||
1. Kriterien der rechtlichen Charakterisierung der Umsatzsteuer bezogen auf das Prüfungsziel | 91 | ||
2. Verbraucher als Steuerträger der Umsatzsteuer | 94 | ||
a) Verkehrsteuer-Theorie | 95 | ||
b) Verbrauchsteuer-Theorie | 96 | ||
c) Widersprüchliche Rechtsprechung | 98 | ||
d) „Wertschöpfungsteuer“ | 99 | ||
e) Stellungnahme | 100 | ||
aa) Gesetzesmaterialien | 100 | ||
bb) Wortlaut als untaugliches Indiz für die Feststellung des Steuerträgers | 101 | ||
cc) Vorsteuerabzug | 101 | ||
(1) Grundsatz des § 15 Abs. 1 UStG | 101 | ||
(2) Systemverletzungen durch § 15 Abs. 2 bis 4 UStG | 102 | ||
(a) Keine systemprägenden Wirkungen der Normen über den Ausschluß des Vorsteuerabzugs | 102 | ||
(b) Optionsrecht gemäß § 9 UStG | 104 | ||
(c) Verdeckte Überwälzung | 104 | ||
(3) Abzugsverbote gemäß §§ 15 Abs. 1 a, Abs. 1 b UStG | 105 | ||
(4) Ergebnis | 107 | ||
dd) Überwälzbarkeit | 108 | ||
(1) Gesetzlich verankertes Überwälzungsprinzip | 110 | ||
(2) Betriebswirtschaftliche Modelle zum Nachweis des Mißlingens der Überwälzung | 112 | ||
(3) Rechtliche Unterscheidung unmittelbarer (finaler) und mittelbarer (gesamtwirtschaftlicher) umsatzsteuerlicher Belastungen | 115 | ||
ee) Ergebnis | 117 | ||
3. Konsumtive Einkommensverwendungen der Verbraucher als Steuergut | 118 | ||
a) Wortlaut als untaugliches Indiz für die Feststellung des Steuergutes | 119 | ||
b) Leistungstatbestand, § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG, und innergemeinschaftlicher Erwerb, § 1 Abs. 1 Nr. 5 UStG | 120 | ||
c) Eigenverbrauchsbesteuerung | 123 | ||
d) Einfuhrumsatzsteuer | 126 | ||
e) Korrekturen des Vorsteuerabzugs | 128 | ||
f) Verbrauch als Ausdruck steuerlicher Leistungsfähigkeit | 128 | ||
4. Europäische Umsatzsteuer-Harmonisierung | 130 | ||
5. Umsatzsteuer als indirekte Steuer | 131 | ||
6. Ergebnis | 132 | ||
II. Grundrechtlicher Prüfungsmaßstab für die verfassungsrechtliche Prüfung einer steuerrechtlichen Norm | 132 | ||
1. Einteilung der Steuernormen in drei Normarten zwecks Ermittlung eines spezifischen grundrechtlichen Prüfungsmaßstabs | 133 | ||
a) Abgrenzung der Steuernormarten nach dem Normzweck | 136 | ||
aa) Abgrenzung nach dem „subjektiven“ Zweck des Gesetzgebers | 137 | ||
bb) Abgrenzung nach dem „objektiven“ Zweck | 140 | ||
cc) Fazit | 142 | ||
b) Abgrenzung der Steuernormarten durch Festlegung eines Regel-Ausnahme-Verhältnisses | 143 | ||
aa) Abgrenzung nach der Gesetzessystematik | 143 | ||
bb) Materielles Regel-Ausnahme-Verhältnis | 144 | ||
(1) Gesetzliche Wertungen | 145 | ||
(2) Allgemeine Rechtsüberzeugungen (Tax Expenditure Budget) | 145 | ||
(3) „Marginale Austeilungssteuer“ | 147 | ||
cc) Fazit | 149 | ||
c) Ergebnis | 149 | ||
2. „Zweigleisiger“ Prüfungsmaßstab für Steuernormen wegen doppelter Wirkungsstruktur | 150 | ||
III. Belastungswirkungen des § 9 Abs. 2 UStG n.F. | 155 | ||
1. Belastungswirkung zum Nachteil eines Vermieters nach optionsschädlicher Nutzungsänderung | 155 | ||
2. Belastungen der Verbraucher nachfolgender Handelsstufen | 157 | ||
a) Belastungsdifferenzen in Abhängigkeit von der Optionsausübung bei Beteiligung eines Unternehmers als Mieter | 158 | ||
aa) Leistungskette unter Beteiligung eines vollständig vorsteuerabzugsberechtigten Mieters | 159 | ||
bb) Leistungskette unter Beteiligung eines in vollem Umfang nicht vorsteuerabzugsberechtigt unternehmerisch tätigen Mieters | 161 | ||
