Die Aufsicht über den Privatrundfunk in Deutschland
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Die Aufsicht über den Privatrundfunk in Deutschland
Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung, Vol. 83
(2003)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
In einer demokratischen Gesellschaft kommt der Sicherung der Rundfunkfreiheit und der Meinungsvielfalt eine besondere Rolle zu. Dies gilt insbesondere für die Aufsicht über den Privatrundfunk. Diese Aufgabe nehmen in Deutschland die Landesmedienanstalten wahr. Beklagt wird, daß es in Deutschland nur in begrenzter Weise eine Diskussion über Regulierungsmöglichkeiten gebe (so z. B. Hoffmann-Riem, Regulierung unter Viel-Kanal-Bedingungen).Johannes Fechner will einen Beitrag zur Diskussion dieser wichtigen Zukunftsaufgabe leisten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die bestehende Aufsicht über den Rundfunk zukunftsfähig ist. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß die Landesmedienanstalten ihre Aufgaben nicht effektiv wahrnehmen. Darüber hinaus besteht ein erheblicher Einfluß der politischen Parteien. Aufgezeigt werden effektivere Regulierungsmodelle in anderen Staaten. Schließlich wird auf die Finanzierung der Landesmedienanstalten eingegangen, die erhebliche Mittel verbrauchen. Aufgrund der erkennbaren Defizite der bestehenden Aufsichtsstrukturen werden mögliche Alternativen dargestellt. Es erweist sich, daß eine einheitliche Aufsicht über Rundfunk und Telekommunikation durch eine zentrale Behörde die Meinungsvielfalt am effektivsten sichern kann.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung | 13 | ||
Kapitel 1: Rechtliche Grundlagen der Aufsicht über den Privatrundfunk in Deutschland | 15 | ||
I. Die Landesmedienanstalten in der deutschen Rundfunkordnung | 15 | ||
1. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes | 15 | ||
2. Die Anforderungen des Bundesverfassungsgerichtes an die Veranstaltung von Privatrundfunk | 16 | ||
3. Die verfassungsrechtlichen Anforderungen an die Aufsicht über den Privatrundfunk | 17 | ||
II. Die Landesmedienanstalten | 18 | ||
1. Rechtsgrundlagen der Aufsicht | 19 | ||
a) Grundgesetz | 19 | ||
b) Landesmediengesetze | 19 | ||
c) Rundfunkstaatsvertrag | 19 | ||
d) Europarecht | 20 | ||
2. Die Aufgaben der Landesmedienanstalten | 20 | ||
a) Die Zulassung | 21 | ||
aa) Zuständigkeiten | 21 | ||
bb) Besonderheiten einzelner Übertragungswege | 22 | ||
(1) Terrestrische Verbreitung | 22 | ||
(2) Kabelkanäle | 22 | ||
(3) Satellitenkanäle | 23 | ||
b) Die Vergabe der Übertragungskapazitäten | 23 | ||
aa) Die sog. Ausweisung der Übertragungskapazitäten | 23 | ||
bb) Die sog. Zuweisung der Übertragungskapazitäten | 23 | ||
cc) Must-carry-rules | 25 | ||
c) Laufende Programmkontrolle | 25 | ||
d) Konzentrationskontrolle | 25 | ||
3. Rechtsform | 26 | ||
4. Aufbau und Organe der Landesmedienanstalten | 26 | ||
a) Das Hauptorgan | 26 | ||
b) Das Exekutivorgan | 27 | ||
c) Finanzierung | 27 | ||
d) Aufsichtsmittel | 28 | ||
e) Aufsicht über die Landesmedienanstalten | 28 | ||
f) Gemeinsame Einrichtungen der Landesmedienanstalten | 28 | ||
Kapitel 2: Das Gebot der Staatsferne | 31 | ||
I. Verfassungsrechtliche Grundlagen des Gebotes der Staatsferne | 31 | ||
II. Fehlende Staatsferne der Landesmedienanstalten | 32 | ||
1. Finanzierung | 32 | ||
2. Zusammensetzung des Vorstandes | 33 | ||
3. Der Wahlmodus des Vorstandes | 34 | ||
a) Beispiel Baden-Württemberg | 34 | ||
b) Andere Landesmediengesetze | 35 | ||
4. Der Einfluß der Parteien | 35 | ||
5. Pluralistisch besetzte Gremien | 37 | ||
6. Die Wahl der Mitglieder der KEK | 38 | ||
III. Zwischenergebnis | 39 | ||
Kapitel 3: Die Effektivität der Aufsicht | 40 | ||
I. Das Gebot der Effektivität | 40 | ||
