Konstruktive Tatverarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Strafrecht
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Konstruktive Tatverarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Strafrecht
Normative und empirische Überlegungen zur Bedeutung eines opferorientierten Rechtsgüterschutzes für die Strafverfolgung
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 148
(2002)
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Abstract
Kann Strafverfolgung opferorientiert sein? Spektakuläre Prozesse um sexuellen Missbrauch von Kindern haben diese Frage aufgeworfen. Der Autor zeigt eine Möglichkeit, wie sich ein Widerspruch zwischen öffentlichem Strafverfolgungsinteresse und der Berücksichtigung des Opfers als Rechtssubjekt vermeiden lässt. Opferschutz im Strafverfahren besteht nicht in Vergeltung oder Genugtuung, sondern darin, dem Opfer eine Rechtsposition einzuräumen, die es ihm ermöglicht, mit seiner Geschichte des erlittenen Unrechts gehört zu werden.Ausgehend von empirischen Befunden wird argumentiert, dass sowohl ein besserer Schutz der Rechtsgüter als auch die Respektierung des kindlichen Opferzeugen rechtspolitisch, verfassungsrechtlich und strafrechtstheoretisch geboten ist. Dies ist aber nur dann realisierbar, wenn es gelingt, den Täter von einer konfrontativen Verteidigung abzuhalten. Bei einer Vorverlagerung der Beweiserhebung in das Ermittlungsverfahren ergibt sich eine Möglichkeit, einerseits den kindlichen Opferzeugen zu schützen und andererseits ein Angebot für den Täter vorzubereiten, das diesen zu einem Einlenken bewegen kann. Ein sinnvolles Angebot besteht in einer Psychotherapie, die anstelle der Strafe als Auflage verhängt wird.Mit Hilfe dieser Alternative ist eine funktionsfähige Strafrechtspflege zu erwarten, da sie Opfern und Tätern einen ersten Schritt zu einem konstruktiven Umgang mit der Tat ermöglicht, anstatt nur auf Verfolgung und Strafe zu setzen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einführung in den Gegenstand der Untersuchung | 21 | ||
I. Gegenstand der Untersuchung | 21 | ||
II. Kriminologischer Rahmen der Untersuchung | 23 | ||
1. Vier Fallbeispiele zum Strafprozess bei sexuellem Missbrauch von Kindern | 23 | ||
2. Allgemeine kriminologische Aspekte zu sexuellem Missbrauch von Kindern | 25 | ||
3. Aufbau der Untersuchung | 29 | ||
A. Grundlagen eines besonderen strafrechtlichen Schutzes des Opfers bei sexuellem Missbrauch von Kindern | 31 | ||
I. Die §§ 176, 176 a StGB im Vergleich mit der Aufgabenstellung des Strafrechts | 31 | ||
II. Opferorientierter Rechtsgüterschutz: Normativer Anknüpfungspunkt bei sexuellem Missbrauch von Kindern | 34 | ||
1. Was bedeutet Opferorientierung? | 34 | ||
2. Rechtsgüterschutz und Opferorientierung in §§ 176, 176 a StGB | 37 | ||
3. Besondere Bedeutung des Kinderschutzes in §§ 176, 176 a StGB | 40 | ||
4. Probleme des Rechtsgüterschutzes | 41 | ||
III. Gegenüberstellung mit empirischen Erkenntnissen | 41 | ||
1. Kennzeichen des sexuellen Missbrauchs | 41 | ||
2. Zur Frage der Schädigung des Kindes | 44 | ||
a) Folgen des sexuellen Missbrauchs | 44 | ||
b) Zur Rolle der sexuellen Handlung – vor allem im Hinblick auf innerfamiliären Missbrauch | 46 | ||
