Strafen und ihre Alternativen im zeitlichen Wandel
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Strafen und ihre Alternativen im zeitlichen Wandel
Kölner Kriminalwissenschaftliche Schriften, Vol. 37
(2002)
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Abstract
Der Autor untersucht die Entwicklung der Kriminalpolitik im Verlauf der letzten 120 Jahre in ihren Bezügen zu allgemeinen zeit- und geistesgeschichtlichen Entwicklungstendenzen. Er zeichnet ein Panorama der Geschichte "Moderner Kriminalpolitik" seit dem Marburger Programm Franz v. Liszts aus dem Jahre 1882 einschließlich des geistigen und sozial-strukturellen Umfeldes und leistet damit einen Beitrag für die "Gesamten Strafrechtswissenschaften", der das strafrechtliche Binnensystem und dessen Außenansichten miteinander verknüpft. Dabei geht es ihm insbesondere um die Erfassung und Interpretation der sich wandelnden Sanktions-Alternativen.Michael Kubink gelangt zu der Erkenntnis, daß "modernes Sanktionsrecht" seine Entwicklungsdynamik "von außen" gewinnt. Heute sind es sozialkonstruktive Leistungen, etwa Bewährungsstrafen, "Arbeitsstrafen", elektronisch überwachter Hausarrest oder der Täter-Opfer-Ausgleich, die als kriminalrechtliches Pendant mit Konzepten einer eigenverantwortlichen "Zivilgesellschaft" und eines zurückgenommenen Staates einhergehen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 28 | ||
Einleitung | 33 | ||
A. Fragestellung | 33 | ||
B. Methodik und inhaltliche Zugangswege der Untersuchung | 38 | ||
I. Das Strafrecht „von innen“ | 38 | ||
II. Das Strafrecht „von außen“ | 38 | ||
III. Ein soziologischer „Überbau“ | 39 | ||
1. Webers Materialisierungsthese | 40 | ||
2. Foucaults Vorstellungen einer Kontrollgesellschaft | 40 | ||
3. Durkheims Idee der „Straf-Solidarität“ | 41 | ||
4. Elias’ Gedanke der „Straf-Sensibilität“ | 42 | ||
C. Aufbau und Gliederung der Untersuchung | 43 | ||
1. Kapitel: Die „Moderne Kriminalpolitik“ im Zeichen des Positivismus – vom Marburger Programm Franz von Liszts bis zu den Reformen der Weimarer Republik | 46 | ||
A. Die Rahmenbedingungen der Kriminalpolitik im Positivismus | 48 | ||
I. Sozialstrukturelle Umschichtungen zwischen „bürgerlicher Gesellschaft“ und neuer Industriegesellschaft | 49 | ||
1. „Bürgerliche Gesellschaft“ und liberale Freiheiten | 49 | ||
2. Industrielle Entwicklung und soziale Einbußen | 51 | ||
3. Die soziale Bewegung und Sozialgesetzgebung | 53 | ||
II. Ideengeschichtlicher Wandel – neues Staatsdenken und neue Fortschrittsverständnisse | 55 | ||
1. Staatstheorien zwischen Rechtsstaat und verwaltendem Sozialstaat | 56 | ||
a) Der liberale Rechtsstaat | 57 | ||
b) Der Staat als Willensverband – Grundlagen eines verwaltenden Sozialstaates | 59 | ||
2. Die empirische Methode, der Evolutionsgedanke | 61 | ||
B. Die „Moderne Kriminalpolitik“ im Wandel | 65 | ||
I. Theoriewandel von Strafrecht und Kriminalpolitik | 65 | ||
1. Neue „Gerechtigkeits“-Verständnisse – soziale Verteidigung und Heilung als neue Leitbilder | 66 | ||
2. Das Entwicklungsgesetz v. Liszts – der Zweckgedanke als vereinigungstheoretisches Konstrukt fortschrittlicher Strafe | 69 | ||
3. Zweckorientierung – ein Streit um die Staatsauffassung | 75 | ||
a) Moderne Kriminalpolitik im Wandel vom Rechts- zum Verwaltungsstaat | 75 | ||
b) Einfluß der parteilichen Innenpolitik | 77 | ||
II. Der Lisztsche Interessenbegriff – das Rechtsgut und seine Vorläufer | 80 | ||
1. Vorläufer des Rechtsgutsgedankens | 80 | ||
2. Rechtsgüterschutz nach Binding und v. Liszt | 82 | ||
3. Das Rechtsgut in seinen Grenzbereichen | 85 | ||
4. Staatliche Definitionsmacht – „Interessen-Positivismus“ | 87 | ||
III. Die kriminologische Methode Liszts und seine neue Poenologie | 89 | ||
1. Zusammenhang von Kriminalpolitik und Kriminologie bei v. Liszt | 90 | ||
a) Elemente der Lisztschen Kriminologie – Kriminalanthropologie | 91 | ||
b) Kriminalsoziologie – Methode der statistischen Analyse | 95 | ||
c) Die statistische Rückfallgefahr – zugleich empirische Kategorisierung von Gewohnheits- und gewerbsmäßigem Verbrechertum | 97 | ||
d) Die legitimatorische Funktion Lisztscher Kriminologie – kriminalpolitische Identitäten und Überzeichnungen | 100 | ||
2. Ein alternatives Sanktionsprogramm zwischen sozialer Verteidigung und sozialer Integration | 102 | ||
