Menu Expand

Cite BOOK

Style

Hilgers, A. (1997). Artefakt und empirische Sozialforschung. Genese und Analyse der Kritik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48279-5
Hilgers, Andrea. Artefakt und empirische Sozialforschung: Genese und Analyse der Kritik. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48279-5
Hilgers, A (1997): Artefakt und empirische Sozialforschung: Genese und Analyse der Kritik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48279-5

Format

Artefakt und empirische Sozialforschung

Genese und Analyse der Kritik

Hilgers, Andrea

Sozialökonomische Studientexte, Vol. 34

(1997)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Artefaktforschung beschäftigt sich mit dem existentiellen Problem, inwieweit die Ergebnisse empirischer Sozialforschung die gültige Widerspiegelung sozialer Realität darstellen. Ohne diese Gewißheit ist die soziologische Methode in Gefahr. Die vorliegende Arbeit reflektiert die »Herkunft« der Artefaktforschung und analysiert die Bestandteile des Fehlerbewußtseins und seiner Verarbeitungswege. Sie erstreckt sich über den Zeitraum vom Beginn der modernen empirischen Sozialforschung (ca. 1870) bis hin zu den jüngsten Entwicklungen.

Die Arbeit gliedert sich nach der Einleitung in vier Hauptteile. Der zweite Teil klärt die »Problemgenese der Artefaktforschung in ihren wissenschaftsinternen und externen Bezügen« in drei Zeitabschnitten, der dritte liefert die »Analyse der Verarbeitung der Artefaktforschung«, der vierte bestimmt die Lage typischer »Artefakte im Auseinandersetzungsraum », der fünfte Teil faßt die Ergebnisse der Arbeit pointiert zusammen als »Der Beitrag der Artefaktforschung zur Kritik der empirischen Sozialforschung«.

Die problemgenetische Reflektion erhellt die unterschiedliche Perzeption des Fehlerproblems: Des einen Fehler sind des anderen Gültigkeitsquelle, des einen Wahrheit ist des anderen Fehler. Daher kann die Artefaktforschung ihre Wirksamkeit nur bei Reflexion auf diese unterschiedlichen hintergrundtheoretischen Haltungen entfalten.

Bei der Analyse der Verarbeitungswege der Artefaktforschung (dritter und vierter Hauptteil) wird dieser bis in die jeweils akzeptierten Artefakt-Definitionen unterscheidbaren Haltung nachgespürt. So lassen sich insgesamt drei hintergrundtheoretischunterscheidbare Strategien der Vermeidung von Artefakten identifizieren: Kontrolle, Umgehen und Akzeptanz. Das positive Ergebnis der Anreicherungsdiskussion der 80er Jahre ist, daß sich die hinter der unterschiedlichen Verarbeitung stehende paradigmatische Konfrontation in vieler Hinsicht selbst als ein Artefakt herausstellt. Denn, durch Anwendung der fehlerkritischen Diskussion auf die Forschungspraxis wird deutlich, daß ein Verfahrenswechsel alleine nicht für weniger Fehler bürgt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 7
1. Einleitung 9
2. Problemgenese der Artefaktforschung in ihren wissenschaftsinternen und -externen Bezügen 15
2.1 Unzufriedenheit mit der neuen Wissenschaft vom Sozialen 20
2.1.1 Frühe Auseinandersetzungen um die Qualität von empirischer Sozialforschung 22
2.1.1.1 Kontroversen 24
2.1.1.2 Allgemeine Methodenreflexion 34
2.1.1.3 Methodenkritik 45
2.1.2 Frühe äußere Ansprüche an empirische Sozialforschung 49
2.1.2.1 Allgemeine gesellschaftspolitische Motivation 51
2.1.2.2 Gruppeninteressen und Methodenauswahl 53
2.1.2.3 Politische Kritik 57
2.1.3 Das Fehlerbewußtsein im “Verein für Sozialpolitik” als Vorläufer eines Begriffs von Forschungs-Artefakten 60
2.1.4 Erste Ansätze zu systematischer Fehlererkennung außerhalb des “Vereins für Sozialpolitik” 66
2.2 Wissenschaftstheoretische Verunsicherung der empirischen Sozialforschung 69
2.2.1 Institutionalisierung und der Streit um die Wissenssoziologie 70
2.2.1.1 Die Institute und ihr Selbstverständnis 72
2.2.1.2 Die Wissenssoziologische Verunsicherung 80
2.2.2 Politisierung methodologischer Überlegungen 85
2.2.3 Methodologische Konfundierung der Fehlerforschung 89
2.3 Entwickelte Differenzen innerhalb fehlerkritischer Haltungen 94
2.3.1 Paradigmatische Differenzen und ihre fehlerkritische Relevanz 96
2.3.1.1 Frankfurter Denkfiguren 97
2.3.1.2 Kölner Denkfiguren 102
2.3.1.3 Der Positivismusstreit 107
2.3.2 Fehler durch oder ohne Bezug zur Praxis? 109
2.3.3 Artefakte – Fehlerbestimmungen der entwickelten Artefaktforschung 113
3. Analyse der Verarbeitung der Artefaktforschung 123
3.1 Unterschiedliche Verarbeitungswege von Artefaktforschung 124
3.1.1 Klassische Verarbeitung der Artefaktforschung 124
3.1.2 Artefaktforschung als Beschleuniger eines Paradigmenwechsels 136
3.2 Strategien der Vermeidung von Artefakten als Grenzen des Beitrags der Artefaktforschung 143
4. Artefakte im Auseinandersetzungsraum 152
4.1 Artefakte an Knotenpunkten des empirischen Forschungsprozesses 152
4.1.1 Artefakte im internen und externen Fehlerkreis – graphische Darstellung 153
4.1.2 Bewertung der unterschiedlichen Strategien in den relevanten Entscheidungsräumen 174
4.1.3 Der gesellschaftstheoretische Rest 182
4.2 Auf der Suche nach der vierten Strategie 186
5. Der Beitrag der Artefaktforschung zur Kritik der empirischen Sozialforschung 188
5.1 Artefaktforschung vor dem Hintergrund der genetischen Bezüge 188
5.2 Artefaktforschung vor dem Hintergrund der analytischen Bezüge 190
5.3 Die vierte Strategie: Konvergente Problemlösungsansätze 192
5.4 Fazit: Der unabgeschlossene Beitrag der Artefaktforschung zur Kritik der empirischen Sozialforschung 200
Literaturverzeichnis 205