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Gassner, U. (1999). Heinrich Triepel. Leben und Werk. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49216-9
Gassner, Ulrich M.. Heinrich Triepel: Leben und Werk. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49216-9
Gassner, U (1999): Heinrich Triepel: Leben und Werk, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49216-9

Format

Heinrich Triepel

Leben und Werk

Gassner, Ulrich M.

Tübinger Schriften zum Staats- und Verwaltungsrecht, Vol. 51

(1999)

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Abstract

Die vorliegende Studie befaßt sich mit Leben und Werk Heinrich Triepels (1868-1946), einem der bedeutendsten deutschen Staats- und Völkerrechtler des 20. Jahrhunderts.

Im ersten Teil der Studie wird ein biographischer Überblick gegeben. Eine der wichtigsten Lebensleistungen Triepels war die Gründung der Vereinigung der deutschen Staatsrechtslehrer. Er gehörte zu den "Vernunftrepublikanern" konservativer Prägung. Nach der von ihm so bezeichneten "legalen Revolution" 1933 bekannte er sich nicht zum Nationalsozialismus, sondern verstand sich als Enthusiast des Rechtsstaats und widersetzte sich Versuchen, die Staatsrechtslehrervereinigung und andere Organisationen gleichzuschalten.

Der zweite Teil der Arbeit ist der Werkanalyse gewidmet. Triepel hat zahlreiche innovative und richtungweisende Beiträge zum Staats- und Völkerrecht geleistet. Er gilt als Begründer der dualistischen Lehre im Völkerrecht. Triepel war einer der führenden Kritiker des staatsrechtlichen Positivismus. Er übertrug die Thesen der "Tübinger Schule der Interessenjurisprudenz" auf das Öffentliche Recht und entwickelte sie weiter zur "publizistischen Wertungsjurisprudenz". Auf dieser Grundlage hat er wesentlich zu einem materiellen Rechtsstaatsverständnis beigetragen. Er betrachtete die Grundrechte als "legalisierte Wertungen", sprach sich für die Anwendung des Gleichheitssatzes auf den Gesetzgeber aus und trat für die richterliche Kontrolle von Gesetzen ein. Daneben begründete er die Lehre von den immanenten Grenzen bei Verfassungsänderungen und plädierte für einen partiellen Delegationsvorbehalt. Ferner übte er Kritik am Parteienstaat moderner Prägung und formulierte in diesem Zusammenhang sein berühmtes Vier-Phasen-Modell der Entwicklung politischer Parteien. Viele seiner Auffassungen haben sich im Grundgesetz niedergeschlagen und gehören zu den Kernbestandteilen des heutigen Verfassungsverständnisses.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 16
Einleitung 21
Erster Teil: Leben 26
1. Kapitel: Familiäre Herkunft, Kindheit und Schule 26
2. Kapitel: Studienjahre in Freiburg und Leipzig 33
3. Kapitel: Referendariat und erste Lehrtätigkeit 40
4. Kapitel: Tübingen 1900–1909 50
5. Kapitel: Kiel 1909–1913 63
6. Kapitel: Berlin 1913–1944 76
I. An der Friedrich-Wilhelms-Universität 76
1. Fakultät 76
2. Lehre 80
3. Berufliche Anerkennung 85
4. Ämter in der akademischen Selbstverwaltung 88
5. Literarisches Schaffen 91
6. Schüler und Kollegen 92
7. Politisch-publizistisches Ränkespiel 94
8. Vorzeitiger Abschied vom Lehramt 98
II. Außeruniversitäre Aktivitäten 104
1. Verein „Recht und Wirtschaft" 104
a) Inhalt des Verfassungsentwurfs 106
b) Bedeutung des Verfassungsentwurfs 113
2. Staatswissenschaftliche Gesellschaft 119
3. Deutsche Gesellschaft für Völkerrecht 121
4. Deutscher Juristentag 127
5. Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer 133
a) Gründung 133
b) Entwicklung 139
c) Auflösung 141
6. Rechtsschutzgemeinschaft der deutschen Fakultäten 145
7. Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht 146
8. Verfassungsausschuß der Länderkonferenz 151
9. Historische Reichskommission 162
10. Herausgebertätigkeit 163
11. Institut international de Droit public 168
12. Sonstige außeruniversitäre Aktivitäten 168
III. Homo politicus 170
1. Kaiserreich 170
2. Weimarer Republik 179
3. „Drittes Reich" 186
IV. Privates 189
7. Kapitel: Untergrainau 1944–1946 196
Zweiter Teil: Werk 202
8. Kapitel: Öffentliches Recht und Methodik 202
I. Frühschriften 202
1. Das Interregnum (1892) 202
2. Die Entstehung der konstitutionellen Monarchie (1899) 209
3. Wahlrecht und Wahlpflicht (1900) 213
4. Der Streit um die Thronfolge im Fürstentum Lippe (1903) 216
