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Der Norden ist die äußerste Grenze, der Norden ist jenseits der Alpen

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Boccignone, M. (2004). Der Norden ist die äußerste Grenze, der Norden ist jenseits der Alpen. Poetische Bilder des Nordens von Petrarca bis Tasso. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51416-8
Boccignone, Manuela. Der Norden ist die äußerste Grenze, der Norden ist jenseits der Alpen: Poetische Bilder des Nordens von Petrarca bis Tasso. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51416-8
Boccignone, M (2004): Der Norden ist die äußerste Grenze, der Norden ist jenseits der Alpen: Poetische Bilder des Nordens von Petrarca bis Tasso, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51416-8

Format

Der Norden ist die äußerste Grenze, der Norden ist jenseits der Alpen

Poetische Bilder des Nordens von Petrarca bis Tasso

Boccignone, Manuela

Schriften zur Literaturwissenschaft, Vol. 23

(2004)

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Abstract

Die Frage, mit der sich die Autorin auseinandersetzt, lautet: Wie wird der »Norden« in der italienischen Dichtung dargestellt? Das Verhältnis italienischer Dichter gegenüber dem Norden war bislang noch nie Gegenstand einer Gesamtdarstellung. In dieser literaturwissenschaftlichen Studie steht das, was als spezifisch »Nordisch« gilt, im Mittelpunkt.

Die Motive des Nordens in der italienischen Literatur sind Darstellungsformen, die über Jahrhunderte hinweg ihre Inhalte tradieren und sich nur langsam entwickeln. Sie haben keinen Wahrheitsanspruch im Sinne einer Beschreibung eines realen, geographischen Raumes, aber sie streben eine höhere menschliche Wahrheit an. »Norden« stellt für die Italiener »eine andere Welt« dar, in der alles »anders« sein kann als in der vertrauten Welt. Die Himmelsrichtung »Norden« steht hierbei für Barbarei und Grausamkeit, für Wildheit und Wut, für Härte und Erbarmungslosigkeit, aber auch für Keuschheit, Reinheit, Tapferkeit, Heldentum, Kraft, Stärke, Männlichkeit und Ursprünglichkeit. »Norden« wird als Konzept des Fremden und Rätselhaften, des Unheimlichen und Unerreichbaren konstruiert und bietet reichlich Material für verschiedene wertvolle poetische Konstruktionen. Hinter diesem schlicht klingenden Begriff verbergen sich ganze Weltbilder, Wertvorstellungen, Sehnsüchte und auch die Konzeptualisierung der Grenzen des Menschlichen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Einleitung 9
I. Finsternis und Licht: heidnischer und christlicher Norden im Dittamondo von Fazio degli Uberti 17
1. Der allegorische Norden: Sinnbild der Sünde und des Unglaubens oder letzte Grenze der Menschheit 17
2. Der schreckliche, barbarische, wütende Norden 21
3. Der heitere, idealisierte, heile und reine Norden 27
II. Petrarca und der Norden 40
1. Der humanistische Blick auf den Norden 40
2. Thule und das Land der Hyperboreer: Der Norden als Ablenkung und Illusion 43
3. Menschen, vom Weg der Sonne entfernt und von Natur aus gegen den Frieden, denen das Sterben nichts ausmacht 50
4. Der Norden ist jenseits der Alpen: „vertù latina“ versus „furor di lassù“ 54
III. Der Norden im Werk Ariosts 63
1. Topoi, Ironie und ‚Nördlichkeit‘ 63
2. Am Rande der Welt 66
a) Die ‚Wut des Nordens‘ 66
b) Nördliche Tugenden: männliche Tapferkeit und weibliche Keuschheit 72
c) Ungeheuer, Monstren, Piraten 76
3. Unter dem Himmelspol und unmittelbar jenseits der Alpen 82
IV. Die Wende 90
1. Neue Informationen und neue Quellen: eine Neubewertung des Nordischen 90
2. Olaus und Johannes Magnus vertreiben die Finsternis 97
3. Die Navigationi et viaggi von Ramusio. ‚Unser Norden‘ und die andere Hemisphäre 103
4. Eine Interpretation des Nordens 109
V. Eine poetische summa des Nordens 121
1. Orazio Ariosti und sein nordisches Epos Alfeo: Imagination und furor 121
2. Nordische Landschaften 128
a) Stürme, Fjorde, Berge, Seen, Sümpfe und Wasserfälle 128
b) Das Nordlicht 137
c) Thule, andere verlorene Inseln und der reine Nordpol 139
3. Piraterie und verborgene Schätze 148
4. Ikarus fliegt zum Nordpol. Altertum, Ruhm und Mythen des Nordens 152
5. Wunder und Monstren im Norden 160
a) Gespenster und Dämonen, ‚innere Monstren‘ und Melancholie 160
b) Seeungeheuer und Zauberei im Wasser 169
6. Nordische Frauen: keusch und kriegerisch, tapfer und männlich 176
7. Krieger des Nordens und Barbarei Italiens 186
8. Nordischer Himmel, kein nordisches Schicksal 202
VI. Der Norden im Werk Torquato Tassos 206
1. Die Erweiterung des Horizonts 206
2. Die tapferen Kreuzritter aus dem Norden in der Gerusalemme liberata 206
3. Imagination, Wunder, Monstren und Schönheit des Nordens in den Dialoghi 222
4. Kreation und Negation von Nördlichkeit 233
a) Eine ‚nordische‘ Tragödie 233
b) Vom Galealto zum Torrismondo: eine literarische ‚Nordisierung‘ auf der Suche nach dem Erhabenen 238
c) Die Chöre des Torrismondo: der Norden vom alter orbis zum Paradigma unserer (einzigen) Welt 252
5. Der Norden im religiösen Epos Le sette giornate del mondo creato 262
a) Der perfekte Weltbau und die Schönheit der Vielfalt 262
b) Der stürmische Norden als Sinnbild des menschlichen Lebens 270
c) Der Weg in den Norden auf der Suche nach süßen und reinen Gewässern 277
d) Das gefrorene Meer, wo die Walfische hausen 279
e) Der wilde (männliche) Norden und das weiche (weibliche) Italien 284
Schlußbetrachtung 293
Literaturverzeichnis 300