a) Die unbestimmte Freiheitsstrafe – Verwaltung sozialer Gefahren im Strafrecht | 103 | ||
b) Die Abschaffung der kurzen Freiheitsstrafe – ein früher Ansatz des ultima-ratio-Gedankens, zugleich Grundlage alternativer Sanktionsverständnisse | 107 | ||
c) Alternativen zur kurzen Freiheitsstrafe | 111 | ||
aa) Die Bedingte Verurteilung | 111 | ||
(1) Rechtsvergleichende Aspekte | 112 | ||
(2) Sachlicher Anwendungsbereich | 114 | ||
bb) Die Geldstrafe | 115 | ||
(1) Anwendungsbereich | 116 | ||
(2) Bemessung der Geldstrafe | 118 | ||
(3) Beitreibung der Geldstrafe | 121 | ||
cc) Die Zwangsarbeit | 122 | ||
dd) Arrest und sonstige Alternativen | 123 | ||
d) Zusammenfassung des alternativen Sanktionsprogramms | 124 | ||
IV. Das Jugendstrafrecht – verselbständigtes Feld für spezialpräventive Reformen | 127 | ||
1. Entstehung eines Konzepts von Jugend – die besonderen Rahmenbedingungen | 128 | ||
a) „Jugend“ und neue gesellschaftliche Organisationsstrukturen | 128 | ||
b) Neue Kontrolle über die Jugend – Fürsorge und Überwachung | 129 | ||
2. Erziehung – das neue kriminalpolitische Paradigma | 131 | ||
a) Die Reformvorschläge der Jugendrechtsbewegung | 132 | ||
aa) Heraufsetzung der Strafmündigkeitsgrenze | 133 | ||
bb) Die Beseitigung des sog. „Unterscheidungsvermögens“ (Verantwortungsreife) | 134 | ||
cc) Ausgestaltung und Reichweite der Zwangserziehung | 136 | ||
(1) Dauer | 136 | ||
(2) Formen der Zwangserziehung | 137 | ||
(3) Ausdehnung der Zwangserziehung auf verwahrloste Kinder 139 dd) Bestrafung der Jugendlichen – die Restbestände des Strafrechts 141 ee) Die Durchbrechung des Legalitätsprinzips | 144 | ||
b) „Erfolge“ der Jugendrechtsbewegung | 145 | ||
V. Gesetzesinitiativen im Spannungsfeld von Gemeinschaftsschutz und Strafliberalität – Beispiele der Rezeption von „Präventionsforderungen“ | 146 | ||
1. Vorentwurf und Gegenentwurf – Entwicklung alternativer Sanktionstechniken | 148 | ||
a) Das Sanktionssystem der Entwürfe | 149 | ||
aa) Beibehaltung der kurzen Freiheitsstrafen | 149 | ||
bb) Bedingte Strafaussetzung | 150 | ||
(1) Berechtigung der bedingten Strafaussetzung | 151 | ||
(2) Enge Anwendungsvoraussetzungen – „gute Führung“ | 151 | ||
cc) Vorläufige Entlassung – eine besondere Begünstigung | 153 | ||
dd) Geldstrafe – Rücksicht auf Vermögensverhältnisse | 155 | ||
(1) Anwendungsbereich und Bemessung | 155 | ||
(2) Geldstrafensurrogate – „freie Arbeit“ | 157 | ||
ee) Sichernde Maßnahmen, Rückfall, Gewohnheitsverbrechertum | 157 | ||
(1) Sichernde Maßnahmen als „präventive Zugeständnisse“ im Vorfeld des Gewohnheitsverbrechertums | 158 | ||
(2) Rückfall, Gewerbs- und gewohnheitsmäßige Verbrecher (§§ 87–89 VE 1909) als „Adressaten“ harter Vergeltung | 161 | ||
(a) Diskussionsrahmen | 161 | ||
(b) Strafe oder sichernde Maßnahme (Sicherheitsverwahrung) | 162 | ||
(c) Bestimmte oder unbestimmte Strafe | 163 | ||
(d) Voraussetzungen und Rechtsfolgen von Rückfall bzw. gewerbs- und gewohnheitsmäßigem Verbrechertum | 164 | ||
(e) Unterschiede des GE 1911 | 165 | ||
b) Gesamtbeurteilung – Widersprüche | 165 | ||
2. Kommissionsentwurf 1913 und Entwurf von 1919 – erweiterte Alternativität | 167 | ||
a) Änderungen und Alternativvorstellungen der Entwürfe – einige Beispiele | 168 | ||
aa) Geldstrafe – § 108 E 1919, eine erste echte „Umwandlungsnorm“ | 168 | ||
bb) Bedingte Strafaussetzung, vorläufige Entlassung – erweiterte Möglichkeiten des „Vollstreckungsverzichts“ | 169 | ||
cc) Maßregeln der Besserung und Sicherung | 171 | ||
b) Gesamtbeurteilung | 172 | ||
3. Radbruchs Ministerentwurf von 1922 – der „große Ent-Wurf“ | 173 | ||
a) Das alternative Sanktionssystem des ME 1922 | 174 | ||
aa) Die Geldstrafe – § 72 Abs. 2 | 174 | ||
bb) Der bedingte Straferlaß – Aussetzungsmöglichkeit aller Gefängnisstrafen | 175 | ||
cc) Maßregeln der Besserung und Sicherung, der Gedanke des Vikariierens | 175 | ||
b) Gesamtbeurteilung | 177 | ||
4. E 1925 (Reichsratsvorlage) und E 1927 (Reichstagsvorlage) – Eingrenzung alternativer Sanktionsverständnisse | 177 | ||
a) Das alternative Sanktionssystem von E 1925 und E 1927 | 178 | ||
aa) Geldstrafe – Einengungstendenzen | 179 | ||
bb) Bedingter Straferlaß | 179 | ||
cc) Maßregeln der Besserung und Sicherung | 180 | ||
