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Bohlken, L. (1999). Waldschadensfonds im EG-Recht. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Fonds zur Regulierung neuartiger Waldschäden auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50018-5
Bohlken, Lars. Waldschadensfonds im EG-Recht: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Fonds zur Regulierung neuartiger Waldschäden auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50018-5
Bohlken, L (1999): Waldschadensfonds im EG-Recht: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Fonds zur Regulierung neuartiger Waldschäden auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50018-5

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Waldschadensfonds im EG-Recht

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Fonds zur Regulierung neuartiger Waldschäden auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene

Bohlken, Lars

Hamburger Studien zum Europäischen und Internationalen Recht, Vol. 20

(1999)

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Abstract

Der Autor befaßt sich mit der Frage, wie die durch den »sauren Regen« entstehenden Waldschäden ausgeglichen und durch Präventivmaßnahmen in Zukunft möglichst vermieden werden können. Das bisherige Schadensersatzrecht ist dieser Aufgabe nicht gewachsen, da es eine Individualisierung des Schädigers verlangt, die bei der Vielzahl von Emittenten der maßgeblichen Schadstoffe ausgeschlossen ist. Der Verfasser greift daher die seit längerem diskutierte Idee eines Entschädigungsfonds auf und entwickelt nach Darstellung und Analyse bereits bestehender Fondsmodelle ein eigenes Modell für einen Waldschadensfonds. Dieses zeichnet sich dadurch aus, daß die Emittenten derjenigen Schadstoffe, die als Verursacher des Waldsterbens gelten, Umweltabgaben an einen Fonds zahlen, der daraus Entschädigungen und Präventivmaßnahmen finanziert. Da das Phänomen des Waldsterbens europaweit auftritt, schlägt der Autor vor, einen Zentralfonds auf der Ebene der Europäischen Union einzurichten.

Der Hauptteil der Arbeit widmet sich der Frage, ob ein solcher Waldschadensfonds unter den gegebenen vertraglichen Bedingungen auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene umgesetzt werden kann. Bohlken gelangt zu dem Ergebnis, daß ein Waldschadensfonds, der nicht nur die Entschädigung der Opfer, sondern in Form von Schadensprävention auch umweltpolitische Ziele verfolgt, wegen seiner Sachnähe zum Bereich des Umweltschutzes auf der Grundlage des Art. 130s Abs. 1 EGV zu errichten wäre. Auf dessen Grundlage könnte die EG ihre Mitgliedstaaten selbst unter Berücksichtigung der gemeinschaftlichen Finanzverfassung, die die Erhebung von Gemeinschaftsabgaben prinzipiell ausschließt, zur Erhebung von Finanzierungssonderabgaben zugunsten eines Europäischen Waldschadensfonds verpflichten. Da die Belastung der Emittenten im Hinblick auf das Verursacherprinzip auch bezüglich der allgemeinen Rechtsgrundsätze der Gemeinschaft, wie etwa den Grundrechten, gerechtfertigt sei, kommt der Autor insgesamt zu dem Ergebnis, daß das EG-Re

