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Utz, R. (1997). Soziologie der Intrige. Der geheime Streit in der Triade, empirisch untersucht an drei historischen Fällen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48956-5
Utz, Richard. Soziologie der Intrige: Der geheime Streit in der Triade, empirisch untersucht an drei historischen Fällen. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48956-5
Utz, R (1997): Soziologie der Intrige: Der geheime Streit in der Triade, empirisch untersucht an drei historischen Fällen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48956-5

Format

Soziologie der Intrige

Der geheime Streit in der Triade, empirisch untersucht an drei historischen Fällen

Utz, Richard

Soziologische Schriften, Vol. 66

(1997)

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Abstract

Intrigen sind schwer zu fassen. Zwar hat fast jeder eine gewisse Vorstellung davon, was Intrigen sind, und weiß, daß sie etwas mit kalkuliertem Lug und Trug oder absichtlicher Schädigung von Konkurrenten zu tun haben. Brauchbare Informationen über Intrigen fließen indes nur spärlich, weil kaum einer, der intrigiert, uns freiwillig über seine Taktiken und Strategien aufklären dürfte. Erhalten wir aber Kenntnis über intrigante Machenschaften, so meist durch solche Menschen, die andere gern für ihr persönliches Mißgeschick verantwortlich machen. Das hat die eigentümliche Konsequenz, daß sich das, was wir für eine Intrige halten könnten, bei näherem Zusehen oft als paranoide Konstruktion herausstellt und wir dort, wo vielleicht wirklich etwas Wissenswertes zu erfahren wäre, nur auf Schweigen stoßen.

