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Gawlina, M. (2002). Grundlegung des Politischen in Berlin. Fichtes späte Demokratie-Theorie in ihrer Stellung zu Antike und Moderne. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50770-2
Gawlina, Manfred. Grundlegung des Politischen in Berlin: Fichtes späte Demokratie-Theorie in ihrer Stellung zu Antike und Moderne. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50770-2
Gawlina, M (2002): Grundlegung des Politischen in Berlin: Fichtes späte Demokratie-Theorie in ihrer Stellung zu Antike und Moderne, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50770-2

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Grundlegung des Politischen in Berlin

Fichtes späte Demokratie-Theorie in ihrer Stellung zu Antike und Moderne

Gawlina, Manfred

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 124

(2002)

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Abstract

Die Studie versucht, das Politische als ein zwischenmenschliches Urteilshandeln zu erklären. Der Urteilstypus, der dem zugrundeliegen muß, wird systematisch ausgewiesen und - neben den Leuten selbst - der Philosophie, Politischen Theorie, Rechtswissenschaft und auch Theologie vorgelegt.

Anlaß und Stoff für die Beweisführung bildet die Berliner Diskussion über die Möglichkeiten menschlicher Rationalität um J. G. Fichte und seine vielfältigen Kritiker, darunter Carl Schmitt. Durch die Art, wie der untersuchte Urteilstypus aus sich heraus Einheit und Kraft gewinnt und so kommunikativ zu wirken vermag, ergibt sich ein neues Bild von Demokratie-Theorie: Das Politische ist wesentlich unvertretbar; die Urteilenden selber sinnen einander Einsatz an und rufen sich zur Entscheidung auf. So wird man Bürger.