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 20
A. Problem der neuartigen Waldschäden 25
I. Einleitung 25
II. Handlungsbedarf dargestellt am Beispiel der BRD 28
1. Waldschadensurteil 28
2. Nichtregelung der Summations- und Distanzschäden durch das allgemeine Zivilrecht 31
3. Keine Regelung durch Europaratskonvention 32
4. Unangemessenheit staatlicher Ausgleichsleistungen 35
III. Bedarf für ein gemeinschaftliches Handeln 38
IV. Stand der Gesetzgebung auf Gemeinschaftsebene 40
1. Umweltfonds 40
a) LIFE (Verordnung Nr. 1973/92) 40
b) Kohäsionsfonds 41
2. Gemeinschaftliche Aktion zum Schutz des Waldes gegen Luftverschmutzung (Verordnung Nr. 3528/86) 42
3. Tendenzen zur Einführung eines gemeinschaftlichen Umwelthaftungsrechts 44
a) Haftungsregeln für den Bereich des Abfallrechts 44
b) Grünbuch über die Sanierung von Umweltschäden 46
V. Weiterer Gang der Untersuchung 48
B. Umweltfonds als Instrument der Umweltpolitik 50
I. Grundlagen 50
1. Begriff des Umweltfonds 50
2. Merkmale eines Entschädigungsfonds 50
II. Erreichbare Ziele 52
1. Opferschutz 52
2. Umweltschutz 53
3. Effizienzsteigerung 54
III. Vorteile einer Fondslösung 56
1. Größere Flexibilität 57
2. Gesicherte Internalisierung externer Kosten 59
3. Sicherstellung des Präventiveffekts 60
IV. Zwischenergebnis 61
C. Darstellung einzelner Fondsmodelle 62
I. Bestehende Fonds 62
1. Inland 63
a) Solidarfonds Abfallrückführung 63
aa) Zweck des Fonds 64
bb) Ausgleichsberechtigung 64
cc) Finanzierung des Fonds 64
dd) Organisation 65
b) Klärschlamm-Entschädigungsfonds 65
aa) Zweck des Fonds 66
bb) Ausgleichsberechtigung 66
cc) Finanzierung des Fonds 66
dd) Organisation 67
2. Ausland 67
a) Japan 67
aa) Zweck des Fonds 68
bb) Ausgleichsberechtigung 69
(1) Haftungsvoraussetzungen 69
(2) Subsidiarität 70
(3) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 70
cc) Finanzierung des Fonds 71
dd) Organisation 72
b) Niederlande 73
aa) Zweck des Fonds 74
bb) Ausgleichsberechtigung 74
(1) Haftungsvoraussetzungen 74
(2) Subsidiarität 76
(3) Haftungsausschlüsse 76
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 76
cc) Finanzierung des Fonds 77
dd) Organisation 78
c) Vereinigte Staaten 78
aa) Einzelstaatliche Regelungen 78
bb) Gesamtstaatliche Regelungen für den Bereich der Ölverschmutzung 80
cc) Superfund-Gesetzgebung 81
3. Der Internationale Fonds zur Entschädigung für Ölverschmutzungsschäden 84
a) Zweck des Fonds 85
b) Ausgleichsberechtigung 86
aa) Haftungsvoraussetzungen 86
bb) Subsidiarität 86
cc) Haftungsausschlüsse 87
dd) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 87
c) Finanzierung des Fonds 88
d) Organisation 89
II. Regelungsvorschläge 89
1. Gesetzesvorschläge 89
a) Gesetzesentwurf der Bundestagsfraktion „DIE GRÜNEN“ 89
aa) Zweck des Fonds 90
bb) Ausgleichsberechtigung 90
(1) Haftungsvoraussetzungen 90
(2) Subsidiarität 91
(3) Haftungsausschlüsse 92
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 92
(5) Zweckbindung der Entschädigung 93
(6) Altfälle 93
cc) Finanzierung des Fonds 93
dd) Organisation 94
b) Gesetzesentwurf des Landes Hessen 94
aa) Zweck des Fonds 95
bb) Ausgleichsberechtigung 95
(1) Haftungsvoraussetzungen 95
(2) Subsidiarität 96
(3) Haftungsausschlüsse 96
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 96
cc) Finanzierung des Fonds 97
dd) Organisation 97
c) Hamburger Entwurf 98
aa) Zweck des Fonds 98
bb) Ausgleichsberechtigung 99
(1) Haftungsvoraussetzungen 99
(2) Subsidiarität 100
(3) Haftungsausschlüsse 101
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 101
(5) Zweckbindung der Entschädigung 102
cc) Finanzierung des Fonds 102
