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Technik und Recht im wechselseitigen Werden

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Kloepfer, M. (2002). Technik und Recht im wechselseitigen Werden. Kommunikationsrecht in der Technikgeschichte. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50619-4
Kloepfer, Michael. Technik und Recht im wechselseitigen Werden: Kommunikationsrecht in der Technikgeschichte. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50619-4
Kloepfer, M (2002): Technik und Recht im wechselseitigen Werden: Kommunikationsrecht in der Technikgeschichte, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50619-4

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Technik und Recht im wechselseitigen Werden

Kommunikationsrecht in der Technikgeschichte

Kloepfer, Michael

Schriften zum Technikrecht, Vol. 4

(2002)

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About The Author

Prof. em. Dr. Michael Kloepfer war von 1974–1976 Professor an der Freien Universität Berlin, von 1976–1992 Professor an der Universität Trier, dort Direktor des Instituts für Umwelt- und Technikrecht. Von 1992–2011 war er Professor für Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht, Umweltrecht, Finanzrecht und Wirtschaftsrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktor am Walter Hallstein-Institut für Europäisches Verfassungsrecht. Seit 2011 ist er Emeritus. Von 1992–1998 war er Stellvertretender Vorsitzender der unabhängigen Sachverständigenkommission »Umweltgesetzbuch« und von 1999–2001 und 2005–2007 Vorsitzender der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft e.V. Von 2008–2016 war er Mitglied der Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern. Er absolvierte zahlreiche Forschungsaufenthalte im Ausland (u.a. Kobe/Japan; Lausanne/Schweiz; Stanford/USA). Er ist zudem Präsident der Forschungszentren Umweltrecht (FZU), Technikrecht (FZT), Katastrophenrecht (FZK) sowie des Instituts für Gesetzgebung und Verfassung (IGV) und ist seit 2011 Leiter des Forschungszentrums Recht an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2017 ist er als Rechtsanwalt bei der Kanzlei Köhler & Klett tätig.

Abstract

Technik ist im Kommen. Spürbar wird dies an neuen Technologien wie der Gen- und Biotechnologie, aber auch an den Informations- und Kommunikationstechnologien. Sie gewinnen eine zentrale Bedeutung für neue Märkte und prägen schon heute die Zukunft. In der vorliegenden Schrift wird das wechselseitige Verhältnis von Technik und Recht in einer stärker historisch ausgerichteten Perspektive untersucht. Insbesondere am Beispiel der Telegrafie und des Rundfunks soll aufgezeigt werden, daß sich Technik nicht jenseits des Rechts entfaltet. Welche Rolle spielt das Recht in der Beeinflussung von Technikentwicklungen? Und wie wirken sich Technikentwicklungen auf das Recht aus?

