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Die Reglementierung von Prostitution in Deutschland

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Gleß, S. (1999). Die Reglementierung von Prostitution in Deutschland. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49466-8
Gleß, Sabine. Die Reglementierung von Prostitution in Deutschland. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49466-8
Gleß, S (1999): Die Reglementierung von Prostitution in Deutschland, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49466-8

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Die Reglementierung von Prostitution in Deutschland

Gleß, Sabine

Kriminologische und sanktionenrechtliche Forschungen, Vol. 10

(1999)

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Abstract

Prostitution ist seit Jahrhunderten eine anerkannte Institution der städtischen Gesellschaft - nicht trotz, sondern wegen des ihr anhaftenden Makels. Denn die sittliche Stigmatisierung ermöglichte es, Prostitution als geächtete und rechtlose Erwerbstätigkeit pragmatisch, in einer sozial verträglichen Form als dauernde Einrichtung zu konsolidieren.

Diese These belegt die Autorin anhand der historischen Entwicklung der Reglementierung von Prostitution in Deutschland. Der geschichtliche Rückblick zeigt dazu die Reglementierung als "unehrliches Gewerbe" der mittelalterlichen Stadt, die offizielle Konzessionierung im Rahmen der "guthen polizey" im 18. Jahrhundert, die Einschreibung der Prostituierten als "Kontrollmädchen" im 19. Jahrhundert, die sogenannte Freigabe durch das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten von 1927 und die Regelung im Nationalsozialismus. Nach dem geltenden Recht ist Prostitution ebenfalls innerhalb des durch die Straftatbestände gezogenen Rahmens erlaubt; die Prostituierte kann jedoch nicht die Rechte geltend machen, die im allgemeinen mit der Ausübung einer Erwerbstätigkeit verbunden sind. Diese Rechtlosigkeit der Prostituierten in bezug auf ihre Erwerbstätigkeit und andere tradierte, mit geltenden Rechtsgrundsätzen nicht vereinbare Bestandteile der Prostituiertenreglementierung werden aufgezeigt und die zur Verbesserung der Rechtsstellung der Prostituierten vorgelegeten Reformvorschläge kritisch analysiert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einleitung 11
B. Prostitution als unehrliches Gewerbe 15
I. Polizeilich konzessionierte Prostitution an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert 17
II. Regelungen des Allgemeinen Preußischen Landrechts von 1794 25
III. Das Ende der “konzessionierten Prostitution” 30
C. Prostitution als durch die Polizei geregelte Erwerbstätigkeit 47
I. Zur Zeit des Preußischen Strafgesetzbuches von 1851 47
II. Im Kaiserreich 53
1. § 361 Nr. 6 StGB in der Fassung vom 15.5.1871 54
2. § 361 Nr. 6 StGB in der Fassung vom 26.2.1876 58
3. § 180 StGB 64
4. Prostitution als Erwerbstätigkeit 66
III. Abolitionistische Bewegung und andere Kritik an der Reglementierung von Prostitution 71
D. Die Freigabe von Prostitution 76
I. In der Weimarer Republik 76
1. Reglementierung der Prostitution 79
a) Straftatbestände als Ermächtigungsgrundlage für die Reglementierung 80
b) Regelungen des GeschlKrG als Ermächtigungsgrundlage für die Reglementierung 85
2. Prostitution als Erwerbstätigkeit 87
II. Im Nationalsozialismus 90
1. An Straftatbestände geknüpfte Reglementierung 91
2. Polizeiliche Reglementierung der Prostituierten 94
III. In der Bundesrepublik 101
1. Prostitution als erlaubte Erwerbstätigkeit 101
2. Prostitution als reglementierte Erwerbstätigkeit 106
a) Straftatbestände als Ermächtigungsgrundlage der Reglementierung 107
aa) §§ 184 a, 184 b StGB und § 120 Abs. 1 Nr. 1 OWiG 107
bb) § 180 a Abs. 1 Nr. 2 StGB 109
b) Sanitätspolizeigesetze als Ermächtigungsgrundlage der Reglementierung 110
3. Keine Anerkennung von Prostitution als Erwerbstätigkeit 115
a) Prostitution als Gewerbe oder Beruf 117
b) Kein Rechtsschutz für Prostituierte bezüglich ihrer Erwerbstätigkeit 120
aa) Rechtsschutz durch das Zivilrecht 120
bb) Rechtsschutz durch das Strafrecht 126
cc) Rechtsschutz durch das Verwaltungsrecht 129
E. Fazit 132
F. Reform 134
I. Strafrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht 135
1. § 180 a Abs. 1 Nr. 2 StGB 136
2. Art. 297 EGStGB, § 184 a StGB, § 120 Abs. 1 Nr. 1, OWiG 139
3. § 184 b StGB 143
4. § 183 a StGB 144
5. §§ 119 Abs. 1, 120 Abs. 1 Nr. 2, OWiG 144
II. Zivilrecht 145
1. Anerkennung der sogenannten Dirnenverträge 145
2. Anerkennung von “Arbeitsverträgen” 149
3. Haftungsbegrenzung 151
III. Sanitätspolizeigesetze 152
1. Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten 152
2. Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten beim Menschen 155
IV. Sozialversicherung der Prostituierten 156
1. In einem Betrieb tätige Prostituierte 156
2. Selbständige Prostituierte 158
V. Interessenvertretungen 162
VI. Fazit 163
Literaturverzeichnis 165
Personen-und Stichwortverzeichnis 180