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Die Möglichkeit praktischer Erkenntnis aus Sicht der Diskurstheorie

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Gril, P. (1998). Die Möglichkeit praktischer Erkenntnis aus Sicht der Diskurstheorie. Eine Untersuchung zu Jürgen Habermas und Robert Alexy. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49259-6
Gril, Peter. Die Möglichkeit praktischer Erkenntnis aus Sicht der Diskurstheorie: Eine Untersuchung zu Jürgen Habermas und Robert Alexy. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49259-6
Gril, P (1998): Die Möglichkeit praktischer Erkenntnis aus Sicht der Diskurstheorie: Eine Untersuchung zu Jürgen Habermas und Robert Alexy, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49259-6

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Die Möglichkeit praktischer Erkenntnis aus Sicht der Diskurstheorie

Eine Untersuchung zu Jürgen Habermas und Robert Alexy

Gril, Peter

Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 184

(1998)

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Abstract

Der Autor beschäftigt sich in Auseinandersetzung mit Habermas und Alexy mit der Frage, ob auf der Grundlage der Diskurstheorie die Möglichkeit praktischer Erkenntnis erwiesen werden kann. Die Diskurstheorie verficht in der Nachfolge Kants die These, daß moralische Normen und Urteile einen wahrheitsanalogen Geltungsanspruch aufweisen, der kognitiv einlösbar ist. Vertritt man - wie die Diskurstheorie - die Auffassung, daß moralische Normen und Urteile als notwendig und universal geltend auf der Grundlage eines bestimmten Vernunftkonzepts erwiesen werden können, so stellt sich die Aufgabe, diesen weitreichenden Geltungsanspruch in geeigneten Argumentationsschritten plausibel zu machen.

Mit der vorliegenden Arbeit zeichnet Peter Gril die unterschiedlichen Begründungswege von Habermas und Alexy nach und vergleicht ihre jeweiligen Stärken und Schwächen. Das Ergebnis der immanenten Kritik ist, daß beide Versionen ihr selbstgesetztes Ziel, nämlich die Möglichkeit praktischer Erkenntnis darzulegen, nicht erreichen: Habermasens oberste Prämisse, daß das Telos der Sprache Verständigung ist, ist unhaltbar, ebenso die darauf gegründete zentrale Argumentationsfigur des performativen Selbstwiderspruchs.

Alexys Ansatz verzichtet zwar auf zahlreiche besonders kritikanfällige Prämissen bei Habermas, muß jedoch auf Ersatzannahmen zurückgreifen, die die selbstgezogenen Grenzen der Diskurstheorie sprengen.