b) Gesamtbeurteilung | 181 | ||
VI. Erste „erfolgreiche“ Reformen | 182 | ||
1. Die Geldstrafengesetzgebung von 1921/1924 | 183 | ||
a) Rahmen und Praxisbedingungen | 183 | ||
b) Die Änderungen | 185 | ||
c) Bewertung der Geldstrafengesetzgebung von 1921/1924 | 187 | ||
2. Das Jugendgerichtsgesetz von 1923 | 188 | ||
a) Der Weg zum JGG 1923 | 188 | ||
b) Die Akzeptanz der Reformforderungen | 190 | ||
aa) Anwendungsbereich | 190 | ||
bb) Das neue Sanktionssystem | 190 | ||
(1) Vorrang der Erziehungsmaßregeln | 191 | ||
(a) Einzelne Erziehungsmaßregeln des JGG 1923 | 192 | ||
(b) Schutzaufsicht und Fürsorgeerziehung | 192 | ||
(2) Strafen im JGG 1923 | 195 | ||
(3) Einschränkung des Legalitätsprinzips | 196 | ||
c) Reformkraft des JGG 1923 | 197 | ||
C. Zusammenfassung und theoriebezogene Interpretation | 200 | ||
I. Integration „Moderner Kriminalpolitik“ in den Zeitrahmen | 200 | ||
1. Einbindung in ein neues Staatsverständnis | 200 | ||
2. v. Liszts Entwicklungsmodell zwischen Gegenwartsbezug und Zukunftssteuerung | 201 | ||
3. Ausweitungen und Ausdifferenzierungen des Präventionsmodells – insbesondere Umschichtungen im Sanktionssystem | 201 | ||
4. Kriminalpolitische Begriffsbildung als methodisches Instrument | 204 | ||
5. Die praktischen Ergebnisse der Reformbewegung | 206 | ||
II. Interpretationen der „Modernen Kriminalpolitik“ mit rechtssoziologischen Theoremen | 208 | ||
1. „Moderne Kriminalpolitik“ als Phänomen der Materialisierung im Sinne Webers | 208 | ||
a) Das „Marburger Universitätsprogramm“ von Franz v. Liszt – ein Stück „sozialer Weltbeherrschung“ | 209 | ||
b) v. Liszts Konzept als Umsetzung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisgewinne? | 211 | ||
c) Institutionalisierungsprozesse und Interessen | 213 | ||
d) Ergebnisse | 215 | ||
2. „Moderne Kriminalpolitik“ als Ausdruck einer neuen Disziplinargesellschaft | 215 | ||
a) Das Wissen über den Verbrecher als neue Staatsmacht | 216 | ||
b) Sanktionsalternativen in der Disziplinargesellschaft | 218 | ||
c) Verwaltungsdominanz und Disziplinierungsgefahren | 220 | ||
d) Ergebnisse | 221 | ||
3. „Moderne Kriminalpolitik“ als moralische Entwicklung | 222 | ||
a) Die sozialen Bande des Strafens | 222 | ||
b) Die „normale“ Erscheinung des Verbrechens | 225 | ||
c) Ergebnisse | 226 | ||
4. „Moderne Kriminalpolitik“ als „Sensibilisierung“ des Strafens | 227 | ||
a) Die Abkehr von der Freiheitsstrafe | 228 | ||
b) Die neue Vielfalt des Strafens | 231 | ||
c) Ergebnisse | 232 | ||
2. Kapitel: Die „Normative Kriminalpolitik“ im „totalen Staat“ des Nationalsozialismus | 233 | ||
A. Die Rahmenbedingungen der „Normativen Kriminalpolitik“ | 235 | ||
I. Staat und Gesellschaftswandel – der Übergang von der Weimarer Republik zum „totalen Staat“ | 235 | ||
1. Die sozio-politische Situation in der Weimarer Republik | 235 | ||
2. Pluralismus- und Liberalismuskritik – Auflösungstendenzen der Weimarer Republik | 237 | ||
3. Die Wendung zum „totalen Staat“ – eine neue völkische Gemeinschaft unter politischem Willensdominat | 239 | ||
II. Die geisteswissenschaftliche Wende – vom Positivismus zur Wertphilosophie | 242 | ||
1. Untergang und Wiederkehr des Abendlandes – Fortschrittspessimismus und neue Kultursuche | 242 | ||
2. Neukantianismus und Wertphilosophie | 243 | ||
3. Die Idee des Kulturwertes – Irrationalisierung der Erkenntnismethode | 244 | ||
4. Kultur, Recht und Rasse | 246 | ||
B. „Normative Kriminalpolitik“ vor dem Hintergrund des national-sozialen Wandels | 249 | ||
I. Kriminalpolitik für einen neuen Staat | 250 | ||
1. Die Vorwürfe der „Autoritären“ | 250 | ||
2. Die Verteidigung der „Modernen“ | 253 | ||
II. Der Täter als Staatsfeind und Verräter der Pflichten-Gemeinschaft | 255 | ||
III. „Sozialprävention“ und spezialpräventive „Auslese“ als neue Strafzwecke | 258 | ||
IV. Das Schutzgut | 260 | ||
1. Von der Interessenwidrigkeit zur Kulturwidrigkeit | 261 | ||
2. Die konkreten Schutzgüter im nationalsozialistischen Strafrecht | 263 | ||
V. Das Sanktionssystem | 265 | ||
1. Strafen | 266 | ||
a) Ächtung, Todesstrafe und Ehrenstrafen als Sanktionen für den Volks-Verräter | 266 | ||
b) Zuchthaus und Gefängnis | 268 | ||
c) Vermögensstrafen | 270 | ||
d) Strafaussetzung, Verwarnung mit Strafvorbehalt | 272 | ||
