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Wohnen nach dem Krieg

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Koinzer, T. (2002). Wohnen nach dem Krieg. Wohnungsfrage, Wohnungspolitik und der Erste Weltkrieg in Deutschland und Großbritannien (1914-1932). Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50617-0
Koinzer, Thomas. Wohnen nach dem Krieg: Wohnungsfrage, Wohnungspolitik und der Erste Weltkrieg in Deutschland und Großbritannien (1914-1932). Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50617-0
Koinzer, T (2002): Wohnen nach dem Krieg: Wohnungsfrage, Wohnungspolitik und der Erste Weltkrieg in Deutschland und Großbritannien (1914-1932), Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50617-0

Format

Wohnen nach dem Krieg

Wohnungsfrage, Wohnungspolitik und der Erste Weltkrieg in Deutschland und Großbritannien (1914-1932)

Koinzer, Thomas

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 72

(2002)

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Abstract

Gegenstand der Arbeit sind die Darstellung und Analyse der Wohnungspolitik und der Debatten um die Wohnungsfrage im und nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und Großbritannien. Der Autor geht der Frage nach, ob und in welchem Umfang der Diskurs um die Wohnungsfrage und die Wohnungspolitik in beiden Gesellschaften für die Kriegsmotivation instrumentalisiert wurde und das Wohnen nach dem Krieg (Wohnungspolitik und Wohnungsbau) vorbereitete.

Für Deutschland spielt die »Kriegerheimstättenbewegung« der Bodenreformer eine zentrale Rolle und auch die Frage, wie Politik, Militär und Öffentlichkeit diese reflektierten. Gezeigt wird, wie der Reformdruck von außerhalb staatlicher Macht und die sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen auf die Politik in Gemeinden, Bundes- und Zentralstaat zurückwirkten. In Großbritannien stehen die Reformer innerhalb der Regierung, die Wohnungspolitik als ein zentrales Aufgabenfeld begriffen, im Zentrum des Interesses. Gegebene politische Versprechen gipfelten in zentralstaatlichen Programmen zur Schaffung von »homes for heroes to live in«. Abschließend werden für beide Gesellschaften der Aufschwung des sozialen Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, das Engagement des Staates und der Gemeinden sowie staatliche Programme im Kontext der Wohnungsfrage (ländliche Ansiedlung, Auswanderung) diskutiert.

