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Roßkopf, G. (2000). Selbstregulierung von Übernahmeangeboten in Großbritannien. Der City Code on Takeovers and Mergers und die dreizehnte gesellschaftsrechtliche EG-Richtlinie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49926-7
Roßkopf, Gabriele. Selbstregulierung von Übernahmeangeboten in Großbritannien: Der City Code on Takeovers and Mergers und die dreizehnte gesellschaftsrechtliche EG-Richtlinie. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49926-7
Roßkopf, G (2000): Selbstregulierung von Übernahmeangeboten in Großbritannien: Der City Code on Takeovers and Mergers und die dreizehnte gesellschaftsrechtliche EG-Richtlinie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49926-7

Format

Selbstregulierung von Übernahmeangeboten in Großbritannien

Der City Code on Takeovers and Mergers und die dreizehnte gesellschaftsrechtliche EG-Richtlinie

Roßkopf, Gabriele

Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 14

(2000)

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Abstract

Öffentliche Übernahmeangebote werden weder durch gesellschaftsrechtliche noch durch kapitalmarktrechtliche oder allgemein zivilrechtliche Bestimmungen ausreichend erfaßt. Wegen der Komplexität und wirtschaftlichen Bedeutung solcher Vorgänge ist ein Bedarf für besondere Regulierung deshalb allgemein anerkannt.

