Die Planung transeuropäischer Verkehrsnetze
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Die Planung transeuropäischer Verkehrsnetze
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 83
(2002)
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Abstract
Die Europäisierung der nationalen Rechtsordnungen steht seit geraumer Zeit im Mittelpunkt der öffentlich-rechtlichen Diskussion. Bogs untersucht in diesem Kontext den Rechtsbereich der Verkehrswegeplanung, der Planung transeuropäischer Verkehrsnetze. So einleuchtend das Interesse der Europäischen Gemeinschaft hieran angesichts des erreichten Fortschritts der Europäischen Integration zu begründen ist, so diffizil ist die rechtliche Umsetzung. Bogs analysiert in diesem Kontext das primäre und sekundäre Gemeinschaftsrecht sowie die Einwirkungen auf das deutsche Planungsrechtssystem und entwickelt daraus ein kohärentes System des Rechts der Verkehrswegeplanung.Den Ausgangspunkt der Arbeit bildet das primäre Gemeinschaftsrecht der Art. 154-156 EGV, welche nunmehr die seit Maastricht eingefügten planungsrechtlichen Regelungen enthalten. Der Autor zeigt, daß der Gemeinschaft insbesondere durch die Kompetenz zum Erlaß der sogenannten Leitlinien eine fachbezogene Planungskompetenz überantwortet wurde, welche durch ein aufwendiges und auf Akzeptanz angelegtes Rechtsetzungsverfahren ergänzt wird.Hierauf aufbauend stellt Bogs die sekundärrechtlichen Leitlinien dar, vor allem die Systematik der Festlegung der »Vorhaben von gemeinsamem Interesse«, den Kernbestand des europäischen Verkehrsnetzes. Die Regelung wird analysiert und bezüglich der den deutschen Raum betreffenden Verkehrsvorhaben praktisch angewandt. Sodann widmet sich der Autor der bisher äußerst kontrovers diskutierten Frage, welche rechtlichen Verpflichtungen sich aus der gemeinschaftlichen Vorhabenfestlegung ergeben. Hier belegt Bogs vermittelnd, daß den Mitgliedstaaten eine Planungsverpflichtung nach nationalem Recht aufgegeben wird. Damit rückt das nationale Planungsrecht in den Mittelpunkt der Untersuchung. Bogs legt dar, daß die europäische Planungsverpflichtung durch die Aufnahme der Vorhaben auf rechtlich bindender hochstufiger Ausbauplanungsebene zu erfüllen ist - derzeit durch Aufnahme in die Verkehr
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 3 | ||
Inhaltsübersicht | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
§ 1 Einführung | 15 | ||
I. Die Notwendigkeit und Problematik gemeinschaftlicher Verkehrsinfrastrukturplanung | 15 | ||
II. Überblick über die derzeitige Rechtslage und hieraus resultierende Fragestellungen | 18 | ||
III. Der Gang der Untersuchung | 22 | ||
§ 2 Die verkehrsinfrastrukturbezogene Rechtsetzung vor dem Vertrag von Maastricht | 24 | ||
I. Die Kompetenzlage nach dem EWGV | 24 | ||
II. Sekundäres infrastrukturbezogenes Gemeinschaftsrecht | 27 | ||
III. Schlußfolgerungen | 32 | ||
§ 3 Das primäre Gemeinschaftsrecht der Art. 154–156 EGV als begrenzte Planungskompetenz | 34 | ||
I. Entstehungsgeschichte | 34 | ||
1. Die Regelung nach dem Vertrag von Maastricht | 34 | ||
2. Die Modifizierungen durch den Amsterdamer Vertrag | 35 | ||
II. Die Grundprinzipien der Kompetenzverteilung zwischen Gemeinschaft und Mitgliedstaaten | 37 | ||
1. Begrenzte Kompetenzzuweisung und Systematik der Gemeinschaftskompetenzen | 37 | ||
a) Grundzüge | 37 | ||
b) Die gemeinschaftlichen Auslegungsmethoden im Hinblick auf die Art. 154–156 EGV | 39 | ||
c) Die Art. 154–156 EGV als nicht ausschließliche Gemeinschaftskompetenz | 41 | ||
2. Das Subsidiaritätsprinzip als Kompetenzausübungsschranke | 43 | ||
III. Die Aufgabe der Gemeinschaft nach Art. 154 Abs. 1 2. Hs. EGV | 45 | ||
