Menu Expand

Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?

Cite BOOK

Style

Mertens, L. (Ed.) (2001). Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50454-1
Mertens, Lothar. Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50454-1
Mertens, L (ed.) (2001): Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50454-1

Format

Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?

Editors: Mertens, Lothar

Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 76

(2001)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Ziel der interdisziplinär ausgerichteten geisteswissenschaftlichen Tagung vom 6. bis 9. April 1998 in der Akademie für politische Bildung Tutzing war es, beispielhaft zu untersuchen, welche Bedeutung und Dynamik einem politischen Systemumbruch bei der Modernisierung von Wissenschaft zukommt. Da es in Deutschland in diesem Jahrhundert neben zwei Demokratien auch zwei politisch unterschiedlich ausgerichtete Diktaturen gab, bot es sich an, eine territoriale Beschränkung auf Deutschland vorzunehmen, um so die Vergleichbarkeit und damit die Aussagekraft zu erhöhen.

Für die Anfangsjahre der drei Phasen Drittes Reich, Nachkriegsjahre 1945-49 sowie des vereinigten Deutschland seit 1990 wurden dabei inhaltlich jeweils eine Wissenschaftsdisziplin, eine wissenschaftliche Forschungs- oder Förderinstitution sowie eine Universität exemplarisch untersucht.

Trotz aller epochaler und inhaltlicher Unterschiede dokumentieren alle Beiträge den großen Einfluß des politischen Systemumbruchs auf das untersuchte wissenschaftliche Subsystem; auch wenn der politische Systemumbruch keineswegs immer zu einem Modernisierungsfaktor von Wissenschaft wurde. Daher bleibt im Titel des vorliegenden Tagungsbandes das Fragezeichen bewußt stehen, denn die Vorträge und die anschließenden Diskussionen im Plenum zeigten immer wieder, wie ambivalent die Entwicklungen in den Phasen der Systemumbrüche waren und wie multikausal die Erklärungsansätze bleiben mußten. Die Intention dieses Sammelbandes ist daher weniger, die Eingangsfrage abschließend beantworten zu wollen, als für die dringend notwendigen weiteren Diskussionen fundiertes Material und Thesen zur Verfügung zu stellen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Carsten Klingemann: Moderne Soziologie im Dienst des Nationalsozialismus 9
I. Einleitung 9
II. Beurteilung nach 1945 12
III. Das Beispiel Andreas Walther 15
IV. Das Beispiel Ludwig Neundörfer 17
V. Weitere Beispiele 25
Literatur 29
Lothar Mertens: Das Führerprinzip in der Forschungsforderung 33
I. Einleitung 33
II. Präsidentenwechsel 40
IIΙ. Politische Überprüfungen durch die Personalstelle 47
IV. Anpassung der Stipendienbewerber 51
V. Die Posse um den Hauptausschuss 54
VI. Johannes Stark und die PTR 57
VII. Die DFG und der gekürzte Etat 62
VIII. Resümee 68
Archivalien 69
Literatur 70
Helmut Böhm: Die Universität München nach 1933 73
I. Ausgangslage 73
II. Erste personalpolitische Maßnahmen 75
IIΙ. Institutionelle Gleichschaltung durch Änderung der Universitätsverfassung 78
IV. Studium und Lehrbetrieb 84
V. Besonderheiten der „Verfassungswirklichkeit" 87
VI. Zusammenfassung: Zerstörung, Neuaufbau oder gar „Modernisierung"? 89
Literatur 98
Lothar Mertens: Von Priestern der Klio zu Sprachrohren der Partei 101
I. Einleitung 101
II. Antifaschistisch-demokratischer Neubeginn 104
III. Etappenweise Übernahme der Dozenturen 113
IV. Kommunistischer Institutionenaufbau 125
V. Historikertage und die Gründung der Historiker-Gesellschaft 129
VI. Resümee 138
VII. Anhang: Biographische Kurzangaben 140
Literatur 152
Manfred Heinemann: Überwachung und „Inventur" der deutschen Forschung 167
I. Übersicht 167
II. Die Identifizierung und Ausräumung des „military warfare potential" 172
III. Die Einrichtung einer Kontrolle der wissenschaftlichen Forschung 177
IV. Forschungskontrolle im »Military Security Board« 178
V. Lockerung und Aufhebung der Forschungskontrolle 180
VI. Die Praxis der Forschungskontrolle 182
VII. Wirkungen 191
VIII. Resümee 196
Literatur 198
Manfred Heinemann: Auf dem Weg zur Volks-Universität: Die Friedrich-Schiller-Universität Jena 1948 201
I. Umrisse der Hochschulerneuerung in Ostdeutschland nach 1945 201
II. Sowjetische und deutsche Hochschulpolitik 203
III. Hochschulentwicklung durch Sowjetisierung als Selbstsowjetisierung 211
IV. Die Jenenser Rektoratskrise und Errichtung der „Volksuniversität" durch „echte Demokratisierung" 212
V. Volksstudent und Volksstudentenschaft 214
VI. Exkurs: Rektoratskrise und Streit um die Statuten in Halle 216
VII. Vom Statut der FSU zur „vorläufigen Arbeitsordnung" 219
VIII. Hochschulregiment durch die Deutsche Verwaltung für Volksbildung und die „fortschrittlichen Kräfte" 223
IX. Propaganda für das sowjetische Hochschulsystem 225
X. Hochschulentwicklung in der DDR durch die Deutsche Verwaltung für Volksbildung und deren Wissenschaftlichen Senat 227
XI. Anzeichen des Kalten Krieges 230
Literatur 231
Ralf Walkenhaus: Zäsur 1989? Die Situation der Politikwissenschaft seit der deutschen Vereinigung 233
I. Einleitung 233
II. Gab es eine Politikwissenschaft in der DDR? 235
III. Der Aufbau der Politikwissenschaft in den neuen Ländern: Richtungen und Prozesse 243
IV. Die Identität der Politikwissenschaft im vereinten Deutschland und die konjunkturelle Rezeption von Fachtraditionen: Szenarien 247
Literatur 259
Gerhard Neuweiler: Der Wissenschaftsrat nach 1990 263
I. Einleitung 263
II. Aktuelle Themen des Wissenschaftsrates vor dem Fall der Mauer 264
III. Der Vereinigungs-Auftrag an den Wissenschaftsrat 265
IV. Die Evaluierung der Akademie-Institute 268
V. Systemeingliederung anstelle von Systemumbruch 271
VI. Kann sich das gesamtdeutsche Wissenschaftssystem selbst reformieren? 273
Literatur 276
Günther Wartenberg: Probleme der Transformation ostdeutscher Hochschulen nach 1990 277
I. Einleitung 277
II. Die Situation 1989/1990 an den ostdeutschen Hochschulen 278
III. Die Entwicklung an den Hochschulen bis zum 3. Oktober 1990 279
IV. Das Reformwerk zwischen 1990 und 1993 281
V. Die Reform deutscher Hochschulen als Aufgabe 284
Literatur 286
Verfasser 287