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Der Wille zur Demokratie

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Carstens, U., Schlüter-Knauer, C. (Eds.) (1998). Der Wille zur Demokratie. Traditionslinien und Perspektiven. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48801-8
Carstens, Uwe and Schlüter-Knauer, Carsten. Der Wille zur Demokratie: Traditionslinien und Perspektiven. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48801-8
Carstens, U, Schlüter-Knauer, C (eds.) (1998): Der Wille zur Demokratie: Traditionslinien und Perspektiven, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48801-8

Format

Der Wille zur Demokratie

Traditionslinien und Perspektiven

Editors: Carstens, Uwe | Schlüter-Knauer, Carsten

Beiträge zur Sozialforschung, Vol. 9

(1998)

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Abstract

«Wenn man sich in den Kampf begibt für die Demokratie, so ist man nicht mehr Rebell, als der Logos gebietet, daß man es sei« - unter diesem von Ferdinand Tönnies stammenden Motto steht das vorliegende Buch. Es zählt zu jenem Festschriftprojekt für den renommierten Kieler Politologen Wilfried Röhrich, das mit dem Titel »Die Demokratie überdenken« vor einem Jahr begonnen wurde und - nach der Dokumentation des Festaktes vom April 1997 - nun sein Ende gefunden hat.

Der Wille zur Demokratie, der sich im Motto markant verdeutlicht, durchzieht in seiner Variationsbreite die Beiträge des systematisch konzipierten Bandes. Diese sprechen vom politischen Bürgerselbstbewußtsein, von der Kampfseite der Demokratie, vom republikanischen Engagement und von der Demokratie als Lebensform. Der Wille zur Demokratie ist in diesen Beiträgen keine Apologie voluntaristischer Beliebigkeit, sondern die Möglichkeitsbedingung von Demokratie: Ihre Ultima ratio ist das tatsächliche Engagement, und deshalb erweisen sich die Traditionslinien, d. h. die Verankerung in Lebenspraxen, als ebenso bedeutsam wie die systematischen Orientierungen und die internationalen Perspektiven unter dem Aspekt der »Globalisierung«.