Der Band ist im Rahmen eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Forschungsprojekts entstanden, das am Forschungszentrum Technikrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt wurde. Technikrecht wird hier nicht allein in seiner technikbegrenzenden oder sogar -verhindernden Funktion betrachtet. Vielmehr rückt die organisierende Ermöglichung der Technikentfaltung in den Vordergrund der Untersuchungen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einführung 13
Erster Teil: Entwicklungslinien rechtlicher Techniksteuerung 17
A. Techniksteuerung 17
I. Vom Privileg zur Konzession und Erlaubnis 18
1. Eingriffsrecht 19
2. Bestandsschutz 23
II. Technikrecht als öffentlich-rechtliches Gestaltungsmittel 27
1. Trennung von Staat und Technik 27
2. Verbindung von Staat und Technik: Staatliche Alleinrechte 31
III. Techniküberwachung 35
B. Feinsteuerung 36
I. Privatrecht 37
II. Organisation und Normung der Technikentwicklung 40
1. Organisation individueller Eigenverantwortung 40
2. Technische Regelsetzung 44
a) Typologie 44
b) Organisation und Funktion 47
c) Staatliche Steuerung privater Selbststeuerung 49
d) Normung der Normung? 52
C. Zusammenfassung 53
Zweiter Teil: Historische Funktionen des Technikrechts 56
A. Technikrecht: Realisierungsbedingung für Technikentfaltung? 56
I. Gewerbeordnungen 56
1. Reformansatz: Gewerbefreiheit 57
2. Ordnungsbedarf: Gewerbeordnungen 60
II. Regulierung unbekannter und bekannter Techniken 63
1. Technisches Wissen 63
a) Wissensgenerierung 64
b) Technikerfindungen und Patentschutz 66
2. Neue Techniken und technische Sicherheit 69
a) Staatliche und private Kontrolle 71
b) Systementscheidungen 72
c) Beispiel Eisenbahn 74
3. Recht als Voraussetzung technischer Weiterentwicklungen 81
a) Ordnungsmodelle 82
b) Anknüpfungspunkte 84
B. Begrenzung und Ermöglichung: Zwei Hauptfunktionen des Technikrechts 86
I. Technikbegrenzung: Bewahrung und Stabilisierung 87
1. Reaktiv ordnender Risikobezug 87
a) Von der Gefahrenabwehr zur Risikovorsorge 88
b) Von der Erfüllungs- zur Gewährleistungsverantwortung des Staates 92
2. Technischer Wandel und Technikrecht 94
a) Rezeption und Begrenzung 95
b) Technikfolgen und Rechtsgüterschutz 95
aa) Technikverbote 96
bb) Technikfolgenbegrenzung 96
(1) Unmittelbare Technikfolgen 96
(2) Unerwünschte bzw. erwünschte Technikfolgen 97
c) Technikanwendungsregelungen 99
3. Katechontische Funktion des Technikrechts? 99
II. Technikermöglichung: Innovation und Implementierung 100
1. Prospektiv gestaltender Chancenbezug 100
2. Etablierung und Anpassung von Infrastrukturen 103
3. Einbindung in soziale Systeme: Neue Rechtstechniken 104
C. Zusammenfassung 105
Dritter Teil: Telegrafenverkehr und Technikrecht: Wechselseitige Beeinflussungen 108
A. Ausgangsbedingungen – Entwicklung der Telegrafentechnik 108
I. Optische Telegrafie 109
II. Entwicklung der elektrischen Telegrafie 111
III. Ausbreitung der Telegrafie 114
B. Administrative Organisation 117
I. Zuständigkeiten in der deutschen Verwaltung 117
II. Internationale Dimensionen des Telegrafenwesens: Vom Deutsch-Österreichischen Telegrafenverein zur Union Internationale des Télécommunications 119
C. Benutzungsverhältnis 122
I. Telegrafenordnungen 122
II. (Nicht-) Haftung der Telegrafenverwaltung bei Nicht- oder Falschübermittlung 123
D. Strafrechtliche Bestimmungen 124
I. Strafrechtlicher Schutz der Telegrafenanlagen gegen Beschädigungen 125
II. Strafrechtlicher Schutz staatlicher Monopole 126
III. Sonstige Strafvorschriften 127
E. Entwicklung zu staatlichen Alleinrechten in der Kommunikationstechnik 128
I. Kontrolle durch faktische Alleinherrschaft des Staates über die Telegrafie 128
II. Regelungen und Regelungsvorschläge 129
III. Privattelegrafen in Deutschland – Die Eisenbahntelegrafen 131
IV. Gründe für die Inanspruchnahme staatlicher Alleinrechte in der Nachrichtentechnik 133
V. Entwicklung ohne staatliche Alleinrechte – Großbritannien und Nordamerika 136
F. Durchsetzung staatlicher Alleinrechte mit den Mitteln des Rechts 138
I. Streit um die Frage der Regalität des Telegrafen- und Telefonwesens in Deutschland vor Schaffung des Telegraphengesetzes von 1892 141
1. Subsumtion des Telefons unter den Begriff Telegrafie im Sinne des Art. 48 der Reichsverfassung von 1871 141
a) Definition der Telegrafenanstalt in der „Rohrpostentscheidung“ (RGSt 4, 406) 142
b) Konsequenzen des Abgrenzungsmerkmals „Reproduktion“ für die Behandlung des Telefons 142
c) Gleichstellung von Telefonie und Telegrafie in RGSt 19, 55 143
