Die Ökonomie der Umweltgüter: Regel- und Begriffsbildungen des Umweltrechts
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Die Ökonomie der Umweltgüter: Regel- und Begriffsbildungen des Umweltrechts
Schriften zum Umweltrecht, Vol. 124
(2003)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Der Gedanke der Zukunftsverantwortung und die Postulate einer nachhaltigen Entwicklung sind bestimmende Momente der Bemühungen um Reformen des deutschen Umweltrechts. Eine zentrale Rolle spielt hier der ökonomisch geprägte Begriff der Umweltgüter. Weil Umwelt ein »sperriges« Rechtsgut ist, bedürfen Umweltgüter der Fundierung in einem politischen Prozeß, und das Umweltrecht muß seine ordnende Funktion zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung wahrnehmen. Eine Konsolidierung der Umweltpolitik ist Voraussetzung dafür, daß Umweltgüter nicht als Elemente einer bloß symbolischen Umweltgesetzgebung verstanden werden, sondern als Ausdruck koordinierter Bemühungen um eine bestimmte Gestaltung zukünftiger ökologischer Verhältnisse. Umweltgüter sind für das Umweltrecht »Quasi-Objekte« und werden in einer Auseinandersetzung mit den umweltwissenschaftlichen, umweltökonomischen und umweltpolitischen Debatten um die nachhaltige Entwicklung geformt.Anhand einer Betrachtung völkerrechtlicher, verfassungs- und verwaltungsrechtlicher Positionen wird in diesem Buch geklärt, welche Bedeutung der Begriff der Umweltgüter in der Dogmatik des Umweltrechts bis heute erlangt hat. Zudem wird die Beziehung des Umweltrechts zur Umweltökonomie kritisch diskutiert und der Beitrag der ökologischen Ethik zu der Entwicklung eines an Umweltgütern orientierten Rechts untersucht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Danksagung | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung | 17 | ||
Erster Teil: Vorstudien: Über die ökologische Krise, die Konzeptionen nachhaltiger Entwicklung und den Begriff der Umweltgüter in Umweltpolitik und Sozialwissenschaften | 22 | ||
A. Ökologische Perspektiven | 22 | ||
I. Entwicklungen der Umweltgüter | 23 | ||
1. Wandlungen des ökologischen Problemverständnisses | 24 | ||
a) Knappheit von Ressourcen | 24 | ||
b) Grenzen der Belastbarkeit | 26 | ||
c) Beschreibungen ökologischer Systeme | 26 | ||
d) Vielfalt in ökologischen Systemen | 27 | ||
2. Beschreibungen einzelner Nutzungsobjekte | 29 | ||
a) Brennstoffe | 29 | ||
b) Wasser | 30 | ||
c) Die Atmosphäre als CO2-Senke | 31 | ||
d) Biologische Vielfalt | 32 | ||
3. Die Problematik der Bestimmung von „Ressourcen“ | 33 | ||
II. Nachhaltige Entwicklung | 35 | ||
1. Wachstumskritische und quantitative Konzeptionen | 35 | ||
2. Konsens-Strategien | 37 | ||
3. Ambiguitäten umweltpolitischer Konzeptionen der Nachhaltigkeit | 38 | ||
B. Umweltgüter als Topos der Reflexion über ökologische Problemlagen in den Sozialwissenschaften | 39 | ||
I. Umweltgüter in der ökonomischen Theorie | 40 | ||
1. Umweltgüter als freie Güter | 40 | ||
2. Natürliche Ressourcen | 41 | ||
3. Modelle des Umgangs mit freien Gütern | 41 | ||
4. Kritik des homo oeconomicus | 43 | ||
5. Kritik der Darstellung der Umweltgüter | 43 | ||
6. Die Problematik des ökonomischen Naturbegriffs | 44 | ||
7. Neubestimmungen des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft | 46 | ||
II. Umweltgüter in der Umweltsoziologie | 47 | ||
1. Betrachtungen des Gemeineigentums | 47 | ||
2. Ökologische Kommunikationen | 49 | ||
3. Funktionsbestimmungen der Wissenschaft | 51 | ||
Zweiter Teil: Untersuchungen über das Umweltrecht und die „Dogmatik der Umweltgüter“ im Völkerrecht, im Verfassungsrecht und im Verwaltungsrecht | 54 | ||
C. Zur Ausgangslage des Umweltrechts | 54 | ||
I. Der Verlust von Gewissheiten | 55 | ||
II. Versuche der Neuorientierung | 57 | ||
III. Zur Regel- und Begriffsbildung des Umweltrechts | 59 | ||
