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Kulturelle Rechte indigener Völker und Umweltvölkerrecht - Verhältnis und Vereinbarkeit

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Schillhorn, K. (2000). Kulturelle Rechte indigener Völker und Umweltvölkerrecht - Verhältnis und Vereinbarkeit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50059-8
Schillhorn, Kerrin. Kulturelle Rechte indigener Völker und Umweltvölkerrecht - Verhältnis und Vereinbarkeit. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50059-8
Schillhorn, K (2000): Kulturelle Rechte indigener Völker und Umweltvölkerrecht - Verhältnis und Vereinbarkeit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50059-8

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Kulturelle Rechte indigener Völker und Umweltvölkerrecht - Verhältnis und Vereinbarkeit

Schillhorn, Kerrin

Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 129

(2000)

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Abstract

Die Autorin befaßt sich mit der Schnittstelle des Umweltvölkerrechts und den internationalen Rechten der indigenen Völker. Aufgrund der kulturellen Besonderheiten der indigenen Völker und ihrer traditionellen und spirituellen Verbundenheit mit dem Land, auf und von dem sie leben, kann zwischen den völkerrechtlich geschützten kulturellen Besonderheiten dieser Völker und dem internationalen Umweltrecht eine Reihe von Konflikten entstehen, die es zu lösen gilt. Dabei enthalten sowohl die Verpflichtungen des Umweltvölkerrechts als auch die Rechte der indigenen Völker im internationalen Recht Vorgaben, die bei der Konfliktlösung zu berücksichtigen sind. Diese rechtlichen und tatsächlichen Konflikte können mit Hilfe des Völkerrechts aufgelöst und im Einzelfall Lösungen zugeführt werden, die sowohl dem Umweltschutz als auch der Identität und Integrität der indigenen Völker Rechnung tragen.