2. Maßregeln der Sicherung, Besserung und Heilung sowie Gewohnheitsverbrechergesetz von 1933 | 274 | ||
a) Die Sicherungsverwahrung | 275 | ||
b) Die Entmannung | 277 | ||
VI. Die Entwicklung des Jugendstrafrechts im neuen Staat | 278 | ||
1. Das Konzept der „Staatsjugend“ als gewandeltes Verständnis von Jugendkontrolle | 278 | ||
2. Die kriminalrechtlichen Umwälzungen und Verschärfungen | 280 | ||
a) Modifikationen des JGG im Verordnungswege | 280 | ||
aa) Verordnung zum Schutz gegen jugendliche Schwerverbrecher | 280 | ||
bb) Verordnung zur Ergänzung des Jugendstrafrechts – „Jugendarrestverordnung“, Einführung der Zuchtmittelkategorie | 281 | ||
cc) „Verordnung über die unbestimmte Verurteilung Jugendlicher“ | 283 | ||
b) Das Reichsjugendgerichtsgesetz von 1943 | 285 | ||
C. Zusammenfassung und theoriebezogene Interpretation | 288 | ||
I. Integration „Normativer Kriminalpolitik“ in den Zeitrahmen | 288 | ||
1. Einbindung in ein neues Staatsverständnis | 288 | ||
2. Die Entwicklungsperspektive der NS-Kriminalpolitik | 290 | ||
3. Das neue Präventionsmodell in Theorie und Praxis | 290 | ||
4. Ideologisch geprägte Pauschalkritik und die Ideologisierung rechtlicher Begrifflichkeit als kriminalpolitische „Argumentations“-Weisen | 293 | ||
5. Kontinuitäten | 295 | ||
II. Interpretationen der „Normativen Kriminalpolitik“ mit rechtssoziologischen Theoremen | 298 | ||
1. „Normative Kriminalpolitik“ als „totale Materialisierung“ | 298 | ||
b) NS-Strafrecht als Beispiel für die Zweckoffenheit von Präventionsmodellen | 300 | ||
c) Interessen im neuen Strafrecht | 303 | ||
d) Ergebnisse | 303 | ||
2. „Normative Kriminalpolitik“ und die neue Disziplin der Gemeinschaft | 304 | ||
a) Die Entfesselung des Leviathan | 305 | ||
b) Das neue Straf-Bild | 306 | ||
c) Ergebnisse | 308 | ||
3. „Normative Kriminalpolitik“ und nationalsozialistische Moral | 308 | ||
a) Bedingungsloser Zusammenhalt einer Straf-Gemeinschaft | 309 | ||
b) Die Andersartigkeit des Verbrechens | 310 | ||
c) Ergebnisse | 311 | ||
4. Nationalsozialistisches Strafen, ein Gefühl von Stärke und Macht | 312 | ||
a) Kultur und Macht | 312 | ||
b) Ergebnisse | 314 | ||
3. Kapitel: Die Kriminalpolitik der Restaurationsphase – Neu- und Rückbesinnung des Strafrechts | 315 | ||
A. Die Rahmenbedingungen der Kriminalpolitik im „Wiederaufbau“ | 316 | ||
I. Das „Wirtschaftswunder“: Arbeitsmoral als wiedererstarkter Konsens | 316 | ||
II. Neue Protest-/Konfliktpotentiale – Ideologiekritik und „Moralhypertrophie“ | 318 | ||
III. Das Grundgesetz: Menschenwürde und „sozialer Rechtsstaat“ | 320 | ||
B. Kriminalpolitische Strömungen in der Restaurationsphase | 324 | ||
I. Strafrechtliche Begriffsbildung zwischen Moralvermittlung und Güterschutz | 325 | ||
1. Die neue alte Schuld | 325 | ||
2. BGHSt 2, 194 – Schuldbegriff und Schuldtheorie | 326 | ||
3. Sexualstrafrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht im Lichte des moralisch geprägten Denkens | 329 | ||
a) Das Sexualstrafrecht der 50er Jahre | 329 | ||
b) Das Recht der Übertretungen | 333 | ||
II. Reformvorschläge zum Sanktionssystem | 335 | ||
1. Absage an die Einheitsstrafe und Bekenntnis zur lebenslangen Freiheitsstrafe | 336 | ||
2. Vorschläge zur Einführung der „Strafhaft“ | 337 | ||
3. Das Geldstrafensystem | 338 | ||
4. Zweispurigkeit der Sanktionen | 338 | ||
a) Kritiken – Gegenvorschläge der Einspurigkeit | 338 | ||
b) Ergänzungen – „Sicherungsaufsicht“ und „Jungtäterverwahrung“ | 340 | ||
aa) Sicherungsaufsicht | 340 | ||
bb) Jungtäterverwahrung | 341 | ||
III. Reformen in der Nachkriegszeit | 341 | ||
1. Einführung der Strafaussetzung zur Bewährung im allgemeinen Strafrecht | 341 | ||
a) Systematische Einordnung und Zweckorientierung der Strafaussetzung zur Bewährung | 342 | ||
b) Das Verhältnis von spezialpräventiver Funktion und generalpräventiven Vorbehalten | 344 | ||
c) § 24 StGB – Auflagen | 347 | ||
d) Die Bewährungshilfe, § 24a i.V.m. § 24 Abs. 1 Nr. 6 StGB | 349 | ||
e) Die bedingte Entlassung gemäß § 26 StGB | 351 | ||
f) Ergänzende Modelle der bedingten Verurteilung durch die Große Strafrechtskommission | 352 | ||
2. Das JGG von 1953 | 353 | ||
a) Die „Halbstarken“ | 353 | ||
b) Neuregelungen des JGG 1953 | 355 | ||
aa) Umgestaltung des Sanktionssystems | 356 | ||