3. Defizite des Strafrechts | 48 | ||
IV. Perspektiven eines opferorientierten Rechtsgüterschutzes bei sexuellem Kindesmissbrauch | 49 | ||
1. Grundlagen einer Änderung: Folgen- und Opferorientierung | 50 | ||
2. Änderungen des materiellen Rechts | 52 | ||
a) Verzicht auf strafrechtlichen Schutz? | 52 | ||
b) Abstufung des strafrechtlichen Schutzbereichs? | 54 | ||
3. Änderungen des Strafprozesses als Ausweg für einen opferorientierten Rechtsgüterschutz | 55 | ||
a) Folgenorientierung und Folgenberücksichtigung im Strafprozess | 55 | ||
b) Vorzüge einer strafprozessualen Lösung: Diversion oder „konstruktive Tatverarbeitung“ im Strafrecht | 56 | ||
c) Exkurs: Die Problematik des Unrechtsgehalts | 57 | ||
aa) Zwang und Gewalt | 58 | ||
bb) Intensive Sexualpraktiken | 59 | ||
cc) Modi der Tatbegehung | 60 | ||
dd) Innerfamiliärer Kontext | 60 | ||
ee) Ergebnis | 61 | ||
V. Zusammenfassung von Abschnitt A. | 61 | ||
B. „Opferschutz“ – Anlass für eine Umgestaltung des Strafverfahrens | 64 | ||
I. Einführung in die Problematik und den Gang der Untersuchung in diesem Abschnitt | 64 | ||
II. „Belastung“ kindlicher Zeugen durch das Strafverfahren | 66 | ||
1. Vorüberlegungen | 66 | ||
a) Terminologie der Viktimisierung | 67 | ||
b) Schädigungsmaßstab | 68 | ||
2. Belastung kindlicher Opfer auf Grund empirischer Beobachtungen | 70 | ||
a) Zur Methode: Die Überprüfung potenzieller Stressoren | 70 | ||
b) Potenzielle Stressoren im Strafverfahren | 73 | ||
aa) Unmittelbare Stressoren des Strafverfahrens | 73 | ||
(1) Art der Vernehmung | 73 | ||
(2) Glaubwürdigkeitsgutachten | 73 | ||
(3) Mehrfachvernehmungen | 74 | ||
(4) Leistungssituation Hauptverhandlung | 74 | ||
(5) Äußere Rahmenbedingungen | 75 | ||
(6) Wartezeiten auf die Aussage vor Gericht | 75 | ||
(7) Aussage in der Öffentlichkeit | 76 | ||
(8) Konfrontierende Vernehmung in der Hauptverhandlung | 77 | ||
(9) Begegnung mit dem Angeklagten | 78 | ||
(10) Ausgang des Verfahrens | 79 | ||
bb) Komplementäre Stressoren | 79 | ||
(1) Fehlende rechtliche Aufklärung | 79 | ||
(2) „Ambivalenzen“ gegenüber dem Täter | 80 | ||
(3) Erwartungsdruck des sozialen Umfeldes | 81 | ||
c) Ergebnis und Bewertung | 82 | ||
3. „Viktimisierung“ auf Grund normativer Gegebenheiten | 83 | ||
a) Strafprozessuale Opferschutzvorschriften | 84 | ||
aa) Zeugnisverweigerungsrecht | 84 | ||
bb) Schutz vor unangemessenen Vernehmungen | 85 | ||
(1) Unerlässliche Fragen | 86 | ||
(2) Anwesenheit eines rechtlichen Beistandes und einer Vertrauensperson | 86 | ||
cc) Vermeidung von Mehrfachvernehmungen und von Wartezeiten | 87 | ||
(1) Schutz vor Mehrfachvernehmungen | 87 | ||
(a) Richtlinien | 87 | ||
(b) Aufzeichnung mittels Video | 88 | ||
(2) Beschleunigungsgrundsatz | 88 | ||
(3) Sonstiges | 89 | ||
dd) Glaubwürdigkeitsfeststellungen | 89 | ||
ee) Reduzierung der Belastung in der Hauptverhandlung | 90 | ||
(1) Alleinige Befragung durch den Vorsitzenden Richter | 90 | ||
(2) Ausschluss der Öffentlichkeit | 91 | ||
(3) Ausschluss des Angeklagten | 91 | ||
(4) Videosimultanübertragung | 92 | ||
(5) Nebenklage | 92 | ||
ff) Ersetzung der Aussage vor Gericht | 93 | ||
(1) Ersetzbarkeit bei Zeugnisverweigerung | 93 | ||
(2) „Zeuge vom Hörensagen“ | 94 | ||
