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Schulte, M. (1999). Rettungsdienst durch Private. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49823-9
Schulte, Martin. Rettungsdienst durch Private. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49823-9
Schulte, M (1999): Rettungsdienst durch Private, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49823-9

Format

Rettungsdienst durch Private

Schulte, Martin

Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft, Vol. 124

(1999)

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Abstract

Mit dem Transport von Kranken - »Rettungsdienst« - werden in Deutschland jährlich gut 2,8 Mrd. DM umgesetzt. Diese Aufgabe erledigte traditionell ein Oligopol von gemeinnützigen Hilfsorganisationen, das vom Roten Kreuz angeführt wurde. Seit den 90er Jahren haben auch gewinnorientierte Privatunternehmer diesen lukrativen Markt entdeckt. Dennoch ist diese v.a. landesrechtliche Materie in der laufenden Privatisierungsdiskussion und im ganzen öffentlichen Wirtschaftsrecht nahezu unerwähnt geblieben.

Der Autor bündelt die komplizierten Organisationsstrukturen, auf denen das Nebeneinander von kommunaler Pflichtaufgabe, Teilnahme an deren Erfüllung und freier unternehmerischer Betätigung beruht. Anhand von Art. 3 GG, des Kartellrechts und des Vergaberechts wird festgestellt, daß die einseitige Bevorzugung der etablierten Hilfsorganisationen im kommunalen Rettungsdienst rechtswidrig ist. Entlang des Art. 12 GG und der Grundfreiheiten des EU-Vertrages wird nachgewiesen, daß die Bedürfnisklausel, die der freien unternehmerischen Betätigung auf dem Krankentransportmarkt entgegensteht, weitestgehend unhaltbar ist. Hinweise zur klageweisen Durchsetzung der Ansprüche und ein Materialienverzeichnis runden die Arbeit ab.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 14
§ 1 Einleitung 15
I. Untersuchungsinteresse 15
II. Gang der Untersuchung 17
§ 2 Modalitäten der Krankenbeförderung 19
I. Notfallrettung 20
II. Krankentransport 22
III. Kranken- und Behindertenfahrten 24
IV. Vereinheitlichte Terminologie 25
§ 3 Tatsächliche und rechtliche Entwicklung 27
I. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 27
II. Vor der Novellierung in den 90er Jahren 31
III. Nach der Novellierung 34
1. Formaler Aufbau 35
2. Öffentliche Trägerschaft 35
3. Private Notfallrettung und privater Krankentransport 37
IV. Die Entwicklung in der DDR 37
§ 4 Mitwirkung am öffentlich durchgeführten Rettungsdienst 40
I. Gang der Untersuchung 40
II. Vorzüge der öffentlichen Beauftragung 41
III. Organisationsmodelle des Rettungswesens 42
1. Ländermehrheit: Trennungsmodell 43
2. Differenzierungskriterium Aufgabenqualität: Berlin und Niedersachsen 44
3. Vorbild DDR-Rettungsdienstgesetz: Brandenburg und Thüringen 45
4. Vertragsmodell: Hessen 48
5. Ergebnis 50
IV. Der öffentliche Rettungsdienst als Privatisierungsproblem 51
1. Privatisierung 52
a) Privatisierungsformen 53
b) Der Rettungsdienst zwischen Konzessions- und Submissionssystem 54
aa) Rechtsbeziehungen im öffentlichen Rettungsdienst 55
bb) Submissionssystem 55
cc) Konzessionssystem 58
dd) Sonderfall Berlin 60
c) Ergebnis 60
2. Rettungsdienst als staatliche oder öffentliche Aufgabe 61
a) Staatliche und öffentliche Aufgaben 62
aa) Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 63
bb) Die Ansichten in der Literatur 67
b) Folgerungen für das Rettungswesen 71
3. Zulässigkeit eines öffentlichen Rettungsdienstes 72
a) Kompetenz-Kompetenz des Staates 72
b) Anforderungen eines verfassungsrechtlich verankerten Subsidiaritätsprinzips 74
aa) Grundlegung und Diskussion bis zur Neufassung von Art. 23 GG 74
bb) Der Wendepunkt des Art. 23 Abs. 1 Satz 1 GG n.F. 78
cc) Folgerungen für das Rettungswesen 81
c) Ergebnis 84
4. Rechtsstatus der am öffentlichen Rettungsdienst Beteiligten 84
a) Leistungserbringer als Beliehene 86
b) Leistungserbringer als Verwaltungshelfer 89
c) Abschließende Einordnung 95
V. Ansprüche auf Beteiligung am öffentlichen Rettungsdienst 96
1. Verfassungs- und einfachrechtliche Mitwirkungsansprüche 96
a) Mitwirkungskonzepte der Länder 98