II. Die Aufsichtspraxis der Landesmedienanstalten | 41 | ||
1. Zersplitterung der Aufsicht | 41 | ||
a) Koordination der Landesmedienanstalten | 42 | ||
aa) Effektivität des Koordinationssystems der Landesmedienanstalten | 42 | ||
bb) Aufsicht über bundesweites Privatfernsehen | 44 | ||
cc) Die Gemeinsamen Stellen | 45 | ||
dd) Die Richtlinien der KDLM | 46 | ||
ee) Die Aufsichtspraxis der KDLM und der ALM | 47 | ||
ff) Unterschiedliche Gerichtsstände | 48 | ||
b) Der Standortwettbewerb | 48 | ||
2. Die Aufsichtsaufgaben im Verhältnis zur personellen Ausstattung | 51 | ||
3. Identifikation mit den Interessen der Privatveranstalter | 53 | ||
4. Die Aufsichtspraxis: Kooperatives Verwaltungshandeln der Landesmedienanstalten | 55 | ||
a) Kooperatives Verwaltungshandeln | 55 | ||
b) Selbstverständnis der Landesmedienanstalten | 55 | ||
c) Grenzen des kooperativen Verwaltungshandelns | 57 | ||
d) Die Effektivität des Verwaltungshandelns der Landesmedienanstalten | 57 | ||
aa) Zurückhaltung gegenüber den Veranstaltern | 57 | ||
bb) Kooperatives Verwaltungshandeln flexibler? | 59 | ||
cc) Fehlendes Drohpotential der Landesmedienanstalten | 59 | ||
dd) Vollzugsdefizite durch Duldung von Rechtsverstößen | 60 | ||
ee) Unzulässige Kooperationsformen | 61 | ||
ff) Rechtsschutzdefizite durch kooperatives Verwaltungshandeln | 62 | ||
gg) Verwaltungsrechtliche Grenzen des kooperativen Verwaltungshandelns | 62 | ||
e) Zwischenergebnis | 64 | ||
5. Fehlende Transparenz | 64 | ||
a) Das Transparenzgebot | 64 | ||
b) Fehlende Transparenz bei den Landesmedienanstalten | 64 | ||
c) Zwischenergebnis | 66 | ||
6. Die Besitzstandswahrung der Landesmedienanstalten | 66 | ||
7. Insbesondere: Die Effektivität der Konzentrationskontrolle | 66 | ||
a) Erfordernis der Konzentrationskontrolle | 67 | ||
b) Konzentrationstendenzen im Medienbereich | 67 | ||
c) Die KEK | 69 | ||
aa) Die Aufsichtspraxis der KEK | 69 | ||
bb) Zwischenergebnis | 70 | ||
8. Beispiel: „big brother“ | 71 | ||
III. Zwischenergebnis | 71 | ||
Kapitel 4: Globalisierung der Medienmärkte und technische Entwicklungen | 73 | ||
I. Globalisierung der Medienmärkte | 73 | ||
II. Technische Entwicklungen | 74 | ||
1. Neue Übertragungswege | 74 | ||
2. Globalisierung der Übertragungswege | 76 | ||
3. Neue Medien | 77 | ||
a) Konvergenz | 77 | ||
b) Zukünftige Aufgaben der Aufsicht über den Privatrundfunk | 78 | ||
aa) Internetinhalte | 78 | ||
bb) Mediendienste | 79 | ||
cc) Teledienste | 80 | ||
dd) Beispiel set-top-box | 80 | ||
ee) Navigationssysteme | 81 | ||
ff) multiplexing | 82 | ||
gg) Programmpakete | 83 | ||
hh) Zuständigkeit für Presse? | 83 | ||
III. Zwischenergebnis | 83 | ||
Kapitel 5: Die Zulässigkeit des Kabelbelegungsmonopoles der Landesmedienanstalten | 85 | ||
I. Das Kabelbelegungsmonopol der Landesmedienanstalten | 85 | ||
1. Grundsätze der Belegung der Kabelkanäle | 85 | ||
a) Analoge und digitale Verbreitung | 85 | ||
b) Must-carry-Regelungen | 86 | ||
2. Verfassungsmäßigkeit des Kabelbelegungsmonopoles | 86 | ||
a) Eingriff in die Informationsfreiheit der Kabelkunden (Art. 5 Abs. 1 S. 1 GG) | 86 | ||
b) Eingriff in Grundrechte der Kabelnetzbetreiber | 88 | ||
c) Eingriff in Grundrechte der Programmveranstalter | 89 | ||
d) Vereinbarkeit mit dem allgemeinen Gleichheitsgrundsatz (Art. 3 Abs. 1 GG) | 89 | ||
3. Zwischenergebnis | 90 | ||
II. Das Belegungsmonopol und EU-Recht | 90 | ||
1. Verstoß gegen die Dienstleistungsfreiheit (Art. 59 EUV)? | 90 | ||
2. Das Belegungsmonopol als unzulässiges Handelsmonopol (Art. 37 EUV)? | 92 | ||
3. Vereinbarkeit mit Art. 10 Abs. 1 EMRK | 93 | ||
III. Zwischenergebnis | 93 | ||
Kapitel 6: Die finanziellen und personellen Mittel der Landesmedienanstalten | 94 | ||
I. Die Finanzmittel der Landesmedienanstalten | 94 | ||
