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Zöller, M. (1995). Washington und Rom. Der Katholizismus in der amerikanischen Kultur. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48322-8
Zöller, Michael. Washington und Rom: Der Katholizismus in der amerikanischen Kultur. Duncker & Humblot, 1995. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48322-8
Zöller, M (1995): Washington und Rom: Der Katholizismus in der amerikanischen Kultur, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48322-8

Format

Washington und Rom

Der Katholizismus in der amerikanischen Kultur

Zöller, Michael

Soziale Orientierung, Vol. 9

(1995)

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Abstract

Die amerikanischen Katholiken, lange Zeit eine um Anerkennung kämpfende Minderheit, sind heute in das Zentrum der amerikanischen Gesellschaft gerückt. Michael Zöller beschreibt den langen und schwierigen Weg von einer Einwandererkirche zur größten amerikanischen Religionsgemeinschaft als Verwirklichung einer »kulturellen Unwahrscheinlichkeit«.

Im Spannungsfeld von Washington und Rom mußte die katholische Kirche lernen, sich gleichzeitig nach innen und außen zu erklären. Dies hieß zunächst, daß der als unamerikanisch angeprangerte Katholizismus sich in einer feindseligen Umwelt zu behaupten hatte. Mit der zunehmenden Integration der Katholiken trat dagegen die entsprechende interne Auseinandersetzung in den Vordergrund. Gestritten wurde nun um die richtige Mischung aus Distanz und Nähe zur amerikanischen Kultur und damit zur modernen Kultur überhaupt.