Im Sinn einer solchen nicht von bloß privaten Interessen bestimmten Gemeinschaftlichkeit wurde Fichte insbesondere in China aufgenommen, als es sich in Begegnung mit Berliner Philosophie zu erneuern begann. Das vorliegende Buch erinnert auch an dieses Stück gemeinsamer Zukunft.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Bürgerlichkeit – Besinnung verboten? 13
B. Kritische Nachzeichnung in transzendentaler Absicht 16
I. Ausgang von der Sprache 16
II. Carl Schmitts Kriterium des Politischen 18
III. Prinzipien als Grundlinien der Verständigung 23
1. Fichte im Zeugenstand 23
2. Zum geschichtlichen Rang Fichtes 24
3. Die relevanten Quellen 26
4. Die Spannung zwischen Berliner Wissenschaftslehre und praktischer Philosophie 28
5. Rückblick auf Fichtes Jenaer Konzept 36
6. Entfundamentalisierung der Diskussion 38
C. Eine Theorieentwicklung der Beiordnung von Rechts- und Sittenprinzip 39
I. Zur Grundstruktur des Juridischen 39
1. Die architektonische Verortung des Rechts 41
2. Der Weg zum Recht als eigenem Prinzip 44
a) Das Anheben beim frühen Fichte 45
b) Zu Fichtes frühem Smithianismus 48
c) Wandel in Jena 50
3. Das Jenaer Rechtsprinzip 53
4. Das Juridische beim späten Berliner Fichte 59
II. Die Synthesefähigkeit des Juridischen 61
III. Das Problem einer mehrschichtigen Ethik 63
1. Der Weg zur Jenaer einfachen Moral 64
a) Trieb und reine Selbstbestimmung 64
b) Weitere Abkehrbemühung von Kant 66
c) Heimliche Politisierung der Ethik 70
2. Moral als Selbstspiel 73
3. Superiore oder Seins-Moral 75
a) „Höhere Moralität“ 76
aa) „Liebe“ als neue Art Grundsatz 76
bb) Fichtes Herabstufung von Kants Ethik 79
b) Sittlichkeit als Seinsprinzip? 81
aa) Die Aporie des reinen Begriffs 81
bb) Erneuerung des Kriteriellen 84
IV. Ausblick: Radikale Urteilsaufgaben 88
D. Das Politische als Urteil 90
I. Der Ort der Synthese 90
II. Vorriß der Verbindungsglieder 92
1. Recht und Moral als einzig-relevante praktische Prinzipien 92
2. Natur als Mittel zur Überwindung ihrer Differenz 93
III. Vergleichsbetrachtung zu früheren Werkstufen 94
IV. Zur Problematik insbesondere der Fichte-Literatur 97
1. Internationaler Durchblick 97
a) Mangel an politischer Sensibilität 97
b) Ein platonisierender Versuch 101
2. Plädoyer für Natur 103
3. Theologischer Betrug 104
4. Aus dem Westen kaum Neues 107
E. Die Deduktion des Politischen 110
I. Fichtes Vorarbeit 110
II. Deutungsaufgabe Urteilsrechtfertigung 112
1. Der Gestaltungsanspruch an das Urteil 112
2. Bezugnahme auf die Diskussion um Hannah Arendt und Urteilskraft 114
3. Fichtes Ausprägung des Reflektierens 116
a) Die Jenaer Anlage 116
b) Die Berliner Weiterbildung 118
aa) Teilaspekt „Spielraum“ 119
bb) Teilaspekt „Kunstgeist“ 119
cc) Das Gefühlsmoment 122
c) Zum Systemunterschied zu Kant 123
aa) Primat des Begriffs 123
bb) Überspringen des Übergangs 124
4. Was kann überhaupt reflektiert werden? 125
a) Das Einholbare 126
b) Die innere Abscheidung des Religiösen 127
c) Ansatzmöglichkeit für Politische Theologie 128
d) (Absolute) Absage an Herrschaft 130
aa) Abweisung von Traditionalismus und Legitimismus 131
bb) Wider Gleichmacherei 132
cc) Der Zwingherr zum Recht 133
dd) Der politische Führer 134
5. Konkreszenz von Form und Gehalt 134
a) Rechtlichkeit und Natur 135
aa) Naturfunktion Rechtszwang 135
bb) Naturale Voraussetzung des Rechtswaltens 135
b) Abschied von Kants Naturauffassung 136
aa) Zur Problematik des Jenaer „Trieb“-Denkens 137
bb) Der Berliner Akzent auf „Kraft“ 138
c) Sittlichkeit und Natur 141
aa) Natur und Vernunftanspruch überhaupt 141
bb) Der Auftrag einer nicht-reduktiven Überbietung des Rechts 143
cc) Ethik als Erfüllungsangebot 144
6. Ausfaltung der Adressiertheit des Urteils 145
a) Das Reflektierensurteil als Spiel 146
aa) Möglichkeit des Anhebens beim Individuum 147
bb) Keine Moral-, Konsens- oder Fachwissensvorbedingung 147
cc) Inwiefern ist das Spiel ein freies? 148
dd) Wendechancen 149
b) Unvertretbarkeit des Politischen 149
c) Die Medienbedingung 150
d) Aufriß der Kommunikationsstruktur 151
7. Die Gemeine 152
a) Lebendige Souveränität 153
b) Fällung von Entscheidung 154
aa) Die Neigung des Deliberierens 154
bb) Ableitung einer Regierungsweise 155
cc) Letztbestimmung 155
8. Die Zweckmäßigkeit der Mittel 155
a) Stimmigkeit der Komponenten 156
b) Wirtschaft als Dienst 156
aa) Recht auf Arbeit 158
bb) Der Mußezweck 158
9. Die Erledigung des Staates 160
III. Weiterführend-systematische Aufgaben 160
F. Die Diskursbedingung im Vergleich mit Apels Diskursethik und Schmitts Politischem 162
I. Kurzer Rückblick auf die Deduktion 162
II. Politische Explikation der Diskursethik? 163
III. Das Wir-Defizit bei Fichte 167
IV. Intersubjektive Schlüsselung Schmitts? 170
G. Zur Induktionsseite der Bürgerlichkeit 174
I. Das Hauptproblem der Verfassung 174
1. Die Jenaer Option für das System 175
2. Der Berliner Humanismus 178
3. Ist überhaupt eine Lösung für das Politische Problem wünschbar? 179
II. Das Depositum der Demokratie 180
1. Ableitung dreier Begriffsverwendungen 181
2. Die Jenaer Repräsentations-Theorie 182
3. Berlin: Fichtes Hinwendung zur Basis 185
III. Urteil, Vertrag, Verfassung 189
1. Stellungswechsel 189
2. Der mediale Verfassungskern 191
IV. Das politische Movens im Völker- und Weltbürgerrecht 193
H. Alternativmodelle der Berliner Konstellation 197
I. Rückerinnerung an Platon und Aristoteles 198
1. Das durchbestimmende Wissen Platons 198
2. Die epistemische Vielfalt des Aristoteles 202
a) Widersprüchliches 202
b) Enthält „phronesis“ eine Erklärung des Politischen? 204
3. Polemische Hermeneutik: Schleiermacher und Schlegel 207
II. Die Opposition von Schelling und Hegel 211
1. Apologie der Gesellschaft: Hegel gegen Fichte 211
2. Schellings Kritik an Hegels Systemanspruch 216
3. Schellings religiöser Zentrismus 218
III. Wirtschaft als Ideologie: Smith und Schmalz 220
IV. Rücktrag der Schmittschen Frage nach Politischer Theologie 224
1. Der Erkenntnisanspruch Politischer Theologie 225
2. Die Assoziation von Schmitt und Hegel 228
3. Höhe und Sturz: Schelling und Schlegel 230
a) Chance zum Theismus 230
b) Schellings Recht gegen Fichte 231
c) Abfall in Politische Oiko-Theologie 232
d) Gott selbst wird Despot 234
e) Pseudo-religiöse Steuerung? 236
4. Fichtes Vision von Selbsterlösung 237
I. Rückblick voraus 239
Literaturverzeichnis 240
Sachwortverzeichnis 250