Menu Expand

Cite BOOK

Style

Fischer, H. (2001). Die deutschen Kolonien. Die koloniale Rechtsordnung und ihre Entwicklung nach dem ersten Weltkrieg. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50452-7
Fischer, Hans-Jörg. Die deutschen Kolonien: Die koloniale Rechtsordnung und ihre Entwicklung nach dem ersten Weltkrieg. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50452-7
Fischer, H (2001): Die deutschen Kolonien: Die koloniale Rechtsordnung und ihre Entwicklung nach dem ersten Weltkrieg, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50452-7

Format

Die deutschen Kolonien

Die koloniale Rechtsordnung und ihre Entwicklung nach dem ersten Weltkrieg

Fischer, Hans-Jörg

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 85

(2001)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Nur kurze Zeit hatte Deutschland Kolonien; nach dem Kolonialerwerb zwischen 1884 und 1899 endete die »Kolonialherrschaft« schon 1919. Anfangs erfolgte die Inbesitznahme und Kolonialisierung durch Handelsgesellschaften, hierfür wurde auch eine Kapitalgesellschaft eigenen Typs, die »Deutsche Kolonialgesellschaft«, entwickelt. Wegen hoher Kosten und häufiger lokaler Aufstände wurde nach und nach in allen Kolonien eine direkte staatliche Verwaltung eingerichtet.

