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Haas, S. (2006). Text und Leben. Goethes Spiel mit inner- und außerliterarischer Wirklichkeit in »Dichtung und Wahrheit«. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52298-9
Haas, Stefanie. Text und Leben: Goethes Spiel mit inner- und außerliterarischer Wirklichkeit in »Dichtung und Wahrheit«. Duncker & Humblot, 2006. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52298-9
Haas, S (2006): Text und Leben: Goethes Spiel mit inner- und außerliterarischer Wirklichkeit in »Dichtung und Wahrheit«, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52298-9

Format

Text und Leben

Goethes Spiel mit inner- und außerliterarischer Wirklichkeit in »Dichtung und Wahrheit«

Haas, Stefanie

Schriften zur Literaturwissenschaft, Vol. 29

(2006)

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Abstract

Seit Erscheinen von »Dichtung und Wahrheit« machen sich Leser und Interpreten vom Titel ausgehend Gedanken über das Verhältnis von Wahrheit und Dichtung in Goethes Autobiographie. Der kaum zu entwirrende Zusammenhang von Leben und Lebenserzählung zeigt sich in vielen Facetten im Text: Vom Titel bis zum Schlußzitat spielt Goethe mit dem wechselseitigen und wechselhaften Verhältnis von Literatur und Leben, mit Rollen, Identitäten und Verkleidungen. Dabei streift er Grundfragen der Gattung und der Vergleichbarkeit von Text und Leben und ist weit entfernt davon, theoretisch oder poetologisch zu spekulieren. Die Literarisierung des Lebens durch den Protagonisten - die sich mal befreiend, mal problematisch gestaltet - ist eines der Leitmotive dieser Autobiographie, und die Autobiographie wiederum ist ein weiterer Beleg für diese Eigenart des Verfassers.

Die Interpretation schlägt einen Mittelweg ein zwischen Biographismus einerseits, der die literarische Komposition verkennen muß, und Ausklammerung jeden Realitätsbezugs andererseits, was der Besonderheit autobiographischer Fiktion nicht gerecht werden kann. Die Verfasserin ergänzt ihre Untersuchung mit Studien zur narrativen Identität. Ein wichtiger Aspekt ist das Phänomen des »Dämonischen«. Es eröffnet am Ende der Autobiographie einen Blick auf die reizvollen Schwierigkeiten der Lebensdeutung. Das »Dämonische« entzieht sich eindeutigen Interpretationen, es ist ein Bekenntnis zur Offenheit und Unabschließbarkeit der Lebensgeschichte. Sowohl auf der Ebene des Protagonisten als auch auf der des Erzählers entfaltet und verwirrt sich das Ineinander von Text und Leben in immer neuen Varianten. Dabei erweist sich Goethes Spiel mit dem Verhältnis von Poesie und Wirklichkeit als die angemessene Form zur Darstellung und Inszenierung seines Dichterlebens.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Abkürzungen 9
Vorbemerkung: die gedichtete Quelle 11
I. Leben, lesen, schreiben 23
1. Ein bedenkliches Unternehmen, von Anfang an 23
2. Hineinlesen, herauslesen 27
3. Natürlich talentiert das Leben bewältigen: dichten 37
II. Leben und Dichtung und Leben 49
4. Past wie im richtigen Leben: Sonntagsausflug ins Märchen 50
5. Mystifikation und Mummenschanz 59
6. Erlesenes Idyll: mit Goldsmith in Sesenheim 67
7. Wider die Freude am Faktischen: Werther 85
8. Inszenierte Abwesenheit: Lilis Geburtstag ohne Lili 92
9. Dichtung verwirklichen, Wirklichkeit verdichten 97
III. Halbtheoretisches Zwischenspiel 103
10. Text und Leben 103
11. Diesseits und jenseits des Textes 108
IV. Dichtung, Wahrheit und das Dämonische 111
12. Dämonischer Schlußakkord: das letzte Buch 111
a) Rückblick auf die Wege zum Übersinnlichen 112
b) Nicht-Beschreibung des nicht Beschreibbaren 114
c) Der dämonische Schein im kleinen Leben 117
d) Dämonen, kein Dämonisches 119
13. Des Lebens Lauf und seine Deutung 120
a) Der reine, ruhige, stete Fortschritt 121
b) Entwicklungsideal und Lebenswirklichkeit 126
c) Weben und weben lassen 130
d) Selbstzitat und Sonnenpferde 133
e) Wie andere sich das Rätsel ihrer Tage zurechtlegen 135
14. Vollendet unvollendet: der vierte Teil 142
15. Was das Dämonische nicht ist und worauf es hinweisen könnte 154
a) Gängige Mißverständnisse 155
b) Gleichgewichtsstörungen 158
c) Interpretationsversuche 162
V. Einblicke, Ausblicke 167
16. Text und Leben im Lebenstext 167
17. Rückblick auf den Mittelweg 170
18. Verwirrung mit Quellenwert 171
Literaturverzeichnis 173
Personen- und Werkregister 182
Sachregister 186