Zentrale Vermarktung von Sportübertragungsrechten
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Zentrale Vermarktung von Sportübertragungsrechten
Kartellrechtliche Zulässigkeit nach deutschem und europäischem Recht mit vergleichenden Betrachtungen zum US-amerikanischen und englischen Recht
Beiträge zum Sportrecht, Vol. 15
(2004)
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Abstract
Antje Weihs befaßt sich mit den Problemen, welche die zentrale Vermarktung von Fernsehübertragungsrechten in kartellrechtlicher Hinsicht aufwirft. Es wird zunächst ohne Berücksichtigung des § 31 GWB untersucht, ob die zentrale Vermarktung der Sportfernsehrechte dem Schutzgedanken des deutschen Kartellrechts zuwider läuft. Nach Feststellung eines Verstoßes gegen die deutsche Grundnorm des § 1 GWB, in deren Rahmen Lösungsalternativen zum Erhalt einer finanziell und spielerisch ausgeglichenen Liga dargestellt werden, untersucht und bewertet die Autorin die Ausnahmenorm des § 31 GWB - auch bezüglich ihrer Verfassungsmäßigkeit. Des weiteren wird die Rechtslage nach europäischem Kartellrecht erörtert. Auch hier stellt die Autorin einen Verstoß gegen das Kartellverbot fest. Schließlich werden rechtsvergleichend Erfahrungen aus den USA herangezogen, wo bereits im Jahre 1961 ein Ausnahmetatbestand für Sportübertragungsrechte geschaffen wurde. Außerdem untersucht Weihs eine Entscheidung des englischen Restrictive Trade Practices Courts. Die Arbeit beschränkt sich nicht auf die Rechtslage im Profifußball, sondern geht auch auf andere Mannschaftssportarten ein. Allerdings hat der Fußball Beispielfunktion. Er steht im Mittelpunkt der Diskussion.Nach dem Ergebnis dieser Arbeit führt die zentrale Vermarktung von Fußballübertragungsrechten im Fernsehen zu einer Gleichpreisigkeit des Angebots, einer Verringerung desselben verglichen mit einem Zustand ohne solche Konzertierung und zu marktschließenden Effekten zugunsten der großen und zu Lasten der kleinen Fernsehsender. Dabei ist die gebündelte Vermarktungsform für den Ligawettbewerb nicht erforderlich. Eine gewünschte finanzielle und spielerische Ausgeglichenheit der Liga kann durch einen Solidarfonds erreicht werden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Α. Einleitung | 15 | ||
I. Entwicklung der Sportübertragung | 15 | ||
II. Ziel dieser Arbeit | 23 | ||
III. Die wichtigsten Wettbewerbe im Fußballsport | 24 | ||
IV. Vergabe von Exklusivrechten | 27 | ||
B. Sport als Gegenstand des Kartellrechts | 29 | ||
I. Besonderheiten des sportlichen Wettbewerbs | 30 | ||
II. Ziele des Kartellrechts | 32 | ||
III. Anwendbarkeit des Kartellrechts auf Wirtschaftsbetätigungen im Bereich Sport | 35 | ||
C. Zulässigkeit der Zentralvermarktung nach deutschem Recht | 38 | ||
I. § 1 GWB | 38 | ||
1. Unternehmen und Unternehmensvereinigungen | 38 | ||
a) Unternehmen | 38 | ||
b) Unternehmensvereinigungen | 43 | ||
2. Beschluß der Unternehmensvereinigung | 46 | ||
3. Beteiligung von miteinander im Wettbewerb stehenden Unternehmen | 53 | ||