In diesem Buch rücken somit die eingeschränkten Letztbegründungsmöglichkeiten demokratischer Grundannahmen ebenso in den Blickpunkt der Betrachtung wie die Diskursethik unter demokratietheoretischem Aspekt, hier werden neue demokratietheoretische Einsichten, aber auch Defizite postmoderner Politiktheorien ebenso sichtbar wie die bis zu Ferdinand Tönnies und Hermann Heller zurückreichenden kommunitaristischen Elemente, und hier werden Probleme supranationaler Zusammenschlüsse und Fragen der europäischen Integration ebenso reflektiert auf die Grundthematik bezogen wie die Transformationsprobleme in Osteuropa und in der Russischen Föderation. Insgesamt zum Tragen kommen die interdisziplinären, innenpolitischen, weltgesellschaftlichen und - im letzten Kapitel - die politisch-soziologischen Perspektiven des Willens zur Demokratie in politisch-praktischer und politisch-theoretischer Sicht - entsprechend den Forschungsintentionen und Themenschwerpunkten des umfangreichen Werkes des Jubilars.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Uwe Carstens/Carsten Schlüter-Knauer: Einleitung. Retroperspektiven der Demokratie 13
1. Der Anlaß und der Festakt 21
Gisela Böhrk: Grußwort der Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur 23
Ruprecht Haensel: Grußwort des Rektors der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 25
Bernhard Schmaltz: Grußwort des Dekans der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 27
Dieter S. Lutz: Demokratie und Weltinnenpolitik. Laudatio für Wilfried Röhrich anläßlich seines 60. Geburtstages 29
Wilfried Röhrich: Demokratie und Verantwortung. Ein Wort des Dankes 37
2. Politische Theorie und Politische Philosophie 41
Erhard Forndran: Grenzen der Begründung demokratischer Grundannahmen 43
1. Die Fragestellung 43
2. Exkurs: Die Krise der politischen Praxis in Demokratien 48
3. Krisenphänomene der Theorie der Demokratie 51
3.1 Die Dimension des Individuums 52
3.2 Die Dimension der Gesellschaft 57
3.3 Die Dimension der Gerechtigkeit 62
3.4 Die Dimension der Gemeinschaft 67
4. Folgerungen 74
Edgar Weiß: Diskursethische Aspekte zur Demokratietheorie 79
Jochen Worpenberg: Mut-Maßungen über das Politische 93
Anja Rüdiger: Die paradoxe Demokratie. Postmarxistische Demokratietheorie mit Derrida 99
Hero Tsioli: Jenseits der politischen Verformung. Identität und Identifizierung in einem demokratischen Integrationsprozeß 125
1. 125
2. 127
3. 128
4. 133
5. 134
6. 135
Walter Reese-Schäfer: Was bleibt nach der Dekonstruktion? Zur postmodernen Politiktheorie 143
1. Einleitung 143
2. Derrida und die Derridianer 144
3. Foucault 148
4. Lyotard 151
5. Zygmunt Bauman 152
6. Eine postmodern aufgeklärte Rationalität 157
Lutz Meyer: Der Kommunitarismus. Eine konservativ-linksliberale Schönwettertheorie 161
1. Was den Kommunitarismus so interessant machte 161
2. Der Kern der kommunitaristischen Liberalismuskritik 162
3. Kommunitaristen leben vom Gegner 165
4. Richtige Fragen – falsche Antworten 166
Kommunitaristische Bezüge zur “Kulturrevolution von rechts” 172
Kultureller Kontext und Gemeinschaft 173
5. Rawls’ politischer Liberalismus – ein Modell für linke Politik 174
6. Kommunitarimus – what’s left? 177
Cornelius Bickel: Ferdinand Tönnies und Charles Taylor. Der Soziologe und der Philosoph zu Fragen des Menschen- und Gesellschaftsbildes 181
1. “Gemeinschaft” bei Tönnies und bei den Kommunitariern 181
1.1 Die Kommunitarier 181
1.2 Tönnies’ Position 183
2. Taylors Entwicklungsgeschichte des modernen Subjekts im Vergleich mit Tönnies’ Theorie von Gemeinschaft und Gesellschaft 185
2.1 Bewußtseinsgeschichte der Moderne bei Taylor 185
2.2 Taylors Gedanken zur “Güterethik” 187
3. Systematische Bezugspunkte beim Vergleich Tönnies – Taylor 188
3.1 Soziale und moralische Ontologie bei Tönnies und Taylor 188
3.2 Das Abstrakte und die Geschichte 189
3.3 Expressivität und Instrumentalität 191
3.4 Individualität 192
4. Ähnlichkeit der beiderseitigen Auffassung von Demokratie 193
Wolfgang Kersting: Neuhegelianismus und Weimarer Staatsrechtslehre. Zum kommunitaristischen Etatismus Hermann Hellers 195
1. 198
1.1 201
1.2 204
1.3 205
2. 209
2.1 210
2.2 214
Rainer Waßner: Zur Philosophie des Staates. Zwei Reden Ernst Cassirers aus seiner Hamburger Zeit 219
1. Ernst Cassirer: Philosophie und Politik 219
2. Ein Überblick 220
3. Zur “Idee der republikanischen Verfassung” (1928) 223
4. Über “Wandlungen der Staatsgesinnung und der Staatstheorie in der deutschen Geschichte”(1930) 226
Bettina Wahrig-Schmidt: Politik als Spiel? Nicht-mechanische Metaphorik und politische Repräsentation bei Thomas Hobbes 235
1. War Hobbes Mechanist? 235
2. Der lebende Körper als Baustein des Staates 239