(1) Die Weisungen | 356 | ||
(2) Die Zuchtmittel | 359 | ||
(3) Die Jugendstrafe | 360 | ||
(a) Jugendstrafe wegen „schädlicher Neigungen“ | 361 | ||
(b) Jugendstrafe wegen „Schwere der Schuld“ | 362 | ||
(c) Jugendstrafe und Generalprävention | 363 | ||
(d) Die unbestimmte Jugendstrafe | 364 | ||
(4) Formen der Strafaussetzung | 367 | ||
(a) Die Strafaussetzung gemäß §§ 20 ff. JGG | 367 | ||
(b) Die Aussetzung der Verhängung der Strafe gemäß §§ 27 ff. JGG | 370 | ||
(c) Die Institutionalisierung der Jugendgerichts- und Bewährungshilfe | 372 | ||
(5) Absehen von Strafe | 373 | ||
(a) Frühe Verständnisse von Verfahrens-Informalisierung | 373 | ||
(b) Verfahrenserledigung im einzelnen | 375 | ||
bb) Ausdehnung des Anwendungsbereiches auf die Heranwachsenden | 376 | ||
c) Zusammenfassung – Kontinuitäten des Jugendstrafrechts? | 380 | ||
C. Zusammenfassung und theoriebezogene Interpretation | 383 | ||
I. Integration „Restaurativer Kriminalpolitik“ in den Zeitrahmen | 383 | ||
1. Einbindung in den Verfassungsstaat | 383 | ||
2. Die neue Entwicklungsperspektive der Kriminalpolitik | 384 | ||
3. Verfassung und Strafe – bewahrte und neue Potentiale der Spezialprävention | 386 | ||
4. Dogmatische Begriffsbildung als Methode der strafrechtlichen Selbst-Beschränkung | 388 | ||
II. Interpretationen der „Restaurativen Kriminalpolitik“ mit rechtssoziologischen Theoremen | 390 | ||
1. Aspekte der Materialisierung, die Sicht Webers | 390 | ||
a) Die kriminalpolitische „Herrschaft“ über Werte | 390 | ||
b) Sanktionen und Tätertypizitäten zwischen Wert- und Zweckhaftigkeit | 393 | ||
c) Ergebnisse | 394 | ||
2. Disziplinierungstendenzen, die Sicht Foucaults | 395 | ||
a) Disziplinierung über Werte | 395 | ||
b) Die neue Straf-Disziplin | 396 | ||
c) Ergebnisse | 399 | ||
3. Die Moral der „Restaurativen Kriminalpolitik“ | 399 | ||
a) Der neue Zusammenhalt einer Verfassungs-Gemeinschaft | 399 | ||
b) Vorstellungen von der „Normalität“ des Verbrechens | 401 | ||
c) Ergebnisse | 401 | ||
4. „Restaurative Kriminalpolitik“ und „Kultivierungsprozesse“ | 402 | ||
a) Der Mensch im Strafrecht und die neuen Selbstzwänge | 402 | ||
b) Die neue Humanität des Strafens | 404 | ||
c) Ergebnisse | 405 | ||
4. Kapitel: Die Große Strafrechtsreform und der Behandlungsgedanke in „sozialstaatlicher Blüte“ | 407 | ||
A. Die Rahmenbedingungen einer „alternativen Kriminalpolitik“ | 408 | ||
I. Protestthemen | 408 | ||
II. Linke Pluralismuskritik – Aufkündigung des gesellschaftlichen Grundkonsenses | 409 | ||
III. Abschied von den Autoritäten | 410 | ||
IV. Neue Moralitäten – „Demokratismus“ und „emanzipatives Sozialstaatsmodell“ | 412 | ||
V. Die Folgen von „68“ – Synthetisierungen von gesellschaftlichem Individualismus und Sozialstaat | 414 | ||
B. Kriminalpolitik im Protest der 60er Jahre und anschließende Behandlungskonzepte | 417 | ||
I. Neue Verständnisse von Kriminalpolitik | 417 | ||
1. Kriminalpolitik als Prozeß der Kriminalitätszuschreibung | 417 | ||
2. Neue Konzepte der sozialen Verteidigung | 419 | ||
a) Soziale Verteidigung nach Gramatica | 420 | ||
b) Soziale Verteidigung nach Ancel | 421 | ||
II. Regierungsentwurf (E 1962) und Alternativentwurf (AE 1966) – Kriminalpolitik zwischen altem und neuem Denken | 424 | ||
1. Der unterschiedliche Strafzweck | 424 | ||
a) Die Perspektive des E 1962 – Schuld als sozialethischer Vorwurf | 424 | ||
b) Der Gedanke einer tatschuldlimitierten Spezialprävention im AE 1966 | 427 | ||
2. Der unterschiedliche Schutzgegenstand | 430 | ||
3. Die unterschiedlichen Sanktionssysteme – Subsidiarität des Strafrechts | 434 | ||
a) Beibehaltung des Zuchthauses versus Bejahung der einheitlichen Freiheitsstrafe | 435 | ||
b) Die Strafaussetzung zur Bewährung | 436 | ||
c) Die Geldstrafe | 440 | ||
aa) Geldstrafe – Ersatz der kurzen Freiheitsstrafe? | 440 | ||
bb) Tagessatz- oder Laufzeitensystem? | 442 | ||
cc) Gemeinnützige Arbeit – Surrogate und andere Kombinationsmöglichkeiten | 444 | ||
d) Fahrverbot | 445 | ||
e) Absehen von Strafe | 445 | ||
f) Maßregeln der Besserung und Sicherung | 447 | ||
aa) Die sozialtherapeutische Anstalt, ein Ausdruck des Behandlungsgrundsatzes | 447 | ||
(1) Anwendungsvoraussetzungen | 449 | ||
(2) Die „Bewahrungsanstalt“ – das Gegenstück des E 1962 | 451 | ||
