Aufbruch an deutschen Hochschulen
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Aufbruch an deutschen Hochschulen
Beiträge zur Reform des deutschen Hochschulwesens
Editors: Thießen, Friedrich
Abhandlungen zu Bildungsforschung und Bildungsrecht, Vol. 6
(2000)
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Abstract
Das deutsche Hochschulwesen soll sich ändern. Stagnation und Verkrustung - das deutsche Phänomen der 80er und 90er Jahre - wird auch im Wissenschaftsbereich gesehen. Die internationale Konkurrenz der sich entwickelnden gesamteuropäischen Hochschullandschaft wird spürbar. Die Wirtschaft sucht mehr Kreativität und Spitzenleistungen. Ansatzpunkte für Veränderungen gibt es viele. Hinter den Begriffen Leistungsprinzip, Hochschulautonomie, Netzwerkbildung, internationaler akademischer Grad u. v. m. stecken Konzepte, die angedacht sind und in den nächsten Jahren umgesetzt werden. »Faule Professoren rausschmeißen«, diese provokativ vorgetragene Forderung Klaus Landfrieds ist der vorerst spektakulärste Ausdruck des Veränderungswillens geworden.Die Autoren des vorliegenden Bandes stellen sich diesen drängenden Herausforderungen an die Hochschullandschaft. Fünf führende Institutionen des deutschen Bildungsbereiches berichten von ihren Erfahrungen mit dem deutschen Hochschulwesen und legen ihre Zukunftsvorstellungen dar. Dazu stellen fünf innovative Lehrstühle aus dem Finanzbereich ihre Konzepte vor und beleuchten die Probleme, die innovatives Vorgehen in der universitären Praxis mit sich bringt. Eine Umfrage unter Teilnehmern einer Tagung im Hause der Commerzbank belegt, welche Meinung zur Hochschulreform die interessierte Öffentlichkeit hat.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Die Beiträge im Überblick: Zusammenfassung | 11 | ||
A. Einleitung | 19 | ||
Klaus Müller-Gebel: Die Sicht der Praxis: Forderungen an das deutsche Hochschulwesen | 21 | ||
Christian von Borczyskowski: Die Sicht der Wissenschaft: Forderungen aus dem deutschen Hochschulwesen | 25 | ||
B. Kritik am System und Visionen für die Zukunft | 29 | ||
Theodor Berchem: Die Leistungsfähigkeit deutscher Universitäten im internationalen Vergleich | 31 | ||
Klaus Landfried: Anreizsysteme im Hochschulwesen | 35 | ||
I. | 35 | ||
II. | 35 | ||
III. | 36 | ||
IV. | 37 | ||
V. | 38 | ||
VI. | 39 | ||
VII. | 39 | ||
Arend Oetker: Stärken und Schwächen deutscher Universitäten aus den Erfahrungen der Wirtschaft heraus | 41 | ||
Hans Joachim Meyer: Lebenslanges Lernen | 47 | ||
Winfried Schulze: 10 Thesen zur Hochschulpolitik – 1993 und heute | 55 | ||
C. Reformbeispiele: Innovative Konzepte | 61 | ||
Hans Ulrich Buhl: Financial Management und Electronic Commerce an der Universität Augsburg | 63 | ||
Günter Franke: Mathematische Finanzökonomie an der Universität Konstanz | 77 | ||
I. Ausgangssituation | 77 | ||
II. Ausbildungsbereiche | 79 | ||
III. Die Umsetzung des Studienkonzepts | 81 | ||
IV. Erste Erfahrungen | 82 | ||
Birger P. Priddat/Stephan A. Jansen: Mergers & Acquisitions an der Privaten Universität Witten/Herdecke | 85 | ||
I. Entwicklung des Marktes für Unternehmen in 1999 | 85 | ||
II. Trends bei Fusionen | 86 | ||
III. Vier Hochzeiten und drei Todesfälle | 86 | ||
IV. Deutschland: Bisher wissenschaftliches Niemandsland im M & A | 87 | ||
V. Innovative Organisation und Finanzierung und Partnernetzwerk | 89 | ||
VI. Vier Aktionsfelder des Institutes | 89 | ||
VII. Hohe Resonanz auf die Institutsgründung | 90 | ||
VIII. Sieben Herausforderungen eines Scientific Start Up | 91 | ||
1. Fakultärer Venture Capital Fonds (Seed Capital) | 91 | ||
2. Verkürzung der Entscheidungszyklen/Höhere Autonomie der Gründer | 91 | ||
3. Staffing von unternehmerischen Wissenschaftlern | 91 | ||
4. Incentive-Systeme: Wissenschaftliche Karrieremodelle | 92 | ||
5. Aufbau erwerbswirtschaftlicher Aktivitäten bei Gemeinnützigkeit | 92 | ||