3. Die Regeln der Repräsentation 243
4. Spielmetaphern und ihre Bedeutung für die Theorie des Staates 246
3. Politische Integrations- und Transformationsforschung 251
Carsten Schlüter-Knauer/Rolf Fechner: Der Weltfriede als Ziel politischen Gestaltens. Ferdinand Tönnies und die Weltinnenpolitik 253
1. 253
2. 255
3. 264
4. 267
Wolfgang W. Mickel: Europäische Integrationspolitik. Elitenkonzept oder demokratische Herausforderung für alle? 269
1. Politische Entscheidungen durch europäische Eliten 269
2. “Integration” als europapolitischer Schlüsselbegriff 273
3. Theoretische Argumentationsfiguren europäischer Einigung 274
4. Zukunftsperspektiven der Europäischen Union 277
5. Koordinationsprobleme unterschiedlicher Kulturen in Europa 280
6. Bildungspolitik als egalisierende Relativierung des Elitenbegriffs 281
Klaus Busch: Integrationstheorien in Interaktion. Ein synoptischer Ansatz 185
1. Die Hintergrundfaktoren des Integrationsprozesses (Vektor A) 288
1.1 Ökonomische Hintergrundvariablen (A 1) 289
1.2 Politische Hintergrundfaktoren (A 2) 290
1.3 Gesellschaftliche Hintergrundvariablen (A 3) 291
2. Die Logik des Integrationsprozesses und seine immanenten Hemmnisse (Vektor B) 292
2.1 Die Logik des einheitlichen Binnenmarktes (B1) 293
2.2 Die Logik der Wirtschafts- und Währungsunion (B 2) 294
2.3 Die “Logik” der Politischen Union (B 3) 297
3. Nationalstaaten und nichtstaatliche regionale Akteure (Vektor C) 300
3.1 Grundmuster nationaler Haltungen gegenüber der europäischen Integration (C 1) 301
3.2 Nichtstaatliche nationale und regionale Akteure (C 2) 304
3.3 Intergouvernementalismus versus Neofunktionalismus Defizite einer Debatte 305
4. Die regionalen staatlichen Akteure (Vektor D) 308
5. Die Entwicklungsdynamik des Integrationsprozesses (abhängige Variable E) 310
Winfried Böttcher: Identität und Demokratisierung. Zum zukünftigen Europa der Regionen 315
Vorbemerkung 315
Zur gesellschaftlichen und europäischen Identität 316
Was bedeutet dies für Europa? 318
Die konservativ-liberale Sicht 321
Die fundamental-demokratische Sicht 323
Zum Europa der Zukunft 325
Fazit 329
Uwe Carstens: Das Weltflüchtlingsproblem 331
Ernst Kuper: Transnationale Parteienbünde zwischen Partei- und Weltpolitik 341
1. Entstehung der Parteienbünde 342
2. Vom Eurozentrismus zur Globalisierung 350
3. Handlungsebenen und Adressaten der Parteipolitik 360
4. Rückwirkungen auf das politische System und die internationale Politik 362
Ralph Uhlig: “Organisation Potentia”. Vom gescheiterten Versuch einer internationalen Nachrichtenagentur (1905) 365
Marcia Maibach: Nationale Mobilisierung in postkommunistischen Übergangsgesellschaften: Das Beispiel Jugoslawien 381
1. Einleitung 381
2. Die Voraussetzungen nationaler Mobilisierung 383
3. Die Erosion der staatlichen Zentralgewalt in Jugoslawien 385
4. Legitimitätskrise und Prozesse der sozialen Mobilisierung 386
5. Die Politisierung des Privaten 388
6. National relevante Konflikte 390
7. Nationalismus als politische Ressource 392
Wolfgang Eichwede: Rußland im Wandel. Föderation der starken Hand oder Demokratie? 395
4. Politische Soziologie und Kulturkritik – Zu Aporien und Optionen einer politischen Gesellschaft 411
Hans-Werner Prahl: Unmögliche Politik in der “grauen Gesellschaft” 413
Altern – ein politisches Thema 414
Karl-Rudolf Fischer: Mehr Demokratie möglich machen – die Verfassungsreform in Schleswig-Holstein von 1990 421
1. 421
2. 421
3. 422
Die Volksinitiative 422
Das Volksbegehren 422
Der Volksentscheid 423
4. 423
Hans-Peter Bartels: Aus 1989 lernen. Anmerkungen zur Parteiendemokratie, zu Links und Rechts und zum Sozialismus 425
1. Lob unserer Volksparteien 425
2. Gestern links, heute rinks, morgen lechts 428
3. Linker Diskurs aus sicherer Distanz, 1990: Was bleibt 431
Gabriele Schreib: Die Psychose unserer Zeit. Jenseits der Demokratie lauert der Wahn 439
1. Vom Pluralismus zur Orientierungslosigkeit 439
2. Der Wahn der Alltagswelt 441
3. Die zwei Sorten des Wahns 443
4. Die schizoid-psychotische Gesellschaft 444
5. Eine Therapie für den Patienten? 445
Thieß Petersen: Karl Marx’ anthropologisch orientierte Kritik der Industriegesellschaft 451
1. Das Menschenbild von Marx 452
1.1 Die produktive menschliche Tätigkeit 452
1.2 Die Entwicklung der menschlichen Kräfte 457
1.3 Die menschlichen Bedürfnisse 459
1.4 Der Mensch als gesellschaftliches Beziehungswesen 462
1.5 Zusammenfassende Bemerkungen 464
2. Die Bedeutung des Marxschen Menschenbildes für die Interpretation seiner Schriften 464
2.1 Das Wesen der Entfremdung 465
2.2 Die Organisation des Lebens in der postkapitalistischen Gesellschaft 467
Resümee 470
Wilfried Röhrich: Buchpublikationen 471
Autorenverzeichnis 473