(3) Ersetzbarkeit durch Verlesung der Niederschrift, § 251 StPO | 94 | ||
(4) Ersetzbarkeit durch kommissarische Vernehmung | 95 | ||
(5) Ersetzung durch Videoaufzeichnung | 95 | ||
gg) Zwischenergebnis | 96 | ||
b) Veränderte Auslegung von Opferschutzvorschriften und praktische Opferschutzmaßnahmen | 97 | ||
aa) Bessere Ausschöpfung bestehender Opferschutzvorschriften | 97 | ||
(1) Veränderte Auslegung | 97 | ||
(2) Hinwirken auf ein Geständnis | 97 | ||
bb) Schonender Umgang mit den Opfern | 98 | ||
(1) Kompetenz | 98 | ||
(2) Vermeidung einer berufsspezifischen Orientierung | 99 | ||
(3) Organisation von Vernehmungen | 100 | ||
cc) Zeugenbegleitprogramme | 100 | ||
c) Ergebnis | 102 | ||
4. Zusammenfassung | 103 | ||
III. Strafrechtstheoretische Problematik der Umsetzung eines am Kindesschutz orientierten Strafverfahrens | 104 | ||
1. Besonderes Schutzbedürfnis der kindlichen Opfer | 105 | ||
a) Grundsätzliches zum Rechtsgüterschutz von Opfern im Strafverfahren | 105 | ||
aa) Öffentliches Interesse „versus“ Opferschutz? | 105 | ||
bb) Rechtsgüterschutz von Opfern auf Grund ihrer Grundrechte | 108 | ||
cc) Strafrechtstheoretische Bedeutung des Opfers | 109 | ||
dd) Exkurs: Das „potenzielle Opfer“ im Strafverfahren | 110 | ||
b) Besonderer Schutz der kindlichen Entwicklung durch grundrechtlichen Rechtsgüterschutz | 113 | ||
aa) Art. 2 und 1 GG: Erhöhte faktische Schutzbedürftigkeit | 113 | ||
bb) Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit der UN-Kinderkonvention | 114 | ||
cc) Einbeziehung von Art. 6 Abs. 2 S. 2 GG (staatliches Wächteramt) | 115 | ||
dd) Fazit | 116 | ||
c) Besonderer Schutz auf Grund strafrechtlicher Opferorientierung beim Schutz des Rechtsguts der kindlichen Entwicklung | 117 | ||
aa) Allgemeine Ansatzpunkte zu einer parallelen Wirkung des Rechtsgüterschutzes | 117 | ||
bb) Einschränkungen einer parallelen Wirkung: Beispielhaft am sexuellen Missbrauch von Kindern | 120 | ||
d) Zusammenfassung und Zwischenergebnis: Leitlinie eines rechtzeitigen Schutzes kindlicher Opferzeugen | 121 | ||
2. Strafrechtstheoretische Hindernisse für einen umfassenden Schutz kindlicher Opfer | 125 | ||
a) Methodische Vorbemerkung: „Praktische Konkordanz“ zwischen Kindesschutz, Wahrheitsermittlung und Verteidigung | 125 | ||
b) Spannungsverhältnis mit der Wahrheitsermittlung | 127 | ||
aa) Die Zielkonflikte | 127 | ||
bb) Einschränkbarkeit des Ermittlungsgrundsatzes | 130 | ||
(1) Bisherige Vorschläge in Literatur und Rechtsprechung | 130 | ||
(2) Zur Bedeutung der unmittelbaren Vernehmung für die Wahrheitsermittlung | 131 | ||
(3) Überprüfung der Annahmen mit Hilfe der Aussage- und Entwicklungspsychologie | 133 | ||
(a) Erinnerungs- und Wiedergabefehler | 133 | ||
(b) Besondere Zusammenhänge zwischen Belastung und Aussagequalität | 135 | ||
(c) Schlussfolgerung | 137 | ||
(4) Auflösung der Zielkonflikte durch Nutzung von Videoaufzeichnungen | 137 | ||
cc) Zwischenergebnis | 141 | ||
c) Spannungsverhältnis mit den Beschuldigtenrechten | 142 | ||
aa) Die Zielkonflikte | 142 | ||
bb) Einschränkbarkeit der Verteidigungsrechte? | 144 | ||
(1) Recht der Verteidigung auf „Konfrontation“ contra Videotechnik? | 144 | ||
(2) Einschränkung durch Vorverlagerung in das Ermittlungsverfahren | 145 | ||
