Organisierte Gesundheit
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Organisierte Gesundheit
Das deutsche Gesundheitswesen als sozialethisches Problem
Sozialwissenschaftliche Abhandlungen der Görres-Gesellschaft, Vol. 26
(2003)
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Abstract
Die Probleme des deutschen Gesundheitswesens sind in den letzten Jahren aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen (z. B. medizinisch-technischer Fortschritt, Bevölkerungsentwicklung, gewandeltes Verständnis von Gesundheit und Krankheit) immer brisanter geworden und drängen die politischen Verantwortungsträger sowie die Akteure des Gesundheitswesens zum Handeln. Welche Leitlinien und Orientierungspunkte kann die christliche Sozialethik aufgrund ihrer Perspektive in den aktuellen gesundheitspolitischen Diskurs einbringen?Ausgehend von den in der Sozialethik an zentraler Stelle stehenden normativen Orientierungen, Gerechtigkeit, Personalität, Solidarität und Subsidiarität, werden Reformüberlegungen zur zukünftigen Gestaltung des Gesundheitswesens vorgestellt. Im Mittelpunkt der ethischen Erörterung steht dabei ein Gesundheitswesen, das einerseits solidarisch ausgerichtet ist und andererseits die Eigenverantwortung für die Gesundheitsversorgung stärker zu integrieren versucht. Eine sogenannte solidarische Wettbewerbsordnung kann in diesem Sinne Prinzipien einer kollektiven Gesundheitssicherung mit marktwirtschaftlichen Prinzipien verbinden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Danksagung | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 12 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung | 15 | ||
I. Problemstellung | 15 | ||
II. Zugänge zum Gesundheits- und Krankheitsbegriff | 17 | ||
III. Stand der Forschung | 23 | ||
IV. Methode und Gang der Untersuchung | 28 | ||
A. Gesundheitswissenschaftliche und ethische Grundlegung | 31 | ||
I. Gesundheit als Thema wissenschaftlicher Reflexionen | 31 | ||
1. Gesundheitsökonomik – der ökonomiezentrierte Ansatz | 33 | ||
2. Gesundheitspolitik – der ordnungspolitische Ansatz | 37 | ||
3. Medizinrecht – der rechtspolitische Ansatz | 39 | ||
4. Gesundheitssoziologie – der gesellschaftswissenschaftliche Ansatz | 41 | ||
5. Sozialethik – der strukturethische Ansatz | 48 | ||
a) Historische und ideengeschichtliche Wurzeln der Sozialethik | 51 | ||
b) Gegenstand der Sozialethik: Normen, Institutionen und Ordnungen | 56 | ||
c) Methodik der Sozialethik | 61 | ||
d) Proprium der Christlichen Sozialethik | 62 | ||
e) Ethik des Gesundheitswesens als Teilproblem der Sozialethik | 63 | ||
II. Normative Orientierungen in der Sozialethik | 66 | ||
1. Gerechtigkeit – von der Tugendethik zur Strukturenethik | 67 | ||
2. Die klassische Trias der Sozialprinzipien | 74 | ||
a) Personalität | 76 | ||
b) Solidarität | 82 | ||
c) Subsidiarität | 101 | ||
3. Ökonomische Freiheit als Leitidee des Marktes | 108 | ||
4. Zusammenfassung: Ethische Leitlinien für die Ausgestaltung sozialer Strukturen | 114 | ||
B. Die Entwicklung des deutschen Gesundheitswesens im Kontext des Sozialstaates | 118 | ||
I. Historische Entwicklungslinien des Sozialstaates | 120 | ||
1. Gesundheitssicherung als Teil der Sozialgesetzgebung im Deutschen Reich | 121 | ||
2. Gesundheitssicherung in der Weimarer Republik | 128 | ||
3. Gesundheitssicherung in der Zeit des Nationalsozialismus | 130 | ||
4. Sozialstaatliche Ausgestaltung des Gesundheitswesens nach dem Grundgesetz | 133 | ||
II. Systematisch-ethischer Zugang | 138 | ||
1. Die Krankenversicherung im System der sozialen Sicherung | 139 | ||
2. Das Ethos der Sozialversicherung | 143 | ||
C. Akteure, Funktionslogik und ethische Struktur des deutschen Gesundheitswesens | 147 | ||
I. Akteure der Gesundheitssicherung | 148 | ||
1. Gesetzliche Krankenversicherung | 150 | ||
2. Private Krankenversicherung | 155 | ||
3. Krankenkassenverbände | 160 | ||
