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Stollberg-Rilinger, B. (Ed.) (2005). Was heißt Kulturgeschichte des Politischen?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51868-5
Stollberg-Rilinger, Barbara. Was heißt Kulturgeschichte des Politischen?. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51868-5
Stollberg-Rilinger, B (ed.) (2005): Was heißt Kulturgeschichte des Politischen?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51868-5

Format

Was heißt Kulturgeschichte des Politischen?

Editors: Stollberg-Rilinger, Barbara

Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, Vol. 35

(2005)

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Abstract

Was heißt Kulturgeschichte des Politischen? Es ist alles andere als eindeutig und unumstritten, was das Politische, als auch, was Kultur, als schließlich auch, was Kulturgeschichte ist - umso mehr gilt das für eine »Kulturgeschichte des Politischen«.

Auf der Tagung des SFB 496 in Münster im Oktober 2003, die dieser Sammelband dokumentiert, ging es um eine Bestandsaufnahme: Welche geschichtswissenschaftlichen Ansätze firmieren derzeit unter diesem Etikett; worin liegen fundamentale Gemeinsamkeiten und Unterschiede; welche theoretischen Konzepte werden prominent dazu herangezogen; welche Gegenstandsbereiche werden damit erschlossen? Bei den methodisch-theoretischen Beiträgen ebenso wie in den exemplarischen Fallstudien geht es um die Frage, auf welche Weise und mit welchen Ergebnissen die sogenannte kulturalistische Wende für die Politische Geschichte der Neuzeit fruchtbar gemacht worden ist und zukünftig noch gemacht werden kann. Schließlich soll der Sammelband auch zur Klärung einiger verbreiteter Mißverständnisse und Vorwürfe beitragen, mit denen gerade eine Kulturgeschichte des Politischen immer noch konfrontiert ist.

Die hier unter diesem Etikett versammelten Aufsätze haben gemein, daß sie von einem weiten, sozialanthropologischen Kulturbegriff ausgehen, wonach Kultur über die fundamentale Fähigkeit des Menschen zur Symbolerzeugung definiert wird und die Gesamtheit der symbolischen Hervorbringungen - von der Sprache über die Institutionen und Alltagspraktiken bis zur Wissenschaft - umfaßt. Ihr gemeinsames Anliegen ist die Dekonstruktion eines überhistorisch-universalisierenden und essentialistischen Verständnisses politischer Handlungsformen und Institutionen, Wertvorstellungen und Motive. Der Weg dazu führt über die Rekonstruktion von Diskursen und Praktiken, in denen sich die zeitgenössischen Bedeutungsstrukturen greifen lassen, ohne die die zeitgenössischen Macht- und Herrschaftsstrukturen nicht angemessen zu verstehen sind.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Barbara Stollberg-Rilinger: Was heißt Kulturgeschichte des Politischen? 9
I. Konzepte und Begriffe 25
Andreas Suter: Kulturgeschichte des Politischen – Chancen und Grenzen 27
I. Lernen der Obrigkeit – die Erneuerung des herrschaftlichen Bauernkriegsdiskurses 30
II. Lernen der Untertanen – die Erneuerung des Widerstandsrepertoires 37
III. Politische Ereignisse, situative Erfahrungen und Kommunikation 41
IV. Gescheitertes Lernen – die historischen Erfahrungen der Untertanen 47
V. Grenzen einer Kulturgeschichte des Politischen und komplementäre Analysekategorien: Interesse, Erfahrung, Agency 51
Gerhard Göhler: Symbolische Politik – Symbolische Praxis. Zum Symbolverständnis in der deutschen Politikwissenschaft 57
I. Das Konzept der „symbolischen Politik" und seine Grundannahmen 58
II. Vorentscheidung 1: Was ist politische Realität? 60
III. Vorentscheidung 2: Was sind Symbole? 65
IV. Was leisten Symbole? Integration und symbolische Politik 67
Reinhard Blänkner: Historizität, Institutionalität, Symbolizität. Grundbegriffliche Aspekte einer Kulturgeschichte des Politischen 71
I. „Kulturgeschichte des Politischen" als historisch-kulturwissenschaftlicher Blick auf das Politische 71
II. Historizität des Politischen 77
III. Institutionalität und Symbolizität des Politischen 89
Rainer Walz: Der Begriff der Kultur in der Systemtheorie 97
Rudolf Schlögl: Interaktion und Herrschaft. Probleme der politischen Kommunikation in der Stadt 115
I. Reicht eine Kulturgeschichte des Politischen? 115
II. Interaktion und Herrschaft in der frühneuzeitlichen Stadt 119
III. Schluß 128
Frank Becker: Begriff und Bedeutung des politischen Mythos 129
Kevin Sharpe: Politische Kultur, Autorität und Schrift im England der Frühen Neuzeit 149
I. Die Rückkehr zur Renaissance 150
II. Repräsentationen und Texte 160
III. Schreiben und Autorität 180
II. Fallstudien 189
Birgit Emich: Frühneuzeitliche Staatsbildung und politische Kultur. Für die Veralltäglichung eines Konzepts 191
Achim Landwehr: Das gezählte Volk. ,Bevölkerung' als Gegenstand einer Kulturgeschichte des Politischen 207
I. Einleitung 207
II. Eine Kulturgeschichte des Politischen 209
III. ,Bevölkerung´ als politische Kategorie 216
IV. Die venezianische Bevölkerungszählung von 1624 217
Antje Flüchter: Konfessionalisierung in kulturalistischer Perspektive? Überlegungen am Beispiel der Herzogtümer Jülich-Berg 225
I. Politikgeschichte, Kulturgeschichte und das Konzept der Konfessionalisierung 225
II. Die symbolischen Dimensionen der herzoglichen Kirchenpolitik in Jülich-Berg 233
1. Die Kirchenordnungen 236
2. Die Visitationen 244
IIΙ. Zusammenfassung 251
Silvia Serena Tschopp: ,Rhetorik des Performativen' und ,innere´ Nationenbildung. Die vaterländische Festkultur im jungen schweizerischen Bundesstaat 253
I. 256
II. 259
III. 261
IV. 264
V. 276
Ute Daniel: Einkreisung und Kaiserdämmerung. Ein Versuch, der Kulturgeschichte der Politik vor dem Ersten Weltkrieg auf die Spur zu kommen 279
I. Der neue (Kollisions-)Kurs 296
II. Zwischen zwei Stühlen: Burenkrieg und deutsch-englische Beziehungen 304
III. „Wilhelm der Friedliche" oder: Die erste Marokkokrise 315
Thomas Großbölting: Le memorie della repubblica. Geschichtspolitik in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg 329
I. Die Anfänge der Erinnerung: Die Resistenza im Kalten Krieg 336
II. Das öffentliche Erinnern in den sechziger und siebziger Jahren: Von der „nuova resistenza" zur „ufficialisazione" 344
III. Ausblick und Resümee 350
Thomas Mergel: Wahlkampfgeschichte als Kulturgeschichte. Konzeptionelle Überlegungen und empirische Beispiele 355
I. Einige konzeptionelle Fragen 357
1. Kulturgeschichte als Kommunikationsgeschichte 357
2. Handeln und Strukturen 360
II. Einige Probleme einer Kulturgeschichte der Politik 361
III. Einige zentrale Dimensionen einer Kulturgeschichte der Politik und ihre Anwendung auf die Wahlkampfgeschichte 367
1. Symbolisches Handeln und symbolische Kommunikation 368
2. Diskurse 370
3. Repräsentationen 374
Autorenverzeichnis 377