Zöller verbindet drei Perspektiven. Er schildert den amerikanischen Katholizismus als solchen, ordnet dessen Entwicklung in die amerikanische Kultur- und Religionsgeschichte ein und stellt die gängigen Vorstellungen von der künftigen Rolle der Religion in Frage: Es gehe nicht mehr darum, ob die Religion in modernen Gesellschaften überleben werde, sondern um die Spannung zwischen dem Kulturprinzip Kirche und dem religiösen Individualismus.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis V
Katholizismus in Amerika – eine kulturelle Unwahrscheinlichkeit (Vorwort) 1
Kapitel I: Europäische Vorposten im Amerika der Kolonialzeit (1492–1789) 5
1. Von Florida bis Sonoma – Der spanische Gürtel 6
Kolumbus und die „edlen Wilden“ 6
Die spanische Mission zwischen der Herrschaftsidee der Krone und dem neuen Feudalismus 7
2. Von Arcadia bis Louisiana – der französische Bogen 15
Die französische Mission zwischen europäischen Rivalitäten und indianischen Erbfeindschaften 15
Nachruhm und Nachwirkung der „Schwarzröcke“ 18
3. England unter veränderten Vorzeichen: Die Kolonien an der Atlantikküste 22
Der Pluralismus religiöser Monopole 22
Neu-England als Experiment in Politischer Theologie 25
Die ungeplante Demokratisierung der Religion 27
Das „katholische“ Maryland und seine kurze Geschichte 33
Kapitel II: Selbstbehauptung in der Neuen Welt (1789–1865) 40
1. Revolution und Religion 40
Freiwilligkeit und Konkurrenz: Die religiöse Landschaft nach der Revolution 42
Disestablishment 43
Religion, Zivilreligion und Republik: Die Verfassungsdiskussion 44
2. Aufbau kirchlicher Strukturen 47
Priestermangel, Konflikte „alter“ und „neuer“ Einwanderer, ungeklärte Rechtsfragen: John Carrolls Bericht von 1785 50
Das erste College, das erste Priesterseminar, der erste Bischof 52
Die Kirche zwischen großen Chancen und der Gefahr von Machtkämpfen und Nationalitätenkonflikten: Ambrose Marechais Bericht von 1818 55
Auseinandersetzungen um den trusteeism und Durchsetzung der bischöflichen Amtsautorität 60
3. Amerikanisierung der amerikanischen Religion 65
Neuer religiöser Stil und neue religiöse Institutionen 65
Methodisten und Baptisten als Frontier-Religionen 66
Religiöser Individualismus und moralistischer Konsens 68
4. Katholizismus als Einwandererkirche 70
Die ethnische Pfarrei als Schutzraum und als Agentur der Amerikanisierung 71
John England, John Hughes, John Martin Henni und John Martin Spalding: Ein neuer Typ von Bischöfen 71
Die drei Wellen der Einwanderung 77
5. Kulturkampf in Amerika 80
Nativismus und antikatholische Kulturpropaganda in den Jahrzehnten bis zum Bürgerkrieg 80
Die Know-Nothing-Party 83
Die Straßenschlachten in Boston, Philadelphia und St. Louis 84
6. Nord und Süd, Weiß und Schwarz, Progressiv und Konservativ 85
Die Trennlinien der religiösen Landschaft nach dem Bürgerkrieg 86
Kapitel III: Kampf um die Bestimmung des eigenen Standortes: Die „große Krise“ (1865–1908) 89
1. Apologetik und Vorboten der Konflikte: „Katholisch werden und amerikanisch bleiben“ 90
Brownson, Hecker und die Paulists 90
Amerikanisch werden und katholisch bleiben 93
Die erste und zweite Plenarversammlung der Bischöfe 94
2. Die Antagonisten und die Streitpunkte 97
Drei kirchenpolitische „Fraktionen“ 97
Die „Krise“ in der kirchengeschichtlichen Literatur 98
Die Americanists: James Gibbons, Dennis J. O’Connell, John Ireland, John Lancaster Spalding und John J. Keane 99
Die Zwei-Mann-Partei der „Konservativen“: Michael A. Corrigan und Bernard J. Quaid 108
Die „Fraktion“ der Deutschen 110
Falsche Alternativen auf allen Seiten 111
Die dritte Plenarversammlung von 1884 und die Verfassung der Bistümer 115
Knights of Columbus und Unterscheidung von Gewerkschaft und Sozialismus 116
Der irisch-nationalistische Sozialismus und die clerical radicals von New York 117
3. Abstand und Nähe zur amerikanischen Kultur: Der Kern des Konflikts 119
Der Streit um die ethnische Seelsorge: Die Abbelen-Denkschrift und der Kongreß von Luzern 120
Der Streit um die katholischen Schulen: Irelands Rede und ihr Echo 122
O’Connell, Satolli und „der Feind“ 124
Arbeiten, als hinge alles von uns ab, und Beten, als käme es nur auf Gott an 126
Amerikanismus als Vorform des Modernismus? 130
4. Das katholische Milieu 134
Höhepunkt der Einwanderung 134
Religion als akzeptierte Unangepaßtheit 135
Von der ethnischen Pfarrei zur Konfession: Stufen der Integration und der abstrakteren Selbstbeschreibung 136
Kirchliche Volljährigkeit: Amerikas Entlassung aus dem Missionsstatus 138
Kapitel IV: Auf dem Weg in die Mitte Amerikas (1908–1963) 140
1. Das kulturelle Klima nach dem Ersten Weltkrieg 140
Protestantischer Selbstzweifel und katholische Zuversicht 140
Die zwei Lager innerhalb des Protestantismus 141
2. Die Entstehung einer nationalen katholischen Öffentlichkeit 143
Vom National Catholic War Council zur National Catholic Welfare Conference: Erste Schritte der Zentralisierung 145
Going big: O’Connell, Dougherty, Mundelein: Die amerikanische Spielart der Romanità 152
Klerikale Aktivisten als neue Akteure auf der nationalen Bühne 156
Sozialbewegungen 158
Politisierende Erfahrungen: Der Schulstreit von Oregon, die Kandidatur des Al Smith, der Spanische Bürgerkrieg 160
3. Als die Welt noch in Ordnung war 161
G-I-Bill of Rights 162
Der religiöse Boom der 50er Jahre 163
Peace of Mind und „Positives Denken“ 166
John Courtney Murrays Kritik am Konzept der Zivilreligion: Die Verfassung als Friedensformel, nicht als Glaubensbekenntnis 168
4. „Wohlhabend und langweilig?“ 170
Das katholische „Imperium“ 170
Spellman, der „amerikanische Papst“ 171
Die katholische Hoffnung auf Normalität: McCarthy und Kennedy 173
Der Stimmungsumschwung 175
Kapitel V: Eine Welt ohne Nonnen (1963–1986) 180
1. Das Erdbeben 180
Fish on Friday oder Humanae Vitae: Die Diskussion um die Ursachen 181
Wahlmöglichkeiten, Zukunftsperspektiven und individuelle Lebensplanung: Versuch einer Erklärung 185
Individualismus und Voluntarismus auf katholische Art 187
2. Kirchenmäuse – Die Soziologie des Aktivismus 190
Weiterer Ausbau der nationalen kirchlichen Organisation 191
Die bischöfliche Dreiklassengesellschaft 193
Vervielfältigende Abbildung der Strukturen 195
Bildung zweier Lager auch im Katholizismus 196
Das katholische Kulturprinzip und die Soziologie des Aktivismus 198
3. Mißlungene Mobilisierung 201
Die Detroit-Justice-Conference 202
Die politischen Hirtenbriefe der 80er Jahre 204
Kapitel VI: Katholisch in Amerika 210
1. Das Ende der Talfahrt 210
Statistische Erholung 210
Der Durchschnittskatholik im demoskopischen Vergleich 211
2. Die neuen ethnics 214
Indianer und die Religion des weißen Mannes 215
Schwarze Katholiken: Versäumnisse und neue Hoffnungen 216
Hispanics auf dem Weg der Amerikanisierung 219
3. Priester, Priesterbildung und Theologie 223
Entwicklung der Priesterseminare 223
Prognosen zum Priestermangel 225
Selbsteinschätzung und Einstellungen junger Priester 227
Die professionelle Theologie und ihre Interessen 231
4. Schulen und Universitäten: Das soziale Kapital des amerikanischen Katholizismus 235
Vom Baby-Boom zum Bildungsboom 235
Community als Erfolgsrezept: Das Beispiel Chicagos 238
Das College als neues Milieu 240
Der religiöse Individualismus und das Kulturprinzip Kirche: Der amerikanische Weg nach Rom (Nachwort) 244
Anhang 248
Statistische Angaben für die Zeit von 1950 bis 1993 248
1. Erläuterungen 248
2. Statistische Tafel 249
3. Verzeichnis der Tabellen 250
Liste der amerikanischen Bistümer 251
Hinweise zur Literatur 254
1. Kommentierte Bibliographie 254
2. Literaturverzeichnis 256
Personen- und Stichwortverzeichnis 270