Insbesondere auf europäischer Ebene wird aufgrund des häufig grenzüberschreitenden Kontexts öffentlicher Übernahmen seit Jahren die Harmonisierung im Rahmen einer EG-Richtlinie betrieben, die zuletzt im November 1997 als »Geänderter Vorschlag für eine Dreizehnte Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates auf dem Gebiet des Gesellschaftsrechts über Übernahmeangebote« vorgelegt wurde. Während vorangegangene Entwürfe an inhaltlicher Kritik gescheitert waren, steht jetzt die Frage im Vordergrund, inwieweit staatliche Regulierung von Übernahmeangeboten tatsächlich erforderlich ist, oder ob Übernahmeangebote nicht auch Gegenstand nationaler Selbstregulierung sein können. Von besonderer Relevanz ist diese Frage für Großbritannien, das mit dem Londoner »City Code on Takeovers and Mergers« eines der bekanntesten und ältesten Beispiele funktionierender Selbstregulierung in Europa vorweisen kann. Seit mehr als dreißig Jahren verteidigt das den City Code zugleich herausgebende und anwendende Takeover Panel die britische »Bastion der freiwilligen Selbstkontrolle im Übernahmerecht«, die über die Grenzen Großbritanniens hinaus Bedeutung erlangt hat. Die gehegte Befürchtung, daß die Verabschiedung der europäischen Übernahmerichtlinie das »Aus« für die britischen Takeoverregulierung bedeuten würde, erweist sich bei näherer Betrachtung jedoch als unbegründet. Wenngleich Selbstregulierung fortan nur noch in gesetzlichem Rahmen möglich wäre, hätte dies angesichts der zu beobachtenden allgemeinen Verrechtlichung der britischen Takeoverkontrolle kaum praktische Auswirkungen. Der aktuelle Richtlinienvorschlag wäre nicht das Ende nationaler Selbstregulierung öffentlicher Übernahmeangebote und könnte durch das übergeordnete europäische Interesse an einem Abbau von Übernahmehindernissen gerechtfertigt werden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 19
A. Einführung 23
B. Regulierung von Übernahmeangeboten 26
I. Regulierung und Selbstregulierung 26
1. Regulierungstheorien 26
a) Begriffsbestimmung 26
b) Warum regulieren? 27
aa) Public Interest Theory 27
bb) Private Interest Theory 29
c) Bewertung und Tendenzen 30
2. Regulierungsarten 34
3. Selbstregulierung 37
a) Begriffsbestimmung 37
aa) Autonomie 37
bb) Träger der Selbstregulierung 39
cc) Keine (reine) Fremdbestimmung 40
dd) Vermeintliche weitere Definitionsmerkmale 41
b) Vor- und Nachteile der Selbstregulierung 42
aa) Die Vorteile 43
bb) Die Nachteile 47
c) Rechtliche Grenzen der Selbstregulierung 51
aa) Selbstregulierung und Recht 51
bb) Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Selbstregulierung in Großbritannien 53
d) Faktische Voraussetzungen für das Funktionieren der Selbstregulierung 59
e) Bewertung 60
4. Regulatorische Tendenzen 61
II. Übernahmeangebote 63
1. Begriffsbestimmung 64
a) Definition 64
b) Andere Methoden des Kontrollerwerbs 65
c) Takeovers und Mergers 66
2. Wirtschaftliche Bedeutung von Übernahmeangeboten in Großbritannien 67
3. Regulierungsbedarf 70
a) Gründe für Übernahmeangebote – die Theorie 71
aa) Markt für Unternehmenskontrolle 71
bb) Synergieeffekte 76
cc) Eigennützige Motive des Managements des Bieters („Empire Building“) 76
dd) Ausbeutung der Aktionäre der Zielgesellschaft 77
b) Empirische Befunde 78
aa) Bestätigung der Theorien? 78
bb) Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen von Übernahmeangeboten 79
c) Bewertung 80
d) Schutzwürdige Interessen 82
aa) Anlegerschutz 83
bb) Kapitalmarkt 84
cc) Andere Schutzzwecke 84
4. Zusammenfassung 85
C. Selbstregulierung im City Code on Takeovers and Mergers 86
I. Entstehung und Entwicklung des City Code 86
1. Die City of London 87
a) Definition 87
b) Institutionen 88
aa) Bank of England 88
bb) Stock Exchange 89
c) Regulierung der City 90
