Menu Expand

Nähe in der Ferne

Cite BOOK

Style

Thiessen, H., Windler, C. (Eds.) (2005). Nähe in der Ferne. Personale Verflechtung in den Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51904-0
Thiessen, Hillard von and Windler, Christian. Nähe in der Ferne: Personale Verflechtung in den Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51904-0
Thiessen, H, Windler, C (eds.) (2005): Nähe in der Ferne: Personale Verflechtung in den Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51904-0

Format

Nähe in der Ferne

Personale Verflechtung in den Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit

Editors: Thiessen, Hillard von | Windler, Christian

Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, Vol. 36

(2005)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Dass informelle Netzwerke bei der Gestaltung interner Herrschaftsverhältnisse in der Frühen Neuzeit eine zentrale Rolle spielten, wird heute in der Forschung kaum mehr bestritten. Weit weniger untersucht ist hingegen die Bedeutung personaler Verflechtung über Grenzen hinweg. Noch immer werden frühneuzeitliche Außenbeziehungen überwiegend als Beziehungen zwischen souveränen Staaten betrachtet. Damit werden in anachronistischer Weise die nationalstaatlichen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts in die Frühmoderne übertragen.

In dem Band »Nähe in der Ferne« werden anhand eines weit gespannten europäischen Vergleichs die Bedeutung personaler Netzwerke in den frühneuzeitlichen Außenbeziehungen analysiert. Den Schwerpunkt des Bandes bilden die Außenbeziehungen von Wahlmonarchien, in denen nach dem Tod des Herrschers die Nachfolge zum Spielball rivalisierender fremder Interessen werden konnte. Berücksichtigt wurde außerdem die Eidgenossenschaft, wo im 16. und 17. Jahrhundert vor allem die Könige von Frankreich und die Habsburger in harte Patronagekonkurrenz zueinander traten.

Die Beiträge gehen davon aus, dass Sozialbeziehungen in der Frühen Neuzeit überwiegend auf Face-to-face-Kontakten beruhten, und untersuchen, wie die Akteure über große Entfernungen Vertrauen aufzubauen vermochten. Entstanden auf diese Weise dauerhafte, mitunter generationenüberspannende Patronagebeziehungen von Untertanen eines Fürsten oder von Magistraten schweizerischer Kantone zu fremden Fürsten, oder kann man von Patronagemärkten sprechen, in denen die Attraktivität des Angebots Klienten auf Zeit einband? Ein besonderes Augenmerk richten die Autoren auf die Netzwerke der Gesandten und damit auf die Frage, inwieweit die Vielzahl ihrer Bindungen die Loyalität gegenüber ihren Dienstherrn zu konterkarieren vermochte. Schließlich werden personale Verflechtungen mit der »großen Politik« in Beziehung gesetzt. Auf diese Weise kann der Blick auf frühneuzeitliche Verhältnisse auch der Erforschung der Internationalen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert methodische Anregungen liefern. Denn das Verhältnis von - mitunter vermeintlicher - Sachpolitik zu einer Vielzahl partikularer Einflüsse auf die Außenpolitik ist auch für das Verständnis der Außenbeziehungen der Gegenwart von entscheidender Bedeutung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Verwendete Abkürzungen 8
Hillard von Thiessen und Christian Windler: Einleitung 9
Hillard von Thiessen: Patronageressourcen in Außenbeziehungen: Spanien und der Kirchenstaat im Pontifikat Pauls V. (1605–1621) 15
I. 19
II. 30
III. 38
Guido Metzler: Pensionspolitik und Familienstrategien: Frankreichs Beziehungen zur römischen Kurie im Pontifikat Pauls V. (1605–1621) 41
I. 46
II. 54
III. 61
IV. 67
Almut Bues: Patronage fremder Höfe und die Königswahlen in Polen-Litauen 69
I. 72
II. 74
III. 79
IV. 83
Heiko Droste: Ein Diplomat zwischen Familieninteressen und Königsdienst: Johan Adler Salvius in Hamburg (1630–1650) 87
I. 88
II. 92
III. 99
IV. 102
Christian Windler: „Ohne Geld keine Schweizer“: Pensionen und Söldnerrekrutierung auf den eidgenössischen Patronagemärkten 105
I. 111
II. 123
III. 126
Wolfgang Reinhard: Kommentar: Mikrogeschichte und Makrogeschichte 135
I. 136
II. 137
III. 142
Personenregister 145
Ortsregister 154
Mitarbeiterverzeichnis 157