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Opfer und Täter im SED-Staat

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Mertens, L., Voigt, D. (Eds.) (1998). Opfer und Täter im SED-Staat. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49422-4
Mertens, Lothar and Voigt, Dieter. Opfer und Täter im SED-Staat. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49422-4
Mertens, L, Voigt, D (eds.) (1998): Opfer und Täter im SED-Staat, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49422-4

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Opfer und Täter im SED-Staat

Editors: Mertens, Lothar | Voigt, Dieter

Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 58

(1998)

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Abstract

Der vorliegende Sammelband enthält die Referate der 7. Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung e. V., die zusammen mit der Akademie für Politische Bildung, Tutzing, zum Thema »Opfer und Täter im SED-Staat« im März 1997 veranstaltet wurde.

Wer ist Opfer, wer ist Täter? Zu den politischen Intentionen der SED-Führer und denen ihres Ministeriums für Staatssicherheit gehörte es, möglichst viele DDR-Bürger durch Zwang und Verführung zu ungesetzlichen Handlungen letztlich in kriminelles Handeln zu verstricken und dadurch für ihre Ziele zu instrumentalisieren und operationalisieren, um so das Machtmonopol der Parteiführer zu stabilisieren. Zum einen lassen sich Unrechtssysteme nur mit Unrecht errichten und erhalten: Je mehr Mittäter, um so gesicherter war das Unrechtssystem. Diese Quintessenz der kommunistischen Ideologie belegen die einzelnen Referate für verschiedene Bereiche der DDR-Gesellschaft nachdrücklich.