Die entwickelten verfahrensrechtlichen Mechanismen sind abstrakt gehalten, so daß diese auf die unterschiedlichen Besonderheiten der verschiedensten indigenen Völker dieser Welt angewandt werden können. Entscheidend ist dabei, daß nicht die Umweltverträglichkeit dieser Völker Maßstab für die Konfliktlösung ist, sondern das völkerrechtlich anerkannte Recht auf Ausübung und Erhaltung der eigenen Kultur. Wenn diese anerkannt und respektiert wird, können im Einzelfall Lösungen entwickelt werden, die sowohl den Bedürfnissen und Rechten der indigenen Völker als auch den völkerrechtlichen Vorgaben des Umweltrechts und des Umweltschutzes entsprechen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Teil I: Einleitung 17
Teil II: Definitionen und ethnologische Grundlagen 24
A. Definition der Schlüsselbegriffe 24
I. Indigene Völker 24
1. Begriff der indigenen Völker 24
2. Internationale Rechtspersönlichkeit indigener Völker 30
a) Staat 31
b) Verträge 31
c) Neuere Entwicklungen 33
II. Kulturelle Besonderheiten von indigenen Völkern 36
III. Internationale Umweltschutznormen 37
B. Ethnologische Grundlagen – Umweltrelevante kulturelle Besonderheiten von indigenen Völker 41
Teil III: Internationaler Schutz der umweltrelevanten kulturellen Besonderheiten indigener Völker – Inhalte und systematische Betrachtung 48
A. Inhalte des internationalen Schutzes der umweltrelevanten kulturellen Besonderheiten indigener Völker 49
I. Völkervertragsrechtlicher Schutz der umweltrelevanten kulturellen Besonderheiten indigener Völker 49
1. ILO-Konventionen über indigene Völker Nr. 107 und 169 50
a) Allgemeine Grundsätze 52
b) Landrechte 53
aa) Relevanz der Landrechte für umweltrelevante kulturelle Besonderheiten 53
bb) Inhalte der Landrechte nach der ILO-Konvention Nr. 169 54
c) Subsistenz und Gesundheit 55
d) Zusammenfassung 56
2. Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte 56
a) Artikel 1 IPBPR (Selbstbestimmungsrecht) 57
aa) Wörtliche Auslegung 58
bb) Historische und systematische Auslegung 59
cc) Ergebnis 60
b) Art. 27 IPBPR (Minderheitenschutz) 60
aa) Anwendbarkeit des Art. 27 IPBPR auf indigene Völker 60
bb) Inhalt des Art. 27 IPBPR 63
cc) Zwischenergebnis 65
c) Weitere Vorschriften des IPBPR von Bedeutung für die umweltrelevanten Besonderheiten indigener Völker 66
aa) Recht auf eigene Existenzmittel 66
bb) Grundsatz der Gleichheit und Nichtdiskriminierung 67
cc) Religionsfreiheit nach Artikel 18 IPBPR 67
dd) Recht auf Teilnahme am politischen Leben nach Artikel 25 IPBPR 68
3. Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte 69
a) Recht auf Arbeit, Art. 6 IPWSKR 70
b) Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, Art. 11 IPWSKR 71
c) Recht auf Gesundheit, Art. 12 IPWSKR 72
d) Recht auf religiöse Erziehung, Art. 13 Abs. 3 IPWSKR 72
e) Teilnahme am kulturellen Leben, Art. 15 IPWSKR 73
f) Recht auf volle und freie Nutzung der natürlichen Reichtümer, Art. 25 IPWSKR 73
4. Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung 74
5. Völkervertragsrechtlicher Schutz des geistigen Eigentums 77
a) Übereinkommen zu handelsbezogenen Aspekten der Rechte am geistigen Eigentum 78
b) Berner Konvention zum Schutz literarischer und künstlerischer Werke 80
c) Pariser Konvention zum Schutz industriellen Eigentums 80
d) Genfer Vertrag zur Aufzeichnung wissenschaftlicher Entdeckungen 81
6. Zwischenergebnis 82
II. Völkergewohnheitsrechtlicher Schutz der umweltrelevanten kulturellen Besonderheiten indigener Völker 82
1. Recht auf kulturelle Identität 83
a) Staatenpraxis 83
b) „Opinio juris“ 89
2. Ausformung des Rechts auf kulturelle Identität 91
a) Ethnozid 91
b) Kulturelle Autonomie 92
aa) Verhältnis Selbstbestimmung – kulturelle Autonomie 93
bb) Staatenpraxis zur kulturellen Autonomie 100
cc) „Opinio juris“ zur kulturellen Autonomie 105
III. Neuere Entwicklungen im internationalen Schutz der umweltrelevanten kulturellen Besonderheiten indigener Völker 106
1. Draft Declaration on the Rights of Indigenous Peoples 108
a) Kulturelle Identität und umweltrelevante Besonderheiten 109
b) Kulturelle Identität und Autonomie 112
2. Rio-Deklaration über Umwelt und Entwicklung 113
B. Systematische Betrachtung des Schutzes umweltrelevanter kultureller Besonderheiten indigener Völker 114
I. Schutz indigener Praktiken, Verfahrensweisen und Traditionen 115
1. Schutz der verhaltensabhängigen indigenen Besonderheiten 115
a) Subsistenzaktivitäten 115
b) Religiöse und spirituelle Praktiken 116
c) Wissenschaftliche Praktiken und Verfahren 116
d) Verfahren und Praktiken zum Schutz der Gesundheit 117
e) Allgemeine Praktiken und Traditionen 117
