Sozialverwaltung im Reformprozeß
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Sozialverwaltung im Reformprozeß
Verfassungsrechtliche und verwaltungswissenschaftliche Studie zur Modernisierung der Sozialverwaltung am Beispiel Nordrhein-Westfalens
Merten, Detlef | Pitschas, Rainer
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 123
(1997)
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Abstract
Im Zuge der Diskussion um den »schlanken Staat« in der Bundesrepublik Deutschland wandelt sich derzeit nicht nur der Charakter des Sozialrechts. Auch die Sozialverwaltung sieht sich der Frage nach ihrem Bestand und ihrer zukünftigen Gestalt ausgesetzt. Die Bundesländer entdecken in diesem Veränderungsprozeß, daß sie im Rahmen föderaler Gesamtstaatlichkeit trotz beschränkter Gesetzgebungskompetenzen durch die Wahrnehmung der landesrechtlichen Organisationsgewalt eine eigenständige qualitative Sozialpolitik zu entfalten vermögen. Ziele und Maßstäbe allfälliger Strukturreform werden (auch) von dieser Erkenntnis geprägt. Der Gestaltungsspielraum der Länder wird allerdings durch detaillierte verfassungs- und sozialrechtliche Maßgaben des Bundes(Verfassungs-)rechts sowie von verwaltungswissenschaftlichen Rationalitätsbindungen bestimmt. Diese werden im folgenden näher entfaltet.Aus dem Vorwort der Verfasser
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 13 | ||
ERSTER TEIL: Verfassungsrechtliche und sozialrechtliche Grundlagen | 15 | ||
Kapitel 1: Die Verteilung der sozialrechtlichen Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen in der Bundesrepublik Deutschland | 15 | ||
A. Allgemeines | 15 | ||
B. Fehlende sozialrechtliche Totalkompetenz des Bundes | 16 | ||
C. System der Einzelzuweisungen | 17 | ||
I. Sozialversicherung | 17 | ||
II. Versorgung | 18 | ||
III. Fürsorge | 18 | ||
IV. Detailzuweisungen am Beispiel des Gesundheitswesens | 18 | ||
D. „Natur der Sache“ und „Sachzusammenhang“ als ungeschriebene Bundeskompetenzen | 20 | ||
I. Kompetenzen kraft „Natur der Sache“ | 20 | ||
II. Kompetenzen kraft „Sachzusammenhangs“ | 21 | ||
E. Die Gesetzgebungsschranke des Art. 72 Abs. 2 GG | 21 | ||
I. Sinn und Zweck der Vorschrift | 21 | ||
II. Sperrwirkung ohne Rückwirkung | 23 | ||
F. Gesetzgebungskompetenzen der Länder auf sozialrechtlichem Gebiet | 23 | ||
I. Gesetzgebungskompetenz wegen fehlender Bundeszuweisung | 23 | ||
II. Gesetzgebungskompetenz wegen ungenutzter Bundeszuweisung | 24 | ||
III. Gesetzgebungskompetenz wegen subsidiärer Bundesregelung | 26 | ||
IV. Gesetzgebungskompetenz kraft Bundesermächtigung | 27 | ||
G. Die den Ländern verbleibenden Gesetzgebungskompetenzen | 27 | ||
Kapitel 2: Die Aufteilung der Verwaltungskompetenzen zwischen Bund und Ländern | 28 | ||
A. Allgemeines | 28 | ||
B. Durchbrechungen des Grundsatzes der Länderexekution | 29 | ||
I. Bundesvollzug von Bundesgesetzen | 29 | ||
1. Grundsätzliches | 29 | ||
2. Art. 87 Abs. 2 Satz 1 GG | 30 | ||
a) Der Begriff der „Körperschaft des öffentlichen Rechtes“ | 31 | ||
aa) Der Gegensatz von Art. 87 Abs. 2 Satz 1 GG und Art. 86 Satz 1 sowie Art. 87 Abs. 3 Satz 1 GG | 31 | ||
bb) Zur historischen Entwicklung der Sozialversicherungsträger | 32 | ||
b) Zur Korrelation von Art. 87 Abs. 2 und Art. 74 Nr. 12 GG | 34 | ||
c) Mehrstufigkeit bundesunmittelbarer Körperschaften | 34 | ||
d) Praktische Bedeutung | 35 | ||
3. Art. 87 Abs. 2 Satz 2 GG n.F. | 36 | ||
4. Art. 87 Abs. 3 Satz 1 GG | 37 | ||
a) Bundesunmittelbare Körperschaften des öffentlichen Rechts | 37 | ||
b) Bundesunmittelbare Anstalten des öffentlichen Rechts | 37 | ||
c) Bundesunmittelbare Stiftungen des öffentlichen Rechts | 38 | ||
II. Landesvollzug von Bundesgesetzen im Bundesauftrag | 38 | ||