2. Die Übernahmewelle der fünfziger Jahre 93
a) Die Ursachen des Übernahmebooms 94
b) Neue Techniken im Übernahmekampf 95
c) Öffentliche Kritik 97
3. Erste Versuche der Regulierung 100
a) Notes on Amalgamations of British Businesses (1959) 100
aa) Inhalt 100
bb) Reaktionen 101
b) Licensed Dealers (Conduct of Business) Rules 1960 102
c) Das Jenkins Committee (1959–1962) 104
d) Revised Notes on Company Amalgamations and Mergers (1963) 105
4. City Code 1968 106
a) Vorgeschichte 106
b) Britische SEC oder Selbstkontrolle? 109
c) Inhalt 111
d) Takeover Panel 112
e) Bewährungsprobe 114
5. Die Neufassung des City Code vom 28. April 1969 118
a) Materielle Änderungen 118
b) Das neue Takeover Panel 118
c) Sanktionen 120
6. Entwicklung bis zur Schaffung des Council for the Securities Industry 123
a) Leasco / Pergamon Press 123
b) Weitere Entwicklung 126
aa) Practice Notes 126
bb) Wirtschaftskrise 126
cc) Regulierung nach Bedarf 128
c) Council for the Securities Industry 129
aa) Schwachstellen der Übernahmeregulierung 129
bb) Lösungsansätze 130
cc) Untersuchung des DTI: Supervision of the Securities Market 131
dd) CSI 133
ee) Auswirkungen auf das Takeover Panel 135
ff) Reaktionen 135
7. Akzeptanz des City Code 136
a) Neue Probleme erfolgreich gelöst 136
aa) Dawn Raids 136
bb) St. Piran 137
cc) Folge: Allgemeine Akzeptanz des City Code 138
b) Insider Dealing 139
8. Entwicklung seit den achtziger Jahren: Das Vordringen staatlicher Regulierung in der City 141
a) Financial Services Act 1986 141
aa) Ausgangssituation 141
bb) Wilson Report 142
cc) Gower Report und Reaktionen 143
dd) Verabschiedung und Inhalt des FSA 1986 144
ee) Auswirkungen auf das Takeover Panel 146
b) Untersuchung des DTI 1987 147
c) Reform des FSA 1986 147
aa) Kritik am FSA 1986 147
bb) Reformvorhaben 148
cc) Bewertung 150
9. Zusammenfassung 150
II. Selbstregulierung im City Code 152
1. Der City Code im Überblick 152
a) Inhalt 153
aa) Ziele 153
bb) Anwendungsbereich 154
cc) Die einzelnen Abschnitte des City Code 154
b) Auslegung der Vorschriften und Ermessensspielraum des Panel 156
aa) Auslegung 157
bb) Ermessensspielraum 158
c) Sanktionen 159
aa) Nicht-öffentlicher und öffentlicher Verweis 159
bb) Meldung des Verstoßes an andere Stellen 161
cc) „Cold shouldering“ 162
dd) Andere Sanktionen 163
ee) Wirksamkeit 163
2. Das Takeover Panel 164
a) Organisation 165
aa) Full Panel 165
bb) Panel Executive 166
cc) Appeal Committee 167
b) Aufgabenverteilung und Verfahren 167
aa) Panel Executive 168
bb) Full Panel 170
cc) Appeal Committee 174
c) Finanzen 175
d) Zusammenarbeit mit anderen Stellen 175
3. Andere Regeln mit Auswirkungen auf Übernahmeangebote 176
a) Die Regeln der Stock Exchange in bezug auf Übernahmeangebote 177
b) Financial Services Act 1986 178
c) Companies Act 1985 179
d) Weitere Vorschriften 180
4. Das Verhältnis des City Code zu gesetzlichen Vorschriften und zu staatlichen Verfahren 180
a) Das Verhältnis zu gesetzlichen Vorschriften 180
b) Das Verhältnis zu staatlichen Verfahren 181
aa) Vorrang staatlicher Verfahren? 181
bb) Staatliche Verfahren als Verteidigungsmaßnahmen gegen Übernahmeangebote 183
III. Rechtsnatur des City Code und gerichtliche Verfahren 185
1. Die Rechtsnatur des City Code on Takeovers and Mergers 185
a) Ausgangsposition 185
b) Vertrag zwischen den Mitgliedsorganisationen des Panel? 186
c) Vertragliche Bindung der Regulierten? 189
2. Gerichtliche Verfahren gegen das Takeover Panel 191
a) Judicial Review 192
aa) Judicial Review im englischen Recht 192
bb) Die Entscheidung im Fall Datafin 194
cc) Guinness 199
dd) Fayed 203
ee) Zusammenfassung 204
ff) Bewertung 205
b) Gerichtsverfahren gegen das Panel auf zivilrechtlicher Grundlage 209
aa) Rechtsprechung 209
bb) Rechtsgrundlage 210
cc) Verhältnis zur Judicial Review 211