bb) Die Sicherungsanstalt und Sicherungsverwahrung | 452 | ||
(1) § 70 AE | 452 | ||
(2) § 85 E 1962 | 453 | ||
cc) Weitere Maßregeln | 454 | ||
4. Gesamtwürdigung | 455 | ||
III. Die „Große Strafrechtsreform“ – eine „kleine“ Bestandsaufnahme | 459 | ||
1. Resultate | 459 | ||
a) Die neuen kriminalpolitischen Zielvorstellungen | 459 | ||
b) Die Straftheorie | 460 | ||
c) Reduktionen des Schutzbereiches | 461 | ||
aa) Abschaffung der Übertretungen | 461 | ||
bb) Das Sexualstrafrecht – Beispiel einer materiellen Lösung | 462 | ||
cc) § 153a StPO – die prozessuale Lösung, Entlastung der Justiz | 464 | ||
d) Das Sanktionssystem | 468 | ||
aa) Alternativen zur Freiheitsstrafe | 468 | ||
(1) Die neue Strafaussetzungsregelung – §§ 56 ff. StGB | 468 | ||
(a) Modell und Empirie | 468 | ||
(b) Institutionalisierungsprozesse | 471 | ||
(2) Die neue Geldstrafe – Modell und Empirie | 472 | ||
bb) Abschaffung der kurzen Freiheitsstrafen (§ 47 StGB), weitere Alternativen | 473 | ||
cc) Maßregeln der Besserung und Sicherung | 475 | ||
(1) Das Krisenprojekt der sozialtherapeutischen Anstalt | 476 | ||
(2) Die verbleibenden Sicherungsmaßregeln | 478 | ||
2. Gesamtwürdigung | 480 | ||
IV. Das Strafvollzugsgesetz – eine lang gehegte Hoffnung | 482 | ||
1. Das Ideal der Resozialisierung | 483 | ||
2. Grenzen und Widersprüchliches im Alternativdenken | 485 | ||
V. Die (gescheiterte) Vereinigung von Jugendstraf- und Jugendhilferecht – ein Beispiel für Überzeichnungen | 487 | ||
1. Der Weg zum Diskussionsentwurf | 488 | ||
2. Der Diskussionsentwurf (DE) | 489 | ||
a) Restbestände des Strafrechts | 489 | ||
aa) § 11 Nr. 1 DE | 489 | ||
bb) § 11 Nr. 2 DE | 490 | ||
cc) § 11 Nr. 3 DE | 490 | ||
b) Erziehungshilfen | 492 | ||
aa) Sozialpädagogische Maßnahmen | 492 | ||
bb) Auferlegung besonderer Pflichten | 493 | ||
cc) Bestellung eines Erziehungsbeistandes und andere Erziehungshilfen | 494 | ||
c) Kritische Würdigung und Ausblick | 494 | ||
C. Zusammenfassung und theoriebezogene Interpretation | 497 | ||
I. Integration „alternativer Kriminalpolitik“ in den Zeitrahmen | 497 | ||
1. Einbindung in Sozialstaat und Protestgesellschaft | 497 | ||
2. Die neue Entwicklungsperspektive der Kriminalpolitik | 499 | ||
3. Die neuen Präventionsvorstellungen | 500 | ||
4. Die Methode der alternativen Begriffsbildungen | 503 | ||
II. Interpretationen der „alternativen Kriminalpolitik“ mit rechtssoziologischen Theoremen | 504 | ||
1. „Alternative Kriminalpolitik“ als Phänomen der Materialisierung im Sinne Webers | 504 | ||
a) Ein neuerlicher Versuch der sozialen „Weltbeherrschung“ | 505 | ||
b) Gewachsene und hergestellte „Idealtypen“ | 508 | ||
c) Ergebnisse | 510 | ||
2. „Alternative Kriminalpolitik“ und neue Disziplinierungsmechanismen | 511 | ||
a) Die neuen Machtbeziehungen | 511 | ||
b) Neue Verteilungskonflikte im Kriminaljustizsystem | 513 | ||
c) Ergebnisse | 514 | ||
3. Solidarität und Normalität im „entwickelten Sozialstaat“ im Verständnis Durkheims | 515 | ||
a) Strafe und Solidarität | 515 | ||
b) Neue Normalitätsverständnisse | 517 | ||
c) Ergebnisse | 518 | ||
4. Die „alternative“ Straf-Kultur aus der Perspektive von Elias | 519 | ||
a) Ein neuer Mensch in einer neuen „Gemeinschaft“ | 519 | ||
b) Die Zeit der Experimente | 521 | ||
c) Ergebnisse | 522 | ||
5. Kapitel: Diversion und Prävention – staatlicher Rückzug und neue Verantwortlichkeiten des Strafrechts | 524 | ||
A. Neue Gesellschaftsentwürfe und Risikoperspektiven | 527 | ||
I. Das Beck’sche Katastrophenszenario und andere Fortschrittsverständnisse | 529 | ||
II. Politisierung von Angst – Sicherheit, der neue Integrationsmechanismus im „modernen Pluralismus“ | 531 | ||
1. Von alten und neuen Ängsten | 531 | ||
2. Die Grenzen der sozialstaatlichen Möglichkeiten und die neuen „Leistungsangebote“ | 533 | ||
III. Wege zur Sicherheitsschaffung im neuen Verhältnis von Staat und Gesellschaft | 536 | ||
1. Neue Aufgabenverteilungen | 536 | ||
2. Neoliberalismus und Kommunitarismus | 537 | ||
3. Hiesige Verfassungsverständnisse | 540 | ||
B. Kriminalpolitische Alternativkonzepte zwischen schwachem und starkem Staat | 545 | ||
I. Diversion – Informalisierung des Strafens | 545 | ||
1. Ursprung und Konzept | 546 | ||
2. Theorie und Praxis nach geltendem Recht | 550 | ||
