Der Königlich Preußische Literarische Sachverständigen-Verein in den Jahren 1838 bis 1870
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Der Königlich Preußische Literarische Sachverständigen-Verein in den Jahren 1838 bis 1870
Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 84
(2001)
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Das preußische Gesetz zum Schutze des Eigentums an Werken der Wissenschaft und Kunst von 1837, das am Beginn der modernen deutschen Urheberrechtsgesetzgebung stand, sah u. a. die gutachterliche Beteiligung privater »Sachverständigen-Vereine« an den Gerichtsverfahren um das geistige Eigentum vor. Die heutige Rechtswissenschaft bescheinigt diesen bis etwa 1935 aktiven, aus Verlegern, Schriftstellern und Künstlern bestehenden Kollegien ohne weiteres, das Urheberrecht wesentlich weitergebracht zu haben. Gemacht werden muß diese Aussage allerdings ohne genauere Kenntnis des rechtlichen und sozialen Hintergrundes, auf dem die Vereinigungen agierten.Der Autor will nun einen Teil dieser Lücke schließen. Anhand zahlreicher unveröffentlichter Ministerialakten stellt er zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen der Tätigkeit dieses bedeutendsten der Vereine vor, um sodann deren tatsächliche Umstände (Gründung, Zusammensetzung, »Vereinsleben«), insbesondere aber auch das spannungsreiche Verhältnis zu den Gerichten zu beleuchten. Im dritten Teil zeichnet Rainer Nomine die materielle Vereinsarbeit nach. Hier findet man auch die aktenmäßige Darstellung berühmter Streitfälle (F. W. von Schelling ./. Paulus), wie die Beschreibung der bis dahin unbekannten Tätigkeit des Gremiums als Berater der Rechtspolitik (Recht des Verlagsvertrags, Literaturkonventionen Preußens). Zwei Anhänge enthalten die Namen der Mitglieder, eine umfassende Zusammenstellung der teils unveröffentlichten Vereinsgutachten, die auch die Votanten bezeichnet, und geben Auskunft über das Leben der damaligen Akteure.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung | 17 | ||
Teil 1: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Tätigkeit des Königlich Preußischen Literarischen Sachverständigen-Vereins | 26 | ||
I. Das „Gesetz zum Schutze des Eigenthums an Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruck und Nachbildung vom 11. Juni 1837" | 26 | ||
1. Gegenstand und Bedeutung der Norm | 26 | ||
2. Der Nachdruck als „Vergehen" | 33 | ||
a) Die Schutzmittel | 34 | ||
b) Vorsatz, Fahrlässigkeit oder Zufall? | 36 | ||
3. Sedes materiae: § 17 des Gesetzes von 1837 im geschichtlichen Kontext | 37 | ||
a) Hinführung | 37 | ||
b) Das Werden der Vorschrift | 45 | ||
aa) Ursachen und Bedingungen | 45 | ||
bb) Der grundlegende Beitrag des preußischen Außenministeriums | 47 | ||
cc) Die Ergebnisse der weiteren „commissarischen Berathungen" vom 5. März bis zum 27. April 1836 und deren Behandlung durch das Staatsministerium | 54 | ||
dd) Der Entwurf der Abteilungen des Staatsrats | 58 | ||
ee) Das Plenum des Staatsrats | 63 | ||
ff) Die Fassungskommission | 64 | ||
II. Änderungen und Ergänzungen des Gesetzes vom 11. Juni 1837 | 66 | ||
1. Die Verordnung vom 5. Juli 1844 | 66 | ||
2. Das Gesetz vom 20. Februar 1854 | 73 | ||
IIΙ. Die Beschlüsse der Deutschen Bundesversammlung | 74 | ||
1. Der Bundesbeschluß vom 9. November 1837 | 74 | ||
2. Die Bundesbeschlüsse vom 22. April 1841, 19. Juni 1845, 6. November 1856 und die Beschlüsse zur Privilegierung der Werke Schillers, Goethes, Richters, Wielands und Herders | 75 | ||
IV. Die Staatsverträge | 78 | ||
V. Die Instruktion vom 15. Mai 1838 zur Bildung der in den §§ 17 und 31 des Gesetzes von 1837 erwähnten Vereine von Sachverständigen | 79 | ||
VI. Der Nachdruckprozeß vor dem Hintergrund des allgemeinen preußischen Verfahrensrechts | 91 | ||
1. Die „Criminal=Ordnung vom 11. Dezember 1805" und die „Allgemeine Gerichtsordnung für die Preußischen Staaten vom 6. Juli 1793" | 93 | ||
a) Die fiskalische Untersuchung | 94 | ||
b) Die Entscheidung über den Schadenersatzanspruch in der fiskalischen Untersuchung | 97 | ||
2. Das „Gesetz, betreffend das Verfahren in den bei dem Kammergericht und dem Kriminalgericht zu Berlin zu führenden Untersuchungen. Vom 17. Juli 1846", und die „Verordnung über die Einführung des mündlichen und öffentlichen Verfahrens mit Geschworenen in Untersuchungssachen, vom 3. Januar 1849" | 100 | ||
a) Der Wegfall des Fiskalprozesses | 100 | ||
b) Die Behandlung des Schadenersatzanspruchs nach dem Ende des Fiskalprozesses | 102 | ||
3. Die Circular-Rescripte des Ministers des Innern und der Polizei vom 14. März 1837 und 26. März 1838 | 105 | ||