1. Zum Begriff der rechtlichen Regel | 60 | ||
2. Umweltbegriffe des Rechts | 64 | ||
D. Ökologische Einheit als Antithese staatlicher Souveränität: Umweltgüter im Völkerrecht | 65 | ||
I. Zur Aktualität des Begriffs der Umweltgüter im Umweltvölkerrecht | 66 | ||
1. Ökologisches Wissen in der Entwicklung des Umweltvölkerrechts | 67 | ||
2. Ökologische Zusammenhänge als Infragestellung territorialer Souveränität | 70 | ||
3. Die Veränderung vom Koexistenzrecht zum Kooperationsrecht | 71 | ||
4. Umweltvertragsrecht und typische Vertragstechniken | 72 | ||
II. Ressourcen- und Umweltbegriffe des Umweltvölkerrechts | 73 | ||
1. „Shared Natural Resources“ | 74 | ||
2. „Common Heritage of Mankind“ | 77 | ||
3. „Common Concern“ | 79 | ||
III. Konzeptionen zur Bewahrung von global bedeutsamen Umweltgütern | 80 | ||
1. Nachhaltige Entwicklung als maßgebliche Konzeption des Umweltvölkerrechts | 80 | ||
a) Intergenerationelle Gerechtigkeit | 81 | ||
b) Entwicklungswege | 82 | ||
2. Lokale Akteure und globale Umweltgüter | 83 | ||
a) Zur Bedeutung lokaler Wirtschafts- und Lebensverhältnisse | 83 | ||
b) Hindernisse einer Aktivierung der lokalen Ebene | 84 | ||
E. Annäherungen des Verfassungsrechts | 86 | ||
I. „Vorökologische“ Bestimmungen des Grundgesetzes und ihre Rezeption | 87 | ||
1. Art. 15 GG | 87 | ||
2. Art. 74 und 75 GG | 88 | ||
3. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Wasserrecht | 90 | ||
a) Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Naßauskiesung | 90 | ||
b) Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Wasserpfennig | 93 | ||
II. Von der Wirtschaftsverfassung zur Umweltökonomie: Güter im Verfassungsrecht | 95 | ||
1. Öffentliche Sachen | 96 | ||
2. Die Rezeption der Grenzen des Wachstums | 97 | ||
3. Einflüsse der Umweltökonomie | 100 | ||
4. Umweltgüter als Sachstrukturen | 101 | ||
III. Die Staatszielbestimmung des Art. 20 a GG | 103 | ||
1. Anthropozentrische und nicht-anthropozentrische Positionen | 104 | ||
2. Interpretationen des Begriffs der natürlichen Lebensgrundlagen | 106 | ||
a) Der Rückgriff auf einfachgesetzliche Bestimmungen | 106 | ||
b) Analogien zum Haushaltsrecht | 107 | ||
c) Die natürlichen Lebensgrundlagen als deskriptiver Begriff | 108 | ||
aa) Das ökologische Existenzminimum | 109 | ||
bb) Die Definitionen natürlicher Lebensgrundlagen | 109 | ||
IV. Grundrechte und Umweltgüter | 111 | ||
1. Das Grundrecht auf Eigentum | 113 | ||
a) Die Nutzung des Sacheigentums | 114 | ||
b) Situationsgebundenheit | 119 | ||
c) Bestandsschutz | 120 | ||
2. Umweltgüter und Sozialbindung des Eigentums | 122 | ||
3. Kritik der Konfrontation von Umweltgütern und Sacheigentum | 124 | ||
4. Die Berufsfreiheit | 125 | ||
a) Die Betonung der Voraussetzungen wirtschaftlicher Aktivitäten | 125 | ||
b) Der Ausschluß großer Umweltrisiken aus dem Schutzbereich des Art. 12 GG | 126 | ||
c) Restriktionen der Nutzung der Umwelt als Berufsausübungsregelungen | 127 | ||
5. Die falsche Perspektive: Konturierungen von Umweltgütern und Schutzbereichen | 128 | ||
F. Umweltgüter im Umweltverwaltungsrecht | 130 | ||
I. Das Wasserrecht als Bewirtschaftungsrecht | 131 | ||
1. Das behördliche Bewirtschaftungsermessen | 132 | ||
2. Vorschläge zur Ausweitung des behördlichen Bewirtschaftungsermessens | 133 | ||
II. Umweltgüter im Immissionsschutzrecht | 134 | ||
1. Polizeirechtliche Elemente des Immissionsschutzrechts und ihre Kritik | 135 | ||
a) Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung als gebundener Verwaltungsakt | 135 | ||
b) Schutzgüter des Bundes-Immissionsschutzgesetzes | 136 | ||
2. Bewirtschaftung und Vorsorge im Immissionsschutzrecht | 138 | ||
a) Die Abwehr von Gefahren als Luftbewirtschaftung | 138 | ||
b) Ressourcennutzung und Vorsorge | 139 | ||
