Menu Expand

Die Transferregelungen im Profisport im Lichte des »Bosman-Urteils« im Vergleich zu den Mechanismen im bezahlten amerikanischen Sport

Cite BOOK

Style

Trommer, H. (1999). Die Transferregelungen im Profisport im Lichte des »Bosman-Urteils« im Vergleich zu den Mechanismen im bezahlten amerikanischen Sport. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49757-7
Trommer, Hans-Ralph. Die Transferregelungen im Profisport im Lichte des »Bosman-Urteils« im Vergleich zu den Mechanismen im bezahlten amerikanischen Sport. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49757-7
Trommer, H (1999): Die Transferregelungen im Profisport im Lichte des »Bosman-Urteils« im Vergleich zu den Mechanismen im bezahlten amerikanischen Sport, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49757-7

Format

Die Transferregelungen im Profisport im Lichte des »Bosman-Urteils« im Vergleich zu den Mechanismen im bezahlten amerikanischen Sport

Trommer, Hans-Ralph

Beiträge zum Sportrecht, Vol. 4

(1999)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Das »Bosman«-Urteil des EuGH bewirkte den Wegfall von bis dahin anerkannten Transferbestimmungen in den Statuten der Fußballverbände.

Der Verfasser beleuchtet u.a. die praktischen Folgen des Urteils für den Berufsfußball, um im Anschluß daran ein adäquates Alternativmodell zur Sicherung eines sportlichen Wettbewerbs vorzustellen. Hierzu zeigt Hans-Ralph Trommer zunächst im ersten Teil der Arbeit die bis zum Urteil geltenden Transferregelungen einschließlich ihrer ökonomischen Bedeutung für die deutschen Profivereine und -ligen auf. Im Vordergrund steht dabei die bislang geführte Diskussion über die Verfassungsmäßigkeit der Ablösesummen aus nationaler Sicht sowie das »Bosman«-Urteil selbst, das rechtlich umfassend gewürdigt wird.

Alternativvorschläge schlagen die Brücke zum zweiten Teil der Bearbeitung, der den Transfermechanismen und Ligapraktiken im amerikanischen Profisport gilt. Diese werden in ihrem kartellrechtlichen Kontext einschließlich der hierzu ergangenen amerikanischen Rechtsprechung vorgestellt. Besonders ins Blickfeld rücken dabei die umfänglichen Tarifverträge und die arbeitsrechtliche Freistellung vom amerikanischen Kartellrecht.

Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse werden im dritten Teil der Arbeit auf ihre rechtliche und faktische Übertragbarkeit auf die Verhältnisse im deutschen und europäischen Profi-Fußball hin untersucht. Abschließend kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, daß die in den USA praktizierten Mechanismen durchweg diskutable Ansätze für Alternativlösungen bieten, einer gänzlichen Adaption aber verfassungs- und gemeinschaftsrechtliche Hürden entgegenstehen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 15
Gegenstand und Gang der Untersuchung 23
Teil 1: Die Transfer- und Ablösebestimmungen im deutschen Fußballsport nach der sog. „Bosman“-Entscheidung des EuGH vom 15. Dezember 1995 26
§ 1 Organisationsrechtliche Prolegomena 26
I. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine verbandsrechtlichen Regeln 26
1. Allgemeines 26
2. Die rechtlichen Strukturen des DFB 28
a) Die Rechts- und Organisationsform des DFB 28
b) Die Organe und ihre Aufgaben 30
aa) Allgemeiner Überblick 31
bb) Der Beirat (§ 30 Satzung/DFB) 31
cc) Der Liga-Ausschuß (§ 47 Satzung/DFB i.V.m. §§ 14 ff. LSt) 32
II. Die organisationsrechtliche Einbindung des DFB in die UEFA und in die FIFA 32
III. Die Rechtsbeziehungen im deutschen Lizenzfußball im Lichte des Lizenzspielerstatuts 33
1. Die rechtlichen Beziehungen zwischen dem DFB und den Bundesligavereinen 34
2. Die rechtlichen Beziehungen zwischen dem DFB und den Lizenzspielern 35
3. Die rechtlichen Beziehungen zwischen den Lizenzvereinen und den Lizenzspielern 37
§ 2 Die bis zur „Bosman“-Entscheidung geltenden Transfer- und Ablösebestimmungen 39
I. Die bisher geltenden Transferregeln im Inland 39
1. Die Transferliste 39
2. Die Transferentschädigung als Voraussetzung für den Spielerwechsel 40
3. Die ökonomische Bedeutung der Transferentschädigung 41
a) Transferentschädigung als wirtschaftlicher Wert in den Vereinsbilanzen 41
b) Transferentschädigung als Gläubigersicherheit 42
4. Die bisherige verfassungsrechtliche Würdigung der Transferregeln aus nationaler Sicht 43
II. Die bis zur „Bosman“-Entscheidung geltenden Transferregeln bei einem Vereinswechsel unter Beteiligung ausländischer Mitgliedsverbände der UEFA bzw. FIFA 53
§ 3 Die Transfer- und Ablöseregelungen im Lichte des „Bosman“-Urteils des EuGH vom 15. Dezember 1995 54
I. Sachverhaltsdarstellung 54
II. Inhalt und Feststellungen des Urteils 56
1. Anwendbarkeit des Art. 48 EGV auf den (Berufsfußball-)Sport und auf die von (Fußball-)Verbänden aufgestellten Regeln 56
a) Zuordnung des Sports zum Wirtschaftsleben gem. Art. 2 EGV 57
b) Die unmittelbare Drittwirkung des Art. 48 EGV 60
2. Die Transferregeln als ungerechtfertigter Verstoß gegen die EG-Freizügigkeit gem. Art. 48 EGV 62
a) Eingriff in den Schutzbereich des Art. 48 EGV 63
aa) Art. 48 EGV als umfassendes Beschränkungsverbot 63
bb) Transferregeln als Beeinträchtigungen 65
b) Rechtfertigung 66
aa) Vereinigungsfreiheit der Sportverbände 68
bb) Aufrechterhaltung des finanziellen und sportlichen Gleichgewichts / Nachwuchsförderung 70
3. Zeitliche Wirkung des Urteils 75
4. Reichweite des Urteils 77
a) Personale Beschränkung auf Angehörige der EU- und der EWR-Mitgliedstaaten 77
b) Materielle Beschränkungen 78
III. Auswirkungen des Urteils insbesondere im Hinblick auf den deutschen Profifußball 79
1. Die Reaktion des DFB 79
2. Die Reaktionen der internationalen Verbände 81
a) Die Reaktion der FIFA 81
b) Die Reaktion der UEFA 82
