Opfer und Täter im SED-Staat
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Opfer und Täter im SED-Staat
Editors: Mertens, Lothar | Voigt, Dieter
Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 58
(1998)
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Abstract
Der vorliegende Sammelband enthält die Referate der 7. Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung e. V., die zusammen mit der Akademie für Politische Bildung, Tutzing, zum Thema »Opfer und Täter im SED-Staat« im März 1997 veranstaltet wurde.Wer ist Opfer, wer ist Täter? Zu den politischen Intentionen der SED-Führer und denen ihres Ministeriums für Staatssicherheit gehörte es, möglichst viele DDR-Bürger durch Zwang und Verführung zu ungesetzlichen Handlungen letztlich in kriminelles Handeln zu verstricken und dadurch für ihre Ziele zu instrumentalisieren und operationalisieren, um so das Machtmonopol der Parteiführer zu stabilisieren. Zum einen lassen sich Unrechtssysteme nur mit Unrecht errichten und erhalten: Je mehr Mittäter, um so gesicherter war das Unrechtssystem. Diese Quintessenz der kommunistischen Ideologie belegen die einzelnen Referate für verschiedene Bereiche der DDR-Gesellschaft nachdrücklich.Viele Millionen wurden Opfer der SED-Diktatur. Etwa vier Millionen Menschen flohen aus der DDR. Wer blieb, konnte sich dem permanenten Druck kommunistischer Diktatur und allgegenwärtiger Indoktrination in der Regel nicht entziehen. Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Generationen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt. Erziehung zum Haß, Zersetzung, Entführung, Mord etc. waren gängige Arbeitsmethoden des SED-Geheimdienstes. Recht wurde in der DDR zur Beliebigkeit. Die Konsequenzen daraus werden in den verschiedenen Beiträgen für unterschiedliche Gesellschaftsbereiche dokumentiert und analysiert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
INHALT | 5 | ||
VORWORT | 7 | ||
Katja Schweizer: MÖGLICHKEITEN UND SCHWIERIGKEITEN DER VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG | 11 | ||
I. Einleitung | 11 | ||
II. Juristische Vergangenheitsbewältigung – Siegerjustiz? | 12 | ||
III. Problematik der juristischen Aufarbeitung | 13 | ||
IV. Kritik an der juristischen Aufarbeitung | 14 | ||
V. Rechtliche Grundlagen der strafrechtlichen Aufarbeitung des DDR-Unrechts | 17 | ||
VI. Schießbefehl | 19 | ||
VII. Befehlsnotstand – entschuldigender Notstand | 21 | ||
VIII. Rechtliche Regelungen zur Grenz-„sicherung“ | 23 | ||
IX. Die Prozesse und das Bundesverfassungsgericht | 25 | ||
X. Gesellschaftliche/moralische Bewältigung | 31 | ||
XI. Resümee | 37 | ||
Literatur | 38 | ||
Manfred Graf von Schwerin/Dieter Voigt: ENTEIGNUNG – VORAUSSETZUNG DER KOMMUNISTISCHEN DIKTATUR DER SBZ/DDR | 41 | ||
I. Einleitung | 41 | ||
II. „Bodenreform“ | 47 | ||
III. Sequestrierung | 52 | ||
IV. Kollektivierung der Landwirtschaft | 55 | ||
1. Vom Privatbetrieb zum halbstaatlichen Betrieb | 56 | ||
Literatur | 57 | ||
Anlage I | 59 | ||
Anlage II | 61 | ||
Anlage III | 62 | ||
Anlage IV | 63 | ||
Anlage V | 64 | ||
Anlage VI | 65 | ||
Anlage VII | 66 | ||
Daniela Beutler/Werner König: „GEHEIME LIZENZ ZUM TÖTEN“. Liquidierung von Feinden durch das Ministerium für Staatssicherheit | 67 | ||
I. Marxismus-Leninismus – Katalysator des ideologischen und politischen Kampfes des MfS | 67 | ||
II. Die systematische und unverhohlene Erziehung zum Haß – Zitate aus SED-Quellen | 69 | ||
III. Von Haß zu Mord – wie die kommunistische Saat des Verbrechens aufging | 74 | ||
1. Das MfS – unabdingbares Herrschaftsinstrument der SED | 74 | ||
2. Dienstanweisung an „Unter-Teufel“: Die „Einsatzgrundsätze und Hauptaufgaben der Einsatzgruppen im Operationsgebiet“ | 76 | ||
2.1 Einsatz „unter relativ friedlichen Verhältnissen“ | 76 | ||
2.2 Einsatz in „Spannungsperioden“ | 78 | ||