(3) Beschränkbarkeit von Konfliktverteidigung? | 146 | ||
cc) Zwischenergebnis | 149 | ||
d) Ergebnis | 149 | ||
3. Zusammenfassung und Konsequenzen | 151 | ||
IV. Auswege aus dem Dilemma des herkömmlichen Strafprozesses | 152 | ||
1. Konzeption einer Alternative durch Diversion | 152 | ||
a) Diversion bei sexuellem Missbrauch von Kindern nach dem Vorschlag von Balloff | 152 | ||
b) Das Diversionsmodell in der Diskussion um Gewalt gegen Kinder | 153 | ||
aa) Zum Gedanken und zur Kritik an „Diversion“ | 153 | ||
bb) Der Diversionsgedanke außerhalb von Sexualdelikten | 155 | ||
cc) Modelle in der Praxis | 156 | ||
dd) Ausblick | 159 | ||
2. Strafrechtstheoretische Vorbehalte gegen eine Diversionslösung speziell bei sexuellem Missbrauch von Kindern | 159 | ||
a) Das öffentliche Interesse an materieller Legalität | 160 | ||
aa) Ausnahmen vom Legalitätsprinzip | 160 | ||
bb) Einbeziehung der Opferperspektive? | 162 | ||
b) „Opfergerechtigkeit“ | 165 | ||
aa) Was ist Opfergerechtigkeit? | 166 | ||
bb) Zum Problem der Opfererwartungen | 168 | ||
cc) Zur Einbeziehung von Opfergerechtigkeit im Strafverfahren. | 172 | ||
c) Materielle Gerechtigkeit? | 173 | ||
aa) Faire Wahrheitsermittlung | 174 | ||
bb) Vergeltung und Normstabilisierung gegenüber gesellschaftlichen Erwartungen | 175 | ||
cc) „Think twice“: Generalprävention und symbolische Bedeutung der Strafe | 177 | ||
(1) Pro Strafe | 179 | ||
(2) Contra Strafe | 181 | ||
3. Zusammenfassung | 182 | ||
V. Vergleich der Folgen der herkömmlichen Strafverfolgung mit denen von Diversion | 183 | ||
1. Methodischer Rahmen: Das Prinzip der „Rechtfertigenden Pflichtenkollision“ | 183 | ||
2. Gegenüberstellung von herkömmlicher Strafverfolgung und Diversion | 185 | ||
a) Konsequenzen bei Beibehaltung des bisherigen Strafverfahrens | 185 | ||
aa) Selektierte Strafverfolgung: Strafrecht als ultima ratio? | 185 | ||
bb) Opferschutz und Prävention durch außerstrafrechtliche Interventionen | 187 | ||
(1) Informelle Reaktion: Opferberatungsstellen | 187 | ||
(2) Formelle Reaktion | 189 | ||
(a) Jugendamt | 189 | ||
(b) Familiengerichte | 190 | ||
(aa) Schutz im Verfahren | 191 | ||
(bb) Materieller Schutz | 193 | ||
(3) Bewertung | 195 | ||
cc) Symbolisches Strafrecht | 196 | ||
b) Konsequenzen einer strukturellen Änderung: „Konstruktive Tatverarbeitung“ | 198 | ||
aa) Strafrechtstheoretische Rechtfertigung eines Diversionsmodells | 198 | ||
(1) Grundsätzliche Perspektiven alternativer „Konfliktregelung“ | 199 | ||
(2) Übertragbarkeit auf Verfahren zu sexuellem Missbrauch von Kindern: „Konstruktive Tatverarbeitung“ | 200 | ||
bb) Opferschützende Wirkung der Diversion | 204 | ||
cc) Die Mitwirkung des Täters als Problem | 207 | ||
(1) Faktische Hindernisse: Das Einlenken des Beschuldigten in den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs | 207 | ||
(2) Rechtsstaatlichkeit einer Vorverständigung | 211 | ||
3. Zusammenfassende Bewertung | 215 | ||
4. Was übrig bleibt: Grenzen einer Diversionslösung | 217 | ||
a) Materiell-rechtliche Grenzen einer Diversionslösung | 217 | ||
b) Strafprozessuale Ergänzungen des Diversionsmodells | 219 | ||
c) Differenzierungen nach dem psychosozialen Hintergrund | 221 | ||
