Stickstoffausgasungen aus der Agrarproduktion als Umweltproblem
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Stickstoffausgasungen aus der Agrarproduktion als Umweltproblem
Veröffentlichungen des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz, Vol. 53
(1997)
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Abstract
Seit Beginn der 90er Jahre ist entdeckt, daß die Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft außer für die Umweltmedien Wasser und Boden vor allem durch Ausgasungen von Lachgas (N2O) und Ammoniak (NH3) eine erhebliche Umweltbelastung darstellt. Es ist speziell aufgezeigt, wie weit die Emissionen für diese beiden Gase abzusenken sind, damit ökologisch bedenkliche Folgewirkungen vermieden werden.Für den Bereich der Lachgasemissionen sind als wesentliche Lösungsvorschläge eine gezielt verbesserte landwirtschaftliche Beratungspraxis und eine Verteuerung des mineralischen Stickstoffdüngers über eine Abgabe - allerdings kombiniert mit Pro-Hektar-Rückerstattungen des Aufkommens an die Landwirte - dargestellt. Für den Bereich der Ammoniakemissionen sind Vorschriften empfohlen, mit denen vor allem eine hinreichend breite und möglichst gleichmäßige Verteilung der Dungmengen über die landwirtschaftliche Nutzfläche erreicht wird. So ist die Tierhaltung nur dann möglich, wenn für den mit der Tierproduktion als Kuppelprodukt anfallenden Wirtschaftsdünger ausreichende Ausbringungsflächen zur Verfügung stehen oder andere umweltunbedenkliche Entsorgungswege gewählt werden. Durch den letzten Aspekt ist eine starke - und ökonomisch vorteilhafte - Flexibilisierung der flächenbezogenen Tierhöchstgrenzen für die einzelnen Landwirte möglich (Einsatz umweltökonomisch prinzipiell zu befürwortender Kompensationsregelungen).Insgesamt sind durch die empfohlenen Maßnahmen Umweltschäden, die durch die Ausgasung von Stickstoff in der Landwirtschaft entstehen, so weit beseitigt, daß bedenkliche Emissionsgrenzwerte nicht überschritten werden (Verwirklichung der ökologischen Effektivität). Außerdem sichern die vorgeschlagenen Instrumente, daß die ökologischen Ziele mit den volkswirtschaftlich geringsten Kosten bei der Verringerung der gasförmigen Stickstoffemissionen erreicht werden (Verwirklichung von ökonomischer Effizienz im statischen und dynamischen Sinn). Eine dringend zu überwindende Schwierigkeit liegt außerdem darin, die für den Umweltschutz notwendigen Lösungen politisch möglichst schnell durchzusetzen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | V | ||
Inhaltsverzeichnis | VII | ||
Tabellenverzeichnis | XIV | ||
Abbildungsverzeichnis | XVI | ||
Anhangverzeichnis | XVIII | ||
Abkürzungsverzeichnis | XIX | ||
Verzeichnis chemischer Formeln und Maßeinheiten | XXIV | ||
Teil A: Einführung und Problemlage | 1 | ||
1. Untersuchungsziel und Vorgehensweise | 1 | ||
2. Analyse agrarer Schadstoffemissionen | 7 | ||
2.1 Charakterisierung maßgeblicher Stoffe und deren Umweltproblematik | 7 | ||
2.1.1 Landwirtschaftliche Schadstoffbelastungen im Überblick | 7 | ||
2.1.2 Vertiefte Analyse ausgewählter Schadstoffe | 10 | ||
2.1.2.1 Methan | 10 | ||