a) Unterschiedliche Zielformulierungen im allgemeinen Strafverfahren und im Jugendgerichtsverfahren | 550 | ||
b) Konzeptionelle Erweiterung oder Polarisierung: die Mehrfach-Auffälligen | 555 | ||
c) Institutionalisierungsprozesse | 557 | ||
II. Die neue ambulante Bewegung | 558 | ||
1. Neue ambulante Maßnahmen im Jugendkriminalrecht | 559 | ||
a) Arbeitsleistungen – Anwendungsvereinfachungen eines „Klassikers“ | 562 | ||
b) Betreuungsweisung – Jugend-“Bewährung“ ohne Freiheitsstrafe | 563 | ||
c) Sozialer Trainingskurs – Einzug der Gruppenpädagogik | 564 | ||
2. Sanktionen ohne Freiheitsentzug im allgemeinen Strafrecht | 567 | ||
a) Gemeinnützige Arbeit – eine zeitlose Alternative | 568 | ||
aa) Geschichte, Rechtslage und Praxis | 568 | ||
bb) Alternativbedarf | 568 | ||
(1) Straftheoretische Omnipotenz | 569 | ||
(2) Internationaler Rechtsvergleich als zusätzliche Legitimation | 572 | ||
cc) Bedenken und Streitfragen | 573 | ||
(1) Erfüllungsbereitschaft und Bemessung | 573 | ||
(2) Strukturfragen und innersystemische Widersprüche | 574 | ||
b) Neuerungen bei der Strafaussetzung – auch „Bewährungsstrafe“ | 576 | ||
aa) Streichung oder großzügigere Handhabung der „Umständeklausel“ (§ 56 Abs. 2 StGB)? | 576 | ||
bb) Systemumbau – eine „echte Bewährungsstrafe“ oder erweiterte Verwarnung mit Strafvorbehalt? | 579 | ||
c) Fahrverbot als selbständige Hauptsanktion? | 583 | ||
d) Schuldspruch mit Sanktionsverzicht | 585 | ||
III. Täter-Opfer-Ausgleich und Wiedergutmachung als „dritte Spur“ eines neuen Sanktionsrechts? – Standortbestimmungen | 585 | ||
1. Ursprung und Konzept | 586 | ||
2. Wiedergutmachungskonzepte de lege lata und de lege ferenda | 589 | ||
a) Anreizmodelle – begrenzte Wiedergutmachungsmöglichkeiten | 591 | ||
b) Wiedergutmachung als Hauptsanktion – die „dritte Spur“ | 592 | ||
c) Zivilrechtlich kombinierte und abolitionistische Wege der Wiedergutmachung | 595 | ||
d) Ausgleichende Symbolik – § 60 StGB, der elegante Weg | 596 | ||
3. Die Praxis von Wiedergutmachung und Akzeptanzen | 597 | ||
IV. Expansions- und Gefahrenpotentiale neuen Präventionsdenkens | 600 | ||
1. Privatisierungs- und Kooperationsmodelle – einige Beispiele neu geknüpfter Kontrollnetze im Kriminalrecht | 602 | ||
a) Privatisierung und Kooperation im Jugendkriminalrecht | 605 | ||
aa) Gesetzliche Grundlagen | 606 | ||
bb) Net-widening im Jugendkriminalrecht – unterschiedliche Verarbeitungslogiken und Experimentierbereitschaft der „Alternativen“ | 607 | ||
b) Prävention und Diversion im Betäubungsmittelstrafrecht | 613 | ||
aa) Selektion von Tätergruppen | 613 | ||
bb) Privatisierung aufgrund § 35 BtMG | 614 | ||
c) Privatisierung und Kooperation zwischen Sanktion und Vollzug | 616 | ||
aa) Die elektronische Überwachung – technologisches Angebot ohne Verbraucher? | 616 | ||
(1) Verfahrenspraxis, internationale Erfahrungen und Anwendungsbereiche | 617 | ||
(2) Argumente in der hiesigen Diskussion und Grundvoraussetzungen | 619 | ||
(3) Rechtliche Anwendungsmöglichkeiten hierzulande – auch Einschränkungen von Grundrechten | 621 | ||
(4) Kein Nutzen – was dann? | 623 | ||
bb) Privatisierungstendenzen im Strafvollzug | 624 | ||
d) Von der Justiz zur Polizei, von der Polizei zum Privatgewerbe – einige Neuerungen beim Justizabbau | 627 | ||
aa) Polizeiliches „Strafgeld“ als neue Sanktion? | 628 | ||
bb) Privates Sicherheitsgewerbe und andere private Kontrolleure | 629 | ||
2. Kontrollverlagerung durch strafrechtliche Globalsteuerung – ein symbolisches Projekt | 632 | ||
a) Sozialsteuerung durch positive Generalprävention | 633 | ||
aa) Einfluß auf das Normbewußtsein | 634 | ||
bb) Positive Generalprävention und Systemsteuerung | 636 | ||
b) Neujustierungen im Schutzbereich – politische Steuerungstendenzen und „Präventionsschimären“ | 640 | ||
c) Symbolisches Strafrecht | 647 | ||
aa) Wie arbeitet Symbolik? | 647 | ||
bb) Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten – ein Beispiel für symbolische Instrumentalität | 650 | ||
3. „Kommunale Kriminalprävention“ – ein Vereinigungskonzept kooperativer Kriminalpolitik | 652 | ||
a) Kommunale Kriminalprävention und Kommunitarismus | 655 | ||
b) Kriminalpolitische Orientierungen konkret | 656 | ||
aa) „New realists“, „new penology“ und „broken windows“ | 656 | ||
