Wirtschaft und Verwaltung vor den Herausforderungen der Zukunft
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Wirtschaft und Verwaltung vor den Herausforderungen der Zukunft
Vorträge im Rahmen der Speyerer Gespräche zum öffentlichen Wirtschaftsrecht vom 29. September bis 1. Oktober 1999 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Editors: Ziekow, Jan
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 136
(2000)
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Univ.-Prof. Dr. Jan Ziekow: Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Allgemeines und Besonderes Verwaltungsrecht an der Universität Speyer; Direktor des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung; Präsident der Deutschen Sektion des IIAS; Mitglied des UN Committee of Experts on Public Administration; Mitglied des Beirats Verwaltungsverfahrensrecht beim Bundesministerium des Innern und diverser Experten- und Enquetekommissionen.Abstract
Das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Verwaltung unterliegt einem ständigen Wandel, der in neuerer Zeit sowohl an Geschwindigkeit als auch an Tiefe zugenommen hat. Globalisierung und Regionalisierung bewirken eine Veränderung von Rahmenbedingungen, die zu einer Abnahme der Steuerungsfähigkeit des Staates gegenüber der Wirtschaft führt. Die öffentliche Verwaltung muß ihre Stellung zum Markt neu definieren. Wichtige Felder dieses Wandels sind die Reorganisation der Verwaltung nach ökonomischen Prinzipien und Wege zu einer Verantwortungsteilung zwischen Verwaltung und Privaten in den Bereichen Privatisierung und Kooperation.Ziel der an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer durchgeführten »Speyerer Gespräche zum öffentlichen Wirtschaftsrecht« war es, anhand ausgewählter Beispiele eine Zwischenbilanz zu ziehen sowie lösungsbedürftige Probleme aufzuzeigen und zu diskutieren. Neben grundsätzlichen Fragen des Verhältnisses von Staat und Markt wurden vor allem aktuelle Bezüge der Privatisierungspolitik erörtert. Im Mittelpunkt standen insoweit die Gebiete »Abwasserentsorgung« und »Abfallwirtschaft«.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Jan Ziekow: Wirtschaft und Verwaltung vor den Herausforderungen der Zukunft. Auswirkungen von Europäisierung und Globalisierung für die Wirtschaftsverwaltung | 9 | ||
I. Der Staat und „seine“ Volkswirtschaft | 10 | ||
II. Europäisierung der Wirtschaftsverwaltung | 11 | ||
1. Die gemeinschaftsrechtliche Überformung des nationalen Rechts | 13 | ||
2. Verantwortungsreduzierung im Verwaltungskooperationsrecht | 22 | ||
3. Bilanz | 27 | ||
III. Die nationale Wirtschaftsverwaltung im Prozeß der Globalisierung | 27 | ||
IV. Folgerungen für das Verhältnis von Wirtschaft und Verwaltung | 32 | ||
Helge Sodan: Der Grundsatz des Vorrangs privater Lebensgestaltung im öffentlichen Wirtschaftsrecht | 35 | ||
I. Einleitung | 35 | ||
II. Gewährleistung einer Wirtschaftsverfassung | 36 | ||
1. Zur Lehre von Hans Carl Nipperdey | 37 | ||
2. These von der „wirtschaftspolitischen Neutralität“ des Grundgesetzes | 38 | ||
3. Freiheitsrechte als Grundlagen der Wirtschaftsverfassung | 39 | ||
a) Klassisch-liberales Grundrechtsverständnis | 40 | ||
b) Berufsfreiheit | 42 | ||
c) Eigentumsgarantie | 45 | ||
d) Vereinigungs- und Koalitionsfreiheit | 47 | ||
4. Soziale Marktwirtschaft als Leitprinzip der Wirtschaftsverfassung | 48 | ||
5. Marktliche Wirtschaftsordnung des Europäischen Gemeinschaftsrechts | 51 | ||
6. Subsidiaritätsprinzip und Vorrang der Privatheit | 54 | ||
III. Vorrang der Privatheit am Beispiel gemeindlicher Wirtschaftstätigkeit | 56 | ||
1. Unterschiedliche Regelungen in den Gemeindeordnungen | 57 | ||
2. Zivilgerichtliche Judikatur | 60 | ||
3. Rechtsprechung der Verwaltungsgerichtsbarkeit | 61 | ||
IV. Zusammenfassung in Leitsätzen | 63 | ||