II. Triepels Kritik des staatsrechtlichen Positivismus 222
1. Der wissenschaftsgeschichtliche Hintergrund 223
2. Wege zu materialem Verfassungsdenken 230
a) Grundlegung in den Jahren 1907 und 1908 230
b) Bedeutung 239
c) Ursachen 247
d) Bekräftigung und Erweiterung 251
e) Kritik und Metakritik 263
3. Zusammenfassende Würdigung 286
III. Elemente einer materialen Staatslehre 290
1. Staatsbegriff 291
2. Der Begriff des Politischen 294
IV. Staatenverbindungen 297
1. Unitarismus und Föderalismus (1907) 298
2. Die Kompetenzen des Bundesstaats und die geschriebene Verfassung (1908) 306
3. Die Reichsaufsicht (1917) 310
4. Unitarismus und Föderalismus in der Weimarer Reichsverfassung 323
5. Die Hegemonie (1938) 333
a) Die Hegemonie als universale Rechtsfigur 333
b) Zeitgenössische Kritik und aktuelle Bedeutung 347
6. Nach 1945: Vom „Herzensunitarier" zum „Vernunftföderalisten"? 351
V. Aspekte materialen Rechtsstaatsdenkens 355
1. Rechtsstaatsbegriff 355
2. Grundrechte und Einrichtungsgarantien 358
a) Grundrechtsfunktionen 358
b) Gleichheitsgebot (Art. 109 WRV) 362
aa) Von der Rechtsanwendungsgleichheit zur Rechtsetzungsgleichheit 362
bb) Entwicklung und Bedeutung der neuen Lehre 366
c) Eigentumsgarantie (Art. 153 WRV) 371
d) Wohlerworbene Beamtenrechte (Art. 129 Abs. 1 S. 3 WRV 372
3. Rechtsschutz 374
a) Richterliches Prüfungsrecht 374
b) Verfassungsgerichtsbarkeit 378
4. Grenzen der Delegation von Gesetzgebungsbefugnissen 388
a) Ermächtigungsgesetzgebung 388
b) Verfassungsdurchbrechung 392
c) Legale Revolution 398
5. Zusammenfassung 401
VI. Einzelthemen 402
1. Parteien und Parlamentarismus 402
2. Alternativen zum Parteienstaat 416
3. Kontinuität und Wandel des Staatsideals 425
4. Staatsdienst und staatlich gebundener Beruf (1911) 428
5. Delegation und Mandat im öffentlichen Recht (1942) 434
6. Verwaltungsrecht 442
9. Kapitel: Völkerrecht 446
I. Völkerrecht und Landesrecht (1899) 446
1. Inhalt 446
2. Rezeption und Kritik 459
II. Einzelfragen des Völkerrechts 470
1. Völkerbund und Kriegsschuldfrage 470
2. Staatsangehörigkeitsrecht 471
3. Extraterritoriale Zwangsvollstreckung 474
4. Internationale Wasserläufe 474
5. Private Außenpolitik 476
III. Humanitäres Völkerrecht 478
IV. Seekriegsrecht 480
1. Regeln der Seekriegführung 481
2. Geschichte des Seekriegsrechts 489
V. Das Verhältnis zur nationalsozialistischen Völkerrechtslehre 490
VI. Die Zukunft des Völkerrechts – 1916 und 1946 494
1. Bewährung des Völkerrechts 494
2. Umwälzung des Völkerrechts 499
10. Kapitel: Rechtsästhetik 504
I. Möglichkeit einer ästhetischen Betrachtung des Rechts 504
II. Grundsätze der ästhetischen Würdigung rechtlicher Phänomene 507
III. Stile rechtlicher Erscheinungen 508
1. Objektiver Rechtsgeist 511
2. Objektivierter Rechtsgeist 512
IV. Kritische Würdigung 514
Schlußbetrachtung 518
Quellen- und Literaturverzeichnis 525
I. Bibliographie 525
1. Öffentliches Recht, historisch-politische Arbeiten 525
a) Selbständig erschienene Schriften 525
b) Aufsätze und sonstige Beiträge in Zeitschriften, Festschriften, Sammelwerken und Lexika 527
c) Rechtsgutachten, soweit nicht unter a) oder b) 528
d) Ansprachen und Redebeiträge, soweit nicht unter a) oder b) 529
e) Rezensionen 530
f) Zeitungsbeiträge 531
g) Quelleneditionen und sonstige Herausgebertätigkeit 531
h) Sonstiges 532
2. Völkerrecht 532
a) Selbständig erschienene Schriften 532
b) Aufsätze und sonstige Beiträge in Zeitschriften, Festschriften, Sammelwerken und Lexika 533
c) Rechtsgutachten und Denkschriften, soweit nicht unter a) oder b) 533
d) Redebeiträge, soweit nicht unter a) oder b) 534
e) Rezensionen 534
f) Zeitungsbeiträge 535
g) Quelleneditionen und sonstige Herausgebertätigkeit 535
3. Varia 536
a) Selbständig erschienene Schriften 536
b) Aufsätze und sonstige Beiträge in Zeitschriften, Festschriften, Sammelwerken und Lexika 536
c) Zeitungsbeiträge 536
II. Schrifttum und Quellen mit biographischen Daten 537
III. Rezensionen zu Schriften Triepels 538
IV. Ungedruckte Quellen 543
1. Staatliche Archive 543
2. Universitätsarchive und -bibliotheken 545
3. Sonstige Archive 546
4. Zitierte mündliche (m) und schriftliche Mitteilungen und Auskünfte 546
5. Vorlesungsmitschriften 547
V. Gedruckte Quellen 547
VI. Literatur 550
1. Bis 1945 550
2. Ab 1946 562
Personenregister 596
Sachregister 602