1. Die Verkehrsinfrastruktur als Bezugspunkt der Gemeinschaftsrechtsetzung | 45 | ||
2. Der Netzbegriff als Anknüpfungspunkt | 48 | ||
3. Die transeuropäische Bezugsgröße der Vernetzungsaufgabe | 49 | ||
4. Die Regelungsintensität der Gemeinschaft | 50 | ||
5. Zwischenergebnis: Die Gemeinschaftsaufgabe als Planungsaufgabe | 52 | ||
IV. Das Zielsystem des Art. 154 EGV | 52 | ||
1. Rechtliche Bedeutung | 52 | ||
2. Die Ziele nach Art. 154 Abs. 1 EGV | 53 | ||
a) Der Binnenmarktbezug | 53 | ||
b) Die Bedeutung der Infrastrukturen für den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt | 54 | ||
c) Die Nennung der Begünstigten | 55 | ||
3. Die Zielnormierungen des Art. 154 Abs. 2 EGV | 55 | ||
a) Die Förderung des Netzverbundes | 56 | ||
b) Die Förderung der Interoperabilität | 56 | ||
c) Die Förderung des Netzzugangs | 57 | ||
d) Die Rahmenbedingungen | 59 | ||
e) Die Anbindung geographisch abgelegener Gebiete | 59 | ||
4. Schlußfolgerungen | 60 | ||
V. Die Handlungsformen nach Art. 155 Abs. 1 EGV | 61 | ||
1. Grundlagen und Systematik | 61 | ||
2. Die leitlinienbezogenen Aussagen des Art. 155 Abs. 1 EGV | 62 | ||
a) Struktur | 62 | ||
b) Die Ziele, Prioritäten und Grundzüge der Aktionen | 63 | ||
c) Die Ausweisung von Vorhaben von gemeinsamem Interesse | 64 | ||
d) Schlußfolgerungen | 66 | ||
3. Die übrigen Gemeinschaftsmaßnahmen | 67 | ||
VI. Das Rechtsetzungsverfahren zur Aufstellung der Leitlinien nach Art. 156 EGV | 69 | ||
1. Das Rechtsetzungsverfahren nach Art. 156, 251 EGV als Planungsverfahren | 69 | ||
2. Das Mitentscheidungsverfahren | 70 | ||
a) Die Regelung des Art. 189 b a. F. EGV | 70 | ||
b) Das Mitentscheidungsverfahren in der Neufassung des Art. 251 EGV | 73 | ||
3. Die Einbeziehung des Wirtschafts- und Sozialausschusses und des Ausschusses der Regionen | 76 | ||
4. Das Billigungserfordernis durch die Mitgliedstaaten nach Art. 156 Abs. 2 EGV | 77 | ||
5. Schlußfolgerungen | 81 | ||
VII. Die flankierenden Regelungen nach Art. 155 Abs. 2 und 3 EGV | 82 | ||
VIII. Das Verhältnis der Planungskompetenz nach Art. 154 ff. EGV zur allgemeinen Verkehrspolitik der Art. 70 ff. EGV | 84 | ||
IX. Fazit: Die Art. 154 ff. EGV als Basis einer funktionalen Aufgabenverteilung zwischen Gemeinschaft und Mitgliedstaaten im Verkehrsinfrastrukturplanungsrecht | 90 | ||
§ 4 Die Leitlinien für transeuropäische Netze im Verkehrsinfrastrukturbereich | 92 | ||
I. Einführung | 92 | ||
II. Das Verfahren der Leitlinienaufstellung im konkreten Anwendungsfall | 93 | ||
III. Die regelungstechnische Grundstruktur der Leitlinien | 97 | ||
IV. Die Erwägungsgründe | 98 | ||
V. Der textliche Regelungsteil der Leitlinien | 99 | ||
1. Die Systematik | 99 | ||
2. Der erste allgemeine Teil (Art. 1–8 der Leitlinien) | 100 | ||
a) Zweck und Ziele | 100 | ||
b) Netzumfang | 103 | ||
c) Grundzüge und Prioritäten | 104 | ||
d) Netze von Drittstaaten | 107 | ||
e) Die Regelung bezüglich des Umweltschutzes | 108 | ||
aa) Grundlegendes | 108 | ||
bb) Berücksichtigung des Umweltschutzes auf Gemeinschaftsebene | 110 | ||
cc) Berücksichtigung des Umweltschutzes auf mitgliedstaatlicher Ebene | 112 | ||
dd) Fazit | 114 | ||
3. Der besondere Teil | 114 | ||
4. Der zweite allgemeine Teil | 116 | ||
VI. Die Anhänge I–III | 118 | ||
1. Anhang I | 118 | ||
2. Anhang II | 119 | ||
3. Anhang III | 122 | ||
VII. Die Festlegung der Vorhaben von gemeinsamem Interesse | 123 | ||
1. Bedeutung | 123 | ||
2. Entwicklungen während des Rechtsetzungsprozesses | 124 | ||
3. Die jetzige Regelung des Art. 7 der Leitlinien | 127 | ||
4. Die Deutschland betreffenden Vorhaben | 133 | ||
VIII. Schlußfolgerungen und Reformgedanken | 136 | ||
§ 5 Die rechtsdogmatische Einordnung der Leitlinien | 138 | ||
