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Sozial- und Gesellschaftspolitik - grundlagenbezogen diskutiert

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Engelhardt, W. (2001). Sozial- und Gesellschaftspolitik - grundlagenbezogen diskutiert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50353-7
Engelhardt, Werner W.. Sozial- und Gesellschaftspolitik - grundlagenbezogen diskutiert. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50353-7
Engelhardt, W (2001): Sozial- und Gesellschaftspolitik - grundlagenbezogen diskutiert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50353-7

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Sozial- und Gesellschaftspolitik - grundlagenbezogen diskutiert

Engelhardt, Werner W.

Sozialpolitische Schriften, Vol. 82

(2001)

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Abstract

Dem Verfasser geht es um die Weiterführung und den Ausbau einer spezifisch deutschen Linie wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denkens. Diese Linie sieht er ursprünglich mehr durch J. H. v. Thünen als durch A. Smith, wesentlich aber auch durch G. v. Schmoller, andere Vertreter des Historismus und Institutionalismus, nicht zuletzt durch M. Weber, A. Müller-Armack und G. Weisser begründet an. Wissenschaftstheoretisch gehen ihre Anfänge bis auf I. Kant, Anhänger des Kritizismus und der personalen Anthropologie, zurück. In neuerer Zeit sind vor allem K. R. Popper und H. Albert, aber auch Morphologen unter den Fachwissenschaftlern und Logikern zu nennen. Sie haben sich für empirisch-theoretische und gegen die Überschätzung bloß entscheidungslogisch orientierter Argumentationsmuster eingesetzt. In normativer Hinsicht präferenzieren die Autoren trotz Einbeziehung selektierter, d. h. begrenzter visionärer Ausgangspunkte des Handelns nicht essentialistische Begründungsweisen solcher Aussagen, wie sie z. B. durch Platon vertreten wurden. Im Rahmen des resultierenden sozialökonomisch-sozialkulturellen Ansatzes ist entgegen den Lehrmeinungen der Mainstream-Ökonomie auch unter heutigen Bedingungen globalisierter postindustrialisierter Gesellschaften Raum genug sowohl für die ausgedehnte Beibehaltung und Institutionalisierung praktischer Sozial- und Gesellschaftspolitik durch den Staat und freie Träger als auch für den weiteren Ausbau einer auf dieser Praxis gründenden wissenschaftlichen Sozial- und Gesellschaftspolitiklehre. Ja, eine solche Gesellschaftsformation verlangt zwecks Regulierung der Märkte geradezu nach einer solchen Politik und deren wissenschaftlicher Bearbeitung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 17
Einige Grundfragen einer Sozialpolitik für mündige Bürger 17
I. Roland Vaubels politische Reforminitiative 17
II. Sein Eintreten gegen paternalistisch-obrigkeitsstaatliche praktische und wissenschaftliche Sozialpolitik 17
III. Übersicht über wesentliche Elemente der Initiative und was dagegen eingewandt werden kann 18
IV. Normative Allgemeinverbindlichkeit des Konzepts ist wissenschaftlich nicht nachweisbar 20
V. Mängel einer ausschließlichen Orientierung am Pareto-Kriterium 21
VI. Begründungsmöglichkeiten nichtökonomischer Aussagen 23
VII. Einschränkungen selbstverantwortlichen personalen Handelns 24
VIII. Die Rolle von Führungselementen und Informationsdefiziten 25
IX. Der demokratische Rechts- und Sozialstaat als Regulator von Markt und Wettbewerb 28
X. Gefahren des Ökonomismus in der Gegenwart 30
Teil A: Zu einigen Aspekten der Sozialpolitik 33
Alte und neue soziale Fragen. Zu ihren begrifflichen, historischen, zeitanalytischen und systematischen Zusammenhängen 33
I. Einführung in die Thematik 33
1. Zum Begriff der sozialen Frage 33