1. Die Einnahmequellen der Landesmedienanstalten | 94 | ||
2. Einnahmen und Ausgaben der Landesmedienanstalten | 95 | ||
a) Die Einnahmen der Landesmedienanstalten | 95 | ||
aa) Die Entwicklung der Einnahmen seit 1988 | 95 | ||
bb) Die Einnahmen im Einzelnen | 96 | ||
b) Die Ausgaben der Landesmedienanstalten | 97 | ||
aa) Ausgaben im Jahr 2000 | 97 | ||
bb) Die Ausgaben im Einzelnen | 98 | ||
c) Kritik an der Ausgabenpolitik der Landesmedienanstalten | 101 | ||
II. Die personelle Besetzung der Landesmedienanstalten | 101 | ||
1. Die Entwicklung seit 1985 | 102 | ||
2. Die Personalstruktur | 102 | ||
III. Zwischenergebnis | 104 | ||
Kapitel 7: Die deutsche Aufsicht über den Privatrundfunk im Vergleich | 105 | ||
I. Ausländische Rundfunkordnungen | 105 | ||
1. Großbritannien | 105 | ||
2. Frankreich | 107 | ||
3. USA | 108 | ||
4. Kanada | 110 | ||
5. Zwischenergebnis | 111 | ||
II. Die Rundfunkaufsicht im Vergleich zur Regulierung anderer Medienbereiche | 112 | ||
1. Regulierung der Printmedien | 112 | ||
2. Teledienste und Mediendienste | 114 | ||
3. Zusatzdienste | 115 | ||
III. Zwischenergebnis | 115 | ||
Kapitel 8: Alternativen zum bestehenden Modell der Aufsicht über den Privatrundfunk | 116 | ||
I. Selbstregulierung als Alternative? | 116 | ||
1. Begriff | 116 | ||
2. Marktregulierung als Alternative? | 117 | ||
3. Selbstkontrolle in Form der „regulierten Selbstregulierung“ | 117 | ||
a) Die bisherigen Erfahrungen mit der Selbstregulierung | 117 | ||
b) Das Modell der regulierten Selbstregulierung | 118 | ||
II. Fusion von Landesmedienanstalten | 119 | ||
III. Einrichtung einer zentralen Medienanstalt | 120 | ||
1. Notwendigkeit einer zentralen Medienaufsicht | 120 | ||
a) Der status quo | 120 | ||
b) Vorteile der zentralen Rundfunkaufsicht | 120 | ||
2. Rechtsgrundlage einer zentralen Aufsicht über den Privatrundfunk | 121 | ||
a) Vereinbarkeit mit dem Bundesstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 1 GG) | 122 | ||
b) Vereinbarkeit mit dem Demokratieprinzip (Art. 20 Abs. 2 S. 1 GG) | 123 | ||
c) Vereinbarkeit mit sonstigen Verfassungsgrundsätzen | 124 | ||
d) Integration der Landesmedienanstalten | 124 | ||
3. Zwischenergebnis | 124 | ||
IV. Gemeinsame Aufsichtsbehörde für Rundfunk und Telekommunikation | 124 | ||
1. Notwendigkeit der gemeinsamen Aufsicht | 124 | ||
2. Rechtliche Grundlage | 125 | ||
a) Verzicht des Bundes auf die Zuständigkeit für den Telekommunikationsbereich? | 126 | ||
b) Einrichtung einer Bund-/Länderanstalt | 126 | ||
aa) Vereinbarkeit mit dem Demokratieprinzip (Art. 20 Abs. 2 S. 1 GG) | 127 | ||
bb) Vereinbarkeit mit dem Bundesstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 1 GG) | 128 | ||
cc) Vereinbarkeit mit dem Verbot der Mischverwaltung | 128 | ||
(1) Änderung der Art. 91 a, 91 b GG | 129 | ||
(2) Änderung des Art. 87 f GG | 130 | ||
dd) Vereinbarkeit der vorgeschlagenen Änderungen des Art. 87 f GG mit Art. 79 Abs. 3 GG | 130 | ||
ee) Zwischenergebnis | 131 | ||
c) Einrichtung eines Kommunikationsrates | 131 | ||
d) Gemeinschaftskompetenz für Kommunikations- und Informationsdienste | 131 | ||
3. Wichtige Elemente der zukünftigen Medienaufsicht | 132 | ||
V. Einrichtung einer europäischen Medienanstalt? | 132 | ||
1. Die europäische Medienordnung | 132 | ||
2. Schaffung einer europäischen Medienanstalt? | 133 | ||
VI. Konzentrationskontrolle allein durch das Bundeskartellamt? | 134 | ||
1. Argumente für die alleinige Konzentrationskontrolle durch das Bundeskartellamt | 135 | ||
2. Argumente gegen die alleinige Zuständigkeit des Bundeskartellamtes | 135 | ||
3. Stellungnahme | 135 | ||
4. Zukünftige Konzentrationskontrolle | 137 | ||
VII. Zwischenergebnis | 137 | ||
Zusammenfassung | 139 | ||
Literaturverzeichnis | 144 | ||
Sachwortverzeichnis | 150 |