1. Bundesauftragsverwaltung nur bei Verfassungsvorbehalt | 38 | ||
2. Die Verbundverwaltung gemäß Art. 120 a GG | 40 | ||
C. Landesvollzug von Bundesgesetzen unter Bundesaufsicht | 40 | ||
I. Organisationsgewalt der Länder bei Landeseigenverwaltung | 40 | ||
II. Organisationsgewalt des Bundes bei Landeseigenverwaltung | 41 | ||
1. Einrichtungen der Behörden | 41 | ||
a) Grundsätzliches | 41 | ||
b) Verhältnis von Art. 84 Abs. 1 zu Art. 87 Abs. 2 GG | 42 | ||
c) Durch Bundesrecht errichtete Behörden auf dem Gebiet des Sozialrechts | 43 | ||
aa) Schwerbehindertenrecht | 43 | ||
bb) Kriegsopferversorgungsrecht | 44 | ||
2. Verwaltungsverfahren | 45 | ||
a) Verwaltungsverfahrensgesetz des Bundes und Verwaltungsverfahrensgesetze der Länder | 46 | ||
b) Verwaltungsverfahrensrecht des Sozialgesetzbuchs und Verwaltungsverfahrensgesetze der Länder | 47 | ||
c) Verwaltungsverfahrensrecht des Sozialgesetzbuchs und Verwaltungsverfahrensgesetz des Bundes | 48 | ||
d) Allgemeines und Besonderes sozialrechtliches Verwaltungsverfahrensrecht | 48 | ||
D. Zum Verbot der „Mischverwaltung“ | 49 | ||
I. Verfassungsrechtliche Ausgangslage | 49 | ||
II. Der Begriff der „Mischverwaltung“ | 50 | ||
III. Möglichkeiten und Grenzen einer „Mischverwaltung“ | 50 | ||
1. Verfassungsrechtliche Ausgangslage | 51 | ||
2. Möglichkeiten eines Zusammenwirkens | 51 | ||
E. Würdigung des Einflusses des Bundes auf den Vollzug von Bundesgesetzen | 52 | ||
Kapitel 3: Gestaltungsfreiheit der Länder im Bereich der sozialen Sicherheit | 54 | ||
A. Gesetzgebungsbefugnisse | 54 | ||
I. Gesetzgebung auf Gebieten der Bundeskompetenz | 54 | ||
II. Gesetzgebung im Bereich ausschließlicher Landeszuständigkeit | 56 | ||
III. Würdigung | 57 | ||
B. Verwaltungskompetenzen | 57 | ||
I. Verwaltung in Bereichen der Bundeskompetenz | 57 | ||
1. Unzugängliche Bereiche | 57 | ||
2. Bereiche mit marginaler Landeskompetenz | 58 | ||
3. Bereiche mit weitgehender Gestaltungsfreiheit der Länder | 60 | ||
II. Verwaltung in Bereichen der Landeskompetenz | 60 | ||
Kapitel 4: Verfassungsrechtliche Vorgaben für die landesrechtliche Organisationsgewalt | 61 | ||
A. Landesrechtliche Organisationsgewalt im Bundesstaat | 61 | ||
I. Der Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG | 61 | ||
II. Pflicht zur Herstellung „gleichwertiger“ oder „einheitlicher“ Lebensverhältnisse? | 63 | ||
1. Art. 28 Abs. 2 GG | 63 | ||
2. Art. 106 Abs. 3 Satz 4 GG | 63 | ||
B. Die Garantie kommunaler Selbstverwaltung | 64 | ||
I. Art. 28 Abs. 2 GG | 64 | ||
1. Schutz für die Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft | 64 | ||
2. Agenden ohne Ortsbezug | 67 | ||
3. Möglichkeiten und Grenzen der Auftragsverwaltung | 68 | ||
II. Art. 78 der nordrhein-westfälischen Verfassung | 70 | ||
1. Bindungswirkung | 70 | ||
2. Die Besonderheiten der monistischen Lösung | 70 | ||
C. Das Sozialstaatsprinzip | 72 | ||
I. Das „Soziale“ als Staatszielbestimmung | 72 | ||
II. Sozialstaatlichkeit bei der Verwaltungsorganisation | 73 | ||
D. Das Rechtsstaatsprinzip | 74 | ||
I. Rechtsstaatlichkeit als effektive Rechtsstaatlichkeit | 74 | ||
II. Zum rechtsstaatlichen Gesetzesvollzug | 76 | ||
E. „Bürgernähe“ als Verfassungsprinzip? | 77 | ||
F. Das Wirtschaftlichkeitsprinzip | 78 | ||
I. Das Wirtschaftlichkeitsgebot als Verfassungsgrundsatz | 78 | ||
1. Das Wirtschaftlichkeitsgebot im Grundgesetz | 78 | ||
2. Das Wirtschaftlichkeitsgebot in der nordrhein-westfälischen Landesverfassung | 79 | ||
3. Wirtschaftlichkeit als Prinzip des Haushaltsrechts | 80 | ||
II. Wirtschaftlichkeit“ und „Sparsamkeit“ als Zwecke des Verwaltungshandelns | 81 | ||
1. Bedeutung und Wechselwirkung der Begriffe | 81 | ||
