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Industrie, Staat und Wirtschaftspolitik

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Kim, H. (1997). Industrie, Staat und Wirtschaftspolitik. Die konjunkturpolitische Diskussion in der Endphase der Weimarer Republik 1930-1932/33. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48710-3
Kim, Hak-Ie. Industrie, Staat und Wirtschaftspolitik: Die konjunkturpolitische Diskussion in der Endphase der Weimarer Republik 1930-1932/33. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48710-3
Kim, H (1997): Industrie, Staat und Wirtschaftspolitik: Die konjunkturpolitische Diskussion in der Endphase der Weimarer Republik 1930-1932/33, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48710-3

Format

Industrie, Staat und Wirtschaftspolitik

Die konjunkturpolitische Diskussion in der Endphase der Weimarer Republik 1930-1932/33

Kim, Hak-Ie

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 50

(1997)

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Abstract

Die Wirtschaftspolitik in den letzten Jahren der Weimarer Republik gilt als ein entscheidender Faktor für den Untergang der Weimarer Republik. Kontrovers bleibt die Frage, ob die Deflationspolitik Brünings hinblicklich der dominierenden Meinungen der zeitgenössischen verantwortlichen Politiker, einflußreichen Unternehmer und Nationalökonomen unvermeidlich war.

Der Autor legt eine minutiös dokumentierte Untersuchung über die konjunkturpolitischen Ansichten der Kabinettsmitglieder, des Präsidenten der Reichsbank, der Führung der Wirtschaftsverbände sowie einzelner einflußreicher Unternehmer dar. Gestützt auf umfangreiches Quellenmaterial stellt der koreanische Historiker Hakle Kim klar, daß sich eine Wende bei den wirtschaftspolitischen Meinungen der maßgebenden Kabinettsmitglieder sowie den Unternehmern in der Bankenkrise im Juli 1931 vollzog. Kim begründet die versäumte Realisierung einer expansiven Konjunkturpolitik mit der stark »politisierten« Interaktion zwischen Politik und Industrie: Die Führung der Wirtschaftsverbände machte ihre wirtschaftspolitische Haltung von der Einstellung der Reichsregierung abhängig, während die großindustrielle Opposition eine expansive Konjunkturpolitik möglichst gestützt auf eine sozial- und verfassungspolitisch autoritäre Rechtsregierung realisieren wollte. Das Resultat war ein konjunkturpolitischer Immobilismus sowie die interessenpolitische Zersplitterung der Industrie, die der Reichskanzler Brüning zugunsten seiner reparationspolitisch motivierten Fortführung der Wirtschaftspolitik ausnutzte. Damit vertat Brüning die wertvolle Chance, auf der Grundlage expansiver Konjunkturpolitik die Mehrheit der Unternehmer hinter sich zu bringen und damit die Republik zu stabilisieren. Diesem "politischen Alleingang" Brünings ist teilweise zuzuschreiben, daß eine autoritäre Lösung, expansive Konjunkturpolitik mit einer konservativen Verfassungspolitik in Verbindung zu bringen, unter der Unternehmerschaft zunehmend an Boden gewann.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort V
Inhaltsverzeichnis VII
Abkürzungsverzeichnis IX
I. Einleitung 1
II. Hans Luther und die Großindustrie in den späten zwanziger Jahren 11
1. Die Reichsreformbewegung und ihre Unterstützung durch die Industrie 11
2. Die „Schaltstelle“ der Reichsreformbewegung: Gründung und politische Tätigkeit des Lutherbundes 20
3. Die konzeptionelle Ausrichtung des Lutherbundes auf den Antiparlamentarismus 30
III. Die konjunkturpolitische Diskussion am Vorabend der Bankenkrise 48
1. Der deflationspolitische Konsens zwischen Politik und Wirtschaft vor der Zerreißprobe 48
2. Erste Ansätze einer expansiven Wirtschaftspolitik in der Industrie 59
3. Das Auseinanderbrechen des deflationspolitischen Konsenses innerhalb der Reichsregierung und die kreditpolitische Haltung Luthers 67
IV. Die Auseinandersetzungen um eine expansive Konjunkturpolitik im Umfeld der Bankenkrise während des Sommers 1931 82
1. Die Haltung Luthers während der Bankenkrise 82
2. Die Finanzierung des „Russengeschäfts“ durch die Reichsbank 90
V. Die konjunkturpolitische Diskussion von der Bankenkrise bis zur Pfundabwertung 104
1. Die Forderung der Industrie nach einer aktiven Konjunkturpolitik der Reichsregierung 104
2. Die konjunkturpolitischen Auseinandersetzungen auf der Währungskonferenz der Friedrich-List-Gesellschaft im September 1931 123
VI. Der Verlauf der konjunkturpolitischen Diskussion von der Pfundabwertung bis zum Jahresende 1931 134
1. Der konjunkturpolitische Immobilismus der Industrieverbände 134
2. Der Vorstoß Warmbolds und die Beratungen des Wirtschaftsbeirats 146
VII. Der Fortgang der konjunkturpolitischen Diskussion in der ersten Jahreshälfte 1932 163
1. Die Initiative Krupps und die Beratungen des RDI über die Wirtschaftspolitik 163
2. Die Auseinandersetzungen um den Wagemann-Plan 173
3. Die Beratungen des Reichskabinetts über die Arbeitsbeschaffung und die Haltung Luthers im Frühjahr 1932 183
VIII. Die konjunkturpolitische Diskussion in den letzten Monaten der Weimarer Republik 193
1. Die Option der Industrie für eine expansive Konjunkturpolitik im autoritären Staat 193
2. Die Konjunkturpolitik der Regierungen Papen und Schleicher und die Reaktion Luthers 209
IX. Zusammenfassung 231
Quellen- und Literaturverzeichnis 238