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Czeguhn, I. (2002). Die kastilische Höchstgerichtsbarkeit 1250 - 1520. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50671-2
Czeguhn, Ignacio. Die kastilische Höchstgerichtsbarkeit 1250 - 1520. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50671-2
Czeguhn, I (2002): Die kastilische Höchstgerichtsbarkeit 1250 - 1520, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50671-2

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Die kastilische Höchstgerichtsbarkeit 1250 - 1520

Czeguhn, Ignacio

Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, Vol. 40

(2002)

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Abstract

Die Arbeit steht in Zusammenhang mit dem allgemeinen Forschungsgegenstand einer Betrachtung der Ausbildung und Fortentwicklung europäischer Höchstgerichtsbarkeit. Die Entwicklung von einer personal verstandenen höchstrichterlichen Gewalt des kastilischen Königs zur transpersonal verstandenen der Krone stellt - neben dem Aufbau höchstrichterlicher Gerichtsbarkeit zur Zeit der katholischen Könige - den Schwerpunkt dar.

Beginnend mit dem Institutionalisierungsprozeß am kastilischen Hofe Alfons X., an dem das gelehrte Gerichtswesen seinen Ausgangspunkt findet, wird die Entwicklung politischer und rechtlicher Voraussetzungen für die Entstehung des Höchstgerichtes, der Audiencia, beschrieben. Ihre spätere Entwicklung, die Auseinandersetzungen mit dem königlichen Rat und ihre Durchsetzung gegen den Widerstand im Adel bilden den Kern der Untersuchung im ersten Teil, der mit dem Aufstand der Comuneros 1520 zeitlich endet.

Aufbau, Ämter, Struktur und Arbeitsweise des Höchstgerichtes unter der Herrschaft der Katholischen Könige werden im zweiten Teil dargestellt, und zwar in politischer, administrativer, finanzieller und sozialer Hinsicht. Das umfangreiche herangezogene Quellenmaterial läßt den Schluß zu, daß die Reformen der Höchstgerichtsbarkeit im kastilischen Reich unter der Regierung der Königin Isabella verstärkt durchgeführt wurden.

Der Höhepunkt der Bemühungen um Gerechtigkeit kann im kastilischen Reich zwischen 1490 und 1504 angesetzt werden. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß sich die Höchstgerichtsbarkeit allmählich von der Person des Königs löste, nicht jedoch von der Krone.