6. Aufbau von Strategischen Allianzen/Vernetzes Outsourcing | 92 | ||
7. „Erfolgsmanagement“: Überlastung durch zu hohe Resonanz | 92 | ||
IX. Thematische Moden an Universitäten: Gefahr oder Chance? | 92 | ||
X. Zusammenfassung | 93 | ||
Dietrich Ohse: Fokussierung als Fakultätsstrategie an der Universität Frankfurt | 95 | ||
I. Konzentration statt Breite | 95 | ||
II. Lehre und Forschung | 97 | ||
III. Internationale Vergleichbarkeit und Mobilität | 98 | ||
IV. Department vs. Einzelkämpfer | 98 | ||
V. Chancen für die Berufungspolitik | 99 | ||
VI. Ein langer Weg | 99 | ||
Friedrich Thießen: Investment Banking an der Technischen Universität Chemnitz | 101 | ||
I. Die Konzeption einer modernen Finanzmarktausbildung | 102 | ||
II. Zertifikatsausbildung für den Weiterbildungsmarkt | 103 | ||
III. Probleme bei der Einführung von Innovationen in der Lehre | 104 | ||
D. Anhang | 107 | ||
Questionnaire zur Situation der Hochschulen in Deutschland. Fragen und Antworten | 109 | ||
I. Allgemeines | 109 | ||
1. Deutsche Universitäten seien verkrustet. Stimmt das? Schließen Sie sich der Kritik an? Wenn ja, was kritisieren Sie? Nennen Sie spontan Stichworte. | 109 | ||
2. Das bisherige Bildungsideal wird diskutiert. Sollen junge Leute heute die Uni mit breiter „Bildung“ oder fachbezogenem anwendungsbereitem „Wissen“ verlassen? | 110 | ||
II. Studiengänge Diplom, Bachelor, Master | 110 | ||
3. Sind Sie für die Beibehaltung des deutschen Diploms oder für das Bachelor/Master-System? | 110 | ||
4. Würden Sie die neuen Abschlüsse (englisch) Bachelor und Master oder (lateinisch) Bakkalaureus und Magister nennen? | 111 | ||
5. Glauben Sie, die Arbeitgeber – bzw. Sie als Arbeitgeber – werden den Bachelor-Abschluss würdigen? | 111 | ||
6. Deutsche Unis seien zu wenig international. Soll man – gegen den Willen der deutschen Studenten – mehr Vorlesungen, Übungen und Seminare in englisch anbieten, um deutsche Studenten und Professoren wettbewerbsrähiger zu machen? | 112 | ||
7. Fachhochschulen, Berufsakademien, staatliche Universitäten und Corporate Universities, also firmeneigene Bildungseinrichtungen, sollten miteinander konkurrieren. Das setzt aber voraus, dass die Arbeitgeber – bzw. Sie als Arbeitgeber – Bildung an sich honorieren und nicht wie bisher den Träger der Ausbildung. Glauben Sie, dass dies in Zukunft der Fall sein wird? | 112 | ||
8. Glauben Sie, dass sich Corporate Universities, von denen derzeit viel gesprochen wird, durchsetzen und auf Dauer Erfolg haben werden oder eher nur eine Modeerscheinung sind. | 112 | ||
9. Würden Sie der Lehre und den Forschungsergebnissen eines Professors einer Corporate University trauen? | 113 | ||
10. Es wird den staatlichen Universitäten vorgeschlagen, mehr Kooperationen in der Lehre mit der Praxis einzugehen. Das erhöhe Aktualität und Relevanz des Stoffes. Andererseits haben die Praktiker nicht die Qualifikationen, die Hochschullehrer erfüllen müssen. Sie wechseln häufig ihren Job und betrachten die Uni oft als Nebensache. Soll die Praxis trotzdem stärker eingebunden werden? | 113 | ||
III. Studenten | 114 | ||
11. Glauben Sie, dass Eingangstests an Unis insgesamt vorteilhaft wären oder nicht? | 114 | ||
12. Es wird von den Unis verlangt, mehr im Fortbildungsbereich tätig zu werden. Dies zielt auf ältere Studierwillige mit Berufs- und anderen Erfahrungen. Welche Zugangsvoraussetzungen sind sinnvoll? | 114 | ||
13. Immer mehr Studenten arbeiten neben dem Studium. Selbst zwei und mehr Jobs nebenbei sind keine Ausnahme. Halten Sie es für sinnvoll, hier einen Riegel vorzuschieben und die Studenten zum Vollzeitstudium zu bewegen? | 115 | ||
14. Es wird immer wieder gefordert, Maßnahmen gegen Langzeitstudenten zu unternehmen. Wie ist Ihre Meinung? | 115 | ||
15. In Holland erhalten Studenten 4 Jahre lang ein Basisstipendium. Wer danach noch studiert, muss hohe Studiengebühren zahlen. Wäre das ein Weg für Deutschland? | 116 | ||