3. Die aus dem Urteil und dessen Umsetzung unmittelbar resultierenden Transfergestaltungen und ihre Transferentschädigungen 83
a) Wechsel eines deutschen Berufsfußballspielers 84
aa) Innerhalb der Bundesliga 84
bb) Aus dem EG-Ausland in die Bundesliga 84
cc) Aus der Bundesliga in das EG-Ausland 85
dd) Aus dem Nicht-EG-Ausland in die Bundesliga 85
ee) Aus der Bundesliga in das Nicht-EG-Land 85
b) Wechsel eines EG-Ausländers 85
c) Wechsel eines Nicht-EG-Ausländers 87
4. Die „Inländerdiskriminierung“ als mittelbare Auswirkung 87
5. Umgehung/Mißbrauch des Urteils 89
a) Die Gestaltung künftiger Verträge 90
b) Das sog. „Auslandsparken“ unter Berücksichtigung des allg. Umgehungs- und Mißbrauchsverbots 92
c) Berufsfußballspieler als Unternehmer 93
d) Die Verlängerungsklausel des § 11 des Mustervertrages des DFB 94
6. Die ökonomischen Konsequenzen hinsichtlich der Bewertung des Vereinsvermögens und der Kreditbeschaffung 96
IV. Alternativvorschläge zum Zwecke der Aufrechterhaltung eines sportlichen und finanziellen Gleichgewichts 99
Teil 2: Die Transfermechanismen und Ligapraktiken im amerikanischen Profisport 101
§ 4 Organisation und Rechtsnatur der amerikanischen Profi-Ligen dargestellt am Beispiel der „National Football League“ 101
I. Die rechtlichen Strukturen der NFL 101
1. Die Rechts- und Organisationsform der NFL einschließlich ihrer Rechtsbeziehungen 101
2. Ökonomische Betrachtungen 105
3. Die hauptsächlichen Organe und ihre Aufgaben 108
a) Das Exekutivkomitee („Executive Committee“) 108
b) Der „Commissioner“ 108
II. Die rechtlichen Beziehungen zwischen den Klubs und den Spielern 110
III. Die Besonderheiten in den anderen Ligen 112
IV. Die Tarifverträge („collective bargaining agreements“) der amerikanischen Profi-Ligen und ihre Beteiligten 113
1. Allgemeine Rechtsnatur von Tarifverträgen unter Beachtung des Amerikanischen Gesetzes betr. die Arbeitsbeziehungen („National Labor Relations Act“) 113
2. Sportgeschichtliche Entwicklung der Tarifverträge und deren Bedeutung im Sport 116
a) Die Spielergewerkschaften („player associations“) 117
b) Die Tarifverträge in den amerikanischen Profi-Ligen 119
aa) Die NFL-Tarifverträge 120
bb) Die NBA-Tarifverträge 123
cc) Die NHL-Tarifverträge 126
§ 5 Die transferrelevanten Regelungen der Tarifverträge 127
I. Die Rekrutierung von College-Nachwuchsspielern („college draft“) 127
1. Einleitung 127
2. Das gegenwärtige „draft system“ der Ligen, dargestellt anhand der NFL-„draft“ 130
II. Die Festlegung von Gehaltsobergrenzen („salary cap“) 130
1. Die NFL-„salary cap“ 132
2. Die NBA-„salary cap“ 134
3. Die NHL-„salary cap“ 134
III. Die freie Transfermöglichkeit („free agency“) 135
1. Chronik 136
a) „Reserve clause“ 136
b) „Option clause“ 138
c) „Rozelle Rule“ 139
d) „Right of first refusal compensation system“ 140
e) „Plan B free agency“ 141
2. Die gegenwärtigen Transfermechanismen 143
a) Football 143
aa) „Restricted Free Agent“ 143
bb) „Unrestricted Free Agent“ 145
cc) „Franchise Player“ 146
dd) „Transition Player“ 147
ee) „Veterans with less than three accrued seasons“ 148
ff) Auswirkungen 148
b) Eishockey 149
aa) „Restricted Free Agent“ 149
bb) „Unrestricted Free Agent“ 150
c) Basketball 151
§ 6 Die Transfermechanismen und Ligapraktiken im Lichte der amerikanischen Rechtsprechung 152
I. Rechtliche Prolegomena: Einführung in das amerikanische Rechtssystem 152
II. Die vorrangige Beurteilung der amerikanischen Ligapraktiken aus dem Blickwinkel des Kartellrechts („antitrust law“) 153