Somit gelang die Abstrahierung eines der wichtigsten Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens vom mittelalterlichen Herrscher. Dies ermöglichte die Ausformung eines vom Herrscherbild losgelösten Gerichtswesens, das dem modernen Staat eigen ist. In Spanien wurden dafür erste Grundlagen zur Zeit der Katholischen Könige gelegt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 13
Einleitung, Ziel der Untersuchung und Quellenlage 15
A. Einleitung, Ziele der Untersuchung 15
B. Quellenlage 17
Erster Teil: Die geschichtliche Entwicklung der Höchstgerichtsbarkeit 1250–1520 19
Erstes Kapitel: Der König als Gesetzgeber und Richter 19
A. Die politische Macht des kastilischen Königs: Herleitung und Ursprung 19
B. Das politische Denken des kastilischen Königs und sein Selbstverständnis als Gesetzgeber und Richter, vor allem bei Alfons X. 26
Zweites Kapitel: Der Institutionalisierungsprozeß des Gerichtswesens am Hofe des Königs (1252–1369) 30
A. Vorbemerkung 30
B. Die Situation in der Mitte des 13. Jahrhunderts 31
I. Die alcaldes de Corte (Hofrichter) 33
1. Ursprung und Entwicklung 33
2. Zuständigkeiten 36
II. Der alcalde de los Hijosdalgo (Adelsgericht) 38
1. Ursprung und Entwicklung 38
2. Zuständigkeiten 39
III. Die alcaldes de alzada oder „tres homes buenos“ (Appellationsgericht) 40
IV. Der Juez de las Suplicaciones 43
V. Die alcaldes del rastro 44
VI. Zusammenfassung 45
Drittes Kapitel: Die Audiencia 46
A. Der Ursprung der Audiencia 46
B. Die Gründung der Audiencia und die Gestaltung der Corte und Chancilleria 51
I. Die Besteigung des Thrones durch die Trastamara-Dynastie: Folgen für das Gerichtswesen 51
II. Die Gründung der Audiencia 52
1. Die Cortes del Toro 1371 und der Gründungstext 52
2. Der kastilische König und sein Handeln als höchster Richter 55
a) Vorbemerkung 55
b) Zuständigkeit des kastilischen Königs als Richter 56
aa) Der König behandelt Fälle, die ihn wegen seines „señorio“ berühren und solche, bei denen dem Reich ein Schaden entstehen konnte 56
bb) Der König entscheidet Fälle, die ihm wegen der Stellung der beteiligten Personen oder wegen des zugrundeliegenden Gegenstandes oblagen 58
III. Die Kompetenzen der Audiencia 64
IV. Die Entwicklung der Audiencia zur Appellationsinstanz 66
V. Zusammenfassung 71
Viertes Kapitel: Die Gründung des Consejo Real – Gegenpol zur Audiencia? 72
A. Ursprung des Consejo Real 72
B. Der Gründungsakt 1385 74
C. Zusammenfassung 81
Fünftes Kapitel: Das 15. Jahrhundert 82
A. Die Entwicklung bis 1474: Politik und Rechtsordnung im Widerstreit 82
B. Die Reformen der Corte und Chancilleria unter den Katholischen Königen (1474–1516) 87
I. Vorbemerkung 87
II. Die Chancilleria von Valladolid in den ersten Jahren der Regentschaft der katholischen Könige 89
III. Die Cortes von Toledo 1480 und die Jahre 1484–1486 92
IV. Die Jahre 1486–1488 (bis zur Ordonnanz von 1489) 96
V. Die Ordonnanz des Jahres 1489 97
VI. Die Gründung der Chancilleria von Ciudad Real und der Audiencia von Galicien 100
1. Die Chancilleria von Ciudad Real 100
2. Die Audiencia von Galicien 103
3. Auswirkung der Neugründungen auf die Chancilleria von Valladolid 105
4. Zusammenfassung 109
Sechstes Kapitel Die Chancillerias 1504–1525 110
A. Die Chancillerias 1504–1516 110
B. Die Chancillerias in den Jahren 1516–1525 115
C. Zusammenfassung des ersten Teiles 121
Zweiter Teil: Zusammensetzung und Organisation der Audiencia und Chancilleria von Valladolid zur Zeit der katholischen Könige 124
Erstes Kapitel: Die Richter 124
A. Allgemeines 124
B. El Presidente de la Chancilleria (Der Präsident der Chancilleria) 129
C. Die oidores („Anhörer“ = Richter an den Senaten) 134
D. Die alcaldes del crimen 138
E. Die alcaldes de los Hijosdalgo 143
F. Der Juez Mayor de Vizcaya 145
G. Die notarios 148
Zweites Kapitel: Die anderen Ämter an der Chancilleria von Valladolid 150
A. El procurador fiscal (der Fiskalprokurator) 150
B. El abogado de los pobres (Armenanwalt) 152
C. Los alguaciles (die Gerichtswachtmeister) 153
D. Anwälte, Prokuratoren und Relatores 154
I. Los voceros y abogados (Advokaten) 154
II. Los procuradores (die Prokuratoren) 159
III. Die relatores (Berichterstatter) 160
E. El chanciller mayor (der Großkanzler) 161
F. Die Gerichtsschreiber der Audiencia 162
G. Die escribanos receptores (vernehmende Gerichtsschreiber) 163
H. Die receptores de penas (Eintreiber der Geldstrafen) 168
I. Die Gerichtsdiener (porteros) 169
J. Der Gang des Verfahrens in kurzem Abriß 169
Drittes Kapitel: Name und Sitz der Chancilleria 170
A. Name 170
B. Sitz 172
Viertes Kapitel: Organisation und Verfahren der Gerichte in der Audiencia und Chancilleria 174
A. Institutionelle Organisation der höchsten Gerichtsbarkeit 174
I. Vorbemerkungen 174
1. Die Audiencia und ihr Vorrang in der Chancilleria 174
2. Die Neuordnung des Verfahrens 175
II. Organisation und Entscheidungsfindung in der Audiencia 176
III. Die Audiencia als Organ innerer Verwaltung der Chancilleria 180
B. Die Kontrolle der Chancilleria 182
I. Vorbemerkung 182
II. Die interne Kontrolle 182
III. Die externe Kontrolle 184
1. Der veedor 184
2. Die Visitationen 186
Dritter Teil: Gesamtergebnisse 189
Anhang: Die Ordonnanzen der Chancilleria von Valladolid 194
Quellen- und Literaturverzeichnis 214
I. Ungedruckte Quellen 214
II. Gedruckte Quellen 214
III. Literatur 218
Regententabelle 229
Schautafeln 230
Personenverzeichnis 237
Sachwortverzeichnis 238