Ulrich Penski: Marktmäßige Reorganisation öffentlicher Verwaltung? – Kritische Überlegungen – | 67 | ||
I. | 67 | ||
II. | 69 | ||
III. | 70 | ||
IV. | 80 | ||
Alfons Frank: Personalrechtliche Probleme von Privatisierungsentscheidungen | 81 | ||
I. Überleitung der Beamtinnen und Beamten (Beamte) | 81 | ||
1. Beamte auf Lebenszeit | 81 | ||
a) Zuweisung gemäß § 123 a Abs. 2 BRRG | 81 | ||
b) Beurlaubung und Begründung eines Arbeitsverhältnisses mit der privatisierten Gesellschaft | 83 | ||
c) Vertragliche oder gesetzliche Dienstleistungsüberlassung | 84 | ||
d) Entlassung auf Antrag und Begründung eines Arbeitsverhältnisses mit dem privatisierten Unternehmen | 84 | ||
e) Sozialversicherungspflicht für Beamte in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis (§ 1 Nr. 1 SGB VI) | 84 | ||
f) Beförderungen während eines Urlaubs | 85 | ||
2. Beamte auf Probe | 86 | ||
3. Beamte auf Widerruf | 86 | ||
II. Überleitung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Arbeitnehmer) | 86 | ||
1. Anwendung des § 613 a BGB und der EU-Richtlinie 98 / 50 / EWG | 86 | ||
2. Rechtsfolgen | 87 | ||
3. Zuweisung des Widersprechenden | 88 | ||
4. Betriebsbedingte Kündigung – Sozialauswahl | 88 | ||
5. Zusatzversorgung der Arbeitnehmer | 89 | ||
III. Personalvertretungs- und Betriebsverfassungsrecht u.a. | 90 | ||
1. Beteiligungstatbestände nach dem Landespersonalvertretungsgesetz | 90 | ||
2. Betriebliche Interessenvertretung der Bediensteten im privatisierten Unternehmen | 91 | ||
3. Landesgleichstellungsgesetz, Schwerbehindertengesetz | 92 | ||
Thomas Kostenbader: Neue Wege der Organisation in der Kommunalwirtschaft am Beispiel Bayerns | 93 | ||
I. Struktur der Kommunalwirtschaft in Bayern | 93 | ||
1. Bisherige Charakteristika | 93 | ||
2. Veränderungen im Zeichen des Wettbewerbs | 94 | ||
a) Wandel bei den Rechtsformen | 94 | ||
b) Kooperationen | 95 | ||
3. Haltung des Bayerischen Städtetags | 96 | ||
II. Aktuelle Rechtsentwicklung in Bayern | 97 | ||
1. Überblick | 97 | ||
2. Die wesentlichen Initiativen des Bayerischen Städtetags | 98 | ||
a) Subsidiaritätsklausel in Art. 87 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 GO | 99 | ||
b) Gebietsüberschreitende Betätigung | 101 | ||
III. Stand der politischen Diskussion | 102 | ||
1. Ebene der Bayerischen Staatsregierung | 102 | ||
2. Ebene der Privatwirtschaft | 102 | ||
3. Versuch einer Kooperation zwischen dem Bayerischen Handwerkstag und dem Bayerischen Städtetag | 103 | ||
IV. Thesen | 105 | ||
Jürgen Schoer: Die Privatisierung der Abwasserentsorgung in Bremen | 107 | ||
I. Grundlagen | 107 | ||
II. Motive | 109 | ||
III. Vertragsgestaltung | 111 | ||
IV. Probleme und Perspektiven | 115 | ||
Wolfgang Hoffmann: Das Klärverbundskonzept der BASF | 117 | ||
I. Einleitung | 117 | ||
II. Die BASF-Kläranlage | 117 | ||
III. Abwasserverband Vorderpfalz | 119 | ||
IV. BASF-Klärverbund | 120 | ||
V. Resümee | 126 | ||
1. Grund: „Die BASF war nicht verhandlungsbereit!“ | 126 | ||
2. Grund: Keine vergleichbare Ausgangsbasis bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen! | 126 | ||
3. Grund: Nur Einzelobjektbetrachtung, keine Gesamtbewertung des Konzeptes! | 127 | ||
4. Grund: Die Abwasserreinigung wird häufig als Kernkompetenz kommunaler Entsorgungsaufgaben angesehen! | 127 | ||
Rolf Wunder: Probleme einer Kommune beim Anschluß an einen industriellen Klärverbund | 129 | ||
I. Historie der Kläranlage Speyer | 129 | ||
II. Stellt ein industrieller Klärverbund eine wirtschaftliche Alternative zum kommunalen Eigenbetrieb dar? | 130 | ||
III. Die Gebührenentwicklung | 131 | ||
IV. Weitere Probleme unter dem Gesichtspunkt kommunaler Selbstverwaltung | 133 | ||
Walter Frenz: Privatisierung in der Abfallwirtschaft | 137 | ||
I. Grundtypen der Privatisierung | 137 | ||
II. Die normative Ausgangslage nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz | 139 | ||