4. Spürbare Beschränkung des Wettbewerbs als Zweck oder Wirkung des Beschlusses | 57 | ||
a) Wettbewerbsbeschränkung | 57 | ||
aa) Begriff der wirtschaftlichen Handlungsfreiheit | 57 | ||
bb) Veranstalter | 60 | ||
(1) Rechtsnatur der Fernseh übertragungsrechte | 62 | ||
(2) Inhaber der Fernsehübertragungsrechte | 67 | ||
(3) Vorliegen einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts | 83 | ||
cc) Vorliegen eines Konzerns | 90 | ||
dd) Syndikat mit Andienungspflicht | 98 | ||
b) Erforderlichkeit der zentralen Vermarktung | 103 | ||
aa) Möglichkeit der Vermarktung von Einzelbegegnungen | 104 | ||
bb) Entwicklung des Profifußballs ohne Finanzausgleich (zugleich eine Auseinandersetzung mit der Immanenztheorie) | 113 | ||
cc) Alternativen zur zentralen Vermarktung | 131 | ||
(1) Fondslösung | 132 | ||
(2) Ausgleich durch Zugang zum Spielermarkt | 151 | ||
c) Bezwecken und Bewirken | 156 | ||
d) Spürbarkeit der Wettbewerbsbeschränkung | 158 | ||
aa) Sachlich relevanter Markt | 159 | ||
bb) Räumlich relevanter Markt | 167 | ||
cc) Zeitlich relevanter Markt | 169 | ||
dd) Spürbarkeit der Beschränkung | 169 | ||
II. Allgemeine Ausnahmen vom Kartellverbot | 173 | ||
1. Rationalisierungskartell | 174 | ||
a) Rationalisierung wirtschaftlicher Vorgänge | 175 | ||
b) Wesentliche Steigerung der Leistungsfähigkeit oder Wirtschaftlichkeit | 177 | ||
c) Verbesserung der Bedarfsbefriedigung | 181 | ||
d) Angemessenes Verhältnis zwischen Rationalisierungserfolg und Wettbewerbsbeschränkung | 182 | ||
e) Entstehung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung | 183 | ||
f) Höherstufiges Rationalisierungskartell | 184 | ||
2. Mittelstandskartell | 186 | ||
3. Freistellung nach § 7 GWB | 187 | ||
4. Durchbrechungen des Kartell Verbots | 189 | ||
III. § 31 GWB | 193 | ||
1. Gesetzgebungsgeschichte | 194 | ||
2. Der Ausnahmetatbestand des § 31 GWB | 197 | ||
3. Kritik am Ausnahmetatbestand | 201 | ||
a) Widerspruch mit den Zielen der sechsten GWB-Novelle | 202 | ||
b) Schaffung eines Präzedenzfalls | 205 | ||
c) Tendenz zur Verknappung und Verteuerung der Rechte | 205 | ||
d) Auswirkungen auf die Wirtschaftswerbung | 206 | ||
e) Auswirkungen auf die Zuschauer | 207 | ||
f) Gegenläufige Interessen von Aktionären | 208 | ||
g) Medienpolitsche Folgen | 209 | ||
h) Schutz eines meritorischen Guts | 217 | ||
i) Gewährleistung einer gleichmäßigen Fernsehpräsenz | 218 | ||
4. Verfassungsrechtliche Einwände | 220 | ||
a) Art. 5 Abs. 1 S. 2 GG | 220 | ||
aa) Schutzbereich | 220 | ||
bb) Einschränkung des Grundrechts | 222 | ||
cc) Rechtfertigung der Einschränkung | 226 | ||
b) Art. 12 Abs. 1 GG | 233 | ||
aa) Schutzbereich | 233 | ||
bb) Eingriff in den Schutzbereich | 234 | ||
cc) Rechtfertigung des Eingriffs | 238 | ||
IV. Rechtsfolgen | 243 | ||
D. Zulässigkeit der Zentralvermarktung nach europäischem Recht | 245 | ||
I. Sport und europäisches Kartellrecht | 245 | ||
II. Art. 81 Abs. 1 EGV | 248 | ||