III. Naturgüter des Naturschutzrechts | 144 | ||
1. Naturgüter als Gesetzesbegriff | 144 | ||
2. Ressourcenökonomie der Naturgüter | 145 | ||
3. Nachhaltigkeit im Naturschutzrecht | 147 | ||
IV. Umweltgüter als Gesetzesbegriff | 149 | ||
1. Versuche einer Legaldefinition von Naturgütern und Umweltgütern | 151 | ||
2. Eigentum und Umweltnutzung in den Entwürfen für ein Umweltgesetzbuch | 152 | ||
3. Kritik der Konzeption des UGB-KomE | 154 | ||
Dritter Teil: Umweltgüter als interdisziplinäres Projekt: Umweltökonomie, ökologische Ethik und Rechtstheorie | 157 | ||
G. Umweltgüter als Begriff des Rechts: eine rechtstheoretische Perspektive | 157 | ||
I. Inspirationen umweltrechtlicher Regel- und Begriffsbildung | 158 | ||
1. Ökologisierung und Umweltgüter | 158 | ||
2. Exkurs: Zum Begriff der Naturgüter | 161 | ||
3. Umweltgüter als umweltökonomischer und umweltsoziologischer Begriff | 161 | ||
4. Umweltgüter als Rechtsgüter | 165 | ||
II. Eigenschaften des Begriffs der Umweltgüter | 167 | ||
1. Die Unterscheidung empirischer und theoretischer Begriffe | 168 | ||
2. Normative und deskriptive Begriffe | 170 | ||
3. Umweltgüter als deskriptiver Begriff? | 173 | ||
H. Umweltgüter als Programme: Aspekte des Verhältnisses von Umweltökonomie und Umweltrecht | 174 | ||
I. Die Programmierung des Verwaltungshandelns | 175 | ||
1. Die Unterscheidung von Zweckprogrammen und Konditionalprogrammen | 176 | ||
2. Die Schwierigkeiten im Umgang mit ökologischen Fragen | 177 | ||
3. Umweltgüter als Zweckprogramme | 178 | ||
4. Das Kriterium der Nachhaltigkeit | 181 | ||
a) Kritik des „Leitbildes“ | 182 | ||
b) Orientierungsleistungen der Umweltökonomie | 183 | ||
II. Die Modellierung individuellen Handelns | 184 | ||
1. Steuerungsmodelle | 185 | ||
a) Pigou-Steuern | 186 | ||
b) Property Rights | 187 | ||
2. Kritik der umweltrechtlichen Rezeption des methodologischen Individualismus | 188 | ||
a) Ökologische Kompetenzen individueller Akteure | 189 | ||
b) Deskriptive Handlungstheorien im Umweltrecht | 190 | ||
3. Systematische Orientierungen des Umweltrechts | 194 | ||
III. Grenzen umweltökonomischer Instruktion des Umweltrechts | 196 | ||
I. Ökologische Ethik und Umweltrecht | 197 | ||
I. Vorklärungen: Über nicht-anthropozentrische Konzeptionen des Umweltrechts | 199 | ||
1. Umweltrecht und ökologische Ethik | 199 | ||
2. Anthropozentrik und „Ökozentrik“ | 203 | ||
a) Antropozentrismus und Antropogenitismus | 204 | ||
b) Nicht-anthropozentrische Konzeptionen umweltrechtlicher Regeln und Begriffe | 205 | ||
c) Zur Konvergenz anthropozentrischen und nicht-anthropozentrischen Umweltrechts | 208 | ||
3. Rechte der Natur | 210 | ||
II. Natur als Vorgegebenheit | 213 | ||
1. Der Naturhaushalt | 214 | ||
2. Naturalistische Fehlschlüsse | 216 | ||
a) Der naturalistische Fehlschluß in der Ethik | 217 | ||
b) Sein und Sollen in der Umweltpolitik: Das Beispiel der Umweltstandards | 219 | ||
c) Die „Natur der Sache“ im Umweltrecht | 221 | ||
III. Umweltgüter als Kollektivgüter | 222 | ||
1. Ökologische Ethik als Anwendungsethik | 223 | ||
2. Theorien der Güter | 224 | ||
3. Umweltrechtliche Konsequenzen | 225 | ||
J. Perspektiven des Umweltrechts | 226 | ||
I. Grundlagen eines „Rechts der Nachhaltigkeit“ | 226 | ||
1. Der Begriff der Natur ist obsolet | 228 | ||
2. Umweltgüter als Quasi-Objekte des Umweltrechts | 229 | ||
a) Abgrenzungen zur Umweltökonomie | 230 | ||
b) Der Anteil der ökologischen Ethik an der Begründung von Umweltgütern | 232 | ||
c) Die Bedeutung der Naturwissenschaft | 232 | ||
II. Dogmatische Konsequenzen der vorgeschlagenen Konzeption der Umweltgüter | 233 | ||
III. Umweltgüter als Gegenstände prozeduralen Rechts | 236 | ||
IV. Die Aufgabe einer Konsolidierung der Politik der Nachhaltigkeit | 238 | ||
Literaturverzeichnis | 240 | ||
Stichwortverzeichnis | 262 |