cc) Leistungskette unter Beteiligung eines nur teilweise vorsteuerabzugsberechtigt unternehmerisch tätigen Mieters | 163 | ||
dd) Ergebnis | 163 | ||
b) Fixierung bestimmter Belastungswirkungen auf der Stufe nachfolgender Verbraucher durch die Neufassung des § 9 Abs. 2 UStG | 164 | ||
c) Unabhängigkeit der Belastungsdifferenzen von optionsschädlichen Nutzungsänderungen der Mieter | 165 | ||
d) Ergebnis | 166 | ||
IV. Gestaltungs- und Lenkungswirkungen des § 9 Abs. 2 UStG n.F. | 167 | ||
1. Primäre Gestaltungswirkung: Neugestaltung der umsatzsteuerlichen Rechtslage | 168 | ||
2. Umgehungsschutzwirkung: Ausschluß der Vorschaltmodelle vom Vorsteuerabzug | 168 | ||
3. Gleichstellungswirkungen | 170 | ||
a) Erwerber oder Hersteller der zu eigener abzugsschädlicher unternehmerischer Tätigkeit genutzten Gebäude gegenüber Mietern im Rahmen eines Vorschaltmodells | 171 | ||
b) Vermieter von teilweise abzugsschädlich unternehmerisch tätigen Mietern im Verhältnis zu Vermietern von nicht unternehmerisch tätigen Mietern | 172 | ||
c) Abzugsschädlich unternehmerisch tätige Mieter im Verhältnis zu nichtunternehmerisch tätigen Endnutzern: keine Gleichstellung | 173 | ||
d) Abzugsschädlich unternehmerisch tätige Mieter untereinander | 173 | ||
4. Differenzierungswirkungen | 175 | ||
a) Differenzierung zwischen Vermietern verschiedener unternehmerisch tätiger Mieter | 175 | ||
b) Differenzierung zwischen Vermietern in Abhängigkeit von der Organisationsstruktur des Unternehmens der Mieter | 175 | ||
5. Keine dauerhaften Wettbewerbsnachteile zu Lasten der Vermieter nach optionsschädlicher Nutzungsänderung | 176 | ||
6. Verdrängungswirkung zum Nachteil abzugsschädlich tätiger Mieter am Vermietungsmarkt | 178 | ||
7. Investitionshemmende Wirkung | 179 | ||
8. Zivilrechtsgestaltende Wirkung | 180 | ||
C. (Umsatz-)Steuerrechtliche Konkretisierung des allgemeinen Gleichheitssatzes des Art. 3 Abs. 1 GG als Maßstab zur verfassungsrechtlichen Prüfung der Belastungswirkungen des § 9 Abs. 2 UStG | 182 | ||
I. Bedeutung und allgemeiner Inhalt des Art. 3 Abs. 1 GG | 182 | ||
1. Art. 3 Abs. 1 GG und seine Funktion als grundrechtliches Abwehrrecht gegenüber dem Steuergesetzgeber | 182 | ||
2. Inhalt des Art. 3 Abs. 1 GG: Gleichbehandlung von in bezug auf einen sachbereichsspezifischen Vergleichsmaßstab Gleichem | 184 | ||
a) Notwendigkeit und bereichsspezifische Ermittlung eines Vergleichsmaßstabs | 184 | ||
b) Inhaltliche Anforderungen an den Vergleichsmaßstab | 185 | ||
3. Rechtfertigung einer Ungleichbehandlung von Gleichem | 187 | ||
a) Ausdrückliche Differenzierungsverbote des Grundgesetzes | 189 | ||
b) Sonstige Differenzierungsverbote (allgemeiner Gleichheitssatz) | 189 | ||
aa) Willkürkontrolle | 189 | ||
bb) Sogenannte „Neue Formel“ des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts zur Ergänzung der Willkürkontrolle | 191 | ||
cc) Abgrenzung beider Formeln | 194 | ||
(1) Erster Senat | 194 | ||
(2) Zweiter Senat | 195 | ||
(3) Vorrang der sach- und regelungsspezifischen Abwägung | 197 | ||
4. Besonderheiten der Bindung des Gesetzgebers an den Gleichheitssatz | 198 | ||
5. Ergebnis | 201 | ||
II. Konkretisierter Inhalt des Art. 3 Abs. 1 GG im Umsatzsteuerrecht – Leistungsfähigkeitsprinzip als umsatzsteuerrechtlicher Lastenausteilungsmaßstab | 203 | ||