IV. Professoren | 116 | ||
16. Die gewollte Freiheit der Professoren in Forschung und Lehre hat bisher dazu geführt, dass es keinen definierten Pflichtenkatalog für Professoren gibt. Sollte man einen einführen? | 116 | ||
17. Eine Demokratie braucht unabhängige Institutionen. Professoren sind mit ihren Freiheiten ein wichtiger Baustein. Pflichtenkataloge schränken die Freiheit und Unabhängigkeit ein. | 117 | ||
18. Professoren sollen dem Willen der Kultusminister zufolge nach „Leistung“ bezahlt werden. Wie aber misst man „Leistung“? Folgende Kriterien sind in der Diskussion. Kreuzen Sie diejenigen an, die sie für sinnvoll halten. | 117 | ||
V. Assistenzprofessor | 118 | ||
19. Die Habilitation fördere verkrustete hierarchische Strukturen, nicht aber Innovationen bei den jüngeren Wissenschaftlern. Soll man sie abschaffen? | 118 | ||
20. Die Habilitation soll durch den Assistenzprofessor ersetzt werden, der schon lehren darf und sich „bewähren“ muss. Nur dann hat er Chancen auf eine spätere „volle“ Professur. Wäre das eine Alternative? | 119 | ||
VI. Dienstrecht der Professoren | 119 | ||
21. Das Dienstrecht der Professoren steht zur Diskussion. Welche Veränderungen würden Sie begrüßen: | 119 | ||
22. Wie sollte ein Professor bezahlt werden? | 120 | ||
VII. Forschung und Lehre | 121 | ||
23. Die Qualität der Lehre der Professoren wird kritisiert. | 121 | ||
24. In der Forschung sollen die Ergebnisse dadurch gesteigert werden, dass die Professoren ihre Forschungsziele nicht mehr frei wählen können, sondern diese von der Universitätsleitung vorgegeben werden. | 121 | ||
25. Für Forschungsprojekte werden derzeit häufig eigens Institute gegründet. Kritisiert wird, dies sei innovationsfeindlich. | 122 | ||
26. Sollten junge Forscher nach der Promotion von einem Lehrstuhl unabhängig sein, damit sie kreativ forschen können? | 122 | ||
VIII. Wer steuert Universitäten? | 123 | ||
27. Bisher steuerten die Ministerien die Hochschulen in letzter Instanz. Deren bürokratische Verkrustung wird kritisiert. Sollen die Ministerien die Macht abgeben? | 123 | ||
28. Neben den Professoren wird die Schuld an Fehlentwicklungen im Uni-Bereich den Entscheidungsstrukturen der Universitäten, d.h. den Gremien, den vorgeschriebenen Abläufen etc. die Schuld gegeben. Wie ist ihre Meinung? | 123 | ||
29. Sollten Hochschulen durch Hochschulräte gesteuert werden, die mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besetzt sind? | 123 | ||
30. Universitäten sollen von der starren staatlichen Finanzverwaltung abgekoppelt werden und eigenverantwortete „Globalhaushalte“ bekommen. Ist das vernünftig? | 124 | ||
IX. Universitätsfinanzierung | 124 | ||
31. Sollen Studenten Studiengebühren zahlen? | 124 | ||
32. Soll der Staat den Studenten außer dem Studium (durch kostenlose Hochschulnutzung) auch noch das Leben finanzieren (Bafög)? | 125 | ||
33. Es wurde der Vorschlag gemacht, Studiengebühren einzuführen und sie nach dem Einkommen der Eltern zu staffeln. Bis – sagen wir – 80.000 DM Elternbruttoeinkommen wäre das Studium frei, danach gibt es mit dem Elterneinkommen ansteigende Gebühren. Halten Sie das für sinnvoll? | 125 | ||
34. Kanzler Schröder forderte den Import ausgebildeter Informatiker. Gleichzeitig werden die deutschen Informatikfakultäten von den Ländern schlecht mit Geld für die Ausbildung ausgestattet. Ist das konsistent? | 125 | ||
35. Viele deutsche Unis haben sich zu Massenunis entwickelt. Ist ein Unterricht vor 1.000 Studenten im Hörsaal gleich gut wie in einer Klasse mit 40. Wie ist ihre Meinung? | 126 | ||
36. Die Ministerien wollen, dass alle in der Diskussion befindlichen Reformen kostenneutral erfolgen oder sogar Geld in die Kassen einspielen. Ein Ländervergleich zeigt, dass Deutschland nur 4 % des BIP für das öffentliche Dildungswesen ausgibt, gegenüber 4,7 % Frankreich und Großbritannien, 5,4 % USA und 6,8 % Holland. | 126 |