Thomas Koinzer kommt zu dem Ergebnis, daß die Debatten um das Wohnen nach dem Krieg zwischen 1914 und 1918 wichtige Grundlagen für die Wohnungspolitik und den Wohnungsbau der Nachkriegszeit legten. In beiden Gesellschaften institutionalisierten sich Staat und Gemeinden als starke Akteure im Wohnungswesen. Die kriegsmotivierende Wirkung von »Kriegerheimstätten« in Deutschland und den »homes for heroes« in Großbritannien blieb hingegen begrenzt. Sie scheiterten an den politischen und ökonomischen Bedingungen der Nachkriegszeit.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Verzeichnis der Tabellen 8
Abkürzungsverzeichnis 9
Einleitung 11
I. Wohnen im Krieg 24
1. Wohnungsmangel und Wohnungsbau 24
a) Deutschland 24
b) Großbritannien 29
2. Mieter und Vermieter zwischen Selbstbehauptung und staatlicher Reglementierung 33
a) Die „Fehde im Innern“ – Mietunterstützung, Mieteinigungsämter und Mietgesetzgebung in Deutschland 33
aa) Mietunterstützung 37
bb) Mieteinigungsämter und Mieterschutz 42
b) Kampf den „Hunnen zu Haus“ – Trennungsentschädigung, Mietstreiks und Mietgesetzgebung in Großbritannien 52
aa) Trennungsentschädigung 53
bb) Mietstreiks und Mietgesetzgebung 56
3. „Erbe“ und die Politik der Bestandssicherung – Gemeinsamkeiten und Unterschiede 63
II. Diskurs und Politik im Krieg – Die Wohnungsfrage zwischen Propaganda und politischem Gestaltungswillen 67
1. Die deutsche Wohnungs-, Siedlungs- und Bodenreform, ihre Propaganda und die Reaktion in Staat, Militär und Öffentlichkeit 67
a) Der Bund Deutscher Bodenreformer und die „Kriegerheimstätten“ 69
aa) Die Rezeption des „Kriegerheimstätten“-Gedankens 91
bb) Militärführung, Wohnungsfrage und „Kriegerheimstätten“ 108
cc) Staat, Wohnungsfrage und „Kriegerheimstätten“ 117
b) Vom Netzwerk zum Zusammenschluß der Wohnungsreformbestrebungen – Die deutsche Wohnungs- und Siedlungsreform 145
aa) Der Krieg und die Wohnungsfrage 146
bb) Der Deutsche Wohnungsausschuß 152
cc) Die Kritik an den „Kriegerheimstätten“ 160
2. Die britische Wohnungs-, Siedlungs- und Bodenreform, ihre Propaganda und die Herausforderungen des „Reconstruction after the war“ 164
a) David Lloyd George und die Wohnungs-, Siedlungs- und Bodenreform 168
b) Wohnungsreformer in den Regierungen Asquith und Lloyd George 181
c) Die Wohnungsfrage in der Beurteilung der organisierten Wohnungs-, Siedlungs- und Bodenreform, der liberal-radikalen Presse und der Labour Party 200
aa) National Housing and Town Planning Council 200
bb) Garden Cities and Town Planning Association 206
cc) Land Reform Movement 211
dd) Die Wohnungsfrage und die Kritik staatlicher Politik in The Nation und The New Statesman 214
ee) Labour und die Wohnungsfrage 218
d) Christopher Addison – Ein Minister als Streiter für die Wohnungsreform zwischen sozialem Anspruch und ministeriellen Sachzwängen 220
3. Von der Reform und Propaganda zur politischen Institutionalisierung – Gemeinsamkeiten und Unterschiede 229
III. Wohnen nach dem Krieg 233
1. Deutschland 233
a) Das preußische Wohnungsgesetz von 1918 und die reichs- und bundesstaatlichen Maßnahmen zur Förderung des Wohnungs- und Siedlungswesens nach dem Krieg 233
b) Der Beirat für Städtebau und städtisches Wohn- und Siedlungswesen 249
c) Der Staats- und Reichskommissar für das Wohnungswesen 252
d) Kontinuität und Neubeginn – Wohnungs- und Siedlungsbau nach dem Krieg 260
e) Doch noch „Kriegerheimstätten“? – Ländliche Ansiedlung und die Institutionalisierung des „Heimstättengedankens“ nach dem Krieg 282
2. Großbritannien 308
a) Von Kommissionen und Berichten zu den Wohnungsgesetzen von 1919 308
aa) Der Bericht der Royal Commission on Housing in Scotland 308
bb) Der Tudor Walters Report 312
cc) Die Wohnungsgesetze von 1919 314
b) „Homes for Heroes“ und die Rückkehr zum „Business as usual“ – Wohnungspolitik und Wohnungsbau nach dem Krieg 320
c) Ländliche Ansiedlung von Kriegsheimkehrern und die Auswanderung nach dem Krieg 337
3. Wohnungs- und Siedlungspolitik, Wohnungsbau und ländliche Ansiedlung nach dem Krieg – Gemeinsamkeiten und Unterschiede 357
IV. Zusammenfassung 360
V. Quellen und Literatur 366
1. Archive 366
2. Zeitungen, Zeitschriften, Amts- und Mitteilungsblätter 369
3. Gedruckte Quellen, Quelleneditionen, Literatur bis 1939 370
4. Literatur ab 1940 381
Personenverzeichnis 402
Ortsverzeichnis 406