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Der Schutz der Berufsfreiheit im deutschen Verfassungsrecht und im europäischen Gemeinschaftsrecht

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Borrmann, A. (2002). Der Schutz der Berufsfreiheit im deutschen Verfassungsrecht und im europäischen Gemeinschaftsrecht. Eine rechtsvergleichende Studie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50482-4
Borrmann, Alexandra. Der Schutz der Berufsfreiheit im deutschen Verfassungsrecht und im europäischen Gemeinschaftsrecht: Eine rechtsvergleichende Studie. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50482-4
Borrmann, A (2002): Der Schutz der Berufsfreiheit im deutschen Verfassungsrecht und im europäischen Gemeinschaftsrecht: Eine rechtsvergleichende Studie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50482-4

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Der Schutz der Berufsfreiheit im deutschen Verfassungsrecht und im europäischen Gemeinschaftsrecht

Eine rechtsvergleichende Studie

Borrmann, Alexandra

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 82

(2002)

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Abstract

Gegenstand dieser rechtsvergleichenden Arbeit ist die Frage, wie der Schutz der Berufsfähigkeit im deutschen Verfassungsrecht und auf europäischer Ebene ausgestaltet ist und ob diese Ausgestaltung im Vergleich zu Art. 12 Abs. 1 GG aus deutscher Sicht als ausreichend angesehen werden kann. Hintergrund ist die Überlegung, daß Grundrechte sowohl Ausdruck einer Grundentscheidung über das Verhältnis des einzelnen zu der Gemeinschaft, in der er lebt, sind und darüberhinaus einen bedeutsamen Bestandteil der Werte- und Rechtskultur einer Gemeinschaft darstellen. Es wird ein Überblick über den Schutz der Berufsfreiheit in den mitgliedsstaatlichen Verfassungsordnungen gegeben. Außerdem wird exemplarisch aufgezeigt, wie das Gemeinschaftsrecht das nationale Recht im Bereich der Berufsfreiheit beeinflußt.