dd) Organisation 104
2. Literaturmodelle 104
a) Lummert/Thiem 104
aa) Zweck des Fonds 104
bb) Ausgleichsberechtigung 105
(1) Haftungsvoraussetzungen 105
(2) Subsidiarität 106
(3) Haftungsausschlüsse 106
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 106
cc) Finanzierung des Fonds 107
dd) Organisation 107
b) Alfred Rest 108
aa) Zweck des Fonds 108
bb) Ausgleichsberechtigung 109
(1) Haftungsvoraussetzungen 109
(2) Subsidiarität 109
(3) Haftungsausschlüsse 110
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 110
(5) Grenzüberschreitende Fälle 110
cc) Finanzierung des Fonds 111
dd) Organisation 111
c) Johann W. Gerlach 112
aa) Zweck des Fonds 112
bb) Ausgleichsberechtigung 112
(1) Haftungsvoraussetzungen 112
(2) Subsidiarität 113
(3) Haftungsausschlüsse 114
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 114
(5) Zweckbindung der Entschädigung 114
(6) Altfälle 114
cc) Finanzierung des Fonds 115
dd) Organisation 116
d) Stephan Winter 116
aa) Zweck des Fonds 116
bb) Ausgleichsberechtigung 117
(1) Haftungsvoraussetzungen 117
(2) Subsidiarität 118
(3) Haftungsausschlüsse 118
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 118
(5) Zweckbindung der Entschädigung 119
(6) Altfälle 119
cc) Finanzierung des Fonds 120
dd) Organisation 121
e) Gerhard Hohloch 122
aa) Zweck des Fonds 122
bb) Ausgleichsberechtigung 122
(1) Haftungsvoraussetzungen 122
(2) Subsidiarität 123
(3) Haftungsausschlüsse 124
(4) Art und Umfang des Ersatzanspruchs 124
(5) Bemessung der Entschädigung 125
(6) Zweckbindung der Entschädigung 125
(7) Altfälle 126
cc) Finanzierung des Fonds 126
dd) Organisation 126
III. Schlußfolgerungen 127
D. Konzept eines Europäischen Waldschadensfonds 129
I. Zweck des Fonds 129
II. Sachlicher Anwendungsbereich 133
III. Mittelverwendung 134
1. Schadensausgleich 134
a) Voraussetzungen für die Inanspruchnahme des Fonds 134
b) Subsidiarität 135
c) Haftungsausschlüsse 137
d) Ersatzfähiger Schaden 138
e) Bemessung der Entschädigung 140
f) Zweckbindung 140
2. Präventivmaßnahmen 141
IV. Finanzierung 143
1. Umweltabgaben 143
a) Begriff der Umweltabgabe 143
b) Kategorien von Umweltabgaben 143
c) Abgabearten 147
aa) Steuern 147
bb) Vorzugslasten 150
cc) Sonderabgaben 151
d) Produkt- oder Emissionsabgaben? 152
e) Kreis der Abgabenpflichtigen 154
f) Bemessung der Abgabenhöhe 155
g) Zwischenergebnis 158
2. Umweltzertifikate 158
V. Organisation 160
1. Mittelverwendung 160
2. Finanzierung 161
E. Rechtlicher Rahmen für die Umsetzung auf Gemeinschaftsebene 163
I. Kompetenz der Gemeinschaft 163
1. Rechtsgrundlage 163
a) Art. 43 Abs. 2 UAbs. 3 EGV 165
b) Art. 99 EGV 166
c) Art. 100a Abs. 1 Satz 2 EGV 170
aa) Vorrangige, spezielle Rechtsangleichungskompetenzen 170
bb) Reichweite des Binnenmarktbegriffs 171
(1) Einschränkungstheorie 171
(2) Erweiterungstheorie 173
(3) Identität 176
(4) Stellungnahme 176
cc) Binnenmarktbezogener Regelungsgegenstand 180
dd) Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten 182
ee) Art. 100a Abs. 2 EGV 184
ff) Reichweite der Kompetenz 186
gg) Zwischenergebnis 188
d) Art. 130s EGV 188
aa) Zielanforderungen des Art. 130r Abs. 1 EGV 189
(1) Schutz der Umwelt 190
(2) Schutz der Gesundheit 191
(3) Schonung der natürlichen Ressourcen 191
(4) Förderung internationaler Maßnahmen 193
(5) Zwischenergebnis 193
bb) Beschlußmodalitäten 194
(1) Vorschriften überwiegend steuerlicher Art 194
(2) Energiepolitisch bedeutsame Maßnahmen 196
e) Art. 235 EGV 197
f) Abgrenzung und Konkurrenzen 198
aa) Möglichkeit von Doppelabstützungen 198
bb) Abgrenzungstheorien 201
(1) Rechtsprechung des EuGH 201
(a) Titandioxid 202
