Zur »Relativität der Rechtsbegriffe« in strafrechtlichen Tatbeständen
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Zur »Relativität der Rechtsbegriffe« in strafrechtlichen Tatbeständen
Schriften zum Strafrecht, Vol. 132
(2002)
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Abstract
Die Vielzahl der juristischen Auslegungsstreitigkeiten, in denen es darum geht, ob einem wortlautidentischen Begriff in verschiedenen Rechtsnormen notwendig dieselbe Bedeutung zukommen muß oder auch ein jeweils anderer Sinngehalt möglich oder geboten ist, zeigt auf, welche wichtige Rolle der Relativität der Rechtsbegriffe nicht nur in der alltäglichen Sprachverwendung, sondern gerade auch in der juristischen Fachsprache zukommt. Ziel der Arbeit ist es, neben der Darstellung der verschiedenen Erklärungsansätze zur "Relativität" die untrennbare Beziehung der "Relativität" zur Problematik des "Verhältnisses von Wort und Begriff" und zur "Zusammenhangsbedingtheit" und "Kontextbezogenheit" der Rechtsbegriffe aufzuzeigen.Nach Darlegungen zur allgemeinen Hermeneutik als notwendige Basis der juristischen Auslegung schließt die Autorin eine Untersuchung der juristischen Auslegungscanones an, in deren Rahmen der enge Zusammenhang zwischen der teleologischen Begriffsbildung, der "Relativität" und der "Einheit der Rechtsordnung" sowie die Problematik der "Wortlautgrenze" ausführlich erörtert wird. Unter Zugrundelegung des Vorranges des teleologischen Kontextfaktors, der die "Relativität der Rechtsbegriffe" als eine normzweckspezifische Bedeutungsverschiedenheit erscheinen läßt, folgt anhand einzelner, in verschiedenen Rechtsnormen des StGB und Nebenstrafgesetzen vorkommender Begriffe eine kritische Untersuchung zum Umgang der Rechtsprechung und -lehre mit dem Begriffsrelativismus.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
A. Allgemeiner Teil | 13 | ||
I. Die Lehre von der „Relativität der Rechtsbegriffe“ – Erklärungsansätze und Definitionen | 13 | ||
II. Die Beziehung der „Relativität der Rechtsbegriffe“ zu dem Problem des „Verhältnisses von Wort und Begriff“ | 35 | ||
1. Aufbau eines Zeichens aus Ausdrucks- und Inhaltsseite | 35 | ||
2. Bedeutung von „Wort“ und „Begriff“ | 42 | ||
a) Sinngehalt der Ausdrücke „Wort“ und „Begriff“ | 42 | ||
b) Die Lehre vom sogenannten „Zeichendreieck der Semiotik“ und die Theorie von der „Intension und Extension“ | 50 | ||
c) Die Lehre vom „Begriffskern und Begriffshof“ | 54 | ||
d) Nebensinn und Gefühlswert eines Wortes | 61 | ||
III. Die Beziehung der „Relativität der Rechtsbegriffe“ zu dem Problem der „Zusammenhangsbedingtheit“ und „Kontextbezogenheit“ der Rechtsbegriffe | 64 | ||
1. Abhängigkeit eines Rechtsbegriffs vom übergeordneten Kontext | 64 | ||
2. Verhältnis der Lehre von der „Zusammenhangsbedingtheit“ der Rechtsbegriffe zu der Lehre vom „hermeneutischen Zirkel“ und dem „Vorverständnis“ | 87 | ||