2. Regalität der Telegrafie aus Art. 48 RV 1871 144
a) Begriff der Regalität im 19. Jahrhundert 145
b) Kritik an der Herleitung der Regalität aus Art. 48 RV 146
c) Position der Rechtsprechung 149
II. Entstehung des Telegraphengesetzes 150
1. Entwurf der RPTV 150
2. Berichte der XVI. Kommission 151
3. Kritik an den vorgelegten Entwürfen 154
4. Telegraphengesetz vom 6. April 1892 155
III. Vom Telegrafen- zum Telegrafen-Wege-Gesetz 157
IV. Funknovelle des Telegraphengesetzes vom 7. März 1908 160
G. Zusammenfassung – Telegrafenrecht und Telegrafentechnik 162
Vierter Teil: Rundfunk und Technikrechtsentwicklung 168
A. Anfänge: Kaiserreich und Weimarer Republik 168
I. Entwicklung der Technik 168
1. Erste Versuche 168
2. Funkindustrie 169
3. Funkamateure 171
II. Staatliches Handeln im Rundfunk – Rundfunk in Politik und Verwaltung 172
1. Funk im Krieg 173
2. Funk in der Revolution 174
3. Funk für Presse und Wirtschaft 176
4. Funk für die Öffentlichkeit 181
a) Erste Konzessionsgesuche 181
b) Regionalisierung des Rundfunks 182
c) Entstehung der DRADAG 184
d) Beginn des Programmbetriebs 1923 185
e) Streit zwischen Reichspost- und -innenministerium 186
f) Konflikt zwischen Reich und Ländern 188
g) Rundfunkordnung 1926 190
h) Rundfunkordnung 1932 191
III. Rechtsentwicklung im Rundfunkwesen 193
1. Telegrafenrecht 194
2. Rundfunkrechtliche Spezialregelungen 196
a) Verfügung des Reichspostministers Nr. 815 vom 24. Oktober 1923 196
b) FunkVO des Reichspräsidenten vom 8. März 1924 197
c) Gesetz über Fernmeldeanlagen (FAG) vom 14. Januar 1928 200
d) Theorie der Verleihung 201
aa) Rundfunkveranstaltung 201
bb) Rundfunkempfang 203
4. Rundfunk und Verfassungsrecht 204
a) Meinungsfreiheit (Art. 118 WRV) und Rundfunkrechtsregime 204
b) Fernmeldekompetenz gleich Rundfunkkompetenz? 206
5. Allgemeine Elektrifizierung versus Rundfunkempfang sowie Antennenrecht 208
IV. Zusammenfassung: Recht und Technik im Weimarer Rundfunkrecht 210
B. Nationalsozialismus 211
I. Zurückdrängung des Ländereinflusses 212
II. Entwicklung der Empfangstechnik 214
III. Reichsrundfunkkammer 215
IV. Technische Innovationen und ihr Einfluß auf die Rundfunkpolitik im Nationalsozialismus 216
V. Rundfunkpolitik im Krieg 217
VI. Zusammenfassung: Rundfunk und Rundfunkrecht im Nationalsozialismus 217
C. Rundfunk und Rundfunkrecht nach 1945 218
I. Technische Anstöße 218
II. Neuorganisation in den westlichen Besatzungszonen 220
1. Britische Besatzungszone 220
2. Amerikanische Besatzungszone 221
3. Französische Besatzungszone 222
4. Behandlung der Post 223
III. Sowjetische Besatzungszone, DDR 224
IV. Einführung der „Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk“ im Grundgesetz 225
V. Entwicklung des Rundfunks in der Bundesrepublik Deutschland 229
1. Landesrundfunkanstalten 229
2. Gründung der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) 230
3. Kopenhagener Wellenplan 231
4. Länderabkommen Finanzausgleich und Erstes Fernsehprogramm 232
5. Ansprüche des Bundes – Abwehr der Länder 233
6. Deutschland-Fernsehen-AG 234
7. Erstes Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts– „Magna Charta“ des deutschen Rundfunkrechts 237
8. Gründung des Zweiten Deutschen Fernsehens 239
VI. (Exkurs) Finanzierungsfragen 242
1. Streit um die Rundfunkgebühren 242
2. Einführung der Fernsehwerbung 244
3. Umsatzsteuerpflichtigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – Zweites Rundfunkurteil des BverfG 244
VII. Zusammenfassung: Rundfunk und Rundfunkrecht nach 1945 246
D. Entwicklung zur dualen Rundfunkordnung 247
I. Saarländisches Rundfunkgesetz – FRAG-Urteil 247
II. Technische Anstöße 249
1. Einführung des Videotextes 249
2. (Exkurs) Start des Bildschirmtextes (Btx) 251
3. Übertragung von Programmen 252
a) Breitbandkabel 253
b) Satellitentechnik 254
III. Reaktion der Politik: KtK-Kommission und Pilotprojekte 255
IV. Reaktion des Rechts 256
1. Landesmediengesetze 257
2. Niedersachsen-Urteil 257
3. Staatsvertrag zur Neuordnung des Rundfunkwesens 259
4. Staatsvertrag über den Rundfunk im vereinten Deutschland 260
V. Zusammenfassung: Technik und Recht in der dualen Rundfunkordnung 260
Gesamtzusammenfassung und Ausblick 264
I. Allgemeines 264
1. Rechtliche Techniksteuerung 264
2. Historische Funktionen des Technikrechts 266
II. Kommunikationstechnik 268
1. Telegrafenrecht 268
2. Rundfunkrecht 273
III. Ausblick 278
1. Konvergenz und begriffliche Distinktion 278
2. Europäische Perspektiven und Zivilgesellschaft 279
3. Selbstregulierung der Technik 280
4. Recht und Technik 280
Literaturverzeichnis 282