1. Die Beauftragung Dritter gem. § 16 Abs. 1 KrW- / AbfG | 139 | ||
a) Gesetzliche Voraussetzungen der Beauftragung | 139 | ||
b) Anspruch des Dritten auf Beauftragung? | 140 | ||
c) Verantwortlichkeit im Rahmen von § 16 Abs. 1 KrW- /AbfG | 141 | ||
d) Zuordnung geeigneter Organisationsmodelle | 142 | ||
2. Pflichtenübertragung auf Dritte gem. § 16 Abs. 2 KrW- / AbfG | 143 | ||
a) Übertragung der Entsorgungspflichten | 143 | ||
b) Beleihung des Dritten? | 146 | ||
c) Zuordnung geeigneter Organisationsformen | 148 | ||
d) Unterschiede zwischen Beauftragung und Pflichtenübertragung | 149 | ||
3. Einschaltung von Verbänden und Einrichtungen der Selbstverwaltungskörperschaften der Wirtschaft gem. §§ 17, 18 KrW- / AbfG | 150 | ||
4. Übertragung der Abfallbeseitigung auf Antrag gem. § 28 Abs. 2 KrW- / AbfG | 152 | ||
III. Formen der Organisationsprivatisierung | 154 | ||
IV. Abfallrechtliche Zielgenauigkeit | 158 | ||
V. Steuerliche Erwägungen | 161 | ||
1. Körperschaftsteuer | 161 | ||
2. Umsatzsteuerpflicht | 162 | ||
VI. Vergaberechtliche Grenzen bei der Einbeziehung Privater in die Abfallentsorgung | 166 | ||
1. Die Neuregelung des Vergaberechts in der Bundesrepublik Deutschland | 166 | ||
2. Die Umsetzung der Vergaberichtlinien in deutsches Recht | 167 | ||
3. Einschränkungen bei der Vergabe von Entsorgungsleistungen an kommunal beherrschte Entsorgungsbetriebe? | 169 | ||
4. Anwendung des Vergaberechts bei der Einbeziehung Dritter in die Abfallentsorgung | 171 | ||
VII. Grenzen kommunalwirtschaftlicher Betätigung | 172 | ||
1. § 1 UWG i.V.m. § 107 Abs. 1 GO NW | 172 | ||
2. § 107 Abs. 2 Nr. 4 GO NW – Abfallentsorgung als wirtschaftliche Betätigung | 173 | ||
3. Drittschützende Wirkung | 176 | ||
VIII. Folgerungen | 178 | ||
Arnold Heerd: Probleme der Organisation der Sonderabfallentsorgung in Rheinland-Pfalz | 181 | ||
I. Entsorgungswirtschaftliche Rahmenbedingungen | 182 | ||
II. Die Neustrukturierung der Sonderabfallentsorgung in Rheinland-Pfalz | 183 | ||
III. Risiken und Chancen einer Public Private Partnership | 188 | ||
Olaf Konzak: Probleme der Organisation der Sonderabfallentsorgung in Rheinland-Pfalz | 191 | ||
I. Problemstellung | 191 | ||
II. Organisation der Sonderabfallentsorgung in Rheinland-Pfalz | 193 | ||
1. Ausgestaltung der Organisation der Sonderabfallentsorgung in den Bundesländern | 193 | ||
a) Überblick über die Organisationsmodelle | 193 | ||
b) Unterscheidung zwischen Andienungs- und Überlassungspflichten | 195 | ||
c) Zweck der Regelung von Andienungs- und Überlassungspflichten | 196 | ||
2. Ausgestaltung der Organisation der Sonderabfallentsorgung in Rheinland-Pfalz | 198 | ||
III. Vereinbarkeit der Andienungspflicht in Rheinland-Pfalz mit höherrangigem Recht | 203 | ||
1. Vorgaben des Bundes- und Landesrechts | 203 | ||
a) Zulässigkeit der Normierung von Andienungspflichten für besonders überwachungsbedürftige Abfalle zur Beseitigung gemäß § 13 Abs. 4 Satz 1 KrW- /AbfG | 203 | ||
b) Zulässigkeit der Normierung von Andienungspflichten für besonders überwachungsbedürftige Abfälle zur Verwertung gemäß § 13 Abs. 4 Sätze 2, 3 und 4 KrW- /AbfG | 206 | ||
aa) Bestandsschutzwirkung des § 13 Abs. 4 Satz 4 | 207 | ||
bb) Materielle Voraussetzung: Besonders überwachungsbedürftige Abfälle zur Verwertung | 214 | ||
cc) Zu schützender „Bestand“ | 216 | ||
c) Zulässigkeit der Übertragung von Hoheitsrechten gemäß Art. 33 Abs. 4 GG | 218 | ||
d) Voraussetzungen für einen Erlaß von Rechtsverordnungen gemäß Art. 110 Abs. 1 LVerf Rheinland-Pfalz | 222 | ||
2. Vorgaben des Europarechts | 227 | ||
IV. Ergebnis | 228 | ||
Otmar Frey: Kooperation zwischen Staat und Wirtschaft am Beispiel der Abfallpolitik | 231 | ||
I. Entsorgung von Batterien | 231 | ||
II. Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten | 233 | ||
Verzeichnis der Referenten | 237 |