Teil 2: Die tatsächlichen Umstände der Vereinstätigkeit | 116 | ||
I. Gründung und Gründungsmitglieder | 116 | ||
II. Die Herstellung der Arbeitsfähigkeit und Erstattung des ersten Gutachtens | 128 | ||
ΙII. Wandel und Kontinuität: Die Zusammensetzung des Vereins bis 1870 | 137 | ||
1. Dauer und Ende einer Mitgliedschaft | 137 | ||
2. Die Neubesetzung verwaister Stellen und die Aufnahme zusätzlicher Vereinsmitglieder | 145 | ||
a) Grundsätzliches | 145 | ||
b) Ausgewählte Personalia | 147 | ||
aa) Die Umsetzung einzelner Vorschläge der Vereinsführung | 147 | ||
bb) Die „Beförderung nach Anciennität" | 153 | ||
cc) Eigene Personalvorschläge des Kultusministeriums | 153 | ||
dd) Die Vergabe der Funktionsstellen | 155 | ||
IV. Das „Vereinsleben" | 157 | ||
1. Der Gang der Geschäfte im allgemeinen | 157 | ||
a) Die gerichtliche Requisition | 158 | ||
b) Die Behandlung der gerichtlichen Requisition | 163 | ||
2. Die Kosten der Vereinstätigkeit | 172 | ||
a) Aufwendungen für die Infrastruktur des Vereins | 172 | ||
b) Die Vergütung der Tätigkeit des Vorsitzenden und der Mitglieder | 179 | ||
aa) Die Entschädigung der Mitglieder | 179 | ||
bb) Die Besoldung des Vorsitzenden | 184 | ||
3. Die Stellung des Vereins zu den Gerichtsbehörden und Staatsanwaltschaften und der Kampf um den „status causae et controversiae" | 187 | ||
a) Bindende Wirkung der Gutachten? | 187 | ||
b) Die Instrumentalisierung der „Form"-vorschriften der staatsministerialen Instruktion von 1838 | 194 | ||
aa) Die „Vorlegung der zu vergleichenden Gegenstände" | 195 | ||
bb) Der status causae et controversiae | 196 | ||
(1) Die erste Phase der Auseinandersetzung und der Erlaß der Allgemeinen Verfügung - betreffend das Verfahren bei Einholung der Gutachten der Sachverständigen=Vereine bei Untersuchungen wegen Nachdrucks etc." | 198 | ||
(2) Die Streitigkeiten der Jahre 1853 bis 1859 und die „Allgemeinverfügung - betreffend das Verfahren bei Einholung der Gutachten der Sachverständigen=Vereine in Untersuchungen wegen Nachdrucks und unbefugter Nachbildung vom 11. September 1858" | 216 | ||
(3) Die 1860er Jahre | 222 | ||
(4) Die Pflicht zur Vorlage einer beglaubigten Abschrift des status causae et controversiae | 230 | ||
c) Belehrende Hinweise | 231 | ||
Teil 3: Die materielle Vereinstätigkeit | 234 | ||
I. Die Gutachten nach § 17 des Gesetzes von 1837 | 234 | ||
1. Die behandelten Fragestellungen | 234 | ||
a) Nachdruck oder unerlaubter Abdruck? | 240 | ||
aa) Die „Objekte des Rechtsschutzes" | 241 | ||
bb) Die „subjektive Berechtigung der Autoren" und die Fragen des subjektiven Nachdrucktatbestandes | 245 | ||
cc) Die eigentliche Nachdrucksfrage | 249 | ||
b) Betrag der Entschädigung? | 253 | ||
2. Causes célèbres | 254 | ||
a) Professor Dr. Lachmann wider die Eigentümer der Voßschen Buchhandlung | 254 | ||
b) Die fiskalische Untersuchungssache wider Mansfeldt | 261 | ||
c) Die fiskalische Untersuchungssache wider Mittler | 273 | ||
3. Die Entstehung der Sammlungen | 293 | ||
II. Anderweite gutachterliche Tätigkeiten des Vereins | 304 | ||
1. Vor- und außergerichtliche Streitfälle | 304 | ||
2. Der Verein als Schiedsrichter und Gutachter für nicht-preußische Gerichte | 306 | ||
ΙII. Der Verein als Berater in Fragen der Rechtspolitik | 307 | ||
1. Der Entwurf eines Gesetzes über den Verlagsvertrag | 308 | ||
2. Der Schutz von Briefen. Die Sicherung der Alt-Verlagsrechte | 316 | ||
a) Der Abdruck von Privatbriefen | 316 | ||
b) Die Deklaration des § 35 | 319 | ||
3. Das Gesetz vom 20. Februar 1854 | 319 | ||
4. Die Prüfung der Bundesgesetzgebung | 321 | ||
5. Der Beitrag des Vereins zu den preußischen Literaturkonventionen seit 1863 | 328 | ||
a) Die preußisch-französische Literaturkonvention | 329 | ||
b) Der Beitrag des Vereins zur Übereinkunft zwischen Preußen und Belgien vom 28. März 1863 | 337 | ||
c) Preußisch-schweizerische Verhandlungen | 339 | ||
Zusammenfassung | 343 | ||
Anhang I: Urheber und Werke: Liste der Mitglieder des Königlich Preußischen Literarischen Sachverständigen-Vereins bis Dezember 1870 Zusammenstellung der bis dahin erstatteten Gutachten und gefaßten Beschlüsse. Zeittafel | 354 | ||
Anhang II: Dramatis personae | 459 | ||
Quellen und Literatur | 473 | ||
1. Ungedruckte Quellen | 473 | ||
2. Gedruckte Quellen | 479 | ||
a) Gesetze, Verordnungen, Publikationspatente, Verfügungen | 479 | ||
b) Gerichtliche Erkenntnisse | 485 | ||
3. Literatur | 488 | ||
Verzeichnis der im Wortlaut aufgeführten Normen | 512 | ||
Sachwortverzeichnis | 516 | ||
Personen-/Namensverzeichnis | 523 |