II. Akteure der Gesundheitsversorgung mit Gesundheitsleistungen | 160 | ||
1. Der ambulante Gesundheitsdienst | 161 | ||
2. Der stationäre Gesundheitsdienst | 166 | ||
3. Berufsgruppen | 169 | ||
4. Institutionen der Leistungserbringer | 170 | ||
III. Akteure der Gesundheitsversorgung mit Gesundheitsgütern | 172 | ||
IV. Akteure der freien Wohlfahrtspflege | 178 | ||
V. Laien- und Selbsthilfeorganisationen | 179 | ||
VI. Akteure der Gesundheitspolitik | 181 | ||
1. Institutionen des Bundes | 182 | ||
2. Institutionen der Länder | 189 | ||
3. Kommunale Institutionen | 190 | ||
4. Internationale Institutionen | 190 | ||
VII. Zusammenfassung: Das Gesundheitswesen – „Kampfplatz“ organisierter Interessen und Ort implementierter Ethik | 191 | ||
D. Probleme im Gesundheitswesen als Folge fortschreitender Modernisierung | 199 | ||
I. Soziologische Grundlagen des Modernisierungsprozesses | 199 | ||
II. Funktionale Differenzierung | 203 | ||
1. Die Ausdifferenzierung von Kultursachbereichen | 203 | ||
2. Gesellschaftliche Differenzierung und Stratifikation in der Arbeitsgesellschaft | 208 | ||
III. Rationalisierung | 211 | ||
1. Rationalisierung und die Entzauberung der Welt | 211 | ||
2. Rationalisierung und die Herrschaft der Vernunft | 215 | ||
IV. Individualisierung | 218 | ||
1. Individualisierung als Freisetzungsprozess | 218 | ||
2. Individualisierung von Ehe und Familie | 222 | ||
V. Domestizierung | 224 | ||
1. Die Beherrschung der Natur | 224 | ||
2. Die Beherrschung der menschlichen Affekte | 226 | ||
VI. Gesundheit und Krankheit im Kontext des Modernisierungsprozesses | 227 | ||
1. Strukturelle Ausdifferenzierung und Gesundheitswesen | 228 | ||
2. Rationalisierung und Gesundheitsversorgung | 230 | ||
3. Gesundheit als säkulare Heilserwartung | 234 | ||
4. Individualisierung und demographische Entwicklung | 236 | ||
5. Domestizierung und Machbarkeitsmentalität | 244 | ||
VII. Zusammenfassung: Konsequenzen der Modernisierung für die Gesundheitsversorgung | 246 | ||
E. Ethische Leitlinien und Orientierungspunkte für die Gestaltung des Gesundheitswesens | 248 | ||
I. Das Arzt-Patienten-Verhältnis: Ausgangspunkt einer Ethik des Gesundheitswesens | 249 | ||
1. Vertrauen und Misstrauen im Kontext der Verrechtlichung des ärztlichen Handelns | 249 | ||
2. Interaktionsmuster in der Arzt-Patienten-Beziehung | 255 | ||
3. Ethische Folgerung: Vertrauen stärken | 259 | ||
II. Die Gesundheitssicherung als Kernbereich des Gesundheitswesens: Zwischen solidarischer Gesundheitsversorgung und Selbstverantwortung | 261 | ||
1. Begründungsstrukturen einer solidarischen Gesundheitsversorgung | 262 | ||
2. Elemente der Entsolidarisierung im bestehenden Solidarsystem der gesetzlichen Krankenversicherung | 266 | ||
3. Reformmodell: Duale Gesundheitssicherung | 271 | ||
4. Ethische Folgerung: Solidarität und Wahlmöglichkeiten im Gesundheitswesen stärken | 275 | ||
5. Ethische Folgerung: Stärkung der Versicherten- und Patientenposition | 285 | ||
6. Ethische Folgerung: Wettbewerbsstrukturen zulassen | 291 | ||
III. Exkurs: Werbung als ökonomisches Anreizsystem im Gesundheitswesen | 297 | ||
1. Werbung als Teil der marktwirtschaftlichen Ordnung | 298 | ||
2. Werbung auf dem Gesundheitsmarkt | 301 | ||
3. Die Ordnung der Werbewirtschaft für Güter des Gesundheitswesens | 304 | ||
4. Inhaltsethische Kriterien für die Gestaltung von Werbemaßnahmen auf dem Gesundheitsmarkt | 312 | ||
Ergebnis | 320 | ||
Literaturverzeichnis | 327 | ||
I. Bücher, Artikel, Aufsätze | 327 | ||
II. Kirchliche Dokumente | 358 | ||
III. Normative Texte | 360 | ||
IV. Zeitungsartikel | 361 | ||
V. Allgemeine Internetadressen | 361 | ||
VI. Texte aus dem Internet | 362 | ||
VII. Informationsbroschüren, Faltblätter | 362 | ||
VIII. Parteipolitische Schriften (Programme und Informationen) | 363 | ||
IX. Statistische Daten | 364 | ||
Personenverzeichnis | 365 | ||
Sachverzeichnis | 371 |