1. Leistungsfähigkeitsprinzip als allgemeiner Lastenausteilungsmaßstab des Steuerrechts | 203 | ||
a) Allgemeine Anforderungen an einen steuerlichen Lastenausteilungsmaßstab | 203 | ||
aa) Sachbereichsspezifische Anforderungen | 203 | ||
(1) Folgerungen aus dem Wesen des Steuerstaates | 204 | ||
(2) Folgerungen aus dem Wesen der Steuer: Steuer als Gemeinlast | 206 | ||
bb) Anforderungen der Sachgerechtigkeit | 207 | ||
(1) Erfordernis der Gleichheit in zumutbarer Belastung | 209 | ||
(2) Steuerrechtliches Nettoprinzip | 210 | ||
cc) Besteuerungsgegenstand als gleichheitsrechtlicher Vergleichsmaßstab | 211 | ||
b) Leistungsfähigkeitsprinzip | 215 | ||
aa) Überwiegende Anerkennung des Maßstabs der Leistungsfähigkeit als steuerrechtlicher Vergleichsmaßstab | 215 | ||
bb) Bedeutung des Leistungsfähigkeitsprinzips bei der Auswahl eines Besteuerungsgegenstandes | 217 | ||
cc) Kritik am Maßstab der Leistungsfähigkeit | 220 | ||
dd) Leistungsfähigkeitsprinzip zugleich Ausdruck anderer Verfassungsprinzipien | 222 | ||
c) Ergebnis | 223 | ||
2. Anwendbarkeit des Leistungsfähigkeitsprinzips als Lastenausteilungsmaßstab im Umsatzsteuerrecht | 224 | ||
a) Keine Folgerung aus Art. 106 GG | 227 | ||
b) Sachgerechtigkeit der Besteuerung des Verbrauchs neben der Besteuerung des Einkommens | 229 | ||
c) Unbeachtlichkeit des tatsächlichen gegenwärtigen Zustandes des Umsatzsteuerrechts | 233 | ||
d) Möglichkeit individualisierender Belastung des Verbrauchs | 234 | ||
e) Unabhängigkeit des Leistungsfähigkeitsprinzips von der Besteuerungstechnik | 236 | ||
f) Keine entgegenstehende Rechtsprechung | 237 | ||
g) Untauglichkeit des Kriteriums der Wettbewerbsneutralität als Lastenausteilungsmaßstab | 241 | ||
h) Ergebnis | 242 | ||
3. „Verbrauch“ als umsatzsteuerrechtlicher Indikator steuerlicher Leistungsfähigkeit | 242 | ||
a) Zwei Zurechnungsstufen zur Ermittlung steuerlicher Leistungsfähigkeit | 243 | ||
b) Begriffsbestimmung des „Verbrauchs“ auf der Deduktionsstufe zur Ermittlung (umsatz-)steuerlicher Leistungsfähigkeit | 245 | ||
aa) Herkömmliche Begriffsbestimmung: Substitutionstheorie | 246 | ||
bb) Umsatzsteuerrechtlicher Verbrauchsbegriff als Ableitung aus dem Leistungsfähigkeitsprinzip | 251 | ||
cc) Beschränkung auf die konsumtive Einkommensverwendung von Nichtunternehmern: Subjektives Merkmal des umsatzsteuerrechtlichen Verbrauchsbegriffs | 258 | ||
dd) Beschränkung auf nicht existenz- oder erwerbssichernde Konsumaufwendungen | 262 | ||
ee) „Verbrauch“ im Rechtssinne: Erfassung von Verbrauch und Aufwand im tatsächlichen Sinne | 262 | ||
ff) Abgrenzung des Verbrauchs vom Sparen | 265 | ||
gg) Ergebnis | 266 | ||
c) Typisierung der Leistungsfähigkeit durch den Indikator „Einkommensverwendung“ auf der Deduktionsstufe zur Ermittlung steuerlicher Leistungsfähigkeit | 266 | ||
d) Probleme der Individualisierungsstufe zur Ermittlung (umsatz-)steuerlicher Leistungsfähigkeit: Besteuerungstechnische Grenzen in der Erfassung konsumtiver Einkommensverwendungen | 269 | ||
aa) Notwendigkeit weitgehend indirekter Besteuerung | 271 | ||
bb) Technische Erfassung der konsumtiven Einkommensverwendungen durch Besteuerung unter Ausschluß des Vorsteuerabzugsrechts | 274 | ||
cc) Ausschließliche Belastung unternehmerisch vermittelten Verbrauchs | 279 | ||
