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Beyer, T. (1998). Rechtsnormanerkennung im Binnenmarkt. Zur Interpretation von Art. 100 b des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft im Spannungsfeld von Äquivalenzgrundsatz, Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes und mitgliedstaatlicher Regelungskompetenz. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49015-8
Beyer, Thomas C. W.. Rechtsnormanerkennung im Binnenmarkt: Zur Interpretation von Art. 100 b des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft im Spannungsfeld von Äquivalenzgrundsatz, Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes und mitgliedstaatlicher Regelungskompetenz. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49015-8
Beyer, T (1998): Rechtsnormanerkennung im Binnenmarkt: Zur Interpretation von Art. 100 b des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft im Spannungsfeld von Äquivalenzgrundsatz, Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes und mitgliedstaatlicher Regelungskompetenz, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49015-8

Format

Rechtsnormanerkennung im Binnenmarkt

Zur Interpretation von Art. 100 b des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft im Spannungsfeld von Äquivalenzgrundsatz, Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes und mitgliedstaatlicher Regelungskompetenz

Beyer, Thomas C. W.

Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 9

(1998)

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Abstract

Art. 100 b EG-Vertrag ermächtigt den Rat, die Mitgliedstaaten zu einer Anerkennung von Rechts- und Verwaltungsvorschriften anderer Gemeinschaftsstaaten zu verpflichten. Wie kaum eine Bestimmung des Gemeinschaftsrechts hat die Vorschrift der Wissenschaft Rätsel aufgegeben.