VI. Zusammenfassung von Abschnitt B. | 222 | ||
C. Therapie statt Strafe – sanktionsrechtliche Perspektiven | 226 | ||
I. Kriminalpolitische Ausgangslage für eine ambulante Therapie bei pädosexuellen Tätern | 227 | ||
1. Ausgangslage | 227 | ||
2. Möglichkeiten der ambulanten Therapie: Zwei Modelle aus der Praxis | 231 | ||
a) Das Projekt der Abteilung für Sexualforschung in Hamburg | 231 | ||
aa) Zum organisatorischen und rechtlichen Rahmen | 231 | ||
bb) „Erfolge“ | 232 | ||
b) Das „ITB-Rotterdam“-Projekt | 233 | ||
aa) Zum organisatorischen und rechtlichen Rahmen des ITB-Projekts | 234 | ||
bb) Erfolge der Modelle | 236 | ||
3. Schlussfolgerungen | 237 | ||
II. Strafrechtliche Problemstellung: Stellt ambulante Psychotherapie ein „verantwortbares Risiko“ dar? | 238 | ||
1. Das „verantwortbare Risiko“ als Abwägungsprinzip | 238 | ||
2. „Erfolg“ von Behandlung: Sicherheit oder Resozialisierung? | 240 | ||
a) Differenzierung nach der Gefährlichkeit | 241 | ||
b) Gewichtung des Resozialisierungsaspekts | 241 | ||
3. Probleme bei der Durchführung einer ambulanten Therapie | 241 | ||
a) Psychotherapie als geeignete Maßnahme im Strafrecht | 241 | ||
b) Eignungskontrolle vor Beginn einer Therapie | 243 | ||
c) Kontrolle des Therapieverlaufs durch die Justiz | 243 | ||
d) Schweigepflicht des Therapeuten | 244 | ||
4. Generalpräventive Aspekte | 245 | ||
5. Aspekte des Opferschutzes | 245 | ||
6. Zusammenfassung | 246 | ||
III. Auswertung von empirischen Ergebnissen | 246 | ||
1. Rückfallquoten | 247 | ||
a) Allgemeine Erkenntnisse zur Rückfälligkeit | 247 | ||
aa) Untersuchungsergebnisse | 247 | ||
bb) Bewertung | 251 | ||
b) Therapieergebnisse unter der Fragestellung der Rückfälligkeit | 252 | ||
aa) Untersuchungsergebnisse | 252 | ||
bb) Bewertung | 255 | ||
2. Erkenntnisse zur Täterpersönlichkeit | 256 | ||
a) Typologien | 256 | ||
b) Unterscheidung nach der Schwere der Persönlichkeitsstörung | 259 | ||
c) Clusteranalysen | 261 | ||
d) Zusammenfassung | 263 | ||
e) Anhang: Zur Bedeutung der Kriminalprognose für die Durchführbarkeit ambulanter Psychotherapien | 264 | ||
3. Kontrolle durch Therapie? | 267 | ||
a) Externe Kontrolle bei ambulanten Therapien? | 267 | ||
b) Differenzierung nach der Erreichbarkeit des Täters und Erfolgsaussichten | 269 | ||
c) Beziehungsaufbau contra Therapieerfolg? | 272 | ||
4. Die Alternative: Stationäre Therapie | 273 | ||
a) Motivation in einem verpflichtenden Rahmen | 273 | ||
b) Therapie in geschlossenen Institutionen | 275 | ||
c) Zur Abgrenzung nach der Gefährlichkeit | 277 | ||
5. Zusammenfassung der Ergebnisse | 278 | ||
IV. Abwägung: Besteht ein „verantwortbares Risiko“? | 279 | ||
1. Beschreibung des Abwägungsproblems | 279 | ||
2. Rechtliche Möglichkeiten zur Sicherstellung von Schutzinteressen | 283 | ||
a) Exploration vor der Entscheidung über die Therapie | 283 | ||
b) Kontrolle während der Therapie | 285 | ||
aa) Indirekte Kontrolle | 286 | ||
bb) Direkte Kontrolle | 287 | ||
(1) Schutz des Vertrauensverhältnisses | 287 | ||
(2) Verhältnismäßigkeit der Kontrolle des Therapieverlaufs | 288 | ||
c) Erste Bewertung: Worin liegt der Stellenwert von Sicherheit für das Strafrecht? | 290 | ||