Als Ergebnis wird festgestellt, daß der EuGH durch seine Rechtsprechung zu den Personenverkehrsfreiheiten im europäischen Gemeinschaftsrecht einen Rechtsschutz geschaffen hat, der sowohl in Intensität als auch im Umfang dem der Berufsfreiheit aus Art. 12 Abs. 1 GG gleichkommt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung 17
I. Ziel der Arbeit 17
II. Gang der Untersuchung 18
A. Grundlagen 21
I. Erkenntnistheoretische Herleitung 21
1. Idee einer menschlichen Freiheit 21
2. Rechtliche Freiheit 23
3. Einschränkungsmöglichkeit der rechtlichen Freiheit 24
II. Historische Entwicklung der Berufsfreiheit 25
1. Entstehungszeit in Kontinentaleuropa 25
2. Ab 1918 31
3. Dreißiger Jahre 32
4. England 35
III. Berufsfreiheit als Menschen- und Bürgerrecht 37
B. Berufsfreiheit im deutschen Verfassungsrecht 40
I. Rechtsquellen 40
1. Geschriebenes Verfassungsrecht 40
2. Richterrecht 40
3. Einfluß des Europarechts auf die Auslegung der Berufsfreiheit im deutschen Recht 42
a) Offenheit des Grundgesetzes für den internationalen Einfluß 43
b) Stellung des Europarechtes im Verhältnis zum nationalen Recht 44
c) Art der Einwirkung auf das nationale Verfassungsrecht 46
II. Entstehung der Vorschrift des Art. 12 I GG 47
III. Art. 12 I GG als Abwehrrecht 47
1. Personeller Anwendungsbereich 48
a) Adressat 48
aa) Erweiterung der Schutzgewährung auf internationale Bindungen 48
bb) Unmittelbare Bindung Privater 49
b) Grundrechtsberechtigte 50
aa) Natürliche Personen 50
bb) Personenmehrheiten 52
2. Räumlicher Geltungsbereich 55
3. Schutzbereich 55
a) Berufsbegriff 56
aa) Offener Berufsbegriff 56
(1) Berufsbildlehre 56
(2) Europäisierung der Berufsbilder 59
bb) Negative Berufsfreiheit 60
cc) Erlaubtsein als objektive Zulassungsschranke 60
dd) Selbständige und unselbständige Arbeit 62
ee) Erwerbs- bzw. Nichterwerbsarbeit 63
ff) Staatlich vorbehaltene oder gebundene Berufe 64
(1) Staatlich vorbehaltene Berufe 64
(2) Staatlich gebundene Berufe 65
(3) Auswirkungen des Gemeinschaftsrechts auf die staatlich gebundenen und vorbehaltenen Berufe 67
(a) Öffnung des Beamtenstatus für Unionsbürger 67
(b) Das öffentliche Unternehmen im europäischen Binnenmarkt 68
b) Die Berufsfreiheit 70
aa) Berufswahl 70
bb) Berufsausübung 71
cc) Wahl der Arbeitsstätte 71
dd) Freie Wahl der Ausbildungsstätte 72
ee) Wettbewerbsfreiheit 73
4. Eingriff 74
a) Klassischer Eingriffsbegriff 74
b) Erweiterung des Eingriffsbegriffes 74
aa) Jede Einwirkung als Eingriff? 75
bb) Die Weiterentwicklung des Eingriffsbegriffs bei der Berufsfreiheit durch das Bundesverfassungsgericht 76
cc) Bundesverwaltungsgericht 77
dd) Weiterentwicklung des Schwere-Kriteriums 78
ee) Theorie der Schutzgutanalyse 79
c) Kollidierendes Verfassungsrecht als Schutzbereichsbegrenzung 80
5. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 81
a) Gesetzliche Grundlage gem. Art. 12 Abs. 1 S. 2 82
b) Die Stufentheorie des Bundesverfassungsgerichtes 83
aa) Stufendarstellung 83
bb) Grenzfälle bei der Stufentheorie 84
cc) Behandlung der „Grenzfälle“ 84
c) Zweck 85
aa) Gemeinwohl 85
bb) Differenzierung der Gemeinwohlbegriffe 86
d) Verhältnismäßigkeit 87
aa) Geeignet, erforderlich 87
bb) Zumutbar (verhältnismäßig im engeren Sinne) 88
(1) Rechtfertigung von Ausübungsregeln 88
(2) Subjektive Zulassungsregeln 88
(3) Objektive Zulassungsschranken 89
(a) Insbesondere staatliche Monopole 89
(b) Einfluß der europäischen Rechtsentwicklung 90
e) Anwendung der Stufentheorie durch das Bundesverfassungsgericht heute 92
IV. Art. 12 I GG als verfassungsrechtliche Wertentscheidung 93
V. Teilhabe- und Leistungsrechte aus Art. 12 I GG 93
1. Staatsziel Berufsfreiheit? 94
a) Recht auf Arbeit 95
b) Recht auf Bildung 96
2. Europäisierung des Rechts auf Arbeit und Bildung 97
VI. Ausstrahlungswirkung der Berufsfreiheit auf das Privatrecht 98
VII. Objektive Schutzpflicht 101
1. Neuere Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zu Schutzpflichten aus der Berufsfreiheit 102
