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Stickstoffausgasungen aus der Agrarproduktion als Umweltproblem

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Hippchen, J. (1997). Stickstoffausgasungen aus der Agrarproduktion als Umweltproblem. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48664-9
Hippchen, Jürgen. Stickstoffausgasungen aus der Agrarproduktion als Umweltproblem. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48664-9
Hippchen, J (1997): Stickstoffausgasungen aus der Agrarproduktion als Umweltproblem, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48664-9

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Stickstoffausgasungen aus der Agrarproduktion als Umweltproblem

Hippchen, Jürgen

Veröffentlichungen des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz, Vol. 53

(1997)

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Abstract

Seit Beginn der 90er Jahre ist entdeckt, daß die Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft außer für die Umweltmedien Wasser und Boden vor allem durch Ausgasungen von Lachgas (N2O) und Ammoniak (NH3) eine erhebliche Umweltbelastung darstellt. Es ist speziell aufgezeigt, wie weit die Emissionen für diese beiden Gase abzusenken sind, damit ökologisch bedenkliche Folgewirkungen vermieden werden.

Für den Bereich der Lachgasemissionen sind als wesentliche Lösungsvorschläge eine gezielt verbesserte landwirtschaftliche Beratungspraxis und eine Verteuerung des mineralischen Stickstoffdüngers über eine Abgabe - allerdings kombiniert mit Pro-Hektar-Rückerstattungen des Aufkommens an die Landwirte - dargestellt. Für den Bereich der Ammoniakemissionen sind Vorschriften empfohlen, mit denen vor allem eine hinreichend breite und möglichst gleichmäßige Verteilung der Dungmengen über die landwirtschaftliche Nutzfläche erreicht wird. So ist die Tierhaltung nur dann möglich, wenn für den mit der Tierproduktion als Kuppelprodukt anfallenden Wirtschaftsdünger ausreichende Ausbringungsflächen zur Verfügung stehen oder andere umweltunbedenkliche Entsorgungswege gewählt werden. Durch den letzten Aspekt ist eine starke - und ökonomisch vorteilhafte - Flexibilisierung der flächenbezogenen Tierhöchstgrenzen für die einzelnen Landwirte möglich (Einsatz umweltökonomisch prinzipiell zu befürwortender Kompensationsregelungen).