In einem abschließenden Teil wird ein abgeschwächter Begründungsbegriff für moralische Urteile und Normen entworfen, der - aufbauend auf der Basis individuellen Wollens - den Gesichtspunkt der Zweckrationalität in den Vordergrund stellt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 13
Α. Die Möglichkeit praktischer Erkenntnis 17
I. Der Geltungssinn moralischer Urteile 17
II. Das Verhältnis von Wille und Vernunft 18
B. Die Diskurstheorie von Habermas 25
I. Die Begründbarkeit moralischer Normen und Aussagen 25
1. Die Frage der Begründbarkeit moralischer Normen im Rahmen der Gesellschaftstheorie 25
a) Die Gesellschaftstheorie als empirische Wissenschaft 26
b) Die Kritische Theorie als Quelle normativer Erkenntnis 27
c) Die Gesellschaftstheorie als Theorie der sozialen Evolution 28
2. Moraltheorie im Unterschied zu Moral 28
3. Moraltheorie im Rahmen der pragmatischen Wende 30
II. Verständigung als Telos der Sprache 34
1. Der Begriff der Verständigung 34
a) Die pragmatische Dimension des Verständigungsbegriffs 34
b) Der Begriff der Verständigung im Rahmen des Gesamtansatzes 36
c) Was heißt „Telos der Sprache"? 38
d) Zusammenfassung 39
2. Die verschiedenen Arten von Alternativlosigkeit 40
a) Der Begriff der Alternativlosigkeit in verschiedenen Kontexten 40
aa) Die Alternativlosigkeit der Diskursregeln 41
bb) Die Alternativlosigkeit von Argumentation überhaupt 41
cc) Die Alternativlosigkeit des kommunikativen Handelns 41
b) Was heißt „Alternativlosigkeit"? 42
c) Funktion der Alternativlosigkeitsthesen in der Moraltheorie 44
d) Zusammenfassung 47
3. Die Alternativlosigkeit der Diskursregeln 47
a) Der performative Selbstwiderspruch 49
aa) Der performative Selbstwiderspruch im Rahmen der pragmatischen Wende 49
bb) Die Besonderheit performativer Selbstwidersprüche 50
b) Kritik an der Argumentationsfigur des performativen Selbstwiderspruchs 53
c) Das intuitive Vorwissen 56
aa) Das intuitive Vorwissen im Rahmen der Konsensustheorie der Wahrheit 57
bb) Das Problem der Übereinstimmung von intuitivem Vorwissen einerseits und dem explizierten Vorwissen andererseits 58
d) Die formalpragmatische Bedeutungstheorie 59
aa) Der interne Zusammenhang zwischen Bedeutung und Geltung 60
bb) Wittgensteins Privatsprachenargument 63
e) Zusammenfassung 67
4. Die Alternativlosigkeit von Argumentation überhaupt und die Alternativlosigkeit des kommunikativen Handelns 68
a) Die existentielle Sackgasse 68
b) Die willkürliche Auszeichnung einer empirischen Alternative unter vielen 69
c) Die Perspektivengebundenheit der Alternativlosigkeitsthesen 71
d) Die Lückenhaftigkeit des Begründungsprogramms aufgrund der Perspektivenabhängigkeit 73
5. Die ideale Sprechsituation – Die Konsenstheorie der Wahrheit 74
a) Der Zusammenhang zwischen der idealen Sprechsituation und der Konsenstheorie der Wahrheit und Richtigkeit 75
b) Der Wahrheitsbegriff der Konsenstheorie der Wahrheit 76
c) Die ideale Sprechsituation 77
aa) Die Unterstellung der idealen Sprechsituation als Ausweg aus dem Begründungsregreß 77
bb) Die Notwendigkeit der Unterstellung der idealen Sprechsituation 78
cc) Die Unvereinbarkeit mit dem Status der Diskursregeln 79
dd) Die ideale Sprechsituation als untaugliches Abgrenzungskriterium 80
ee) Der Übergang von der subjektiven Unterstellung einer idealen Sprechsituation zur objektiven Vorgegebenheit einer (unterstellten) idealen Sprechsituation 82
ff) Die prinzipielle Unabgeschlossenheit des Begriffs der idealen Sprechsituation 83
d) Kritik an der Konsenstheorie der Wahrheit 85
aa) Die Angewiesenheit auf eine Korrespondenztheorie 85
bb) Die Verwischung der Grenze zwischen Wahrheit und Für-Wahr-Halten 87
cc) Die Abhängigkeit der Zustimmung zu Geltungsansprüchen von der monologischen Prüfung dieser Geltungsansprüche 88
6. Zusammenfassung 89
III. Die Ableitung von (U) 91
1. Die Ableitung von (U) als logischer Zirkel? 92
2. Der Begriff des allgemeinen Interesses 94
a) Der empirische Aspekt des allgemeinen Interesses 94
b) Der transzendentale Aspekt des allgemeinen Interesses 96
c) Die Verschmelzung des empirischen und transzendentalen Aspekts im Begriff des allgemeinen Interesses 98
3. Der universelle Rollentausch 101
a) Die Einnahme eines unparteilichen Standpunkts 102
b) Die Abgrenzung zwischen verallgemeinerungsfähigen und partikularen Wertungen 103
c) Die Veränderbarkeit des Bereichs des allgemeinen Interesses 106
4. Der Vorrang des moralischen Diskurses vor dem ethischen und pragmatischen Diskurs 108
5. Die Diskursfahigkeit von Diskursteilnehmern 112
6. Zusammenfassung 114
IV. Resümee 115
C. Die Diskurstheorie von Alexy 124
I. Die Diskurstheorie als Theorie der juristischen Argumentation 124
1. Grundzüge der Diskurstheorie 124
2. Unterschiede zwischen Alexy und Habermas 129
II. Das Verhältnis von Moraltheorie und Moral bei Alexy 131
1. Der Sinn der formalistischen Moraltheorie bei Habermas 131
2. Vor- und Nachteile der eingeschränkt materialen Moraltheorie Alexys 133
III. Die transzendentalpragmatische Begründung der Diskursregeln 136
1. Überblick über die abgeschwächte transzendentalpragmatische Begründung der Diskursregeln 138
2. Der transzendentale Argumentationsteil 140
a) Die Notwendigkeit des Sprechakts der Behauptung (1. Prämisse) 140
b) Die spezifischen Diskursregeln als Bedingung der Möglichkeit der argumentativen Sprechakte (2. Prämisse) 143
c) Die Notwendigkeit der Diskursregeln (Konklusion) 147
3. Die Nutzenmaximierung und die These vom empirischen Interesse an Richtigkeit 147
4. Interferenzen mit dem Autonomieprinzip 150
5. Interferenzen mit der Urteilsfähigkeit der Diskursteilnehmer 151
6. Zusammenfassung 154
IV. Alexys Begriff von Richtigkeit 154
1. Richtigkeit als konsensuelle Richtigkeit (Habermas) 154
2. Richtigkeit als prozedurale Richtigkeit 155
a) Relativistische Konsequenzen des Richtigkeitsbegriffs und ihre Vermeidung 157
aa) Der Begriff der absoluten Richtigkeit 158
bb) Der Begriff der diskursiven Notwendigkeit bzw. Unmöglichkeit 159
b) Die strikte Trennung von Richtigsein und Für-richtig-Halten 160
3. Kritik des Richtigkeitsbegriffs 161
a) Prozedurale Richtigkeit als untaugliches Richtigkeitskriterium 161
b) Die Verwendung eines nicht-prozeduralen Richtigkeitsbegriffs 162
c) Keine Äquivalenz zwischen Richtigkeit und Prozedur 165
4. Zusammenfassung 167
V. Die Rationalität von Abwägungsentscheidungen 168
1. Das Abwägungsmodell 169
2. Die rationale Begründung von Wertungen auf der Grundlage der Diskursregeln des allgemeinen praktischen Diskurses 174
3. Die Kritik der Begründungsregeln 177
a) Die Begründungsregeln (5.2.1 ), (5.2.2) und (5.3) 177
b) Die Begründungsregeln (5.1.1 ) bis (5.1.3) 178
c) Das Urteilsvermögen der Diskursteilnehmer 180
d) Die Diskursfahigkeit der Diskursteilnehmer 183
e) Zusammenfassung 185
D. Zusammenfassende Thesen und Ausblick 187
I. Der diskurstheoretische Begründungsbegriff 187
II. Ein zweckrationaler Begründungsbegriff 194
Literaturverzeichnis 211
Sachverzeichnis 217