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Wietog, J. (2001). Volkszählungen unter dem Nationalsozialismus. Eine Dokumentation zur Bevölkerungsstatistik im Dritten Reich. Hrsg. von Wolfram Fischer. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50384-1
Wietog, Jutta. Volkszählungen unter dem Nationalsozialismus: Eine Dokumentation zur Bevölkerungsstatistik im Dritten Reich. Hrsg. von Wolfram Fischer. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50384-1
Wietog, J (2001): Volkszählungen unter dem Nationalsozialismus: Eine Dokumentation zur Bevölkerungsstatistik im Dritten Reich. Hrsg. von Wolfram Fischer, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50384-1

Format

Volkszählungen unter dem Nationalsozialismus

Eine Dokumentation zur Bevölkerungsstatistik im Dritten Reich. Hrsg. von Wolfram Fischer

Wietog, Jutta

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 66

(2001)

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Abstract

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit der amtlichen Bevölkerungsstatistik mit den Machthabern des Dritten Reiches besonders hinsichtlich der Volkszählungen 1933 und 1939? Wie unterschieden sich diese Zählungen untereinander sowie von dem 1925er Zensus? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung. Anhand einer gründlichen Quellenrecherche in deutschen Archiven wird auch der immer wiederkehrenden Behauptung nachgegangen, aus den Daten der mit der Volkszählung 1939 verbundenen Sonderaufnahme der Juden sei eine reichsweite Judenkartei angelegt worden, die als Grundlage für die Deportationen ab 1940/41 gedient habe.

Auch wenn sich diese Behauptung als falsch erwiesen hat und sich eine derartige Verstrickung der amtlichen Bevölkerungsstatistik in den Holocaust nicht nachweisen läßt, so zeigt die Untersuchung doch, daß sich, wie andere Institutionen auch, das Statistische Reichsamt und die statistischen Ämter den Anforderungen der nationalsozialistischen Machthaber nicht entziehen konnten und zum Teil selbst den Anpassungsprozeß vorantrieben. Der Konflikt zwischen dem Bestreben, das Statistikgeheimnis zu wahren und der amtlichen Statistik weiterhin ein breites, für korrekte Ergebnisse unablässiges Vertrauen in der Bevölkerung zu erhalten, und den Anforderungen, die ein totalitärer Staat an eine seiner Institutionen stellt, wurde besonders unter den Bedingungen des Zweiten Weltkrieges immer öfter zu Gunsten der letzteren entschieden. So entstanden auf Wunsch des Reichsinnenministeriums und der SS aus den individuellen Daten der Volkszählung von 1939 Karteien, die u. a. der Germanisierungspolitik in den Grenzgebieten des Deutschen Reiches (einschließlich des Sudetengebiets und Österreichs) dienen sollten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort des Herausgebers 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einleitung 9
B. Die „Erfassung“ der Bevölkerung 17
C. Die Volkszählung 1933: Erste Eingriffe der neuen Machthaber in die amtliche Statistik 23
I. Die Statistik in der Weimarer Republik 23
1. Aufbau 23
2. Die Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1925 25
3. Der Kampf um die Volkszählung 1930 ff. 32
II. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und die Volkszählung 1933 38
1. Der 30. Januar 1933 und seine Folgen für die amtliche Statistik 41
2. Die letzten Verhandlungen über die Volkszählung 1933 52
3. Die Durchführung der Volks-, Berufs- und Betriebszählung 56
D. Die amtliche Statistik auf dem Weg zur Volkszählung 1939 68
I. Der Wunsch nach einer reichsweiten Erfassung der Juden 68
II. Die Denkschrift des Statistischen Reichsamts und die Vorbereitung der Volkszählung 1938 80
III. Die amtliche Statistik zwischen Annäherung und Krise 87
IV. Der Wandel des Statistikgeheimnisses 106
V. Die Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1939 117
1. Die Werbung und Schulung der Zähler sowie die Durchführung der Volkszählung 117
2. Der Beginn der Volkszählungsauswertung 128
E. Die Bevölkerungsstatistik unter den Bedingungen des Zweiten Weltkrieges 134
I. Das Sofortprogramm 134
II. Die Anlage von Sonderkarteien 137
1. Die Ausländerkartei 142
2. Die Kartei der deutschen Reichsangehörigen fremder Volkszugehörigkeit 146
III. Die „Ergänzungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung“ 153
1. Der Verzicht auf die Auswertung der Angaben zur Vorbildung 155
2. Die Behandlung der Ergänzungskarte durch die Statistik 155
3. Die Ergänzungskarte und das Meldesystem 158
IV. Die Volkszählung und die Judenverfolgung 166
V. Bevölkerungsstatistik und Wirtschaftsstatistik während des Krieges 170
VI. Das Ende 182
F. Die amtliche Bevölkerungsstatistik und ihre Einbindung in die nationalsozialistischen Ziele 186
G. Biographischer Anhang 197
I. Friedrich Burgdörfer 197
II. Curt Godlewski 208
III. Richard Korherr – der Inspekteur für Statistik in der SS – und die Statistik der „Endlösung der Judenfrage“ 209
IV. Roderich Plate 237
V. Wolfgang Reichardt 242
H. Dokumentenanhang und Glossar 245
I. Dokumente 245
1. Auszug aus einem Schreiben der NSBO vom 14. März 1933 an den Staatssekretär Hans Pfundtner 245
2. Schreiben von Achim Gercke an Curt Godlewski vom 14. März 1933 246
3. Bericht von Dr. iur. Ernst Rosenthal 249
4. „Notwendigkeit und Bedeutung einer neuen Volks-, Berufs- und Betriebszählung“ 253
5. Auszug aus einem Schreiben des Reichswirtschaftsministeriums II A Nr. 268/33 vom 9. Oktober 1933 an die Regierungen der Länder 259
6. Gesetzliche Grundlagen der Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939 261
7. Auszug aus dem Bericht von Dr. Martha Mosse, Reichsvereinigung der Juden, vom 23./24. Juli 1958 267
8. Die Ergänzungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung 272
II. Übersicht über die verschiedenen Karteien und ihre Inhalte 275
1. Ergänzungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung (Ergänzungskarte) 275
2. Ausländerkartei 276
3. Kartei der deutschen Reichsangehörigen fremder Volkszugehörigkeit (Volkstumskartei) 277
4. Volkskartei 279
III. Glossar und Abkürzungsverzeichnis 280
I. Quellen und Literatur 283
I. Archivunterlagen 283
II. Monographien und Aufsätze 288
Personenregister 299