Endlichkeit und Vernunftanspruch
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Endlichkeit und Vernunftanspruch
Die Urkonstellation des Menschen im Lichte der Philosophie
Erfahrung und Denken, Vol. 95
(2004)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Die klassische Bestimmung des Menschen als eines »vernünftigen Lebewesens« (animal rationale) bezeichnet das philosophische Grundproblem der Einheit des Menschen als Natur- und Vernunftwesen. Klaus Konhardt analysiert diese »Urkonstellation« des Menschen, das Spannungsverhältnis von »unbedingtem« Vernunftanspruch und »bedingter«, endlicher Natur systematisch und philosophiegeschichtlich.Im Ergebnis zeigt sich, daß es letztlich auch heute keine ernstzunehmende Alternative zur Konzeption des animal rationale geben kann, vorausgesetzt man versteht den »Vernunftanspruch« - im Anschluß an Kant - als genuin moralischen. Nur die vorbehaltlose Anerkennung des moralischen Vernunftanspruchs vermag dem zwischen den beiden Polen »Natur« und »Vernunft« eingespannten, endlichen, aber autonomen Vernunftsubjekt eine unvergleichliche, der klassisch-metaphysischen Hochschätzung des Menschen analoge Würde zu verleihen. So ist die Urkonstellation kein Grund zur Resignation, sondern ein Privileg des Menschen: unser Privileg.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhalt | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 11 | ||
I. »Animal rationale« – Philosophiegeschichtliche Aspekte zum Wandel der Auffassung vom Menschen als eines Sinnen- und Vernunftwesens | 16 | ||
1. Die »Urkonstellation« von Endlichkeit und Vernunft als epochenübergreifendes philosophisches Grundproblem | 16 | ||
2. Kosmosordnung | 26 | ||
3. Schöpfungsordnung | 44 | ||
4. Konturen der »Subjektivität« in der frühen Neuzeit | 80 | ||
5. Moralische Selbstbestimmung des Menschen: Rousseau und Kant | 106 | ||
6. Die »aufgehobene« Endlichkeit. Ein Blick auf den deutschen Idealismus | 118 | ||
7. Die Depotenzierung der Vernunft und die Rehabilitierung der Endlichkeit im nachidealistischen 19. Jahrhundert | 123 | ||
a) Der Wille zum Leben als Quelle des Leidens: Schopenhauer | 126 | ||
b) Die Vernunft der Endlichkeit: Nietzsche | 130 | ||
c) Der Mensch als Synthese von Endlichkeit und Unendlichkeit: Kierkegaard | 140 | ||
II. Die Doppelnatur des Menschen – Zum Begriff des endlichen Vernunftwesens im Rückgriff auf Kant | 152 | ||
1. Vernunft | 153 | ||
2. Autonomie des Willens | 157 | ||
3. Das Zwischenwesen | 167 | ||
III. Das autonome Vernunftsubjekt im Lichte der Kritik | 176 | ||
1. »Selbstüberforderung« und »Selbstvergottung« des autonomen Vernunftsubjekts? | 177 | ||
2. Vernunftkritik als Metaphysikkritik: Heidegger | 188 | ||
3. Der Vernunfttorso | 204 | ||
a) Zweckrationalität: Max Weber | 206 | ||
b) Die Reduktion der »objektiven« auf »subjektive« Vernunft als geistige »tour de force«: Max Horkheimer | 215 | ||
4. Das autonome Vernunftsubjekt als Illusion | 240 | ||
a) Der Wegweiser: Nietzsche | 242 | ||
b) Der »Tod« des Vernunftsubjekts im Denken der »Postmoderne« | 250 | ||
aa) Das regellose Spiel der »Strukturen« und das »Verschwinden des Menschen« | 250 | ||
bb) Transversalität versus Transzendentalität: Wolfgang Welsch | 269 | ||
cc) Autonomes Vernunftsubjekt oder Zufallsprodukt? Zum Widerstreit zweier grundlegender Optionen menschlicher Selbstbestimmung | 297 | ||
IV. Endlichkeit | 310 | ||
1. Endliche Subjektivität: Kontingenz, Exzentrizität und Zweideutigkeit menschlichen Daseins | 310 | ||
2. Der Tod des Menschen | 345 | ||
a) Das Skandalon des Todes | 345 | ||
b) Das »Dasein« als »Sein zum Tode«: Heidegger | 370 | ||
c) Vergänglichkeit und Dauer | 384 | ||
3. Das Vernunftprinzip des moralisch Unbedingten und die Idee der Sympathie mit allem Vergänglichen | 398 | ||
V. Anerkannte Ambivalenz – Zur Würde des Menschen | 411 | ||
1. Die Frage »Warum moralisch sein?« vor dem Hintergrund der Urkonstellation von Endlichkeit und Vernunftanspruch | 411 | ||
2. Der »Ausgriff« auf das moralisch Unbedingte als tendenzielle Überschreitung der Endlichkeit | 420 | ||
3. Die Würde des Menschen: eine tragische Würde? | 426 | ||
Literaturverzeichnis | 431 | ||
Personenregister | 457 | ||
Sachregister | 462 |