a) Der Schutz der deutschen Seeleute vor ausländischer Konkurrenz 102
b) Der Kündigungsschutzbeschluß des Bundesverfassungsgerichts 103
2. Ambivalenz des Schutzgebotes bei Art. 12 I GG 104
C. Die Berufsfreiheit in den europäischen Verfassungen – ein Überblick 107
I. Der britische Sonderweg 107
II. Art und Umfang der verfassungsrechtlich gewährten Berufsfreiheit in den Verfassungen der Mitgliedsstaaten 108
1. Einzeldarstellung 109
a) Dänemark, Schweden, Finnland 109
b) Irland 111
c) Belgien, Niederlande 111
d) Frankreich 113
e) Italien, Griechenland, Spanien, Portugal 115
f) Österreich, Luxemburg 117
2. Geschützter Personenkreis 119
a) Natürliche Personen 119
b) Personenmehrheiten 119
c) Auswirkungen auf die Gewährung von Rechtsschutz 120
3. Inhalt der Berufsfreiheit in den Verfassungen der Mitgliedsstaaten 122
4. Umfang des Schutzes der Berufsfreiheit 123
a) Unterscheidung selbständig/unselbständig 123
b) Geschützte Tätigkeiten 124
aa) Unterscheidung zwischen Berufswahl und -ausübung 124
bb) Ausbildungsfreiheit 124
5. Einschränkbarkeit 126
a) Gesetzesvorbehalt 126
b) Eingriffsrechtfertigung 127
aa) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 128
bb) Wesensgehalt 129
6. Recht auf Arbeit 130
7. Wirkung der Grundrechte im Privatrecht 130
a) Drittwirkung der Grundrechte 130
b) Die Konstituierung von Schutzpflichten 134
8. Europäisierung der Verfassungslehren 135
D. Schutz der Berufsfreiheit im Gemeinschaftsrecht 141
I. Allgemeines 141
1. Ausgangslage 141
2. Ziel des Europarechts 142
3. Rechtsquellen 143
a) Gesetzesrecht 143
b) Richterrecht 144
II. Grundrechtliche Verbürgungen aus den Verträgen 147
1. Vertrag über die Europäische Gemeinschaft 147
2. Präambeln von EEA und EUV 148
3. Art. 6 II EUV 149
III. Europäische Menschenrechtskonvention 150
IV. Grundrechtserklärungen des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission 151
V. Entwicklung eines Grundrechtsschutzes aus allgemeinen Rechtsprinzipien 153
1. Zuständigkeit des EuGH 154
2. Methode 154
a) Ursprung der Rechtsfigur der Allgemeinen Rechtsprinzipien 154
b) Ermittlungsmethode 155
3. Verpflichtete aus den allgemeinen Grundsätzen 157
4. Rang der Rechtsquelle 158
5. Herleitung der Berufsfreiheit aus allgemeinen Rechtsprinzipien 158
a) Inhalt eines Grundrechtes der Berufsfreiheit aus allgemeinen Rechtsprinzipien – Schutzbereich 158
b) Einschränkbarkeit der Berufsfreiheit aus allgemeinen Rechtsprinzipien 160
c) Wesensgehalt und Verhältnismäßigkeitsgrundsatz als Schranken-Schranken 161
6. Kritik am Grundrechtsschutz aus Allgemeinen Rechtsprinzipien 162
VI. Die Personenverkehrsfreiheiten des EGV 166
1. Methodik 167
2. Anwendungsbereich 167
a) Personal 168
aa) Status 168
(1) Arbeitnehmer (Art. 39 EGV) 168
(2) Selbständiger (Art. 43 EGV) 168
(3) Personenmehrheiten (Art. 43, 48 EGV) 169
bb) Teilnahme am Wirtschaftsleben 170
(1) Ausbildung 171
(2) Prostitution 171
(3) Kultur, Sport, insbesondere die Erstreckung auf den Profifußball 172
cc) Staatsangehörigkeitserfordernis 174
b) Räumlicher Anwendungsbereich 175
c) Sachlicher Anwendungsbereich 175
3. Inhalt der Freiheiten 176
a) Umfang der Gewährleistungen aus Art. 39 II EGV 176
aa) Bewerbung – Art. 39 Abs. 3 lit. a EGV 177
bb) Freizügigkeit während der Beschäftigung – Art. 39 Abs. 3 lit. b EGV 178
cc) Berufsausübung – Art. 39 Abs. 3 lit. c EGV 178
dd) Freizügigkeit nach Beendigung der Beschäftigung – Art. 39 Abs. 3 lit. d EGV 179
ee) Ausbildung 179
ff) Begleitrechte für Familienangehörige 182
b) Umfang der Gewährleistungen aus Art. 43 EGV 183
aa) Allgemeines 183
bb) Personenmehrheiten 184
c) Beschränkungen 185
aa) Handelnder 185
(1) Erstreckung der Anwendbarkeit auf privatrechtliche Arbeitsverhältnisse 186
(a) Rechtsgrundlage 187
(b) Einschränkende Auslegung 188
(aa) Die Rechtsprechung des EuGH 189
(bb) Rechtfertigungsgründe 190
(cc) Verhältnis zum Sekundärrecht 191
(dd) Mitwirkungspflicht Art. 5 II EGV 192
(ee) Verhältnis zum Wettbewerbsrecht 193