2. Soziale Fragen in der Vergangenheit 36
3. Erneute Problematisierungen 38
II. Akzente der neuen sozialen Frage 40
1. Wilfrid Schreiber als Vorläufer 40
2. Heiner Geißlers Sozialengagement 41
3. Umfunktionalisierungstendenzen 44
III. Würdigungen gegenwärtiger Sozialprobleme 47
1. Grenzen individualistischer Positionen 47
2. Sozial Schwache und Gefährdete heute 50
3. Zu den Entstehungsbedingungen neuer sozialer Fragen 52
Grundsätzliche und aktuelle Aspekte der Sicherheit, Subsidiarität und Sozialpolitik 56
I. Wahrnehmungen und Mutmaßungen zum Risiko- und Sicherheitsproblem 56
II. Enges und weites Verständnis der Subsidiarität 60
III. Ein Begriff der Sozialpolitik und seine Implikationen 63
IV. Plädoyer für eine kritizistische Gemeinwohlkonzeption 66
V. Bemerkungen zur bisherigen Institutionalisierung der Sozialpolitik 72
VI. Zur künftigen Bedeutung der Sozialpolitik und der Sozialpolitiklehre 76
Teil B: Eine Theorie der Sozialpolitik 83
Einleitung in eine „Entwicklungstheorie“ der Sozialpolitik. Institutionelle und Lebenslage-Analysen als Grundlagen der Sozialpolitik und Sozialpolitiklehre 83
Vorbemerkungen 83
I. Zum Ziel des Entwurfs und den Grenzen bisheriger Forschungen 86
1. Für eine empirische Institutionentheorie der Sozialpolitik dynamischer Art 86
2. Die fünf grundsätzlich einzubeziehenden Dimensionen 90
3. Zur Abgrenzung gegenüber neoklassisch orientierten Theorien 95
4. Von modernen Institutionenkonzepten zurück zur Einbeziehung des ursprünglichen Institutionalismus 99
5. Bemerkungen zu einigen wissenschaftstheoretischen und methodologischen Fragen 103
6. Langfristige institutionelle Entwicklungen nach Schmoller 107
II. Lebenslageforschungen und ihr empirisch-theoretischer Bezug 114
1. Soziale Fragen und der Lebenslagebegriff 114
2. Etappen zur Klärung des Lebenslagebegriffs 118
3. Sozialindikatoren zur gesellschaftspolitischen Berichterstattung 121
4. Sozialpolitiklehre als Querschnittswissenschaft unter dem Lebenslageaspekt 124
5. Zur künftigen Relevanz der Lebenslageforschung 128
6. Einige Armutsdaten aus unterschiedlichen Epochen und Ländern 130
III. Die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte unter dem Einfluß von Sozialpolitik 135
1. Ein neuer umfassender Erklärungsversuch und seine Grenzen 135
2. Zur Sozialpolitik in Traditionellen Gesellschaften 142
3. Industriezeitliche Phasenentwicklung der Wirtschaft in Beziehung zur Sozialpolitik und Sozialpolitiklehre 152
4. Grundsätzliche und aktuelle Auswirkungen bisheriger Wirtschafts- und Sozialpolitik 162
5. Zur Frage der prinzipiellen und pragmatischen Gegensteuerungsmöglichkeiten zu Trends der Ökonomisierung und des Ökonomismus 169
6. „Postindustrielle“ Entwicklungstrends und Ausblick auf die zukünftige Sozial- und Gesellschaftpolitik 177
Literaturverzeichnis 181
Teil C: Philosophisch-Anthropologische Grundlagen der Sozial- und Gesellschaftspolitik 206
Grundprobleme einer personalen Anthropologie und kritizistischen Gemeinwohlkonzeption. Das „Denken in Ordnungen“, bezogen auf Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und den Sozialbereich, eine noch immer unvollkommen gelöste Aufgabe 206
I. Zu einigen Ansatzpunkten bei Autoren des Weisser-Kreises 206
1. Theo Thiemeyers elementare Motivlehre im Sinne einer personalen Anthropologie 206
2. Lothar F. Neumanns Auseinandersetzung mit der „kritischen Philosophie“ (dem „Kritizismus“) und deren „regulativen Prinzipien“ 208
3. Gerhard Weissers Position bezüglich des „Denkens in Ordnungen“ 210
II. Einige grundsätzliche Ansichten zu Problemen der personalen Anthropologie, kritizistischen Gemeinwohlkonzeption und Ordnungstheorie im Vergleich 212
1. Zu den Anfängen der einbezogenen Positionen bei Immanuel Kant 212