1. Unternehmen und Unternehmensvereinigungen | 249 | ||
2. Beschlußder Unternehmensvereinigung | 252 | ||
3. Bezweckte oder bewirkte Wettbewerbsbeschränkung | 253 | ||
a) Wettbewerbsbeschränkung | 254 | ||
b) Vorliegen eines Konzerns | 257 | ||
c) Vorliegen eines Regelbeispiels | 260 | ||
d) Erforderlichkeit der zentralen Vermarktung | 262 | ||
e) Hoheitliche Genehmigung der Maßnahme | 267 | ||
f) Bezwecken oder Bewirken | 268 | ||
4. Relevanter Markt | 269 | ||
a) Sachlich relevanter Markt | 270 | ||
b) Räumlich relevanter Markt | 278 | ||
5. Zwischenstaatlichkeit | 280 | ||
6. Spürbarkeit der Wettbewerbsbeschränkung | 286 | ||
III. Ausnahmen vom Kartellverbot - Art. 81 Abs. 3 EGV | 292 | ||
1. Verbesserung der Warenerzeugung oder -Verteilung, Förderung des wirtschaftlichen Fortschritts | 294 | ||
2. Verbraucherbeteiligung | 300 | ||
3. Unerläßlichkeit der Maßnahme | 304 | ||
4. Keine Ausschaltung des Wettbewerbs | 307 | ||
IV. Rechtsfolgen | 310 | ||
V. Verhältnis zwischen EG-Recht und nationalem Recht | 312 | ||
VI. Anwendung der europäischen Kartellregeln durch das Bundeskarteilamt | 317 | ||
E. Erfahrungen im Ausland | 320 | ||
I. Erfahrungen in den USA | 322 | ||
1. Das US-amerikanische Kartellrecht | 323 | ||
2. Anwendung des Sec. 1 des Sherman Acts - Single-Entity-Theorie | 326 | ||
3. Sports Broadcasting Act | 328 | ||
a) Gründe für den Erlaß | 329 | ||
b) Bedeutung des Begriffs „Sponsored Telecasting44 in Sec. 1 des Sports Broadcasting Acts | 332 | ||
c) Individuelle Verträge über Fernsehrechte trotz zentralem Rechteverkauf durch die Liga | 335 | ||
d) Bereiche weiter Auslegung des Sports Broadcasting Acts | 338 | ||
e) Auswirkungen des Sports Broadcasting Acts | 340 | ||
4. Vermarktung der Fernsehrechte im College-Sport | 343 | ||
a) Entscheidung National Collegiate Athletic Association (NCAA) v. Board of Regents of the University of Oklahoma and University of Georgia Athletic Association | 343 | ||
b) Reaktionen der NCAA | 345 | ||
c) Auswirkungen auf die Fernsehsender | 345 | ||
d) Auswirkungen auf die Konsumenten | 346 | ||
e) Auswirkungen auf die Colleges | 347 | ||
f) Auswirkungen auf die Werbeindustrie | 348 | ||
5. Fazit | 348 | ||
II. Erfahrungen in England | 349 | ||
1. Allgemeine Rechtslage vor Inkrafttreten des Competition Acts 1998 | 349 | ||
a) Die Kartellgesetze | 349 | ||
b) Tatbestand des Restrictive Trade Practices Acts 1976 | 350 | ||
2. Die englische Entscheidung | 351 | ||
a) Sachverhalt | 351 | ||
b) Rechtsanalyse | 354 | ||
aa) Beschränkende Vereinbarungen mit Bezug auf Dienstleistungen | 354 | ||
bb) Verstoß gegen das öffentliche Interesse | 356 | ||
cc) Fazit | 362 | ||
3. Veränderungen seit Inkrafttreten des Competition Acts 1998 | 363 | ||
a) Jetzige Sachlage | 363 | ||
b) Jetzige Rechtslage | 364 | ||
c) Auswirkung der Veränderungen auf die Zulässigkeit der zentralen Vermarktung | 365 | ||
F. Schluß | 367 | ||
Literaturverzeichnis | 372 | ||
Materialienverzeichnis | 397 | ||
Sachverzeichnis | 402 |