(ff) Strukturelles Ungleichgewicht 194
(gg) Ergebnis 195
(c) Niederlassungsfreiheit 196
(2) Arten des Eingriffs 197
(a) Direkte Diskriminierung 197
(b) Versteckte Diskriminierung 198
(c) Beschränkungsverbot 200
(aa) Warenverkehrsfreiheiten 200
(bb) Personenverkehrsfreiheiten 201
(α) Urteil vom 12.7.1984 – Rechtssache Klopp 202
(β) Urteil vom 30.4.1986 – Kommission/Frankreich 203
(γ) Urteil vom 12.2.1987 – Kommission/Belgien 204
(δ) Urteil vom 7.7.1988 – Rechtssache Stanton 204
(ε) Urteil vom 31.3.1993 – Rechtssache Kraus 205
(ζ) Urteil vom 15.12.1995 – Rechtssache Bosman 206
(η) Konvergenz der Personenverkehrsfreiheiten 207
(Θ) Übertragung der Keck-Rechtsprechung auf die Personenverkehrsfreiheiten 209
(d) Umgekehrte Diskriminierung 210
(3) Keine Verdrängung durch andere Vorschriften 213
bb) Rechtfertigung 213
(1) Rechtfertigung von Diskriminierungen 213
(a) Vorbehalt der öffentlichen Ordnung, Sicherheit und Gesundheit 214
(aa) Insbesondere Arbeitnehmerfreizügigkeit 215
(bb) Die Rechtfertigungsaspekte im einzelnen 216
(b) Vorbehalt der öffentlichen Verwaltung bzw. Gewalt (Art. 39 IV, 45 EGV) 217
(c) Art. 86 II EGV 219
(d) Schranken-Schranke der Verhältnismäßigkeit 220
(2) Rechtfertigung sonstiger Beschränkungen 220
(a) Vorbehalt des Allgemeininteresses 221
(b) Rechtfertigungsgrund nichtwirtschaftliche Betätigung? 222
(c) Verhältnismäßigkeit 223
(aa) Geeignet 223
(bb) Erforderlich 223
(cc) Angemessen 224
(d) Rechtfertigung durch kollidierendes Vertragsrecht bzw. den Grundrechten aus allgemeinen Rechtsprinzipien 225
(aa) Vertragsrecht 225
(bb) Kollision von Grundrechten und Grundfreiheiten 225
(3) Mißbrauchsverbot 227
E. Zusammenschau des Schutzgehalts der Berufsfreiheit im deutschen Verfassungsrecht und im europäischen Gemeinschaftsrecht 229
I. Darstellung hinsichtlich der Entwicklung 229
II. Vergleich hinsichtlich der Rechtsquellen 231
1. Gesetzesrecht 231
a) Rechtsquellenrang von GG und EGV 231
b) Rechtsquellenrang von ungeschriebenen Grundrechten 233
2. Richterrecht 233
3. Verknüpfung der Ebenen 235
III. Vergleich hinsichtlich des Umfangs der Gewährleistung 237
1. Träger, Rechtsweg 237
2. Adressat 238
3. Berufsfreiheit als staatsgerichtetes Abwehrrecht 238
a) Grobstruktur 238
b) Schutzbereich 239
c) Eingriffsbegriff 239
d) Rechtfertigungsebene 240
aa) Schutz eines Gemeinwohlgutes 240
bb) Verhältnismäßigkeit 241
cc) Wesensgehalt 242
4. Drittwirkung 242
5. Zwischenergebnis 243
6. Weitere Funktionen der Berufsfreiheit 243
a) Teilhabekomponente 243
b) Wertentscheidung für die Marktwirtschaft 244
F. Gibt es ein Grundrecht der Berufsfreiheit auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene? 247
I. Bedarf es eines Grundrechts der Berufsfreiheit auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene? 247
II. Grundrechtscharakter der Personenverkehrsfreiheiten 249
1. Zielrichtung der Personenverkehrsfreiheiten 250
a) Verknüpfung von Berufsfreiheit und Freizügigkeit 250
aa) Historischer Zusammenhang von Freizügigkeit und Berufsfreiheit 250
bb) Gegenwart 250
b) Wirtschaftliche Implikationen 251
aa) Überschneiden der Funktionen „Schaffung des gemeinsamen Marktes“ und „individuelle Freiheitssicherung“ 251
bb) Vergleich mit dem nationalen Recht 253
cc) Kompetenzielle Betrachtung 253
2. Anwendungsbereich der Personenverkehrsfreiheiten bzw. des Art. 12 I GG 254
3. Gleichheits- und freiheitsrechtliche Elemente der Personenverkehrsfreiheiten 255
4. Das Verhältnis von Personenverkehrsfreiheiten zu Grundrechten 256
5. Drittwirkung der Personenverkehrsfreiheiten 257
a) Vergleich mit den Grundrechten des EGV 257
b) Drittwirkung und Gemeinwohl 258
6. Die Personenverkehrsfreiheiten als Grundrecht der Berufsfreiheit 260
a) Bewertung der EuGH-Rechtsprechung zu den Personenverkehrsfreiheiten als Grundrecht 261
b) Möglichkeit einer Änderung der Auslegungsrichtung 262
c) Personenverkehrsfreiheiten als Grundrecht der Berufsfreiheit 263
G. Ergebnis 266
Literaturverzeichnis 270
Sachwortverzeichnis 284