3. Der „Kontext im weitesten Sinne“ als Zusammenfassung verschiedener „Kontexte im engeren Sinne“ und deren Wechselbezüglichkeit zu den Interpretations-„Methoden“ | 95 | ||
IV. Die allgemeine Hermeneutik als Ausgangsbasis der juristischen Auslegung | 105 | ||
V. Die juristische Auslegung und ihre Auslegungscanones | 117 | ||
1. Grammatikalische Auslegung | 117 | ||
2. Systematische Auslegung | 121 | ||
3. Historische Auslegung | 126 | ||
4. Teleologische Auslegung | 133 | ||
a) Die Zweck- und Wertinterpretation im Recht | 133 | ||
b) Die spezielle Ausprägung des Zweck-Gedankens im Strafrecht | 145 | ||
c) Der Zusammenhang zwischen der „teleologischen Begriffsbildung“, der „Relativität der Rechtsbegriffe“ und der „Einheit der Rechtsordnung“ | 153 | ||
5. Das Verhältnis der Auslegungscanones zueinander | 161 | ||
a) Bestehen eines Rangverhältnisses zwischen den Auslegungscanones | 161 | ||
b) Das „subjektive“ Element als irrationaler Auslegungsfaktor | 170 | ||
6. Grenzen der juristischen Auslegung: Wortlautgrenze und strafrechtliches Analogieverbot | 174 | ||
B. Besonderer Teil | 190 | ||
I. Zu dem Begriff „Gemeinschaftlich“ in §§ 176a Abs. 1 Nr. 2, 177 Abs. 2 Nr. 2, 179 Abs. 4 Nr. 2, 224 Abs. 1 Nr. 4 StGB n.F. und § 25 Abs. 2 StGB | 190 | ||
II. Zu dem Begriff „Wegnahme“ in §§ 242, 289, 168, 274 Abs. 1 Nr. 3 StGB, § 17 Abs. 2 Nr. 1c UWG | 211 | ||
1. „Wegnahme“ im Sinne des § 242 StGB | 212 | ||
2. „Wegnahme“ im Sinne des § 289 StGB | 214 | ||
3. „Wegnahme“ im Sinne des § 168 StGB | 233 | ||
4. „Wegnahme“ im Sinne des § 274 Abs. 1 Nr. 3 StGB | 236 | ||
5. „Wegnahme“ im Sinne des § 17 Abs. 2 Nr. 1c UWG | 237 | ||
III. Zu dem Begriff „Ingebrauchnahme“ in § 248b StGB und § 290 StGB | 239 | ||
1. „Ingebrauchnahme“ im Sinne des § 290 StGB | 239 | ||
2. „Ingebrauchnahme“ im Sinn des § 248 b StGB | 242 | ||
IV. Zu dem Begriff „Bestimmen“ in §§ 26, 174 Abs. 2 Nr. 2, 176 Abs. 2, 3 Nr. 2, 179 Abs. 2, 180 Abs. 2, 3, 180b Abs. 1, 2 Nr. 2, 181 Abs. 1 Nr. 1, 216 Abs. 1 StGB, 30a Abs. 2 Nr. 1 BtMG | 261 | ||
V. Zu dem Begriff „Waffe“ in §§ 113 II 2 Nr. 1, 121 III 2 Nr. 2, 125 a 2 Nr. 2, 177 III Nr. 1, 177 IV Nr. 1, 224 I Nr. 2, 244 I Nr. 1a, 250 I Nr. 1a, 250 II Nr. 1, 2 und dem Begriff „gefährliches Werkzeug“ in §§ 177 III Nr. 1, 177 IV Nr. 1, 224 I Nr. 2, 244 I Nr. 1a, 250 I Nr. 1a, 250 II Nr. 1 StGB | 276 | ||
1. „Waffe“ und „gefährliches Werkzeug“ im Sinne des § 224 I Nr. 2 StGB n. F. | 278 | ||
2. „Waffe“ im Sinne der §§ 113 II S. 2 Nr. 1, 121 III S. 2 Nr. 2, 125 a S. 2 Nr. 2 StGB | 282 | ||
3. „Waffe“ und „gefährliches Werkzeug“ im Sinne der §§ 177 III Nr. 1, IV Nr. 1 StGB n.F., 244 I Nr. 1a StGB n.F., 250 I Nr. 1a, II Nr. 1, 2 StGB n. F. | 284 | ||
C. Zusammenfassung | 321 | ||
Literaturverzeichnis | 326 | ||
Sachwortverzeichnis | 338 |