In der vorliegenden Abhandlung klärt Beyer die dogmatischen Strukturen des Verfahrens der Rechtsnormanerkennung. Sie erweist einen kollisionsrechtlichen, auf ein formales Anerkennungsprinzip gerichteten Normgehalt. Art. 100 b EGV gewinnt Eigenständigkeit sowohl im Hinblick auf das in den vertraglichen Grundfreiheiten begründete Gebot der Anerkennung gleichwertiger mitgliedstaatlicher Bestimmungen (Äquivalenzgrundsatz) als auch die Befugnisnormen der Rechtsangleichung. Gemäß dem Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes, das als allgemeiner Rechtsgrundsatz des Gemeinschaftsrechts nachgewiesen wird, zeigen sich die schutzwürdigen Interessen der Mitgliedstaaten gewahrt. Über die Interpretation bloßer Rechtstechnik hinaus hebt der Autor in der Untersuchung den Modellcharakter der Rechtsnormanerkennung im Binnenmarkt für eine vielfaltsorientierte Neugestaltung der europäischen Integrationsordnung hervor. Dabei wird deutlich, welche Chance die Zurückweisung des Verfahrens nach Art. 100 b EGV durch die Praxis gerade in integrationspolitischer Hinsicht vergibt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
Einführung 23
Erster Teil: Zur Anerkennung mitgliedstaatlicher Rechtsakte im Europäischen Gemeinschaftsrecht 25
§ 1 Begriff und Gegenstand der Anerkennung 25
§ 2 Das Anerkennungsprinzip als Instrument gemeinschaftsweiten Freiverkehrs 28
I. Verwirklichung des Herkunftslandprinzips 28
II. Anerkennung und Rechtsangleichung als komplementäre Instrumente 30
III. Die Reichweite des Anerkennungsprinzips 34
§ 3 Rechtsgrundlagen der Anerkennung nach dem Recht der EG 44
I. Problemstellung 44
II. Fehlen eines generellen Anerkennungsgebots 46
III. Die vertraglichen Ausprägungen des Anerkennungsmodells im Überblick 49
IV. Art. 220 EGV 50
V. Art. 57 I EGV 51
VI. Das primärrechtliche Anerkennungsgebot der Grundfreiheiten 55
1. Der Äquivalenzgrundsatz der Rechtsprechung des EuGH zum freien Warenverkehr 55
2. Die weiteren Grundfreiheiten 67
3. Die Instrumentalisierung des Äquivalenzgrundsatzes in der “Neuen Strategie” des Rates und der Kommission auf dem Gebiet der Rechtsangleichung 73
VII. Harmonisierungskompetenzen als Rechtsgrundlagen der Anerkennung? 80
VIII. Zwischenergebnis 93
Zweiter Teil: Das Anwendungsfeld des Anerkennungsverfahrens 94
§ 1 Die tatbestandlichen Voraussetzungen des Art. 100 b EGV 94
I. Tatbestandsverknüpfung von Art. 100 b EGV und Art. 100 a EGV 94
II. Beschränkung der Anwendung des Art. 100 b EGV auf Rechtsnormen 94
III. Nichtvorliegen einer Rechtsangleichung nach Art. 100 a EGV 96
1. Negative Tatbestandsvoraussetzung des Art. 100 b EGV 96
2. Das Verhältnis des Art. 100 b EGV zu Art. 100 a EGV 97
§ 2 Der Anwendungsbereich des Art. 100 a EGV 103
I. Tatbestandsvoraussetzung des Art. 100 b EGV 103
II. Systematik 103
1. Binnenmarktfinalität 103
2. Bereichsausnahmen 116
3. Subsidiarität 118
III. Die Stellung des Art. 100 a EGV im Rahmen des Instrumentariums der Gemeinschaft zur Verwirklichung des Binnenmarktes 119
1. Der freie Warenverkehr als Regelungsmaterie des Art. 100 a EGV 119
2. Abgrenzung von Art. 100 a EGV zu konkurrierenden Kompetenzgrundlagen 123
a) Zum Problem der Wahl der Rechtsgrundlage 123
b) Art. 130 s EGV 129
c) Art. 118 a EGV 137
3. Die Anwendung des Art. 100 a EGV im Verhältnis zum Verbot der Beschränkung des Warenverkehrs gemäß Art. 30 EGV 139
IV. Zwischenergebnis 147
V. Erste Folgerungen bezüglich des Anwendungsbereichs von Art. 100 b EGV 148
§ 3 Die “Gleichwertigkeit” mitgliedstaatlicher Vorschriften i.S.v. Art. 100 b EGV 153
I. Problemstellung 153
1. Einleitung 153
2. Der Äquivalenzgrundsatz der Rechtsprechung des EuGH zum freien Warenverkehr nach der Einheitlichen Europäischen Akte 154
3. Folgerungen für die Anwendung des Art. 100 b EGV 155
