Menu Expand

Cite BOOK

Style

Huber, J. (1998). Vollgeld. Beschäftigung, Grundsicherung und weniger Staatsquote durch eine modernisierte Geldordnung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49526-9
Huber, Joseph. Vollgeld: Beschäftigung, Grundsicherung und weniger Staatsquote durch eine modernisierte Geldordnung. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49526-9
Huber, J (1998): Vollgeld: Beschäftigung, Grundsicherung und weniger Staatsquote durch eine modernisierte Geldordnung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49526-9

Format

Vollgeld

Beschäftigung, Grundsicherung und weniger Staatsquote durch eine modernisierte Geldordnung

Huber, Joseph

(1998)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Der industrietraditionale Sozialstaat ist am Ende. Er dreht an einer Abgaben-Einkommens-Spirale, die sich auswirkt als Mehrabgaben-Minderbeschäftigungs-Spirale und als Mehrverschuldungs-Minderinvestitionen-Spirale. So schafft der Sozialstaat mehr Probleme als er löst. Es muss ein Weg gefunden werden, die Staatsquote zu senken, ohne die Sicherung der Einkommen aufs Spiel zu setzen.

Dieser Weg eröffnet sich durch Übergang vom heutigen Geldreserve-System, bei dem die bargeldlosen Zahlungsmittel von den Banken geschaffen werden, zu Vollgeld, das ausschließlich von der Zentralbank geschöpft wird. Giroguthaben, heute lediglich Zahlungskredit, werden zu Buchgeld, das ebenso vollwertiges Geld darstellt wie heute schon Münzen und Banknoten.

Ein Teil des vollwertigen Buchgeldes dient regelgebunden der Finanzierung eines Grundeinkommens. Ein solches Grundeinkommen kann auf EU-Ebene eingeführt werden. Es umfasst Leistungen wie heute Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe, Ausbildungsförderung sowie die Aufstockung von Niedriglöhnen, Niedrigrenten oder anderen Niedrigeinkünften.

Die Ausgabe der dafür benötigten Gelder durch die Zentralbank, künftig die Europäische Zentralbank, erfolgt inflationsfrei, weil sie sich innerhalb der Größenordnung bewegt, in der sich die Gesamtgeldmenge ohnedies erweitert. Durch Vollgeld ändert sich nicht die Geldmenge, lediglich deren Quelle. Die Zentralbank erhält ein allgemeines Geldregal für Buchgeld und Bargeld und damit erstmalig die effektive Kontrolle über die Geldmenge. Die Instabilitäten des überkommenen Geldwesens werden insoweit ausgeräumt. Ansonsten bestehen Bankensektor und Finanzmärkte in allen ihren Geschäften unbeeinträchtigt fort.

In dem Maße, wie die Zentralbank inflationsfrei Vollgeld für Grundeinkommen herausgibt, kann der Staat die Steuern und Sozialabgaben senken. Der Arbeitsmarkt wird entlastet. Es verbleiben erhöhte Einkommen und Vermögen bei Unternehmen und privaten Haushalten. Ihre Fähigkeit zur Eigenkapitalbildung und E