dd) Steuertechnische Möglichkeiten der Freistellung des Existenzminimums sowie der erwerbssichernden Aufwendungen | 280 | ||
ee) Ergebnis | 282 | ||
4. Fazit | 283 | ||
D. Prüfung der Vereinbarkeit der Belastungswirkungen des § 9 Abs. 2 UStG mit Art. 3 Abs. 1 GG in dessen steuerrechtlicher Konkretisierung durch das Leistungsfähihigkeitsprinzip | 284 | ||
I. Ungleiche Belastung der Verbraucher nachfolgender Handelsstufen in Abhängigkeit von der Ausübung des Optionsrechts für Vermietungsumsätze | 285 | ||
II. Rechtfertigung der Ungleichbehandlung der Verbraucher nachfolgender Handelsstufen in Abhängigkeit von der Optionsausübung | 286 | ||
1. Rechtfertigungsanforderungen | 286 | ||
2. Keine Rechtfertigung durch einen wettbewerbsbezogenen Lenkungszweck | 289 | ||
a) Geeignetheit eines Optionsrechts | 290 | ||
b) Erforderlichkeit eines Optionsrechts | 291 | ||
c) Angemessenheit eines Optionsrechts | 291 | ||
3. Keine Rechtfertigung durch Ermöglichung systemkonsequenter umsatzsteuerrechtlicher Behandlung der Unternehmer | 292 | ||
4. Ergebnis | 294 | ||
III. Fixierung gleichheitswidriger Be- bzw. Entlastungswirkungen bei bestimmten Verbrauchern nachfolgender Handelsstufen durch die Neufassung des § 9 Abs. 2 UStG | 294 | ||
1. Vergleichsmaßstab | 294 | ||
2. Privilegierung bestimmter Verbraucher | 295 | ||
3. Benachteiligung bestimmter Verbraucher | 295 | ||
4. Ergebnis | 296 | ||
IV. Rechtfertigung der Fixierung gleichheitswidriger Be- bzw. Entlastungswirkungen bei bestimmten Verbrauchern durch die Neufassung des § 9 Abs. 2 UStG | 296 | ||
1. Rechtfertigung der privilegierenden Ungleichbehandlung | 297 | ||
2. Keine Rechtfertigung der benachteiligenden Ungleichbehandlung | 297 | ||
3. Ergebnis | 298 | ||
V. Ungleichbehandlung der Vermieter durch Ermöglichung optionsschädlicher Nutzungsänderungen | 299 | ||
1. Systemfremde Belastung des Vermieters infolge optionsschädlicher Nutzungsänderung | 299 | ||
2. Art der Nutzung der Mietsache durch den Mieter oder Endnutzer kein Indiz wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit des Vermieters | 300 | ||
3. Keine Vergleichbarkeit der Belastungswirkungen nach optionsschädlicher Nutzungsänderung mit der Belastungssituation ohne Ausübung der Option | 302 | ||
4. Ungleichbehandlung rechtlich gleicher Personen und Sachverhalte | 303 | ||
5. Ergebnis | 304 | ||
VI. Rechtfertigung der Ungleichbehandlungen der Vermieter nach einer optionsschädlichen Nutzungsänderung | 305 | ||
1. Rechtfertigungsanforderungen | 305 | ||
2. Keine Rechtfertigung durch den Gestaltungszweck „Umgehungsschutz“ | 306 | ||
a) Umgehungsschutz als objektiver Zweck | 307 | ||
b) Geeignetheit der Neuregelung zur Ausschaltung der Vorschaltmodelle | 308 | ||
c) Erforderlichkeit der Neuregelung zur Ausschaltung der Vorschaltmodelle | 309 | ||
aa) Spezifizierende verteilungsgerechte Regelungsalternative | 309 | ||
(1) Zwischenvermietungsmodelle | 310 | ||
(2) Vorschaltmodelle | 311 | ||
(a) „Vorgeschaltete“ Ehegatten | 312 | ||
(b) Sparkassenmodell | 313 | ||
(3) Vergleich beider Umgehungsmodelle | 314 | ||
(4) Spezifizierende Regelungsalternative | 316 | ||
bb) Verteilungsgerechte Regelungsalternative als offene Umgehungsschutzklausel | 319 | ||
cc) Fazit | 321 | ||
d) Angemessenheit der Neuregelung zur Ausschaltung von Vorschaltmodellen | 321 | ||
e) Ergebnis | 322 | ||
3. Keine Rechtfertigung durch den Lenkungszweck der Gleichstellung | 322 | ||