a) Restriktive Interpretation 155
b) Extensive Interpretation 158
II. Grundlagen einer extensiven Interpretation des Art. 100 b EGV 160
1. Entstehungsgeschichte 160
2. Systematische Erwägungen 163
3. Die Ratio des Anerkennungsverfahrens 167
III. Schlußfolgerungen 168
IV. Formalität des Anerkennungsprinzips und materiales “Untermaßverbot” als Widerspruch? 171
§ 4 Die Grenzen der Anwendbarkeit des Art. 100 b EGV 173
I. Zum Problem des Schutzes mitgliedstaatlicher Regelungsinteressen im Rahmen des Anerkennungsverfahrens 173
II. Lösungsvorschläge 173
1. Strukturelle Einschränkung des Art. 100 b EGV 173
2. Ausnahmebereiche 174
3. Schutz der mitgliedstaatlichen Belange anhand der Abweichungsbefugnis des Art. 100 b II EGV i. V. m. Art. 100 a IV EGV 175
4. Einhaltung eines hohen Schutzniveaus durch die Kommission entsprechend Art. 100 a III EGV 176
a) Anwendbarkeit im Rahmen von Art. 100 b EGV 176
b) Wirkungen 177
c) Justitiabilität 180
III. Schrankenziehung durch das Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes 181
1. Gemeinschaftsverfassungsrechtliche Vorüberlegung 181
2. Das Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes als allgemeiner Rechtsgrundsatz des Gemeinschaftsrechts 183
a) Rechtsgedankliche Herleitung anhand der Gebotsnormen des Vertrages für die Binnenmarktgesetzgebung 183
aa) Art. 7 a II EGV i. V. m. Art. 2 EGV 183
bb) Art. 118 a I, 2. Hs. EGV 185
cc) Art. 130 r II S. 2 EWGV/Art. 130 r II UAbs. 1 S. 3 EGV 187
dd) Art. 100 a III EGV 190
ee) Art. 129 I UAbs. 3 EGV, Art. 129 a I lit. a) EGV 192
ff) Ergebnis 193
b) Das Prinzip des gemeinschaftsrechtlichen Mindestrechtsgüterschutzes als Ausdruck einer Gemeinwohlbindung der Marktöffnung im Wege des Binnenmarktprogramms 194
3. Auswirkungen in bezug auf die Anwendung des Art. 100 b EGV 196
4. Die Durchsetzung des Prinzips im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens der Gemeinschaft 198
a) Verfahrensmäßige Gewährleistung 198
b) Gerichtliche Überprüfbarkeit 199
IV. Grenzfragen der Anwendbarkeit des Art. 100 b EGV 199
1. Fehlen “anzuerkennender” Vorschriften 199
2. Vollzugsdefizite bei bestehenden Vorschriften 203
Dritter Teil: Die Durchführung des Anerkennungsverfahrens 208
§ 1 Der Verfahrensgang bis zur Beschlußfassung durch den Rat 208
I. Die Inventarisierung der mitgliedstaatlichen Vorschriften durch die Kommission gemäß Art. 100 b I UAbs. 1 EGV 208
1. Erfassung der mitgliedstaatlichen Vorschriften 208
2. Rechtswirkungen der Inventarisierung 213
II. Gesetzgebungsvorschlag der Kommission 216
1. Initiativrecht der Kommission 216
2. Ausarbeitung des Vorschlags 217
a) Bestimmung des Anerkennungsverbundes 217
b) Zum Problem der Berücksichtigung des Art. 7 c EGV (Art. 8 c EWGV) 219
aa) Anwendbarkeit im Rahmen von Art. 100 b EGV 219
bb) Mitgliedstaatliche Interessenlage 220
cc) Folgerungen im Hinblick auf die Festlegung des Anerkennungsverbundes 225
dd) Revisionsklauselverfahren 226
III. Terminliche Vorgaben für das Tätigwerden der Kommission 227
IV. Der weitere Verfahrensgang 228
§ 2 Prämissen der Beschlußfassung des Rates nach Art. 100 b I UAbs. 2 EGV 232
I. Die obligatorische Dimension 232
II. Die fakultative Dimension 234
III. Die zeitliche Dimension 235
1. Eintritt der Anwendbarkeit des Art. 100 b EGV 235
2. Fortgeltung der Ermächtigungsgrundlage des Art. 100 b EGV über den 31. Dezember 1992 hinaus 235
IV. Die Dimension der Entscheidungsfindung 239
1. Beschlußfassung des Rates mit qualifizierter Mehrheit 239
2. Zum Problem einer Anwendbarkeit der sog. “Luxemburger Vereinbarung” 241
§ 3 Der Beschluß des Rates zur Anerkennungsverpflichtung der Mitgliedstaaten gemäß Art. 100 b I UAbs. 2 EGV 248
I. Umfang der Regelungsbefugnis 248
II. Inhaltliche Kriterien des Anerkennungsbeschlusses 249