2.1.2.2 Kohlendioxid | 17 | ||
2.1.2.3 Phosphat | 19 | ||
2.1.2.4 Pflanzenschutzmittel | 22 | ||
2.1.2.5 Schwermetalle | 28 | ||
2.1.3 Stickstoff als besondere Umweltbelastung | 31 | ||
2.1.3.1 Stickstoffkreislauf, Düngerentwicklung und Stickstoffbilanz | 31 | ||
2.1.3.2 Stickstoffbelastete Umweltbereiche einschließlich möglicher Rückwirkungen auf die belebte Natur | 48 | ||
2.1.3.2.1 Grund- und Oberflächenwasserbelastung | 48 | ||
2.1.3.2.2 Bodenbelastung | 58 | ||
2.1.3.2.3 Atmosphärische Stickstoffbelastungen | 62 | ||
2.2 Gesamtbeurteilung agrarer Umweltgefährdungspotentiale | 93 | ||
2.3 Zum Ausmaß der erforderlichen Emissionsreduktion | 98 | ||
2.3.1 Handlungsbedarf für eine Agrar-Umweltpolitik zur Verringerung gasförmiger Stickstoffemissionen | 98 | ||
2.3.2 Ableitung spezifischer umweltpolitischer Ziele für Lachgas- und Ammoniakemissionen | 107 | ||
2.3.2.1 Emissionsspezifische Besonderheiten von Ammoniak und Lachgas | 107 | ||
2.3.2.2 Abbau von Stickstoffbilanzüberschüssen als ursachenadäquate Politik zur Reduktion von Lachgas- und Ammoniakausgasungen | 113 | ||
2.3.2.3 Lachgasemissionen | 115 | ||
2.3.2.3.1 Bestimmung des notwendigen Reduktionsvolumens | 115 | ||
2.3.2.3.2 Konkretisierung von Zielwerten für die Regelgrößen | 117 | ||
2.3.2.4 Ammoniakemissionen | 121 | ||
2.3.2.4.1 Bestimmung des notwendigen Reduktionsvolumens | 121 | ||
2.3.2.4.2 Konkretisierung von Zielwerten für die Regelgrößen | 122 | ||
Teil B: Notwendigkeit, Anforderungen und Instrumentarium einer Umweltpolitik | 126 | ||
1. Spezielle Umweltpolitik zur Korrektur reiner Marktergebnisse | 126 | ||
1.1 Umweltproblematik | 126 | ||
1.2 Ökonomische Ursachen ökologischer Fehlentwicklungen | 129 | ||
1.2.1 Grundlegende Bemerkungen | 129 | ||
1.2.2 Die Umwelt als öffentliches Gut | 131 | ||
1.2.3 Zur Theorie externer Effekte | 134 | ||
1.3 Konsequenzen der Fehlallokation im Umweltbereich | 135 | ||
2. Beurteilungskriterien umweltschutzpolitischer Instrumente | 141 | ||
2.1 Erstellen eines Kriterienkataloges | 141 | ||
2.2 Ökologische Effektivität | 143 | ||
2.3 Ökonomische Effizienz | 144 | ||
2.4 Gesellschaftliche Akzeptanz | 146 | ||
2.5 Administrativ-rechtliche Handhabung | 149 | ||
2.6 Politische Durchsetzbarkeit | 152 | ||
3. Umweltschutzpolitische Instrumente | 155 | ||
3.1 Überblick und Klassifizierung umweltschutzpolitischer Instrumente | 155 | ||
3.2 Auflagen | 159 | ||
3.3 Zertifikate | 168 | ||
3.4 Abgaben und Subventionen | 176 | ||
3.5 Umweltaufklärung | 189 | ||
Teil C: Maßnahmen zur Reduktion gasförmiger Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft | 192 | ||
1. Beseitigung der EU-Agrarpreisstützung | 192 | ||
2. Lachgasemissionen | 199 | ||
2.1 Ursachen der Stickstoffiiberschüsse als Anhaltspunkte zur Wahl geeigneter Instrumente | 199 | ||
2.2 Abschichtung geeigneter Maßnahmen zur Verwirklichung der Stickstoffdüngungsziele | 203 | ||
2.3 Umweltaufkärung über Information und Beratung | 207 | ||
2.3.1 Organisation und Inhalte der Beratungsdienste | 207 | ||
2.3.2 Ursachen für den bisher nur geringen Wirkungsgrad des Informationsinstruments | 210 | ||
