Menu Expand

Cite BOOK

Style

Mampel, S. (2001). Totalitäres Herrschaftssystem. Normativer Charakter - Definition - Konstante und variable Essenzialien - Instrumentarium. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50400-8
Mampel, Siegfried. Totalitäres Herrschaftssystem: Normativer Charakter - Definition - Konstante und variable Essenzialien - Instrumentarium. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50400-8
Mampel, S (2001): Totalitäres Herrschaftssystem: Normativer Charakter - Definition - Konstante und variable Essenzialien - Instrumentarium, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50400-8

Format

Totalitäres Herrschaftssystem

Normativer Charakter - Definition - Konstante und variable Essenzialien - Instrumentarium

Mampel, Siegfried

Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 78

(2001)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Siegfried Mampel, Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen, insbesondere zum Staatsrecht der DDR, erweitert seinen Ansatz anhand neuer Erkenntnisse aus der NS- und der SED-Diktatur zu einer verfeinerten Konzeption des totalitären Herrschaftssystems.

Ausgangspunkt ist die politische Macht und ihre doppelte Fähigkeit, ihren Willen in Entscheidungen münden zu lassen und diese durchzusetzen. Als totalitär versteht Mampel den Typ eines Herrschaftssystems, in dem die Macht als Monopol ungehemmt, unkontrolliert und auf Dauer zentral angelegt unter Berufung auf eine Ausschließlichkeit beanspruchende Heilslehre auf den Staatsapparat und bis in das Denken der Mitglieder der Gesellschaft hinein ausgeübt wird.

Für die Durchsetzung ihres Willens bedienen sich die Mächtigen eines spezifischen Instrumentariums. Dazu gehören eine Partei besonderen Typs, ein Terrorsystem, die ideologische Indoktrination (eine wichtige Rolle spielt hier das Medienmonopol) sowie die Planung und Lenkung der Wirtschaft. Ein weiteres Mittel ist die umfangreiche Kontrolle jeglicher Regung in der Gesellschaft. Gegebenenfalls wird das selbst gesetzte Recht gebrochen. Die Anwendung dieser konstanten Mittel sieht der Autor insoweit als variabel an, als sie zum Teil in wechselseitiger Abhängigkeit unterschiedlich eingesetzt werden können. So hat sich am Beispiel der DDR gezeigt, daß, wenn es opportun erscheint, der Terror abgemildert und die ideologische Indoktrination verstärkt wird.

Schon die Klassiker der Totalitarismuskonzeption hatten erkannt, daß die Durchsetzungsfähigkeit jedes Herrschaftssystems durch »Inseln der Absonderung« in der Gesellschaft begrenzt ist. Mampel folgert daraus, daß es für die Wirkung eines konkreten totalitären Herrschaftssystems auf die Stärke seiner Durchsetzungsfähigkeit ankommt. Ihre Abschwächung führt zum Ende eines totalitären Herrschaftssystems.

Indem Mampel zwischen konstanten und variablen Elementen der Essenzialien eines Herrschaftssystems unterscheidet, können sowohl dem Wandel in einer Diktatur als auch den Unterschieden zwischen verschiedenen (NS-Diktatur, SED-Diktatur) Rechnung getragen werden. Trotz dieser Unterscheidung bleiben die Gemeinsamkeiten der beiden totalitären Herrschaftssysteme außer Frage.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 7
Einleitung 9
I. Das totalitäre Herrschaftssystem als Objekt wissenschaftlicher Forschung 13
1. Der Sinngehalt des Begriffs 13
2. Das totalitäre Herrschaftssystem als eigener Typ 14
3. Der normative Charakter des totalitären Herrschaftssystems 16
4. Zur Unterscheidung zwischen Herrschaftssystem und Gesellschaft 23
5. Die Beziehungen zwischen Herrschern und Beherrschten 28
6. Zur Wertgebundenheit von Herrschaftssystemen 32
7. Zu den Forschungsmethoden 34
II. Definition statt Beschreibung 36
1. Die Wesenszüge des Totalitarismus 36
2. Die Definition des totalitären Herrschaftssystems 38
IIΙ. Die Unterschiede zwischen totalitären Herrschaftssystemen und der Wandel in einem totalitären Herrschaftssystem 44
1. Keine Gleichstellung totalitärer Herrschaftssysteme 44
2. Die Unterscheidung von konstanten und variablen Elementen 47
3. Periodisierung der SED-Herrschaft 52
IV. Die politische Macht 54
1. Das Monopol der politischen Macht 54
2. Die Attribute des Machtmonopols 63
a) Ungehemmte Machtausübung 64
b) Unkontrollierte Machtausübung 78
aa) Die Funktion der Kontrolle 78
bb) Die Kontrolle in den beiden Diktaturen in Deutschland 85
cc) Rechtspflegeorgane 97
dd) Kontrolle aus dem gesellschaftlichen Bereich 103
c) Auf Dauer angelegte Machtausübung 108
Exkurs: Der Begriff der Diktatur 111
V. Ausschließlichkeit beanspruchende Heilslehre 113
1. Begriff und Inhalt 113
2. Stellenwert für die Unterscheidung zwischen totalitärem und autoritärem Herrschaftssystem 117
3. Dreifache Bedeutung der Heilslehre für das totalitäre Herrschaftssystem 120
VI. Die spezifischen Instrumente der totalitären Machthaber 123
1. Das Syndrom der spezifischen Instrumente 123
2. Die Partei 126
3. Das Terrorsystem 135
4. Die ideologische Indoktrination 141
5. Zentral geplante und gelenkte Wirtschaft 151
Schlussbemerkung 155
Literaturverzeichnis 157
Sachverzeichnis 166