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Gugger, R. (1997). Preußische Werbungen in der Eidgenossenschaft im 18. Jahrhundert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48760-8
Gugger, Rudolf. Preußische Werbungen in der Eidgenossenschaft im 18. Jahrhundert. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48760-8
Gugger, R (1997): Preußische Werbungen in der Eidgenossenschaft im 18. Jahrhundert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48760-8

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Preußische Werbungen in der Eidgenossenschaft im 18. Jahrhundert

Gugger, Rudolf

Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Vol. 12

(1997)

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Abstract

Preußens Auslandwerbung und deren Gewicht auf dem eidgenössischen Söldnermarkt werden in der vorliegenden Arbeit erstmals umfassend behandelt. Im Zentrum stehen die Fragen, weshalb Berlin Werber in die Schweiz sandte, wieso ihre Gesuche bewilligt oder abgelehnt wurden, wer sich aus welchen Gründen für den Eintritt ins preußische Heer entschied.

Aus schweizerischer Perspektive war Preußen ein nicht-avouiertes (nicht an Soldverträge gebundenes) Dienstland, da es keine offiziellen eidgenössischen Hilfstruppen aufstellen ließ. Obwohl die Konkurrenz den Markt weitgehend kontrollierte, gelang es den preußischen Werbern, sich ab 1716 praktisch überall zu etablieren. Im Sinne einer Ergänzung des bestehenden Angebots wurden ihre Aktivitäten in reformierten und katholischen Kantonen kurz- oder mittelfristig unterstützt oder zumindest toleriert. Allerdings bewirkten Verstöße und die ausbleibende Entlassung von Schweizern häufig den Abbruch von Rekrutierungen. Wesentlich war die Opposition der avouierten Dienste: Ihr ist es zuzuschreiben, daß der eidgenössische Söldnermarkt Preußen nach 1756 weitgehend verschlossen blieb.

Der Schweizer entschied sich für den Dienst in Preußen aus zwei Hauptmotiven. Als Soldat lockte ihn das im Vergleich zur Konkurrenz überdurchschnittliche Handgeld. Als Offizier wählte er vorwiegend freie oder eidgenössisch geprägte Einheiten. Das insgesamt relativ geringe Echo ist vor allem auf die mangelnde bzw. fehlende Aufstellung und Avouierung von Schweizertruppen zurückzuführen. Hauptsächliches Zielpublikum der preußischen Agenten bildeten die Mannschaften der Gegner. Die Schweiz als Nachbar Frankreichs und Österreichs, als geopolitisches Mosaik im Zentrum Europas, war eine ideale Basis zur Abwerbung vieler Angehöriger fremder Heere, zur Übernahme zahlreicher Ausreißer. Die peripheren Gebiete Graubünden, Schaffhausen und besonders das im 18. Jahrhundert preußische Fürstentum Neuenburg zählten zu den für Berlin einträglichsten Werbeorten.

Preußens Platz im eidgenössischen Soldwesen war marginal, die Bedeutung der Schweiz als Werbeort jedoch kapital. Die Ergebnisse belegen nachhaltig die Bedeutung der Auslandwerbung für Preußens Ausbau von Staat und Heer am Ende des Ancien Regime.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 12
Abkürzungsverzeichnis 13
A. Einleitung 15
I. Gegenstand und Ziele der Arbeit 15
II. Quellen 18
III. Stand der Forschung 21
B. Preußen und die Schweiz 24
I. Das stehende Heer Preußens 24
1. Auslandwerbung 28
II. Schweizer Militärwesen 32
1. Milizen 33
2. Solddienst 35
III. Kontakte am Ende des 17. Jahrhunderts 39
1. Siedlungswanderung 39
2. Bündnisverhandlungen 41
3. Die Schweizer Leibgarde 43
C. Werber und Angeworbene 47
I. Werbeagenten 47
1. Statthalter und Diplomaten 47
a) Neuenburger Gouverneure 47
b) Preußische Diplomaten 51
2. Militärische Werber 53
a) Offiziere 54
b) Unteroffiziere und Soldaten 63
3. Ziviles Werbepersonal 65
II. Angeworbene 68
1. Schweizer 69
2. Ausländer 76
3. Ausreißer 79
D. Werbeplätze 84
I. Katholische Schweiz 84
1. Innerschweiz 84
2. Freiburg und Solothurn 87
3. Fürstabtei St. Gallen und Fürstbistum Basel 89
II. Reformiertes Mittelland 93
1. Bern 93
2. Zürich 97
3. Biel und St. Gallen 100
III. Peripherie 103
1. Basel 103
2. Schaffhausen 105
3. Graubünden 109
4. Neuenburg 113
IV. Diverse Werbeorte 121
1. Appenzell-Außerrhoden und Glarus 121
2. Wallis und Appenzell-Innerrhoden 122
3. Genf und Mülhausen 123
4. Gemeine Herrschaften 124
E. Gründe für Werbebewilligungen und -verbote 128
I. Erlaubte Werbungen 129
1. Paternalismus 129
a) Soldaten 129
b) Offiziere 131
2. Konfessionelle Beweggründe 133
3. Politische Gesichtspunkte 135
4. Materieller Vorteil 138
5. Soziale Motive 141
II. Werbeverbote 145
1. Verstöße 145
2. Dienstentlassungsproblematik 150
3. Vorrang der avouierten Dienste 158
4. Diverse Gründe 166
F. Motivation der Dienstnahme für Preußen 170
I. Das Handgeld der Soldaten 170
1. Festlegung der Handgelder 171
a) Anforderungen an den preußischen Rekruten 172
b) Handgeldtarife 173
2. Zahlungsmodalitäten 175
a) Zahlungsort 176
3. Entwicklung der Handgelder 178
a) Avouierte Dienste als Vergleich 181
4. Handgeld als Motiv der Dienstnahme 184
II. Eintritt der Offiziere 188
1. Wahl der Einheit 190
a) Freie Truppen 191
b) Reguläre Einheiten 198
2. Alternative zum avouierten Solddienst 200
a) Herkunft der Offiziere 200
b) Das Ende der avouierten Dienste 203
G. Auswirkungen der preußischen Werbungen 208
I. Einfluß auf Miliz, Institutionen und Werbepolitik 208
1. Institutionelle Ebene 208
a) Werbebehörden 208
b) Kompetenzverteilung 210
2. Werbebestimmungen 212
3. Kantonale Milizen 215
II. Diplomatische Ebene 220
1. Innereidgenössische Problematik 220
a) Fürstabtei und Stadt St. Gallen 220
b) Stein am Rhein und Zürich 224
2. Graubünden und Österreich 228
3. Neuenburgs Verhältnis zur Schweiz 234
a) Burgrechtsverträge 235
b) Die französische Allianz 239
H. Schlußfolgerungen 247
Anhang 254
I. Übersicht zu den preußischen Werbegesuchen in der Schweiz 254
II. Vorschlag zur Neugestaltung der Werbungen (1781) 263
III. Graubündens Antwort auf ein Werbegesuch von 1761 265
Quellen- und Literaturverzeichnis 266
Personenregister 294