3. Nutzen ambulanter Psychotherapie aus straftheoretischer Sicht | 294 | ||
a) Therapie als Leistung des Täters vor der Gesellschaft und vor den Opfern | 294 | ||
aa) „Konstruktive Tatverarbeitung“ durch Psychotherapie | 295 | ||
bb) Ausgleich des Unrechts | 296 | ||
cc) Eigenverantwortlichkeit | 297 | ||
dd) Präventiver und zugleich humaner Effekt | 298 | ||
b) Einbeziehung des Opfers durch eine „konstruktive Psychotherapie“ | 298 | ||
aa) Psychotherapie als Verantwortungsübernahme vor dem Opfer? | 298 | ||
bb) Vermeiden weiterer Belastungen | 300 | ||
cc) Opferorientierter Rechtsgüterschutz? | 300 | ||
c) Zweite Bewertung | 301 | ||
4. Schranken einer ambulanten Therapie | 302 | ||
a) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz | 302 | ||
b) Gleichbehandlungsprinzip | 303 | ||
c) Schuldprinzip | 304 | ||
d) Dritte Bewertung | 306 | ||
5. Zusammenfassende Beurteilung – Ergebnis von Abschnitt C | 307 | ||
D. „Konstruktive Tatverarbeitung“ im Strafverfahren – Rahmenbedingungen und Umsetzung des Modells | 310 | ||
I. Ausgangsposition nach den bisherigen Ergebnissen | 310 | ||
II. Rahmenbedingungen für „konstruktive Tatverarbeitung“ | 314 | ||
1. Präzisierung der Stellung des Kindes im Verfahren | 314 | ||
a) Interessenlage des Opfers | 314 | ||
b) Mitwirkung des kindlichen Opfers | 314 | ||
c) Rücksichtnahme auf das Kind als Verfahrenssubjekt | 316 | ||
d) Sicherung des Opferschutzes im Verfahren | 318 | ||
e) Zusammenfassung | 319 | ||
2. Präzisierung der Stellung des Beschuldigten im Verfahren | 320 | ||
a) Faktische Interessenlage | 320 | ||
b) Rechtliche Bindungswirkung der Diversionsvereinbarung | 321 | ||
c) Problem des Verhältnisses zum Grundrecht auf Verteidigung | 322 | ||
d) Richtervorbehalt und Durchführung eines gerichtlichen Verfahrens | 324 | ||
e) Zusammenfassung | 325 | ||
3. Auswirkungen auf das öffentliche Interesse an Strafverfolgung | 326 | ||
III. Möglichkeiten zur konkreten Umsetzung im Strafrecht | 329 | ||
1. „Konstruktive Tatverarbeitung“ im System des allgemeinen Strafrechts und Strafprozessrechts | 330 | ||
a) Vorzeitige Einstellung des Verfahrens mit Therapieauflage | 330 | ||
aa) Verlauf des Diversionsverfahrens | 330 | ||
bb) Anwendbarkeit von § 153 a StPO, §§ 45, 47 JGG? | 331 | ||
cc) Lösungsmöglichkeiten? | 332 | ||
(1) Zum Begriff des öffentlichen Interesses in § 153 a | 332 | ||
(2) Schwere der Schuld | 333 | ||
(3) Psychotherapie als Auflage bei vorzeitiger Einstellung | 334 | ||
dd) Fazit | 335 | ||
b) Strafaussetzung zur Bewährung mit Therapieweisung | 335 | ||
aa) Verlauf des Diversionsverfahrens | 335 | ||
bb) Anwendbarkeit von § 56 c StGB | 336 | ||
2. Sonderregelung für konstruktive Tatverarbeitung: Übertragbarkeit der Konzeption des Betäubungsmittel-Strafrechts? | 338 | ||
a) Konzeption in § 37 BtMG | 338 | ||
b) Verfahrensrechtliche Ergänzungen zur Konzeption in § 37 BtMG | 340 | ||
c) Materiell-rechtliche Übertragung – Bewertung des Behandlungsgedankens nach dem Betäubungsmittelstrafrecht | 341 | ||
3. Muss ein Schuldspruch sein? | 342 | ||
IV. Zusammenfassung von Abschnitt D. | 344 | ||
Anhang I: Tabellarische Gegenüberstellungen | 347 | ||
Anhang II: Auszüge aus Interviews | 354 | ||
Literaturverzeichnis | 361 | ||
Sachwortverzeichnis | 393 |