Viele Millionen wurden Opfer der SED-Diktatur. Etwa vier Millionen Menschen flohen aus der DDR. Wer blieb, konnte sich dem permanenten Druck kommunistischer Diktatur und allgegenwärtiger Indoktrination in der Regel nicht entziehen. Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Generationen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt. Erziehung zum Haß, Zersetzung, Entführung, Mord etc. waren gängige Arbeitsmethoden des SED-Geheimdienstes. Recht wurde in der DDR zur Beliebigkeit. Die Konsequenzen daraus werden in den verschiedenen Beiträgen für unterschiedliche Gesellschaftsbereiche dokumentiert und analysiert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
INHALT 5
VORWORT 7
Katja Schweizer: MÖGLICHKEITEN UND SCHWIERIGKEITEN DER VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG 11
I. Einleitung 11
II. Juristische Vergangenheitsbewältigung – Siegerjustiz? 12
III. Problematik der juristischen Aufarbeitung 13
IV. Kritik an der juristischen Aufarbeitung 14
V. Rechtliche Grundlagen der strafrechtlichen Aufarbeitung des DDR-Unrechts 17
VI. Schießbefehl 19
VII. Befehlsnotstand – entschuldigender Notstand 21
VIII. Rechtliche Regelungen zur Grenz-„sicherung“ 23
IX. Die Prozesse und das Bundesverfassungsgericht 25
X. Gesellschaftliche/moralische Bewältigung 31
XI. Resümee 37
Literatur 38
Manfred Graf von Schwerin/Dieter Voigt: ENTEIGNUNG – VORAUSSETZUNG DER KOMMUNISTISCHEN DIKTATUR DER SBZ/DDR 41
I. Einleitung 41
II. „Bodenreform“ 47
III. Sequestrierung 52
IV. Kollektivierung der Landwirtschaft 55
1. Vom Privatbetrieb zum halbstaatlichen Betrieb 56
Literatur 57
Anlage I 59
Anlage II 61
Anlage III 62
Anlage IV 63
Anlage V 64
Anlage VI 65
Anlage VII 66
Daniela Beutler/Werner König: „GEHEIME LIZENZ ZUM TÖTEN“. Liquidierung von Feinden durch das Ministerium für Staatssicherheit 67
I. Marxismus-Leninismus – Katalysator des ideologischen und politischen Kampfes des MfS 67
II. Die systematische und unverhohlene Erziehung zum Haß – Zitate aus SED-Quellen 69
III. Von Haß zu Mord – wie die kommunistische Saat des Verbrechens aufging 74
1. Das MfS – unabdingbares Herrschaftsinstrument der SED 74
2. Dienstanweisung an „Unter-Teufel“: Die „Einsatzgrundsätze und Hauptaufgaben der Einsatzgruppen im Operationsgebiet“ 76
2.1 Einsatz „unter relativ friedlichen Verhältnissen“ 76
2.2 Einsatz in „Spannungsperioden“ 78
2.3 Einsatz im Krieg 78
3. „Tschekistische Kampfaktionen“, „spezifische Mittel und Methoden“, „operativ behandeln“, „liquidieren“ 80
IV. Mord – eine Arbeitsmethode des Ministeriums für Staatssicherheit 86
1. Drehbuchanleitung zum „perfekten“ Mord – Autor: das MfS 86
2. Liquidierung zweier Spione 88
Literatur 95
Wolfgang Welsch: REPRESSION UND FOLTER AN UNTERSUCHUNGSHÄFTLINGEN DES MFS 101
I. Einleitung 101
II. Die Verfassung der DDR als Instrument der Rechtlosmachung 101
III. Rechtsprechung und Rechtlosigkeit 103
IV. Repression und Folter in MfS-Untersuchungshaftanstalten 104
V. Repression und Widerstand 110
VI. Langzeitfolgen und Konsequenzen 111
Literatur 113
Dokumente 113
Bernhard Marquardt: ZUR GEHEIMDIENSTLICHEN ZUSAMMENARBEIT VON MFS UND KGB 115
I. Einleitung 115
II. Die Verflechtung von MfS und KGB seit den 60er Jahren bis zur Wende in der DDR 1989/90 und deren Folgen 116
III. SOUD – Das geheimdienstliche Datennetz des östlichen Bündnissystems 122
IV. MfS und KGB im „Kampf“ gegen die systemkritische Opposition und die Kirchen 126
V. Zunehmende Aktivitäten russischer Geheimdienste in den neuen Bundesländern – alte Seilschaften zu früheren Stasi-Mitarbeitern 129
VI. Die Verfolgung von Regierungskriminalität und DDR-Spionage nach der Wiedervereinigung 130
Literatur 132
Frank Petzold: DER EINFLUSS DES MFS AUF DAS DDR-GRENZREGIME AN DER INNERDEUTSCHEN GRENZE. Anmerkungen zur Rolle des MfS bei der Errichtung des DDR-Grenzregimes 135
I. Einleitung 135
II. Zur Hauptabteilung I: Sicherung der Grenztruppe und Aufklärung des Grenzvorfeldes 140
III. Zur Hauptabteilung VI: Paßkontrolle an den Grenzübergangsstellen 151
IV. Zur Hauptabteilung VII: Sicherung des Reiseverkehrs durch das Grenzgebiet 161
Literatur 165
Sabine Gries: INOFFIZIELLE MITARBEITER DES MINISTERIUMS FÜR STAATSSICHERHEIT DER DDR – TÄTER ODER OPFER? Eine Analyse von Diplomarbeiten und Dissertationen der Juristischen Hochschule Potsdam 169
I. Einleitung 169
II. Die Juristische Hochschule Potsdam 172
III. Die Auswahl und Führung inoffizieller Mitarbeiter (IM) 174
IV. Die Reisekader-IM 181
V. Überwachung von Kadern – eine Aufgabe der IM in der DDR 185
VI. Zusammenfassung 195
Literatur 196
Rainer Eckert: WISSENSCHAFTLER ALS TÄTER – WISSENSCHAFTLER ALS OPFER. Die DDR-Intelligenz zwischen wissenschaftlichem Ethos und geheimdienstlicher Verstrickung 199
I. Die Staatssicherheit als Instrument der SED 199
II. Aktenzugang als Voraussetzung der Aufklärung geheimdienstlicher Verstrickungen 200
III. Grundfragen der Aufklärung des Zusammenarbeitens von DDR-Intelligenz und Staatssicherheit 202
IV. Funktionsmechanismen des Staatssicherheitsdienstes an den ostdeutschen Universitäten 204
V. Blockadegründe für die Aufklärung 205
VI. Die universitären Ehrenausschüsse 207
VII. Fazit 208
Literatur 208
Wolfgang Buschfort: DAS OSTBÜRO DER FDP UND DIE STAATSSICHERHEIT 209
I. Einleitung 209
II. Die Gründung des Ostbüros der FDP 209
III. Aktivitäten des Ostbüros der FDP 210
IV. Entdeckung und Verrat 213
V. Einbrüche in Berlin und Bonn 225
VI. Das Ende des Ostbüros der FDP 235
VII. Fazit 240
Literatur 241
Lothar Mertens: „ÜBERKOMMENES BÜRGERLICHES RELIKT“. Kriminalität in der DDR 243
I. Einleitung 243
II. Allgemeine Entwicklung der Kriminalstatistik 245
III. Alltagskriminalität 248
IV. Staatsfeindliche Kriminalität 255
V. Jugendkriminalität 258
VI. Schlußbemerkung 263
Literatur 264
VERFASSERINNEN UND VERFASSER 267