2. Schutz der ortsabhängigen Besonderheiten 117
II. Schutz der kulturellen Identität als Gesamtheit 118
1. Völkervertragsrechtlicher Schutz der Identität indigener Kulturen 119
2. Völkergewohnheitsrechtlicher Schutz der Identität indigener Kulturen 120
3. Schutz der Identität indigener Kulturen in der neueren Entwicklung des Völkerrechts 120
III. Verhältnis zwischen den beiden Rechtsgütern – Praktiken und Traditionen und der Identität der Kultur 120
1. Indigene Praktiken und Traditionen als selbständiges Schutzgut 121
2. Kulturelle Identität indigener Völker als Summe der Praktiken und Traditionen 122
Teil IV: Völkerrechtliche Normen zum Schutz der Umwelt – Inhalte und systematische Betrachtung 124
A. Inhalte umweltrechtlicher Normen 124
I. Völkervertragsrecht 126
1. Umweltnormen zum Schutz staatsfreier Räume – UN-Seerechtsübereinkommen 127
2. Umweltnormen zum Schutz der gemeinsamen Güter („global commons“) 128
a) Internationales Übereinkommen zur Regelung des Walfangs 128
b) Übereinkommen über die biologische Vielfalt 131
aa) Allgemeine Grundsätze 131
bb) Schutzmaßnahmen 132
cc) Nutzungsregelungen 134
dd) Zugang zu genetischen Ressourcen und Technologie 134
3. Umweltbestimmungen zum Schutz der nationalen Umwelt 135
a) Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung (Ramsar-Konvention) 136
aa) Verpflichtungen nach der Ramsar-Konvention 136
bb) Auswirkungen auf kulturelle Besonderheiten indigener Völker 139
b) Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten (Bonner Konvention) 140
aa) Allgemeine Grundsätze 140
bb) Verpflichtungen zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten 141
cc) Auswirkungen auf kulturelle Besonderheiten indigener Völker 143
c) Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (Heritage-Konvention) 144
aa) Verpflichtungen zum Schutz des Welterbes 145
bb) Auswirkungen auf die kulturellen Besonderheiten indigener Völker 146
d) Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Washingtoner Artenschutzabkommen) 147
aa) Verpflichtungen zum Schutz gefährdeter Arten 147
bb) Auswirkungen auf die kulturellen Besonderheiten indigener Völker 148
4. Zusammenfassung 149
II. Völkergewohnheitsrecht 149
1. Staatenpraxis 151
2. „Opinio juris“ 153
III. Neuere Entwicklungen im Umweltvölkerrecht 155
1. Stockholm-Erklärung 155
2. World Charter for Nature 156
3. Brundtland-Bericht 157
4. Rio-Erklärung 157
5. Wald-Prinzipien 158
6. Zusammenfassung 158
B. Systematische Betrachtung der Umweltschutznormen 159
I. Schutzansatz 159
1. Schutz der Arten 160
a) Inhalt des Schutzansatzes 160
b) Auswirkungen auf indigene Völker 161
2. Schutz der Arten und ihres Lebensraums 162
a) Inhalt des Schutzansatzes 162
b) Auswirkungen auf indigene Völker 163
II. Umsetzungsformen des Schutzes 164
1. Inhalte der Umsetzungsformen 165
a) Nutzungsverbot 165
b) Nutzungsregelung 166
2. Auswirkungen auf indigene Völker 167
a) Intensität der Umsetzungsmaßnahme 167
b) Bedeutung für indigene kulturelle Besonderheiten 169
Teil V: Konflikte zwischen internationalen Umweltschutzbestimmungen und den Rechten indigener Völker und Ansätze zu deren Auflösung oder Vermeidung 172
A. Kategorien möglicher Konflikte 173
I. Geschützte-Arten-Konflikt 173
1. Konflikt mit rechtlich geschützten Praktiken, Traditionen und Verfahrensweisen 174
2. Konflikt mit dem Recht auf kulturelle Identität 178
II. Schutzgebiets-Konflikt 179
1. Konflikt mit rechtlich geschützten Praktiken, Traditionen und Verfahrensweisen 180
2. Konflikt mit dem Recht auf kulturelle Identität 181
III. Entwicklungskonflikt 182
IV. Autonomie-Konflikt 185
B. Kategorien möglicher Lösungsansätze 186
I. Ausnahme-Ansatz 186
1. Internationale Umweltbestimmungen 189
2. Rechte indigener Völker 190
II. Kooperations-Ansatz 191
1. Internationale Umweltbestimmungen 196
2. Rechte indigener Völker 197
III. Autonomie-Ansatz 198
1. Internationale Umweltbestimmungen 199
2. Rechte indigener Völker 200
Teil VI: Prinzipien zur Anwendung der Lösungsansätze 202
A. Problembereiche bei der Anwendung der Konfliktskategorien und Lösungsansätze 203
I. Problem der konzeptionellen Unterschiede 204
II. Problem der Diversität 205
III. Kulturelle Dynamik 206
B. Prinzipien bei der Anwendung der Lösungsansätze 206
I. Verfahrensspezifische Grundsätze 207
1. Anerkennungselement 207
2. Mitwirkungselement 209
II. Materiellrechtliche Prinzipien 211
1. Gleichheitsprinzip/Diskriminierungsverbot 212
2. „Effet-utile“-Prinzip 218
3. Verhältnismäßigkeit/Proportionalität 221
Teil VII: Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse 222
Literaturverzeichnis 225
Sachregister 245