b) Muß-Übertrager 99
c) Kann- und Soll-Übertrager 101
d) Ergebnis 103
2. Bevorzugung der Hilfsorganisationen und Art. 3 Abs. 1 GG 104
a) Begriff der Hilfsorganisation 104
b) Rechtfertigung der Privilegierung der Hilfsorganisationen 106
aa) Bekannt und bewährt 109
bb) Mitarbeit im Zivil- und Katastrophenschutz 111
cc) Fazit 114
3. Bevorzugung der Hilfsorganisationen und Kartellrecht 115
a) Tatbestandliche Erfüllung des § 26 Abs. 2 GWB 117
aa) Marktbeherrschung 118
bb) Üblicherweise zugänglicher Geschäftsverkehr 119
cc) Nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung 119
b) Anwendbarkeit des GWB auf die öffentliche Hand 121
aa) Staat als Unternehmen im Sinne des § 98 Abs. 1 GWB 121
bb) GWB und öffentlich-rechtlicher Vertrag 123
cc) Handeln im Geschäftsverkehr 127
c) Ausnahmen von der Anwendung des GWB 130
aa) Ausnahmen durch Bundesgesetz 130
bb) Ausnahmen durch Landesgesetze 132
(1) Landeskompetenz für die Bevorzugungsregelungen 132
(2) Bundeskompetenz für das GWB im Rettungswesen 135
(3) Lösung des Kompetenzkonflikts 136
4. Rechtsfolgen für die Durchführungsvergabe 140
a) Europäisches Vergaberecht 140
b) Bundes- und Landesvergaberecht 145
5. Zusammenfassung 148
§ 5 Neben dem öffentlichen Rettungsdienst 150
I. Gang der Untersuchung 150
II. Genehmigungspflicht 152
III. Genehmigungsvoraussetzungen 153
1. Subjektive Genehmigungsvoraussetzungen 153
2. Objektive Genehmigungsvoraussetzungen 155
a) Normvergleich § 13 Abs. 4 PBefG und § 10 Abs. 2 ME RDG 155
b) Anspruch auf Erteilung der Genehmigung 162
IV. Genehmigungspflicht und Berufsfreiheit 163
1. Das Berufsgrundrecht im Verständnis des Bundesverfassungsgerichts 166
2. Schutzbereich und Eingriff in die Berufsfreiheit 169
a) Berufsqualität gemeinnütziger Tätigkeiten 169
b) Berufsausübungs- oder Berufswahlregelungen 171
3. Persönliche Anforderungen an den Genehmigungsbewerber 172
4. Funktionsschutzklausel 173
a) Ziel bzw. schützenswertes Gemeinschaftsgut 174
b) Höchste Wertigkeit des Rechtsgutes 176
aa) Kritik an der Gemeinwohlformel 177
bb) Öffentlicher Rettungsdienst als höchstwertiges Gut 179
cc) Kosten des Rettungsdienstes 181
c) Funktionsfähigkeit des öffentlichen Rettungsdienstes 183
d) Eignung der Funktionsschutzklausel 187
e) Erforderlichkeit der Funktionsschutzklausel 191
aa) Sicherstellungspflicht des Staates 192
bb) Einsatz von Steuermitteln 192
cc) Kapazitätsabbau als Forderung des Subsidiaritätsprinzips 193
dd) Rettungsdienst als Einheit von Krankentransport und Notfallrettung 195
(1) Medizinisch-organisatorische Gründe 197
(2) Schutz der Notfallrettung 200
f) Zusammenfassendes Ergebnis 203
§ 6 Europäisches Gemeinschaftsrecht 206
I. Praktische Relevanz 206
II. Gemeinsame Anwendungsvoraussetzungen 207
1. Grenzüberschreitender Sachverhalt 207
2. Kein Verkehr im Sinne der Art. 74 ff. EGV 207
3. Keine Ausübung öffentlicher Gewalt 208
4. Anwendbarkeit auf nicht gewinnorientierte juristische Personen 209
III. Verstoß gegen die Niederlassungsfreiheit 211
1. Diskriminierungsverbot 211
2. Umfassendes Beschränkungsverbot 213
3. Rechtfertigung 215
IV. Verstoß gegen die Dienstleistungsfreiheit 218
V. Zusammenfassung 219
§ 7 Rechtsschutz 220
I. Genehmigung neben anderen Unternehmern 221
1. Zulässigkeit 221
2. Gerichtliche Kontrolldichte 222
II. Genehmigung anstelle eines anderen Unternehmers 224
1. Das Meinungsspektrum 225
2. Rechtsnatur der Zulassungsentscheidung 226
3. Effektivität und Zumutbarkeit der Rechtsverfolgung 228
4. Ergebnis 229
III. Klage gegen die Neuzulassung eines Konkurrenten 230
1. Klagebefugnis bei der negativen Konkurrentenklage 230
2. Etablierte Unternehmer neben dem öffentlichen Rettungsdienst 233
3. Durchführungsbeauftragte des öffentlichen Rettungsdienstes 233
a) Beteiligung am Verfahren/Betriebspflicht/Vorrangstellung 234
b) Die Funktionsschutzklausel als drittschützende Norm 235
c) Grundrechte 237
4. Ergebnis 238
Anhang 239
I. Rettungsdienstgesetze 239
II. Parlamentarische Drucksachen zum Rettungsdienst 240
1. Amtliche Begründungen zu den Rettungsdienstgesetzen 240
2. Weitere ausgewählte Drucksachen 241
Literaturverzeichnis 242
Register 261