3. Gerichtliche Verfahren und rechtliche Pflichten zwischen den an Übernahmeangeboten Beteiligten 212
a) Allgemeine Haftungsnormen 213
aa) Tort 213
bb) Misrepresentation 213
cc) Prospekthaftung 214
dd) Section 47 FSA 1986 215
ee) Directors’ duties 216
ff) Sonstige Vorschriften 219
b) Rechtliche Pflichten der Beteiligten im einzelnen 220
aa) Bieter- und Zielgesellschaft 220
bb) Directors 221
cc) Finanzdienstleister 221
dd) Sonstige Berater 221
4. Ergebnis 221
IV. Bewertung des britischen Regulierungsmodells 224
1. Vorteile 224
a) Flexibilität 224
b) Schnelle und endgültige Entscheidungen 226
c) Praktikerbeteiligung 228
d) Kosten 228
2. Kritikpunkte 228
a) Durchsetzbarkeit der Entscheidungen des Panel 228
b) Mangelnde Neutralität bei der Anwendung des City Code 230
c) Ungeeignetheit des Panel zur Normsetzung 231
d) Internationaler Aspekt 232
3. Accountability 233
4. Eigene Bewertung 234
D. Konsequenzen einer dreizehnten EG-Richtlinie im Gesellschaftsrecht für die Regulierung von Takeovers in Großbritannien 236
I. Grundlagen 236
1. Rechtsangleichung in der EU 236
2. Instrumente der Rechtsangleichung 242
a) Verordnung 243
b) Richtlinie 244
c) Empfehlung 247
3. Harmonisierung des Gesellschafts- und Kapitalmarktrechts 248
a) Gesellschaftsrecht 249
aa) Entwicklung 249
bb) Rechtsgrundlagen 253
cc) Maßnahmen 254
b) Kapitalmarktrecht 257
II. Harmonisierung des Übernahmerechts 260
1. „Barriers to Takeovers“ und ein „Level Playing Field“ 262
2. Rechtsgrundlage für eine Übernahmerichtlinie 264
3. Verfahren 265
4. Geschichte des Richtlinienentwurfs 266
a) Der Pennnington-Entwurf 266
b) Vorentwurf 1987 268
c) Erster Richtlinienvorschlag 1989 269
d) Geänderter Vorschlag 1990 273
5. Der neue Richtlinienvorschlag 278
a) Vorgeschichte 278
b) Stand des Verfahrens und Erfolgsaussichten 279
c) Ziel und Inhalt des Richtlinienvorschlages 281
III. Umsetzungsmöglichkeiten für eine Takeoverrichtlinie in Großbritannien 285
1. Anforderungen des nationalen Rechts 286
a) European Communities Act 1972 286
b) Andere Möglichkeiten der Umsetzung 286
c) Umsetzung durch Selbstregulierung? 287
2. Anforderungen des EGV an die Rechtsform des Umsetzungsakts 287
a) Art. 189 Abs. 3 EGV 287
b) Rechtsprechung des EuGH 288
aa) Effet utile 288
bb) Rechtliche Verbindlichkeit 290
cc) Beispiel: Verwaltungspraxis und Verwaltungsvorschriften 290
dd) Zusammenfassung 291
3. Richtlinienumsetzung durch Selbstregulierung? 292
a) Grundsätzliche Überlegungen 292
b) Bisherige Erfahrungen 293
aa) Tarifverträge 294
bb) Weitere Beispiele 295
c) Anforderungen an die wirksame Richtlinienumsetzung durch Selbstregulierung 296
aa) Exekutive Selbstregulierung: „Innerstaatliche Stelle“ 296
bb) Legislative Selbstregulierung 298
cc) Ergebnis unter Art. 189 Abs. 3 EGV 301
4. Wirksame Umsetzung des Richtlinienvorschlags 1997 durch City Code und Takeover Panel 302
a) Das Verhältnis der Regelungen in der Richtlinie zu Art. 189 Abs. 3 EGV 303
b) Möglichkeit der Umsetzung des Richtlinienvorschlags 1997 durch den City Code 305
aa) Meinungsstand 305
bb) Takeover Panel als Aufsichtsorgan 307
cc) Sanktionen 309
dd) Rechtsschutz 310
5. Ergebnis 313
IV. Kritik am aktuellen Richtlinienvorschlag und Stellungnahme 314
1. Ende der Selbstregulierung? 316
a) Beeinträchtigung der Flexibilität des Panel 316
aa) Normgebung 317
bb) Auslegung 317
cc) Beratung 318
dd) Disziplinarische Aufgaben 320
b) Taktische Prozesse 320
aa) Judicial Review 321
bb) Gerichtsverfahren zwischen den Übernahmebeteiligten 324
c) Vorlagen beim EuGH 326
d) Exkurs: Irish Takeover Panel Act 1997 328
e) Gesamtbewertung 329
2. Bedarf für eine europäische Übernahmeregelung? 330
a) Subsidiarität 330
b) Wettbewerb der Systeme 338
3. Stellungnahme 340
E. Schluß 344
Literaturverzeichnis 346
Stichwortverzeichnis 370