2.3.3 Empfehlungen zur Neuausrichtung des Beratungsinstruments | 217 | ||
2.3.3.1 Pflanzenentzugsorientierte Stickstoffdüngung als Beratungsziel | 217 | ||
2.3.3.2 Kritische Würdigung der bisherigen Beratungspraxis | 220 | ||
2.3.3.3 Betonung ökonomischer Eigeninteressen bei der Entwicklung neuer Beratungsstrategien | 228 | ||
2.4 Abgaben und Subventionen als ergänzende Instrumente | 242 | ||
2.4.1 Abgaben auf mineralische Stickstoffdünger | 242 | ||
2.4.1.1 Bestehende Regelungen | 242 | ||
2.4.1.2 Wirkungsanalyse zur „ökologischen Effektivität“ | 243 | ||
2.4.1.3 Wirkungsanalyse zur „ökonomischen Effizienz“ | 252 | ||
2.4.1.4 Wirkungsanalyse im Lichte weiterer Beurteilungskriterien | 255 | ||
2.4.2 Subventionierung eines verminderten mineralischen Stickstoffdüngereinsatzes | 267 | ||
2.4.2.1 Bestehende Regelungen | 267 | ||
2.4.2.2 Wirkungsanalyse | 269 | ||
2.5 Abschließende Beurteilung der Maßnahmen zur Verringerung der Lachgasemissionen | 274 | ||
3. Ammoniakemissionen | 278 | ||
3.1 Ursachen der Ammoniakausgasungen als Anhaltspunkte zur Wahl geeigneter Instrumente | 278 | ||
3.2 Abschichtung geeigneter Maßnahmen zur Verwirklichung der Reduktionsziele | 281 | ||
3.3 Wirkungen einer Stickstoffabgabe auf die Ammoniakausgasungen | 285 | ||
3.4 Auflagen | 289 | ||
3.4.1 Bestehende Regelungen | 289 | ||
3.4.2 Bestandsobergrenzen in der Viehhaltung | 296 | ||
3.4.3 Ausbringungs-, haltungs- und lagerungsspezische Vorschriften | 313 | ||
3.5 Emissionsorientierte flächenbezogene Tierbestandsobergrenzen als flexibilisierte Auflagenregelung zur Reduzierung der Ausgasungen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger | 327 | ||
3.5.1 Ausgestaltung | 327 | ||
3.5.2 Wirkungsanalyse | 333 | ||
3.5.3 Weitere Ausgestaltung der flächengebundenen Ausbringungsreglementierung | 343 | ||
3.6 Maßnahmen zum Schutz besonders sensibler Flächen vor hohen Ammoniakeinträgen | 347 | ||
3.6.1 Abgrenzung des Schutzgebiets und des Regelungsraums | 347 | ||
3.6.2 Technologische Ansatzstelle und Abschichtung geeigneter Instrumente | 356 | ||
3.6.3 Einzelbetriebliche Vorgaben zum Tierhöchstbesatz | 360 | ||
3.6.4 Gebietsbezogene Tierbesatzhöchstgrenzen | 362 | ||
3.6.5 Kompensationsregelungen | 363 | ||
3.6.5.1 Vorbemerkungen | 363 | ||
3.6.5.2 Bubble-Politik | 364 | ||
3.6.5.3 Offset-Politik | 367 | ||
3.6.5.4 Banking-Regelung | 373 | ||
3.6.5.5 Praktische Umsetzung | 376 | ||
3.6.6 Zertifikate | 384 | ||
3.6.6.1 Vorbemerkungen | 384 | ||
3.6.6.2 Ausgestaltung handelbarer Emissionszertifikate | 386 | ||
3.6.6.3 Wirkungsanalyse zur „ökologischen Effektivität“ | 391 | ||
3.6.6.4 Wirkungsanalyse zur „ökonomischen Effizienz“ | 394 | ||
3.6.6.5 Verteilungs- und Wettbewerbswirkungen | 396 | ||
3.6.6.6 Wirkungsanalyse zur „administrativ-rechtlichen Praktikabilität“ und „politischen Durchsetzbarkeit“ | 405 | ||
3.6.7 Vergleichende Gegenüberstellung von Zertifikat- und Kompensationsregelung | 409 | ||
3.7 Abschließende Beurteilung der Maßnahmen zur Verringerung der Ammoniakemissionen | 414 | ||
Teil D: Zusammenfassung | 420 | ||
Anhang | 429 | ||
Literaturverzeichnis | 434 |