a) Adressaten des Gleichstellungszwecks | 323 | ||
b) Gleichstellungszweck bezogen auf abzugsschädlich tätige Unternehmer innerhalb und außerhalb von Vorschaltmodellen bei Immobilieninvestitionen | 324 | ||
c) Vermieterbezogener Gleichstellungszweck | 325 | ||
aa) Einbeziehung sämtlicher Vermieter in den Gleichstellungszweck | 325 | ||
bb) Beschränkung des Gleichstellungszwecks auf Vermieter abzugsschädlich unternehmerisch tätiger Mieter und Vermieter von Nichtunternehmern | 325 | ||
(1) Geeignetheit der Neuregelung | 326 | ||
(2) Erforderlichkeit der Neuregelung | 327 | ||
(3) Angemessenheit der Neuregelung | 328 | ||
d) Mieterbezogener Gleichstellungszweck | 331 | ||
e) Ergebnis | 332 | ||
4. Keine Rechtfertigung durch einen vom Leistungsfähigkeitsprinzip abweichenden Lastenausteilungsmaßstab | 333 | ||
a) Vermieterbezogener Lastenausteilungszweck | 333 | ||
b) Mieterbezogener Lastenausteilungszweck | 334 | ||
aa) Vom Leistungsfähigkeitsprinzip abweichender mieterbezogener Lastenausteilungsgrundsatz bis 1985 | 335 | ||
bb) Überschreitung des bis 1985 entstandenen Grundsatzes durch § 9 Abs. 2 UStG n.F. | 339 | ||
5. Keine Rechtfertigung durch Vereinfachungszwecke | 340 | ||
6. Keine Rechtfertigung durch soziale Zwecke (insb. Mieterschutz) | 342 | ||
7. Keine Rechtfertigung durch fiskalische Zwecke | 343 | ||
8. Fazit | 345 | ||
VII. Ergebnis | 345 | ||
E. Prüfung der Gestaltungs- und Lenkungswirkungen des § 9 Abs. 2 UStG n.F. an den Freiheitsgrundrechten | 347 | ||
I. Prüfungsbedürftige Gestaltungs- und Lenkungswirkungen des § 9 Abs. 2 UStG n.F. | 347 | ||
II. Geschützte Grundrechtsträger | 348 | ||
III. Prüfung der primären Gestaltungswirkung an Artt. 12 und 14 GG | 351 | ||
1. Art. 12 Abs. 1 GG | 351 | ||
a) Schutzbereich | 351 | ||
b) Eingriff | 351 | ||
c) Rechtfertigung | 358 | ||
2. Art. 14 Abs. 1 GG | 358 | ||
a) Herkömmlicher Ansatz des Bundesverfassungsgerichts | 359 | ||
b) Neuer Ansatz in Rechtsprechung und Literatur | 360 | ||
c) Anwendbarkeit des neuen Ansatzes auf indirekte Steuern | 363 | ||
IV. Prüfung der Umgehungsschutzwirkung | 365 | ||
1. Art. 12 Abs. 1 GG | 366 | ||
a) Schutzbereich | 366 | ||
b) Eingriff | 366 | ||
aa) Vermieter im Rahmen von Vorschaltmodellen | 366 | ||
bb) Mieter im Rahmen von Vorschaltmodellen | 370 | ||
cc) Ergebnis | 372 | ||
2. Art. 14 Abs. 1 GG | 373 | ||
V. Prüfung der Verdrängungswirkung zum Nachteil nicht ausschließlich vorsteuerabzugsberechtigt unternehmerisch tätiger Mieter | 373 | ||
VI. Ergebnis | 375 | ||
F. Ergebnisse und Folgerungen | 377 | ||
I. Verfassungswidrigkeit des § 9 Abs. 2 UStG n.F. | 377 | ||
II. Folgerungen für das zivilrechtliche Verhältnis von Vermieter und Mieter | 378 | ||
1. Grundsätzlich kein zivilrechtlicher Ausgleichsanspruch des Vermieters nach optionsschädlicher Nutzungsänderung | 378 | ||
2. Vorschläge für umsatzsteuerrechtlich orientierte Vertragsgestaltungen der Mietverträge über Unternehmensgrundstücke | 379 | ||
a) Verwendungsregelung | 380 | ||
b) Mitteilungspflichten | 381 | ||
c) Kündigungsrecht | 382 | ||
d) Vertrags- und Mietzinsanpassungsregelungen | 382 | ||
e) Schadensersatzregelungen | 383 | ||
f) Untervermietung | 383 | ||
g) Ergebnis | 384 | ||
III. Weitere Folgerungen | 384 | ||
G. Zusammenfassung | 386 | ||
Literaturverzeichnis | 400 | ||
Sachwortverzeichnis | 414 |