1. Festlegung der Anerkennungsverhältnisse 249
a) Differenzierung der Anerkennungsverpflichtung nach der Schutzgutgewährleistung der mitgliedstaatlichen Regelungen 249
b) Struktur des Anerkennungssystems nach Art. 100 b EGV 251
2. Ausspruch der Anerkennungsverpflichtung 252
a) “Qualifizierter” Anerkennungsbeschluß 252
b) “Schlichter” Anerkennungsbeschluß 253
3. Methode der Anerkennung 256
4. Zur Problematik einer Einbeziehung von Schutzklauseln in den Anerkennungsbeschluß entsprechend Art. 100 a V EGV 257
a) Problemstellung 257
b) Zielsetzung des Schutzklauselverfahrens 257
c) Nichtanwendbarkeit bei Art. 100 b EGV 259
III. Wahl der Rechtsform 260
1. Wahlfreiheit des Gemeinschaftsgesetzgebers 260
2. Die Entscheidung gemäß Art. 189 IV EGV als Rechtsform des Beschlusses nach Art. 100 b I UAbs. 2 EGV 263
Vierter Teil: Die Wirkungen des Anerkennungsbeschlusses 266
§ 1 Die Anerkennungsverpflichtung der Mitgliedstaaten 266
I. Inhalt 266
II. Vollzug im Rahmen der mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen 267
1. Ausführungsgesetzgebung 267
2. Unmittelbare Anwendbarkeit der Anerkennungsentscheidung 269
III. Reichweite 272
1. Einbeziehung von Drittlandswaren im Freiverkehr der Mitgliedstaaten in die Anerkennungswirkung 272
2. Zur Problematik einer “optionellen” Wirkung der Anerkennung nach Art. 100 b EGV 274
IV. Konkurrenzverhältnis zu Art. 30 EGV 280
§ 2 Einschränkung der Dispositionsfreiheit der Gesetzgeber der Mitgliedstaaten über im Anerkennungsverbund befindliche nationale Rechtsnormen? 282
I. Problemstellung 282
II. Die “Sperrwirkung” gemeinschaftlicher Rechtsangleichungsmaßnahmen für die Ausübung mitgliedstaatlicher Regelungskompetenz 282
1. Grundlagen 282
2. Reichweite 285
III. Folgerungen für die Zulässigkeit einer nationalen Änderungsgesetzgebung hinsichtlich der Vorschriften des Anerkennungsverbundes 287
1. Anwendbarkeit der Grundsätze einer “Sperrwirkung” gemeinschaftlicher Rechtssetzungsmaßnahmen auf das Verfahren des Art. 100 b EGV 287
2. Umfang der Bindung des nationalen Gesetzgebers 290
IV. Ergebnis 292
§ 3 Die Befugnis der Mitgliedstaaten zur Anwendung nationaler Bestimmungen trotz Vorliegens eines Anerkennungsbeschlusses 294
I. Einleitung 294
II. Der Regelungsgehalt des Art. 100 b II EGV i. V. m. Art. 100 a IV EGV. 295
1. Die Abweichungsbefugnis der Mitgliedstaaten von Harmonisierungsmaßnahmen der Gemeinschaft nach Art. 100 a IV EGV 295
2. Art. 100 b II EGV i. V. m. Art. 100 a IV EGV als Grundlage einer Gesetzgebung der Mitgliedstaaten zur Schutzverstärkung? 298
3. Die Aufhebung der Anerkennungsverpflichtung der Mitgliedstaaten als Regelungsziel des Art. 100 b II EGV i. V. m. Art. 100 a IV EGV 299
III. Umfang der mitgliedstaatlichen Anwendungsbefugnis 300
IV. Modifizierung der durch den Anerkennungsbeschluß begründeten Bindungen der Mitgliedstaaten 302
1. Die sachlichen Voraussetzungen der mitgliedstaatlichen Freistellung von den Wirkungen eines Anerkennungsbeschlusses 302
2. Insbesondere die “Erforderlichkeit” einer Anwendung einzelstaatlicher Bestimmungen 306
a) Im Rahmen des Rechtsangleichungsverfahrens gemäß Art. 100 a EGV 306
b) Im Rahmen des Anerkennungsverfahrens gemäß Art. 100 b EGV 307
3. Nachträgliche Differenzierung der Anerkennungsverpflichtungen 308
4. Folgerungen für die “entsprechende Anwendung” des Art. 100 a IV EGV im Rahmen des Anerkennungsverfahrens 309
V. Das Bestätigungsverfahren vor der Kommission gemäß Art. 100 a IV UAbs. 2 EGV 315
1. Notifizierung durch den Mitgliedstaat 315
2. Maßstab der Überprüfung durch die Kommission 316
3. Wirkung der Entscheidung der Kommission 317
VI. Die Befassung des Gerichtshofs 321
Fünfter Teil: Die Bewertung des Anerkennungsverfahrens 324
Sechster Teil: Zusammenfassung 342
Literaturverzeichnis 350
Sachwortverzeichnis 390