2. Helmut Plessners Urteil bezüglich der Natur des Psychischen und Geistigen 216
3. Das personalanthropologische Schaffen von Alfred Müller-Armack 218
4. Walter Euckens morphologisch fundiertes „Denken in Ordnungen“ und Heinz Lamperts Ergänzungen bezüglich der „Sozialordnung“ 219
5. Zu Friedrich A. von Hayeks Ordnungstheorie und deren Fundamenten 224
6. Fazit einiger Vergleiche der bisher vorgeführten Positionen 226
7. Christian Graf von Krockows Ansichten zur Politik und zur menschlichen Natur 230
III. Schritte zur Ausgestaltung und Verwirklichung kritizistischer politischer Konzeptionen vom Gemeinwohl 232
1. Erneutes Plädoyer für die Anknüpfung an kleine Fortschritts- oder Gegenutopien, die sich von Ideologien unterscheiden 232
2. Politik in Demokratien und Politik in Diktaturen auf der Grundlage rein individualistischer Utopien im Lichte von Politik gemäß kritizistisch begrenzten individualistischen Leitvorstellungen 236
3. Zu einer neokorporativistisch ausgebauten kritizistischen Gemeinwohlkonzeption, demonstriert an der Sozial- und Gesellschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland 239
IV. Für Ordnungspolitik jenseits von Fundamentalismus und bloßem Inkrementalismus 243
Ökonomische Denktraditionen, Ökonomismus versus Ethik und die kulturellen Aufgaben der Zukunft 245
I. Zum ökonomismuskritischen „sozialökonomisch-sozialkulturellen“ Ansatz Siegfried Katterles und der exemplarischen Bedeutung seiner Arbeiten 245
II. Die „ökonomische Tradition“, im Sinne des kritischen Rationalismus von Hans Albert interpretiert, und die divergierende klassische Position Johann Heinrich von Thünens 250
III. Institutionen jenseits von Angebot und Nachfrage in der Marktwirtschaft zur Bekämpfung eines Übermaßes an „Ökonomismus“ 255
IV. Der „ethische Kognitivismus“ des Kritizismus und John Rawls überlappende Konsensvorstellungen als weiterführende Konzeptionen 258
V. Eintreten für eine erneuerte „kooperative Organisationskultur“, unter Einbeziehung ideeller Sinngehalte der Genossenschaften und des gesamten „Dritten“ bzw. „Nonprofit“-Sektors 263
Abschließender Teil 268
Gustav von Schmollers Verständnis der Sozialpolitik und die Probleme von heute 268
I. Über eine Neuerscheinung in der auf Schmoller bezogenen Literatur 268
II. Aspekte des Schmollerschen Wissenschaftsprogramms im Anschluß an die Darstellung von Jürgen G. Backhaus 269
1. Verständnis des Staates und gegengewichtiger Formen der Selbsthilfe 269
2. Analysen der Ämter und Rechtsformen der Staatsverwaltung 270
3. Interdisziplinäre Forschungsansätze und ihr Bezug auf die Volkswirtschaftslehre 271
4. Zur Rolle der Institutionen in der Wirtschaft und Gesellschaft 272
5. Bestandteile einer induktiven und vergleichenden Methodologie 273
6. Technologischer Wandel als Auslöser wirtschaftlicher Entwicklung 274
III. Das wissenschaftstheoretisch und methodologisch Neuartige der sozialpolitischen Gedanken Schmollers laut Reginald Hansen 275
1. Es ging um eine erfahrungswissenschaftliche Erklärung der gesamten Realität 276
2. Eintreten für ein aktivistisches und fallibilistisches Wissenschaftsmodell jenseits des Naturrechts 277
3. Bejahung der Konkurrenz und der Märkte, Ablehnung des Interventionsstaats 278
4. Staatliche Beeinflussungen des Datenkranzes wirtschaftlichen Geschehens 279
IV. Unzulänglichkeiten und die trotzdem anhaltende Bedeutung von Schmollers sozialpolitischen Überlegungen 280
1. Für einen weiten Begriff der Sozialpolitik 281
2. Staatliche Interventionen werden nicht völlig verneint 282
3. Zur Interpretation von Moral und Gerechtigkeit 283
4. Begründungsversuch einer Wissenschaft von der Sozialpolitik 284
V. Aktuelle Bezüge 286