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Richter, E. (1996). Ursprüngliche und physikalische Zeit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48522-2
Richter, Ewald. Ursprüngliche und physikalische Zeit. Duncker & Humblot, 1996. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48522-2
Richter, E (1996): Ursprüngliche und physikalische Zeit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48522-2

Format

Ursprüngliche und physikalische Zeit

Richter, Ewald

Philosophische Schriften, Vol. 15

(1996)

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Abstract

Das Problem der »Zeit« betrifft Philosophie und Wissenschaften gleichermaßen. Die Frage, wie das »Dasein« die Zeit als »Offenheit« für das Verstehen in Anspruch nimmt, ist das zentrale Thema von Heideggers grundlegendem Werk »Sein und Zeit«. Dem Verfasser der hier vorliegenden Arbeit geht es zunächst darum, schrittweise darzutun, daß und wie Heideggers Aufweis der »ekstatischen Zeitlichkeit des Daseins« hineingehört in die Bearbeitung seiner Grundfrage nach dem »Innestehen des Menschen in der Offenheit des Seins«. Er leitet von hier aus über zum speziellen Entwurf der mathematischen Naturwissenschaft, dem ein schon offener Bereich zugrunde liegt. In der Überzeugung, daß die Physik sich der Frage nach den konstitutiven Momenten ihres Entwurfes und der weiteren Rückfrage in das Gründende nicht entziehen kann, werden Begründungsversuche zur Physik als erfolgversprechend eingestuft, die Postulate aus der »Möglichkeit der Erfahrung« zu gewinnen suchen und hierbei im Einklang stehen mit den schon vorausgesetzten »Modi der Zeit«. Zu diesem Punkt werden Arbeiten C. F. von Weizsäckers, insbesondere dessen »Logik zeitlicher Aussagen«, ausführlich besprochen. Ein auf Logik, Mathematik und Physik gemeinsam zu beziehender konstruktiver Gesichtspunkt, der nicht zuletzt Konsequenzen für die Deutung der Quantentheorie hat, wird an Hand von konkreten Beispielen herausgearbeitet. Diese Beispiele, die z. T. auf Werke von Weyl, Brouwer und Heyting zurückgreifen, sind so gewählt, daß sie sich der Annahme einer »An-sich-Wahrheit« gerade in solchen Fällen widersetzen, in denen sinnvoll von »futurischer Möglichkeit« bezogen auf künftige Beweise bzw. Entscheidungen durch Messung gesprochen werden kann.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
Einführung 9
Kapitel 1: Die Zeit als der „Sinn von Sein“ bei Martin Heidegger 26
I. Vorbetrachtung 26
II. Heideggers Besinnung auf das traditionell überkommene Verständnis von Zeit 33
1. Heideggers „Rückfrage“ 33
2. Der „Entwurf“ der mathematischen Naturwissenschaft nach Heidegger 40
3. Das Einfließen populärwissenschaftlicher Vorstellungen in den alltäglichen Zeitbegriff 44
III. Der Rückgang vom vulgären Zeitverständnis zur ursprünglichen Zeit 46
1. Heideggers Aufweis der wesentlichen Verdeckungen im vulgären Zeitverständnis 47
2. Ein erster Blick auf die Verhaltungen des Gewärtigens, Behaltens und Gegenwärtigens 49
a) Das Gewärtigen 49
b) Das Behalten 49
c) Das Gegenwärtigen 49
3. Bestimmung der Strukturmomente der im „dann“, „damals“ und „jetzt“ ausgesprochenen Zeit 50
a) Bedeutsamkeit 50
b) Datierbarkeit 51
c) Gespanntheit 51
d) Öffentlichkeit 52
4. Die Sorgestruktur und die Zeitlichkeit des Daseins 53
a) Verstehen 53
b) Befindlichkeit 54
c) Rede 54
α) Vorbemerkung 54
β) Zeitlichkeit der Rede 55
d) Verfallen 56
5. Sammlung auf den Problemzusammenhang 56
6. Die ursprüngliche Zeit 58
IV. Heideggers Weg zum Ereignis-Denken 61
1. Der er-eignende Zuwurf 61
2. Die eigenliche Zeit und ihr „Zeit-Raum“ 66
Kapitel 2: Die Zeit in der mathematischen Naturwissenschaft und ihr besonderes Verhältnis zur konstruktiven Mathematik 71
I. Die Zeit in C. F. v. Weizsäckers Arbeiten zum „Aufbau der Physik“ 71
1. Weizsäckers Thesen über die Zeitmodi 71
2. Weizsäckers Kritik an subjektivistischen Zeittheorien 75
3. Die Ausgangssituation der „Logik zeitlicher Aussagen“ in den Überlegungen Weizsäckers zur Physik 78
II. „Konstruktive Mathematik und Naturwissenschaft“ und die Offenheit der Zukunft 82
1. Vorbemerkung 82
2. Zur Methodologie der konstruktiven Naturwissenschaft 83
3. I. E. J. Brouwer und die konstruktive Mathematik 87
4. Die „Objektivität“ des Unterschiedes „faktisch-möglich“ und der Meßprozeß in der Physik 93
5. Nähere Bestimmung der zeitlichen Aussagen 98
6. Zeitliche Aussagen und Naturgesetzlichkeit 99
III. Darstellung physikalischer Größen als fan 105
1. Die Besonderheiten der Quantentheorie und die Darstellung ihrer Größen als fan 105
2. Die Darstellung kommensurabler und inkommensurabler Größen und die Erklärung „maximaler Zustände“ 111
IV. Das „Sein der Möglichkeit“ und die „Paradoxien der Quantentheorie“ 115
Kapitel 3: Begründungsfragen zur modernen Physik 128
I. Das Wissenschaftschaftsverständnis der Physik 128
1. Historische Erinnerung 128
2. Zeitstruktur und Wahrscheinlichkeit 132
II. Logisch-mathematische Beispiele Brouwers und Heytings und die Rolle der Zeit 135
1. Ein Beispiel Heytings 135
2. Die Rolle der Zeit 140
III. Vorläufiges Resümee 144
IV. Die empirisch orientierte elementare Quantentheorie und die beim Aufbau eingehaltene Reihenfolge 148
V. Vergleich der herangezogenen Beispiele aus Mathematik und Physik 150
VI. Wahrscheinlichkeit als Prädikat einer Klasse 152
VII. Weizsäckers Postulate zum Aufbau einer abstrakten Quantentheorie 154
VIII. Bedingungen der Möglichkeit für Mathematik und Physik 158
IX. Schlußbetrachtung – Die Nötigung zur Rückfrage 162
Literaturverzeichnis 175