III. Relevante Grundstrukturen des amerikanischen Kartellrechts 157
1. Die föderale Struktur der amerikanischen Kartellgesetzgebung („federal-/state antitrust law“) 157
2. Überblick über das relevante kartellrechtliche Normengefüge 160
IV. Der Sherman Act als zentraler Pfeiler im amerikanischen Kartellrecht unter Berücksichtigung der wesentlichen Konturen in der amerikanischen Sportrechtsprechung 163
1. Die Ratio des Sherman Act 163
2. Die tatbestandliche Ausgestaltung des Sherman Act und seine konkrete Anwendbarkeit auf die Regelungen und Praktiken der amerikanischen Profi-Ligen 165
a) Das Monopolverbot des § 2 Sherman Act 166
aa) American Football League v. NFL 171
bb) United States Football League v. NFL 173
b) Das Kartellverbot des § 1 Sherman Act 176
aa) „Agreement“ 176
bb) „In restraint of trade“ 180
cc) „Rule of reason“-Doktrin als Instrument zur Entscheidung im Einzelfall 181
dd) Anwendbarkeit 183
(1) Mackey v. NFL (Teil 1) 189
(2) Smith v. Pro-Football, Inc. 190
V. Die arbeitsrechtliche Freistellung vom amerikanischen Kartellrecht („labor exemption“) 192
1. Gesetzliche Freistellung („statutory labor exemption“) 193
2. Richterrechtliche Freistellung („nonstatutory exemption“) 195
a) Mackey v. NFL (Teil 2) 196
b) McCourt v. California Sports, Inc. & The Los Angeles Kings 198
c) Powell v. NFL 200
d) McNeil v. NFL 201
Teil 3: Möglichkeiten der Übertragbarkeit der amerikanischen Ligapraktiken auf die Verhältnisse im deutschen und europäischen Profifußball 203
§ 7 Der Adaption des Transfersystems entgegenstehende verfassungs- und gemeinschaftsrechtliche Vorgaben 203
I. Verfassungsrechtliche Bedenken im Lichte des Art. 12 Abs. 1 GG 203
1. „Draft“-System 203
2. „Free agency“-System 205
3. Zwischenergebnis 206
II. Gemeinschaftsrechtliche Bedenken im Lichte des Art. 48 EGV 206
1. „Draft“-System 206
2. „Free agency“-System 208
3. Zwischenergebnis 208
§ 8 Der deutsche Berufsfußball unter Zugrundelegung amerikanischer Strukturen 208
I. Ausgliederung der Lizenzspielerabteilungen aus den Vereinen und deren Umwandlung in Kapitalgesellschaften 209
II. Die Neugründung einer Profi-Liga unter Einbeziehung des DFB 213
1. Einbindung des DFB 213
2. Nachwuchsförderung 214
3. Der Ligavertrag 215
III. Abschluß eines umfassenden Tarifvertrages 218
1. Die Tarifparteien 219
2. Die wesentlichen Inhalte des Tarifvertrages 221
a) Einführung von Gehaltsobergrenzen 221
b) Die Vereinbarung von Transferregeln 221
§ 9 Die rechtliche Beurteilung transferrelevanter Tarifvertragsregelungen sowie der zentralen Vermarktung der Fernsehrechte nach amerikanischem Vorbild 222
I. Die verfassungs- bzw. EG-rechtliche Beurteilung von transferrelevanten Tarifvertragsregelungen 222
1. Transferregeln als Tarifvertragsvereinbarung im Lichte des Art. 12 Abs. 1 GG 222
2. Transferregeln als Tarifvertragsvereinbarung im Lichte des Art. 48 EGV 229
3. Zwischenergebnis 230
II. Die kartellrechtliche Beurteilung transferrelevanter Ausbildungsregeln sowie der zentralen Vermarktung der Fernsehrechte 231
1. Transferrelevante Ausbildungsregeln als kartellrechtlich privilegierte Tarifvereinbarungen 231
a) Anwendbarkeit des § 1 GWB 231
b) Anwendbarkeit des Art. 85 EGV 233
2. Die zentrale Vermarktung der Fernsehrechte 233
a) Die zentrale Vermarktung der Europapokal-Heimspiele 235
b) Die zentrale Vermarktung der Bundesliga-Fernsehrechte 240
c) Fazit 241
Teil 4: Schlußbetrachtung 242
Literaturverzeichnis 246
Sachwortverzeichnis 259