2. Besonderheiten der öffentlichen Verwaltung | 81 | ||
3. Konkurrenz verschiedener Prinzipien | 83 | ||
ZWEITER TEIL: Verwaltungswissenschaftliche Grundlegung | 84 | ||
Kapitel 5: Gegenstand der Erörterungen und thematische Eingrenzung | 84 | ||
A. Notwendigkeit einer Strukturreform der Sozialverwaltung Nordrhein-Westfalen | 84 | ||
I. Verwaltungsmodernisierung in Nordrhein-Westfalen | 84 | ||
II. Qualitative Eigendimension der Sozialverwaltung | 85 | ||
B. Thematische Eingrenzung der Erörterungen | 87 | ||
C. Die Versorgungsverwaltung als „nucleus“ einer einheitlichen Landessozialverwaltung? | 88 | ||
Kapitel 6: Ziele und Maßstäbe einer Strukturreform der Sozialverwaltung in Nordrhein-Westfalen | 89 | ||
A. Strukturreform als zielkomplexes Arbeitsvorhaben und als sozialpolitischer Prozeß | 89 | ||
I. Sozialpolitische Steuerung durch „Recht“ und „Verwaltung“ | 89 | ||
1. Steuerungsdirektiven „qualitativer“ Sozialpolitik | 90 | ||
a) Qualitativer Steuerungsauftrag staatlicher Sozialpolitik | 90 | ||
b) Begriff und Reichweite staatlicher Steuerung | 91 | ||
2. Die Sozialverwaltung als originäre Steuerungsinstanz | 93 | ||
3. Strukturdirektiven verwaltungsförmiger Steuerungsverantwortung für qualitative Sozialpolitik | 95 | ||
II. Kennlinien und Strukturdirektiven des modernen Verwaltungsmanagements | 100 | ||
1. „Schlanke“ Verwaltung und „New Public Management“ | 100 | ||
2. Allgemeine Konsequenzen für Verwaltungsstrukturreformen | 102 | ||
III. Verwaltungsstrukturreform als „Optimierungsproblem“ | 103 | ||
IV. Zwischenbilanz: Komplexität des Zielsystems der Verwaltungsstrukturreform | 104 | ||
B. Verwaltungswissenschaftliche Maßstäbe und Rationalitätskriterien für die Strukturreform | 104 | ||
I. Im Zentrum der Reform: Die „Aufgaben“ der Sozialverwaltung | 104 | ||
II. Sozial(verfassungs-)rechtliche Organisationsdirektiven | 105 | ||
1. „Recht“ als verwaltungswissenschaftlicher Organisationsmaßstab | 105 | ||
2. Europarechtlich induzierte Organisationsmaßgaben | 107 | ||
3. „Ökonomisierung“ der rechtlichen Steuerungsfunktion | 108 | ||
4. Reichweite verfassungsrechtlicher Organisationsprägung: Leitlinien für Strukturreformen | 109 | ||
III. Funktionale Reorganisation durch Aufgabenintegration? | 110 | ||
1. Spielräume der Aufgabenintegration | 110 | ||
2. Grenzen funktionaler Verwaltungsorganisation: Zur Eingliederung in die allgemeine Landesverwaltung | 111 | ||
C. Die Bedeutung des „Integrationsgedankens“ für die Strukturreform | 112 | ||
I. „Integration“ als verwaltungswissenschaftlicher Maßstab | 112 | ||
1. „Integration“ und „Integrationsnutzen“ | 112 | ||
2. Zielpunkt: „Soziale Integration“ | 112 | ||
II. Rechtsmaßstäbe als Integrationsmerkmale | 113 | ||
III. Das Organisationsproblem als Werteentscheidung | 113 | ||
Kapitel 7: Einrichtung einer „Fachverwaltung für Soziales“ (Landesamt für Soziales) | 114 | ||
A. Der „Integrationswert“ einer gebündelten Landessozialverwaltung | 114 | ||
I. Anwendung der verwaltungswissenschaftlichen Maßstäbe und Rationalitätskriterien | 114 | ||
II. Konsequenzen für die Landesverwaltung in Nordrhein-Westfalen | 115 | ||
B. Struktur- und Funktionsmerkmale des Landesamtes | 116 | ||
I. Landesoberbehörde mit Steuerungsfunktionen | 116 | ||
II. Aufgabenzuschnitt und Behördenstruktur | 118 | ||
1. Sektoraler und regionaler Zuschnitt | 118 | ||
2. Privatisierungspotentiale | 119 | ||
3. Integration bisheriger Sozialbehörden | 120 | ||
4. Die Landesversorgungsverwaltung als „nucleus“ | 122 | ||
DRITTER TEIL: Zusammenfassung/ Thesen | 123 | ||
I. Verfassungsrechtliche und sozialrechtliche Grundlagen | 123 | ||
II. Verwaltungswissenschaftliche Grundlegung | 126 | ||
Literaturverzeichnis | 128 |