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 8
I. Einleitung und Überblick – Jenseits der industrietraditionalen Sozial- und Geldordnung 11
II. Die Ausgangslage: Epochenwechsel und Krise des Sozialstaats 31
1. Ende der industrietraditionalen Epoche 31
2. Globalisierung – verschleppter Strukturwandel durch korporative Marktvermachtung und Sozialetatismus 35
3. Korporative Marktvermachtung – der primäre Mechanismus der externalen Spaltung der Sozialstruktur 44
a) Internale und externale Differenzierung der Sozialstruktur 44
b) Externale Differenzierung durch Verschulungszertifikate 46
c) Arbeitsmarktvermachtung. Die Gewerkschaften 49
d) Beschäftigung als Verteilungsproblem. Maximale Arbeitsplatzrentabilität als allgemeines Entgeltprinzip 51
e) Sozialer Ausgleich durch Tarifpolitik? 56
f) Arbeitsmarktsegregation und soziale Spaltung 59
4. Wachstum, Ungleichheit und Beschäftigung 66
5. Sozialetatismus – der sekundäre Mechanismus der externalen Spaltung 70
6. Krise der Staatsfinanzen – Endphase des Sozialetatismus 75
III. Das bezugsrechtfinanzierte Grundeinkommen 80
1. Vorläuferkonzepte 80
2. Kategorien von Armut und Reichtum 81
3. Das Grundeinkommens-Schema 84
4. Verwaltung, Lohnabstand und Stigmatisierung 92
a) Bedürftigkeitsprüfung und Verwaltungsvereinfachung 92
b) Lohnabstand. Bedürfnis- und Leistungsprinzip 93
c) Entstigmatisierung von Grundeinkommen? 96
5. Beschäftigungswirkungen 97
a) Überbrückung der Armutsfalle und Erwerbshürde durch die Schleusenfunktion des Grundeinkommens 97
b) Grundeinkommen als Lohnsubvention zum Ausgleich zwischen Marktpreis und Sozialpreis der Arbeit 100
c) Mitnahme-Effekte und Missbrauchsmöglichkeiten 105
6. Aufhebung von bisherigen Sozialleistungen 108
a) Sozialhilfe 108
b) Einbeziehung von Wohngeld? 109
c) Ausbildungsförderung 110
d) Arbeitslosenhilfe 112
e) Einbeziehung der Familienförderung? 113
7. Aufstockung von defizitären Sozialversicherungsleistungen 114
a) Niedriges Arbeitslosengeld 114
b) Niedrigrenten 115
8. Finanzbedarf eines Grundeinkommens-Schemas 118
IV. Finanzierung des Grundeinkommens durch Zentralbank-Bezugsrechte 120
1. Grundbezugsrechte und ihre regelgebundene Bereitstellung 120
2. Geldwertneutralität und Retributionseffekte der Bezugsrechte 134
3. Zinsniveauabsenkung durch Bezugsrechte und ihre Wirkungen 148
4. Fragen der Liquiditätskontrolle 154
5. Fragen der Geldlöschung – Rückströmung, Rückschnitt und Inflation 158
V. Vom Reservegeld zum Vollgeld 166
1. Das Steuerungsmedium Geld – Ressource zur Repartition von Ressourcen 166
2. Der historische Dualismus von Bargeld und Giralgeld. Sein absehbares Ende 174
3. Zentralbankgeld und Geldmengen M1 – M3. Geld und Geldkapital 185
4. Zentralbankgeld, Bankengeld, Publikumsgeld. Die Gesamtgeldmenge M 193
5. Geld und Kredit. Currency versus Banking 197
6. Die Kontokorrent-Zirkulation. Sichtguthabenschaffung im bargeldlosen Zahlungsverkehr auf der Basis von Reserven 205
7. Monetäre und realwirtschaftliche Zirkulation. Eine Ausdifferenzierung der Verkehrsgleichung 224
8. Beschleunigte Zirkulation des Geldes. Tendenzielle Verselbständigung der Sichtguthabenschaffng der Banken 230
9. Frei geschöpftes chartales Geld 235
10. Zur Zukunft der Zentralbanken als Regulationsbanken 241
11. Privatgeld – die verkehrte Alternative zum chartalen Geld 245
a) Friedrich von Hayek und der Dukat 245
b) Wolfram Engels und der Standard 253
12. Wandel des Geldes vom Sachwert zum funktionalen Generaläquivalent 255
13. Das Vollgeldkonzept. Übergang vom Geldreserve-Prinzip zu Vollgeld durch Umwandlung von Girokonten in Geldkonten 259
14. Vorläuferkonzepte 267
a) Das allgemeine staatliche Geldregal nach Rolf Gocht 267
b) Der Ansatz der 100-Prozent-Reserve aus den 30er Jahren 271
15. Grundeinkommens-Gesamtfinanzierung durch Bezugsrechte infolge der Steuerbarkeit des Geldbasisbedarfes durch Fristenpolitik 280
VI. Retribution – Staat und Politik in der gegliederten Gesellschaft 287
1. Die Perspektive der Retribution 287
2. Staatsaufgaben: Ordnung, Infrastruktur und soziale Sicherheit 288
a) Staatsaufgaben und Funktionen der Aufgabenerbringung 288
b) Ordnungsaufgaben 293
c) Standortliche Infrastrukturleistungen 295
d) Aufgaben der sozialen Sicherung 300
3. Eine kurze Betrachtung der wichtigsten Steuerarten und ihrer Entbehrlichkeit 302
4. Sind Retribution und Entstaatlichung ein neoliberales Programm? 312
5. Die gegliederte Gesellschaft und die neue Gewaltenteilung 314
6. Jenseits des demokratischen Etatismus. Funktionaler Politikbegriff und zivilgesellschaftliches Demokratieverständnis 320
7. Die Koordinationsproblematik der gegliederten Gesellschaft 323
8. Freiheitliche Demokratie zwischen Entfremdung und Überfremdung 331
VII. Eine postkapitalistische Sicht auf Wirtschaftsfaktoren, Gewinn, Einkommen und Eigentum 338
1. Die industrietraditionale Produktionsfunktion 338
2. Wirtschaftsfaktoren als Ressourcen und Kapazitäten 339
3. Produktion, Transaktion, Finanzierung und Repartition 345
4. Zum Verhältnis zwischen Real- und Finanzwirtschaft 350
5. Faktorenbezahlung, Einkommensverteilung, Gewinnermittlung 353
6. Produktivität und Rentabilität 357
7. Existiert der Kapitalismus noch? Wohin entwickelt er sich? 359
8. Zur Zukunft des Eigenkapitals und des Unternehmenseigentums 366
9. Arbeitnehmerpolitik als neue Mittelstandspolitik 372
10. Zur Zukunft der Erwerbsarbeit 375
Anhang 381
I. Kritik des Schwundgeldes nach Silvio Gesell 381
1. Gesell und seine Zeit 381
2. Schwundgeld 384
3. Umlaufsicherung des Geldes mit und ohne Schwundgeld 390
4. Inverse Verzinsung und Inflationspotential des Schwundgeldes 393
II. Potentialsteigerung durch Spezialisierung gemäß komparativen Vorteilen 401
III. Erhaltung einer gegebenen Geldmenge bei kumulativem Auf- und Abbau eines vielfach höheren Kreditvolumens 403
Abbildungen im Anhang 408
Literaturverzeichnis 431
Namensregister 443
Sachregister 446