I. Einführung und praktische Bedeutung | 138 | ||
II. Primärvertragliche Anknüpfungspunkte | 139 | ||
1. Der Bereich der transeuropäischen Netze | 139 | ||
2. Verwendung des Leitlinienbegriffs in anderen Bereichen des EGV | 143 | ||
a) Die binnenmarktbezogenen Leitlinien | 143 | ||
b) Die beschäftigungspolitischen Leitlinien | 144 | ||
3. Verwendung des Leitlinienbegriffs im EUV | 147 | ||
4. Schlußfolgerungen | 148 | ||
III. Aussagen des sekundären Rechts | 148 | ||
IV. Schlußfolgerung: Die infrastrukturellen Leitlinien als gemeinschaftsrechtlicher Planungstypus | 150 | ||
V. Die Umsetzung der Leitlinien als Entscheidung | 153 | ||
1. Die Rechtsform der Entscheidung im allgemeinen | 153 | ||
2. Fragwürdigkeit der Rechtsform der Entscheidung für die Leitlinienaufstellung | 154 | ||
3. Die Sachproblematik der rechtlichen Kategorisierung des Plans | 155 | ||
4. Schlußfolgerungen | 162 | ||
VI. Ergebnis | 163 | ||
§ 6 Die konkreten Vorgaben der Leitlinien für die Mitgliedstaaten | 164 | ||
I. Problemstellung | 164 | ||
II. Rechtspflichten aufgrund der Zielnormierung des Art. 2 Abs. 1 der Leitlinien? | 165 | ||
III. Die Planungsverpflichtung aus Art. 7 Abs. 3 der Leitlinien | 166 | ||
IV. Die flankierende Informationsverpflichtung aus Art. 18 Abs. 1 der Leitlinien 171 V. Ergebnis | 173 | ||
VI. Annex: Die Leitlinienfestlegungen als Maßstab raumrelevanter Entscheidungen auf Gemeinschaftsebene | 174 | ||
§ 7 Finanzierungsförderungen für Verkehrsprojekte auf Gemeinschaftsebene | 178 | ||
I. Bedeutung | 178 | ||
II. Der Rechtsrahmen gemeinschaftlicher Finanzbeiträge zugunsten der mitgliedstaatlichen Ebene | 179 | ||
III. Die infrastrukturrelevanten Förderinstrumente | 180 | ||
1. Das spezielle Finanzierungsinstrument nach Art. 155 Abs. 1 3. Spiegelstrich EGV | 180 | ||
2. Infrastrukturförderung durch den Kohäsionsfonds | 183 | ||
3. Infrastrukturförderungen durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung | 184 | ||
4. Förderungen durch die Europäische Investitionsbank und den Europäischen Investitionsfonds | 188 | ||
a) Förderungen durch die Europäische Investitionsbank | 188 | ||
b) Förderungen durch den Europäischen Investitionsfonds | 190 | ||
IV. Ergebnis | 192 | ||
§ 8 Ergebnis bezüglich der gemeinschaftlichen Planungsebene | 194 | ||
§ 9 Die Befolgung der gemeinschaftlichen Planungsverpflichtung nach dem deutschen Recht | 197 | ||
I. Problemstellung | 197 | ||
II. Strukturelemente der Verkehrswegeplanung in Deutschland | 201 | ||
III. Die Planungsstufe des Bundesverkehrswegeplans | 203 | ||
1. Das Planungskonzept des Bundesverkehrswegeplans | 203 | ||
2. Vergleichende Betrachtung des Bundesverkehrswegeplans mit den Leitlinien | 206 | ||
3. Schlußfolgerungen | 208 | ||
IV. Die fachbezogenen Ausbaugesetze | 209 | ||
1. Die Systematik der Planungsstufe | 209 | ||
2. Erfordernis zur Aufnahme der Vorhaben von gemeinsamem Interesse im Fünfjahresplan oder im jährlichen Bauplan? | 213 | ||
3. Ausreichende Bindungskraft aufgrund der Ausweisung als vordringlicher Bedarf für die Linienbestimmung und die Planfeststellung | 216 | ||
V. Die Linienbestimmung | 219 | ||
VI. Die Planfeststellung | 223 | ||
1. Das Rechtsinstitut der Planfeststellung (Überblick) | 224 | ||
2. Die Relevanz der Bedarfsfeststellung im System der materiellen Bindung der Planfeststellung | 227 | ||
3. Weitergehende Einwirkung der gemeinschaftlichen Vorgaben auf der Ebene der Planfeststellung? | 233 | ||
VII. Gemeinschaftlich bedingte beschleunigte Planung? | 236 | ||
VIII. Ergebnis | 238 | ||
IX. Anwendung der Ergebnisse | 239 | ||
§ 10 Gesamtergebnis | 241 | ||
Anhang: Der Text der Leitlinien | 246 | ||
Literaturverzeichnis | 262 |