2.3 Einsatz im Krieg | 78 | ||
3. „Tschekistische Kampfaktionen“, „spezifische Mittel und Methoden“, „operativ behandeln“, „liquidieren“ | 80 | ||
IV. Mord – eine Arbeitsmethode des Ministeriums für Staatssicherheit | 86 | ||
1. Drehbuchanleitung zum „perfekten“ Mord – Autor: das MfS | 86 | ||
2. Liquidierung zweier Spione | 88 | ||
Literatur | 95 | ||
Wolfgang Welsch: REPRESSION UND FOLTER AN UNTERSUCHUNGSHÄFTLINGEN DES MFS | 101 | ||
I. Einleitung | 101 | ||
II. Die Verfassung der DDR als Instrument der Rechtlosmachung | 101 | ||
III. Rechtsprechung und Rechtlosigkeit | 103 | ||
IV. Repression und Folter in MfS-Untersuchungshaftanstalten | 104 | ||
V. Repression und Widerstand | 110 | ||
VI. Langzeitfolgen und Konsequenzen | 111 | ||
Literatur | 113 | ||
Dokumente | 113 | ||
Bernhard Marquardt: ZUR GEHEIMDIENSTLICHEN ZUSAMMENARBEIT VON MFS UND KGB | 115 | ||
I. Einleitung | 115 | ||
II. Die Verflechtung von MfS und KGB seit den 60er Jahren bis zur Wende in der DDR 1989/90 und deren Folgen | 116 | ||
III. SOUD – Das geheimdienstliche Datennetz des östlichen Bündnissystems | 122 | ||
IV. MfS und KGB im „Kampf“ gegen die systemkritische Opposition und die Kirchen | 126 | ||
V. Zunehmende Aktivitäten russischer Geheimdienste in den neuen Bundesländern – alte Seilschaften zu früheren Stasi-Mitarbeitern | 129 | ||
VI. Die Verfolgung von Regierungskriminalität und DDR-Spionage nach der Wiedervereinigung | 130 | ||
Literatur | 132 | ||
Frank Petzold: DER EINFLUSS DES MFS AUF DAS DDR-GRENZREGIME AN DER INNERDEUTSCHEN GRENZE. Anmerkungen zur Rolle des MfS bei der Errichtung des DDR-Grenzregimes | 135 | ||
I. Einleitung | 135 | ||
II. Zur Hauptabteilung I: Sicherung der Grenztruppe und Aufklärung des Grenzvorfeldes | 140 | ||
III. Zur Hauptabteilung VI: Paßkontrolle an den Grenzübergangsstellen | 151 | ||
IV. Zur Hauptabteilung VII: Sicherung des Reiseverkehrs durch das Grenzgebiet | 161 | ||
Literatur | 165 | ||
Sabine Gries: INOFFIZIELLE MITARBEITER DES MINISTERIUMS FÜR STAATSSICHERHEIT DER DDR – TÄTER ODER OPFER? Eine Analyse von Diplomarbeiten und Dissertationen der Juristischen Hochschule Potsdam | 169 | ||
I. Einleitung | 169 | ||
II. Die Juristische Hochschule Potsdam | 172 | ||
III. Die Auswahl und Führung inoffizieller Mitarbeiter (IM) | 174 | ||
IV. Die Reisekader-IM | 181 | ||
V. Überwachung von Kadern – eine Aufgabe der IM in der DDR | 185 | ||
VI. Zusammenfassung | 195 | ||
Literatur | 196 | ||
Rainer Eckert: WISSENSCHAFTLER ALS TÄTER – WISSENSCHAFTLER ALS OPFER. Die DDR-Intelligenz zwischen wissenschaftlichem Ethos und geheimdienstlicher Verstrickung | 199 | ||
I. Die Staatssicherheit als Instrument der SED | 199 | ||
II. Aktenzugang als Voraussetzung der Aufklärung geheimdienstlicher Verstrickungen | 200 | ||
III. Grundfragen der Aufklärung des Zusammenarbeitens von DDR-Intelligenz und Staatssicherheit | 202 | ||
IV. Funktionsmechanismen des Staatssicherheitsdienstes an den ostdeutschen Universitäten | 204 | ||
V. Blockadegründe für die Aufklärung | 205 | ||
VI. Die universitären Ehrenausschüsse | 207 | ||
VII. Fazit | 208 | ||
Literatur | 208 | ||
Wolfgang Buschfort: DAS OSTBÜRO DER FDP UND DIE STAATSSICHERHEIT | 209 | ||
I. Einleitung | 209 | ||
II. Die Gründung des Ostbüros der FDP | 209 | ||
III. Aktivitäten des Ostbüros der FDP | 210 | ||
IV. Entdeckung und Verrat | 213 | ||
V. Einbrüche in Berlin und Bonn | 225 | ||
VI. Das Ende des Ostbüros der FDP | 235 | ||
VII. Fazit | 240 | ||
Literatur | 241 | ||
Lothar Mertens: „ÜBERKOMMENES BÜRGERLICHES RELIKT“. Kriminalität in der DDR | 243 | ||
I. Einleitung | 243 | ||
II. Allgemeine Entwicklung der Kriminalstatistik | 245 | ||
III. Alltagskriminalität | 248 | ||
IV. Staatsfeindliche Kriminalität | 255 | ||
V. Jugendkriminalität | 258 | ||
VI. Schlußbemerkung | 263 | ||
Literatur | 264 | ||
VERFASSERINNEN UND VERFASSER | 267 |