Der Autor unternimmt es, die Intrige begrifflich einzufangen und ihr auch empirisch auf die Schliche zu kommen. Im Anschluß an Georg Simmels Formenlehre und Max Webers Herrschaftssoziologie konstruiert er Intrigen und Intrigenkontexte idealtypisch. Die herausgearbeiteten Typenkriterien dienen der minutiösen Analyse dreier historischer Beispiele, die der Periode der nationalsozialistischen Machtergreifung 1932/33, der nationalsozialistischen Machtkonsolidierung 1934 und der nationalsozialistischen Machtexpansion 1938 entnommen sind: die Intrigen gegen Kanzler Schleicher, SA-Stabschef Röhm und die Generäle Blomberg und Fritsch. Abschließend bilanziert der Autor die Ergebnisse der idealtypischen und empirischen Analysen zur Intrige und verwertet diese überzeugend zur gedanklichen Konstruktion der Ablaufgesetzlichkeiten von Intrigen, der Intrigensequenz.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
I. Einleitung 11
II. Idealtypische Konstruktion der Verhaltensstruktur Intrige – Der geheime Streit in der Triade 17
1. Lexikalische und literaturwissenschaftliche Bestimmungen der Intrige 17
2. Konstruktionsrelevante Gesichtspunkte des Idealtypus Intrige 20
a) Erste Implikation – Die triadische Struktur der Intrige 20
b) Zweite Implikation – Geheimhaltung und Lüge 21
c) Dritte Implikation – Der Streit um den begehrten Wert 22
3. Simmels Soziologie und die idealtypische Konstruktion der Intrige als der geheime Streit in der Triade 24
a) Die quantitative Bestimmtheit der Intrige 26
b) Geheimnis und Lüge in der Intrigentriade 36
c) Der Streit in der Intrigentriade 47
III. Idealtypische Konstruktion der Intrigenkontexte 55
1. Einleitung 55
2. Struktureigentümlichkeiten von Intrigenkontexten 55
3. Exkurs – Intrigen und Herrschaftskontexte 60
a) Intrigen im Kontext des orientalischen Sultanspalastes 61
b) Intrigen im Kontext des okzidentalen Königshofes 63
c) Intrigen im Kontext bürokratisch dominierter Herrschaftszentren 68
d) Intrigen im charismatischen Stab plebiszitärer Führerregime 81
4. Intrigen und Herrschaftskontexte – Zusammenfassung 89
IV. Drei Intrigen im Kontext des Nationalsozialismus – Machtergreifung 1932/33, Machtkonsolidierung 1934 und Machtexpansion 1938 91
1. Vorbemerkung 91
2. Die Intrige im Kontext der Machtergreifung 1932/33 – Papen und Hitler durch Hindenburg gegen Schleicher 93
a) Der Intrigenkontext 93
b) Das Herrschaftszentrum des Intrigenkontextes 94
c) Politische Interessenkonstellationen im Intrigenkontext – Latente Konkurrenz- und Bündnislinien 109
d) Intrigensoziologische Analyse – Herrschaftszentrum, politische Interessenkonstellationen und latente Intrigentriade im Intrigenkontext 114
e) Der Ereignisablauf vom 16. Dezember 1932 bis zum 4. Januar 1933 116
f) Intrigensoziologische Analyse – Die Intrigeneröffnung 122
g) Der Ereignisablauf am 9. Januar 1933 124
h) Intrigensoziologische Analyse – Diskreditierung des Intrigenopfers und die Mobilisierung des Intrigenvollstreckers 130
i) Der Ereignislablauf bis zur Demission Schleichers – 9./10. bis 28. Januar 1933 132
j) Intrigensoziologische Analyse – Intrigenabschluß I: Der Rücktritt des Intrigenopfers 142
k) Der Ereignisablauf bis zur Ernennung Hitlers – 28. bis 30. Januar 1933 144
l) Intrigensoziologische Analyse – Intrigenabschluß II: Die Entmachtung des Intrigenopfers und die Prämierung der Intriganten 150
3. Die Intrige im Kontext der Machtkonsolidierung 1934 – Heydrich, Himmler, Reichenau und Göring gegen Röhm durch Hitler und die Wehrmachtsführung 153
a) Einleitung 153
b) Der Intrigenkontext 155
c) Die Herrschaftszentren des Intrigenkontextes 156
d) Politische Interessenkonstellationen im Intrigenkontext – Latente Konkurrenz- und Bündnislinien 171
e) Intrigensoziologische Analyse – Herrschaftszentren, politische Interessenkonstellationen und latente Intrigentriade im Intrigenkontext 177
f) Der Ereignisablauf vom 28. Februar bis zum 8. Juli 1934 181
g) Intrigensoziologische Analyse – Die Intrigeneröffnung 186
h) Der Ereignisablauf vom Mai/Juni bis zum 28. Juni 1934 188
i) Intrigensoziologische Analyse – Diskreditierung des Intrigenopfers und Mobilisierung des ersten Intrigenvollstreckers 199
j) Der Ereignisablauf vom 28. Juni bis zum 30. Juni 1934 203
k) Intrigensoziologische Analyse – Mobilisierung des zweiten Vollstreckers und Abschluß der Intrige 206
4. Die mißlungenen Intrigen im Kontext der Machtexpansion 1937/38 – Die Intriganz der Sittenaffären um Blomberg und Fritsch 211
a) Der Intrigenkontext 211
b) Das Herrschaftszentrum des Intrigenkontextes 212
c) Politische Interessenkonstellationen im Intrigenkontext – Latente Konkurrenz- und Bündnislinien 222
d) Intrigensoziologische Analyse – Herrschaftszentrum, politische Interessenkonstellationen und latente Intrigentriade im Intrigenkontext 227
e) Der Ereignisablauf I – Der Fall Blomberg 228
f) Der Ereignisablauf II – Der Fall Fritsch 234
g) Intrigensoziologische Analyse der beiden Fälle 245
V. Die Intrigensequenz – Zusammenfassung und Schluß 253
1. Die Verhaltensstruktur “Intrige” 253
2. Der Intrigenkontext 254
3. Die Intrigensequenz 257
a) Die erste Intrigensequenz – Die Intrigeneröffnung 258
b) Die zweite Intrigensequenz – Diskreditierung des Intrigenopfers und Mobilisierung des Intrigenvollstreckers 262
c) Die dritte Intrigensequenz – Der Intrigenabschluß 268
Literaturverzeichnis 271
Sachwortregister 285