(b) Abfalländerungsrichtlinie 203
(c) Abfallverbringungs-Verordnung 205
(2) Meinungsstand in der Literatur 206
(a) Art. 100a EGV als lex specialis 206
(b) Art. 130s EGV als lex specialis 210
(c) Hauptziel und Schwerpunkt der Maßnahme 211
(d) Objektive Sachnähe 213
(e) Modifizierte Intensitätsmethode / Bilanztheorie 214
(3) Stellungnahme 216
2. Subsidiaritätsprinzip 219
a) Inhalt 219
aa) Genereller Inhalt 219
(1) Art. 3b Abs. 2 EGV 219
(2) Art. 3b Abs. 3 EGV 221
bb) Konkretisierungsmöglichkeiten 223
b) Bindungswirkung und Justitiabilität 225
c) Bedeutung für einen gemeinschaftlichen Waldschadensfonds 227
aa) Generelle Regelungsbefugnis 228
bb) Räumlicher Anwendungsbereich 230
cc) Mögliche inhaltliche Reichweite der gemeinschaftlichen Regelung 231
dd) Mögliche Handlungsinstrumente 234
ee) Zwischenergebnis 235
II. Vereinbarkeit mit primärem Gemeinschaftsrecht 236
1. Vereinbarkeit mit der gemeinschaftlichen Finanzverfassung 236
a) Sachkompetenzen als hinreichende Rechtsgrundlage für die Einführung gemeinschaftlicher Abgaben 236
b) Erforderlichkeit eines Eigenmittelbeschlusses 237
aa) Haushaltszugehörigkeit 238
bb) Sonstige Einnahmen 239
c) Spezielle Anforderungen an gemeinschaftliche Sonderabgaben 241
aa) Die deutsche Systematik 242
(1) Kollision mit der kompetenzrechtlichen Ordnungsfunktion 243
(2) Haushaltsflüchtigkeit 243
(3) Verstoß gegen das Prinzip der Lastengleichheit 244
(4) Konsequenzen 245
bb) Vergleichbare Prinzipien in den Rechtsordnungen anderer Mitgliedstaaten 246
cc) Vergleichbare Prinzipien auf Gemeinschaftsebene 249
(1) Kollision mit der kompetenzrechtlichen Ordnungsfunktion 249
(2) Haushaltsflüchtigkeit 250
(3) Verstoß gegen das Prinzip der Lastengleichheit 250
(4) Zwischenergebnis 251
dd) Vorliegen der Voraussetzungen bei einem gemeinschaftlichen Waldschadensfonds 252
2. Materielle Grundsätze der gemeinschaftlichen Umweltpolitik 256
a) Art. 130r Abs. 2 Satz 2 EGV 256
aa) Vorbeuge- und Vorsorgeprinzip 257
bb) Ursprungsprinzip 259
cc) Verursacherprinzip 261
b) Art. 130r Abs. 2 Satz 1 EGV 264
c) Art. 130r Abs. 3 EGV 266
aa) Verfügbare Umweltdaten 266
bb) Umweltbedingungen in den einzelnen Regionen der Gemeinschaft 268
cc) Vorteile und Belastungen 269
dd) Wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Gemeinschaft 270
3. Allgemeine Rechtsgrundsätze des Gemeinschaftsrechts 272
a) Grundrechte 272
aa) Freiheitsrechte 274
(1) Eigentum 276
(a) Eingriff in den Schutzbereich 276
(b) Rechtfertigung des Eingriffs 278
(c) Verhältnismäßigkeit des Grundrechtseingriffs 279
(2) Berufsfreiheit / Allgemeine Handlungsfreiheit 280
bb) Allgemeiner Gleichheitssatz 281
(1) Ungleichbehandlung durch Sonderbelastung gegenüber der Allgemeinheit 282
(2) Ungleichbehandlung durch Nichtbelastung früherer Emittenten 283
(3) Ungleichbehandlung durch Ausschluß von Kleinemittenten von der Abgabenpflicht 284
b) Vertrauensschutz 285
aa) Bestandsschutz 286
bb) Schutz berechtigten Vertrauens 287
4. Vereinbarkeit der zur Umsetzung ergangenen nationalen Regelungen (bei weitem Umsetzungsfreiraum) 288
a) Art. 9, 12, 13, 95 EGV 288
b) Art. 92 ff. EGV 289
aa) Beihilfebegriff 290
(1) Freiwillige Gewährung 290
(2) Gegenleistungslose Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Produktionszweige 292
bb) Staatliche Veranlassung 293
cc) Wettbewerbsverfälschung 295
dd) Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels 296
ee) Ausnahmen vom Beihilfeverbot 297
(1) Art. 92 Abs. 2 EGV 297
(2) Art. 92 Abs. 3 EGV 298
(a) Art. 92 Abs. 3 lit. b EGV 298
(b) Art. 92 Abs. 3 lit. c EGV 300
ff) Zusammenfassung 301
Zusammenfassung 302
Literaturverzeichnis 307
Sachregister 335