Insgesamt sind durch die empfohlenen Maßnahmen Umweltschäden, die durch die Ausgasung von Stickstoff in der Landwirtschaft entstehen, so weit beseitigt, daß bedenkliche Emissionsgrenzwerte nicht überschritten werden (Verwirklichung der ökologischen Effektivität). Außerdem sichern die vorgeschlagenen Instrumente, daß die ökologischen Ziele mit den volkswirtschaftlich geringsten Kosten bei der Verringerung der gasförmigen Stickstoffemissionen erreicht werden (Verwirklichung von ökonomischer Effizienz im statischen und dynamischen Sinn). Eine dringend zu überwindende Schwierigkeit liegt außerdem darin, die für den Umweltschutz notwendigen Lösungen politisch möglichst schnell durchzusetzen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort V
Inhaltsverzeichnis VII
Tabellenverzeichnis XIV
Abbildungsverzeichnis XVI
Anhangverzeichnis XVIII
Abkürzungsverzeichnis XIX
Verzeichnis chemischer Formeln und Maßeinheiten XXIV
Teil A: Einführung und Problemlage 1
1. Untersuchungsziel und Vorgehensweise 1
2. Analyse agrarer Schadstoffemissionen 7
2.1 Charakterisierung maßgeblicher Stoffe und deren Umweltproblematik 7
2.1.1 Landwirtschaftliche Schadstoffbelastungen im Überblick 7
2.1.2 Vertiefte Analyse ausgewählter Schadstoffe 10
2.1.2.1 Methan 10
2.1.2.2 Kohlendioxid 17
2.1.2.3 Phosphat 19
2.1.2.4 Pflanzenschutzmittel 22
2.1.2.5 Schwermetalle 28
2.1.3 Stickstoff als besondere Umweltbelastung 31
2.1.3.1 Stickstoffkreislauf, Düngerentwicklung und Stickstoffbilanz 31
2.1.3.2 Stickstoffbelastete Umweltbereiche einschließlich möglicher Rückwirkungen auf die belebte Natur 48
2.1.3.2.1 Grund- und Oberflächenwasserbelastung 48
2.1.3.2.2 Bodenbelastung 58
2.1.3.2.3 Atmosphärische Stickstoffbelastungen 62
2.2 Gesamtbeurteilung agrarer Umweltgefährdungspotentiale 93
2.3 Zum Ausmaß der erforderlichen Emissionsreduktion 98
2.3.1 Handlungsbedarf für eine Agrar-Umweltpolitik zur Verringerung gasförmiger Stickstoffemissionen 98
2.3.2 Ableitung spezifischer umweltpolitischer Ziele für Lachgas- und Ammoniakemissionen 107
2.3.2.1 Emissionsspezifische Besonderheiten von Ammoniak und Lachgas 107
2.3.2.2 Abbau von Stickstoffbilanzüberschüssen als ursachenadäquate Politik zur Reduktion von Lachgas- und Ammoniakausgasungen 113
2.3.2.3 Lachgasemissionen 115
2.3.2.3.1 Bestimmung des notwendigen Reduktionsvolumens 115
2.3.2.3.2 Konkretisierung von Zielwerten für die Regelgrößen 117
2.3.2.4 Ammoniakemissionen 121
2.3.2.4.1 Bestimmung des notwendigen Reduktionsvolumens 121
2.3.2.4.2 Konkretisierung von Zielwerten für die Regelgrößen 122
Teil B: Notwendigkeit, Anforderungen und Instrumentarium einer Umweltpolitik 126
1. Spezielle Umweltpolitik zur Korrektur reiner Marktergebnisse 126
1.1 Umweltproblematik 126
1.2 Ökonomische Ursachen ökologischer Fehlentwicklungen 129
1.2.1 Grundlegende Bemerkungen 129
1.2.2 Die Umwelt als öffentliches Gut 131
1.2.3 Zur Theorie externer Effekte 134
1.3 Konsequenzen der Fehlallokation im Umweltbereich 135
2. Beurteilungskriterien umweltschutzpolitischer Instrumente 141
2.1 Erstellen eines Kriterienkataloges 141
2.2 Ökologische Effektivität 143
2.3 Ökonomische Effizienz 144
2.4 Gesellschaftliche Akzeptanz 146
2.5 Administrativ-rechtliche Handhabung 149
2.6 Politische Durchsetzbarkeit 152
3. Umweltschutzpolitische Instrumente 155
3.1 Überblick und Klassifizierung umweltschutzpolitischer Instrumente 155
3.2 Auflagen 159
3.3 Zertifikate 168
3.4 Abgaben und Subventionen 176
3.5 Umweltaufklärung 189
Teil C: Maßnahmen zur Reduktion gasförmiger Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft 192
1. Beseitigung der EU-Agrarpreisstützung 192
2. Lachgasemissionen 199
2.1 Ursachen der Stickstoffiiberschüsse als Anhaltspunkte zur Wahl geeigneter Instrumente 199
2.2 Abschichtung geeigneter Maßnahmen zur Verwirklichung der Stickstoffdüngungsziele 203
2.3 Umweltaufkärung über Information und Beratung 207
2.3.1 Organisation und Inhalte der Beratungsdienste 207
2.3.2 Ursachen für den bisher nur geringen Wirkungsgrad des Informationsinstruments 210
2.3.3 Empfehlungen zur Neuausrichtung des Beratungsinstruments 217
2.3.3.1 Pflanzenentzugsorientierte Stickstoffdüngung als Beratungsziel 217
2.3.3.2 Kritische Würdigung der bisherigen Beratungspraxis 220
2.3.3.3 Betonung ökonomischer Eigeninteressen bei der Entwicklung neuer Beratungsstrategien 228
2.4 Abgaben und Subventionen als ergänzende Instrumente 242
2.4.1 Abgaben auf mineralische Stickstoffdünger 242
2.4.1.1 Bestehende Regelungen 242
2.4.1.2 Wirkungsanalyse zur „ökologischen Effektivität“ 243
2.4.1.3 Wirkungsanalyse zur „ökonomischen Effizienz“ 252
2.4.1.4 Wirkungsanalyse im Lichte weiterer Beurteilungskriterien 255
2.4.2 Subventionierung eines verminderten mineralischen Stickstoffdüngereinsatzes 267
2.4.2.1 Bestehende Regelungen 267
2.4.2.2 Wirkungsanalyse 269
2.5 Abschließende Beurteilung der Maßnahmen zur Verringerung der Lachgasemissionen 274
3. Ammoniakemissionen 278
3.1 Ursachen der Ammoniakausgasungen als Anhaltspunkte zur Wahl geeigneter Instrumente 278
3.2 Abschichtung geeigneter Maßnahmen zur Verwirklichung der Reduktionsziele 281
3.3 Wirkungen einer Stickstoffabgabe auf die Ammoniakausgasungen 285
3.4 Auflagen 289
3.4.1 Bestehende Regelungen 289
3.4.2 Bestandsobergrenzen in der Viehhaltung 296
3.4.3 Ausbringungs-, haltungs- und lagerungsspezische Vorschriften 313
3.5 Emissionsorientierte flächenbezogene Tierbestandsobergrenzen als flexibilisierte Auflagenregelung zur Reduzierung der Ausgasungen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger 327
3.5.1 Ausgestaltung 327
3.5.2 Wirkungsanalyse 333
3.5.3 Weitere Ausgestaltung der flächengebundenen Ausbringungsreglementierung 343
3.6 Maßnahmen zum Schutz besonders sensibler Flächen vor hohen Ammoniakeinträgen 347
3.6.1 Abgrenzung des Schutzgebiets und des Regelungsraums 347
3.6.2 Technologische Ansatzstelle und Abschichtung geeigneter Instrumente 356
3.6.3 Einzelbetriebliche Vorgaben zum Tierhöchstbesatz 360
3.6.4 Gebietsbezogene Tierbesatzhöchstgrenzen 362
3.6.5 Kompensationsregelungen 363
3.6.5.1 Vorbemerkungen 363
3.6.5.2 Bubble-Politik 364
3.6.5.3 Offset-Politik 367
3.6.5.4 Banking-Regelung 373
3.6.5.5 Praktische Umsetzung 376
3.6.6 Zertifikate 384
3.6.6.1 Vorbemerkungen 384
3.6.6.2 Ausgestaltung handelbarer Emissionszertifikate 386
3.6.6.3 Wirkungsanalyse zur „ökologischen Effektivität“ 391
3.6.6.4 Wirkungsanalyse zur „ökonomischen Effizienz“ 394
3.6.6.5 Verteilungs- und Wettbewerbswirkungen 396
3.6.6.6 Wirkungsanalyse zur „administrativ-rechtlichen Praktikabilität“ und „politischen Durchsetzbarkeit“ 405
3.6.7 Vergleichende Gegenüberstellung von Zertifikat- und Kompensationsregelung 409
3.7 Abschließende Beurteilung der Maßnahmen zur Verringerung der Ammoniakemissionen 414
Teil D: Zusammenfassung 420
Anhang 429
Literaturverzeichnis 434