In den deutschen Schutzgebieten existierten nebeneinander eine Rechtsordnung für die europäische Bevölkerung und eine für die einheimische Bevölkerung. Nach der treuhänderischen Übernahme durch die Siegermächte des ersten Weltkriegs integrierten diese die Mandatsgebiete nahezu ausschließlich in ihr eigenes Kolonialreich; auch das Rechtssystem wurde zum überwiegenden Teil ersetzt. Lediglich in der Rechtsordnung von Namibia lassen sich Spuren teilweise noch heute auf das deutsche Kolonialrecht zurückverfolgen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einleitung 15
Α. Der Untersuchungsgegenstand: Die deutschen Kolonien und ihr Recht 17
I. Geographischer Überblick 17
II. Der Erwerb der „Schutzgebiete" 23
1. Die frühen Kolonisationsversuche des 16. bis 18. Jahrhunderts, insbesondere die brandenburgischen Kolonien 23
2. Deutsche Missionare und Handelsgesellschaften als Wegbereiter im 19. Jahrhundert 26
3. Rechtfertigungen für den Erwerb von Kolonien im Deutschen Reich nach 1871 30
4. Die Begründung der „Schutzgebiete" 1884-1899 durch den Abschluß von „Schutzverträgen"; mittelbarer und unmittelbarer Erwerb und Verwaltung durch das Deutsche Reich 35
a) Mittelbarer Erwerb und mittelbare Verwaltung durch Handelsunternehmen 35
b) Exkurs: Die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) - eine neugeschaffene Gesellschaftsform für die Kolonien 36
c) Unmittelbarer Erwerb und unmittelbare Verwaltung 43
d) Der Erwerb der Schutzgebiete im einzelnen 49
e) Aufbau und Verwaltung der Polizei-und Schutztruppen 61
III. Das Recht der deutschen Schutzgebiete 66
1. Rechtsnatur und verfassungsrechtlicher Status des Schutzgebietes 66
2. Geltendes Recht und Rechtsordnung 69
a) Das Schutzgebietsgesetz (SGG) von 1886 als „Schutzgebietsverfassung" - die Schutzgewalt des Kaisers 69
b) Die Rechtsstellung von Europäern und Einheimischen nach dem Schutzgebietsgesetz (SGG) 73
aa) Der Status von Reichsangehörigen und anderen Europäern 73
bb) Die Rechtsstellung der einheimischen Bevölkerung 76
c) Parallele Rechtsordnungen für Europäer und die einheimische Bevölkerung 78
aa) Das geltende Recht für Europäer in den Schutzgebieten 78
bb) Die Beibehaltung der Rechtsordnung für die einheimische Bevölkerung und die Rechtsfortbildung durch deutsche koloniale Verwaltungsbehörden 80
cc) Das anzuwendende Recht bei Rechtsstreitigkeiten zwischen Deutschen und Einheimischen 82
d) Sonderfall: die Geltung von preußischem Recht in den Schutzgebieten 84
e) Die Gerichtsorganisation für Europäer und die einheimische Bevölkerung: Rechtspflege durch Richter und Verwaltungsbeamte 87
aa) Allgemeines 87
bb) Die Geltung des Konsulargerichtsgesetzes (KGG) für Europäer gemäß § 2 SGG für die ordentliche Gerichtsbarkeit 89
cc) Verwaltungsbeamte als Richter und eigene „untere Gerichtsbarkeit" der einheimischen Bevölkerung 95
dd) Sonderfall: die Verwaltungsgerichtsbarkeit 106
3. Einzeldarstellungen: Zivilrecht, Strafrecht, Öffentliches Recht 106
a) Das geltende Recht für Europäer 106
aa) Zivilrecht 106
(1) Das geltende Recht bei „Mischehen" 106
(2) Das Personenstandsrecht 109
(3) Das Grundstücksrecht 110
(4) Das Bergrecht 114
(5) Das Urheber-, Warenzeichen- und Patentrecht in den Schutzgebieten 115
bb) Strafrecht 116
(1) Die eingeschränkte Geltung des StGB und des Nebenstrafrechts 116
(2) Das besondere Kolonialstrafrecht 117
(3) Das koloniale Militärstrafrecht 118
cc) Öffentliches Recht, insbesondere Steuer- und Zollrecht sowie die Verwaltungsorganisation 119
(1) Allgemeiner Verwaltungsaufbau in den Schutzgebieten 119
(2) Die allgemeine Verwaltung im einzelnen 121
(3) Das Steuer- und Zollrecht sowie die Steuer- und Zollverwaltung in den Schutzgebieten 134
(4) Das Münzwesen 144
(5) Das Kolonialbeamtenrecht 145
(6) Das Aufenthaltsrecht in den Schutzgebieten 147
(7) Das Kulturwesen, insbesondere die Kirchen, das Schulwesen und die Zeitungen 149
(a) Die Kirchen 149
(b) Das Schulwesen 149
(c) Die Zeitungen 150
b) Das geltende Recht für Einheimische 151
aa) Zivilrecht 152
(1) Kauf-und Kreditverträge 152
(2) Arbeitsrecht 156
(3) Grundstücksrecht 161
(4) Bergrecht 163
(5) Eherecht 164
(6) Personenstandsrecht 165
(7) Erbrecht 166
(8) Urheber-, Warenzeichen-und Patentrecht 166
bb) Strafrecht 167
(1) Modifikationen des materiellen Strafrechts und des Strafprozesses durch Kolonialrecht 168
(2) Die strafrechtliche Ungleichbehandlung der Einheimischen 174
(3) Die Strafvollstreckung, insbesondere die Leibesstrafe (Prügelstrafe) 177
(4) Koloniales Militärstrafrecht für Einheimische 181
cc) Öffentliches Recht, soweit für die einheimische Bevölkerung relevant 182
(1) Die Besteuerung der einheimischen Bevölkerung 182
(2) Eigene Verwaltungsstrukturen der einheimischen Bevölkerung 187
(3) Das Schulwesen 192
B. Das Recht der deutschen Kolonien nach dem ersten Weltkrieg 194
I. Das Recht der deutschen Schutzgebiete nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 194
1. Die Verwaltung durch die Mandatsmächte 196
a) Die Einteilung in A-, B-, und C-Mandate (Art. 22 des Versailler Vertrages) 197
b) Die einzelnen Mandatsgebiete 200
c) Die Mandatsgebiete als Treuhandgebiete der Vereinten Nationen ab 1946 204
d) Sonderfall Kiautschou 208
2. Die Entwicklung der deutschen Rechtsordnung in den Mandatsgebieten nach dem ersten Weltkrieg 209
a) Die Rechtsordnung in den Mandatsgebieten 1919-1946: generelle Außerkraftsetzung des deutschen Rechts 209
b) Spuren der deutschen Rechtsordnung nach 1919 246
aa) Übernahme von Teilen des deutschen kolonialen Steuersystems in Ostafrika /Tanganyika 246
bb) Südwestafrika: Weitergeltung von Regelungen des deutschen Kolonialrechts, insbesondere des kolonialen Bergrechts 248
cc) Spuren des deutschen Bodenrechts in Kamerun 254
dd) Beibehaltung der „Häuptlingsgerichte" im britischen Mandatsgebiet Togo bis 1932 254
ee) Beibehaltung der (begrenzten) Selbstverwaltung der einheimischen Bevölkerung in Neuguinea bis 1975 255
ff) Beibehaltung der Land- und Titelkommission in Samoa 256
gg) Beibehaltung der richterlichen Befugnis der Verwaltungsbeamten in den japanischen Mandatsgebieten (Pazifikinseln) 257
hh) Kiautschou: Spuren des deutschen Städteplanungsrechts in Taiwan 258
II. Die heutigen Nachfolgestaaten der Schutzgebiete - ein Überblick 260
1. Tansania, Ruanda, Burundi (ehem. Deutsch-Ostafrika) 260
2. Namibia (ehem. Deutsch-Südwestafrika) 263
3. Kamerun 265
4. Togo 266
5. Papua-Neuguinea (ehem. Deutsch-Neuguinea) 267
6. Nauru 269
7. Samoa 269
8. Marianen, Palau-Inseln, Mikronesien (Karolinen) Marshall-Inseln 270
9. Qingdao (ehem. Tsingtau) 271
C. Auswertung und Schlußbetrachtung 272
I. Auswertung 272
II. Schlußbetrachtung 275
Summary 278
Anhang 283
Anhang I: Karten 283
Anhang II: Gesetze und Verordnungen 290
a) Schutzgebietsgesetz vom 25. Juli 1900 290
b) Kaiserliche Verordnung, betreffend die Rechtsverhältnisse in den deutschen Schutzgebieten vom 9. November 1900 294
c) Konsulargerichtsgesetz in der Fassung vom 7. April 1900 297
d) Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 308
Literaturverzeichnis 315
Sachwortverzeichnis 325