Verfassung
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Verfassung
Zur Geschichte des Begriffs von der Antike bis zur Gegenwart. Zwei Studien
Mohnhaupt, Heinz | Grimm, Dieter
Schriften zur Verfassungsgeschichte, Vol. 47
(2002)
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Abstract
Begriff und Bedeutung der Verfassung gewinnen durch die europäische Verfassungsdiskussion neue Aktualität. Es ist offenkundig, dass Verfassung in einem supranationalen Kontext nicht dasselbe bedeuten kann wie im Nationalstaat. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass die Herausbildung überstaatlicher politischer Handlungseinheiten die nationale Verfassung nicht unberührt lässt. Überdies schärfen die nur zum Teil geglückten Verfassungsprojekte in den ehemals sozialistischen Ländern wie auch in anderen neu konstitutionalisierten Staaten das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen tatsächlicher und normativer Verfassung. Manche Fragen, die sich damit verbinden, sind nicht völlig neu. Sie haben sich vielmehr schon früher gestellt und sind nur durch den Siegeszug des modernen Konstitutionalismus im Verlauf des 20. Jahrhunderts in den Hintergrund getreten. Das gilt etwa für die Frage nach dem Sinn von Verfassung, bevor sich der moderne, auf den Nationalstaat bezogene Konstitutionalismus herausbildete, oder für die Frage nach der Abhängigkeit der normativen Verfassung von den tatsächlichen Zuständen und Machtverhältnissen eines Landes.Eine Vergewisserung über die Wandlungsprozesse, die sich in der Geschichte des Verfassungsbegriffs widerspiegeln, verspricht daher auch Orientierungshilfen in der jetzigen Umbruchsituation. Gleichzeitig kann sie den Reichtum an Vorstellungen und Bezügen offenbaren, der sich mit dem historischen Begriff der Verfassung verbindet.Aus dem Vorwort
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort zur zweiten Auflage | V | ||
Vorwort | VII | ||
Inhaltsverzeichnis | IX | ||
A. Verfassung I. Konstitution, Status, Leges fundamentales von der Antike bis zur Aufklärung. Von Heinz Mohnhaupt | 1 | ||
I. Einleitung: Definitionsbreite des modernen Verfassungs-Begriffs | 1 | ||
II. Antike | 5 | ||
1. Die griechische Politeia: Ordnung der Stadtstaaten und die Staatsformen | 5 | ||
2. Rom: „constitutio“ und „status rei publicae“ | 10 | ||
III. Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Wort- und Begriffsverwendung | 14 | ||
1. Status und Constitutio | 14 | ||
2. Constitutio und Institutio | 20 | ||
3. Verfassung: Vereinbarung, Abfassen, Ordnen | 22 | ||
IV. Constitutio und Verfassung im Bereich der Medizin und in der „Politica“-Literatur | 25 | ||
1. Corpus-Metaphorik und Constitutio | 26 | ||
2. Constitutio in der Medizin | 29 | ||
3. „Constitutio“ in der Politika-Literatur | 33 | ||
V. „Lex fundamentalis“ und „constitution“ | 36 | ||
1. Frankreich | 36 | ||
a) „Estat“ und Bindung des Fürsten im 16. Jahrhundert | 36 | ||
b) Wörterbuchebene | 39 | ||
c) Constitution in der staatsrechtlichen Literatur | 41 | ||
2. England | 44 | ||
VI. Schriftlichkeit: „Verfassung“ und Verfaßtes | 49 | ||
1. Sprachgebrauch und Wörterbuchebene | 49 | ||
2. Leibniz: „Verfassung“ der Staatstafeln | 51 | ||
VII. Kleine Organisationseinheiten und staatlicher Gesamtverband | 53 | ||
1. Bünde | 54 | ||
2. Die Reichskreise | 56 | ||
3. „Haus“ und „Verfassung“ | 59 | ||
VIII. „Lex fundamentalis“ und „Grundgesetze“ | 62 | ||
IX. „Status“ und Staatsform des Reiches | 66 | ||
X. Der doppelte „Verfassungs“-Begriff als rechtlicher und außerrechtlicher Zustand: Staat und Statistik | 71 | ||
XI. Territorialstaat und „Landesverfassung“ | 75 | ||
XII. Die Ordnung des Reiches | 78 | ||
1. „Verfassung“ und „Grundgesetze“ des Reiches | 78 | ||
2. Lob und Tadel der Reichsverfassung in der zeitgenössischen Publizistik | 83 | ||
XIII. Wörterbuchebene und literarische Definitionsversuche: Kombinationsvielfalt und sachliche Differenzierung | 88 | ||
XIV. „Constitution“ und „Nation“ bei Vattel | 91 | ||
XV. „Verfassung“ und Gesetzgebung | 92 | ||
XVI. Kodifikation des Privatrechts und der „Verfassung“ | 96 | ||
B. Verfassung II. Konstitution, Grundgesetz(e) von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Von Dieter Grimm | 100 | ||
I. Entwicklungsrichtung | 100 | ||
II. Die Anfänge des Konstitutionalismus | 101 | ||
1. Die vorrevolutionäre Terminologie | 101 | ||
2. Die Bedeutung von „constitution“ in England | 102 | ||
3. Die Durchsetzung des modernen Konstitutionalismus in Nordamerika | 104 | ||
4. Die Rezeption des amerikanischen Verfassungsbegriffs in Frankreich | 105 | ||
5. Bedeutungswandel von „Konstitution“ in Deutschland | 107 | ||
6. Defensive Verwendungen von „Konstitution“ | 108 | ||
7. Die förmliche Verfassung als Bedingung von Freiheit | 110 | ||
8. Materielle Anreicherung des Verfassungsbegriffs | 111 | ||
9. Das Recht zur Verfassungsänderung | 112 | ||
10. Rückwirkungen auf die Vertragstheorie | 113 | ||
III. Die Zeit der Verfassungskämpfe | 115 | ||
1. Die Grundpositionen | 115 | ||
2. Verfassung als Prinzip des Fortschritts | 116 | ||
3. Die Verfassung der Verwaltung | 117 | ||
4. Verfassung als Mittel der Freiheitssicherung | 119 | ||
5. Die Notwendigkeit einer Verfassungsurkunde | 120 | ||
6. Verfassung als Produkt historischer Entwicklung | 121 | ||
7. Oktroyierte und paktierte Verfassung | 123 | ||
8. Die liberale Wendung von der vertraglichen zur gesetzlichen Verfassungsbegründung | 124 | ||
9. Konservative Annäherungen an den Verfassungsstaat | 125 | ||
10. Verfassung im materiellen und im formellen Sinn | 126 | ||
IV. Konsolidierung und Krise der rechtlichen Verfassung | 127 | ||
1. Abkehr vom Naturrecht | 127 | ||
2. Positivierung der Verfassung | 129 | ||
3. Verfassung als Ausdruck von Machtverhältnissen | 130 | ||
4. Grundordnung oder Teilordnung | 132 | ||
5. Vorrang des Staates vor der Verfassung | 133 | ||
6. Identität von Verfassung und Verfassungsgesetz | 134 | ||
7. Prozedurale Auflösung des Verfassungsgesetzes | 135 | ||
8. Dezisionistische Auflösung des Verfassungsgesetzes | 137 | ||
9. Normative und seinsmäßige Verfassung | 138 | ||
10. Das Ende der normativen Verfassung | 139 | ||
V. Ausblick | 140 | ||
Literaturverzeichnis | 142 |