bb) Hiesige Verständnisse von Kommunaler Kriminalprävention und gleichzeitige Anzeichen selektiven Strafens | 661 | ||
c) Praktische Ansätze der Kommunalen Kriminalprävention | 666 | ||
d) Paradigmatische Wendungen | 669 | ||
aa) Von der kriminalrechtlichen zur polizeilichen Präventionsperspektive | 669 | ||
bb) Subjektivierte Kriminalpolitik – Verbrechensfurcht als neue Legitimation | 673 | ||
(1) Variablen der Verbrechensfurcht | 676 | ||
(2) Verbrechensfurcht und Medien | 681 | ||
(3) Verwendbarkeit und Legitimität von subjektiver Kriminalpolitik | 683 | ||
C. Zusammenfassung und theoriebezogene Interpretation | 686 | ||
I. Integration der „Postmodernen Kriminalpolitik“ in den Zeitrahmen | 686 | ||
1. Einbindung in neue Staats- und Gesellschaftsverständnisse | 686 | ||
2. Die Entwicklungsperspektive der aktuellen Kriminalpolitik | 688 | ||
3. Ein Überblick der aktuellen kriminalpolitischen Konzepte | 689 | ||
4. Die heutige kriminalpolitische Argumentationsmethode | 693 | ||
II. Interpretationen „Postmoderner Kriminalpolitik“ mit rechtssoziologischen Theoremen | 694 | ||
1. „Postmoderne Kriminalpolitik“ und Webers Materialisierungsgedanke | 694 | ||
a) Rationales Strafen in einer nicht mehr beherrschbaren Welt | 694 | ||
aa) Sicherungskalküle und Strafökonomie als Rationalitäten heutiger Präventionskonzepte | 695 | ||
bb) Entmaterialisierungstendenzen – systemtheoretische Betrachtungen | 698 | ||
cc) Verbleibende Materialisierungstatbestände im Sanktionsrecht | 699 | ||
dd) Webers Herrschaftssoziologie – Institutionalisierungsprozesse und Interessen | 702 | ||
(1) Institutionalisierungsprozesse – die Wandlungsfähigkeit sozialer Strafrechts-“Betreiber“ | 702 | ||
(2) Herrschaftsinteressen | 706 | ||
ee) Kriminalpolitischer Wandel zwischen System und Akteur | 708 | ||
b) Ergebnisse | 709 | ||
2. „Postmoderne Kriminalpolitik“ aus der Sicht Foucaults | 710 | ||
a) Sorgen vor der Überperfektionierung | 711 | ||
aa) „Netzerweiterung“ und „Sprachprobleme“ | 712 | ||
bb) Anwendungsungleichheiten und Experimentierfelder | 714 | ||
cc) Gemeinnützigkeit und Grenzen legitimer Belastung durch Strafen | 715 | ||
dd) Neue Mündigkeit und Disziplinierungstendenzen | 717 | ||
b) Neue Machtstrukturen | 718 | ||
c) Ergebnisse | 720 | ||
3. Durkheim – „moralische“ Kriminalpolitik auf Konsenssuche | 721 | ||
a) Konsensverluste | 722 | ||
b) Die neuen Rechtsformen – repressives und restitutives Recht heute | 722 | ||
aa) Soziale Konsensherstellung durch repressives Strafen | 723 | ||
bb) Neue Ideen der Restitution – „sozialer Ausgleich“ am Beispiel des Wiedergutmachungsgedankens | 725 | ||
c) Neue Normalität | 729 | ||
d) Ergebnisse | 730 | ||
4. „Postmodernes“ Strafen aus der Sicht von Elias | 731 | ||
a) Fortschreibung von Informalisierungsprozessen und „zivilgesellschaftliche“ Eigenverantwortung | 731 | ||
b) Ergebnisse | 734 | ||
Abschließende Gesamtbetrachtung | 735 | ||
A. Grundzüge „Moderner Kriminalpolitik“ | 736 | ||
I. Einbindung der kriminalpolitischen Grundströmungen in das Staatsverständnis und staatliche Entwicklungsperspektiven | 736 | ||
II. Die kriminalpolitischen Grundströmungen | 739 | ||
III. Einführung und Implementation der Modelle | 745 | ||
B. Rechtssoziologische Interpretationsmöglichkeiten „Moderner Kriminalpolitik“ | 748 | ||
I. Das Rationalitätsmodell Webers | 749 | ||
1. Das „Grundmodell“ – was heißt Materialisierung? | 749 | ||
2. Ergänzende Modelle | 752 | ||
3. Grenzen von Materialisierung und Rationalität | 753 | ||
II. Das Disziplinierungsmodell Foucaults | 754 | ||
1. Zweispurigkeit und „Disziplinarzugaben“ | 755 | ||
2. Unbestimmte und bedingte Sanktionen als Mittel der Machtgewinnung | 756 | ||
3. Die Austauschbarkeit von Straflegitimationen | 758 | ||
4. Erweiterungen des Kontrollnetzes | 759 | ||
III. Das Moralmodell Durkheims | 760 | ||
1. Die moralischen Funktionen „modernen“ Strafrechts | 761 | ||
2. Die „Normalität“ des Verbrechens als Strukturvorgabe für die Alternativenbildung | 764 | ||
IV. Das Zivilisationsmodell von Elias | 766 | ||
1. Der Prozeß der Zivilisation des Strafens | 766 | ||
2. Soziale Schutzwirkung und freiheitsschaffende Funktion der „Alternativen“ | 770 | ||
Literaturverzeichnis | 773 | ||
Sachwortverzeichnis | 842 |